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Das Energiekonto wieder auffüllen

Wer an einem Burn-out leidet, ist buchstäblich ausgebrannt. Um die Energiereserven wieder aufzufüllen, hilft vor allem Entspannung. Drei Maßnahmen, damit Stress gar nicht erst aufkommt

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Inhaltsverzeichnis

© baranq / Shutterstock

Der Begriff Burn-out spielt auf das Ausgebrannt-Sein der Betroffenen an – sie sind sowohl körperlich als auch emotional stark erschöpft. „Der Stress, der einem Burn-out vorangeht, zeigt, dass uns gewisse Dinge wichtig sind und treibt zu Höchstleistungen an. Er kann sich aber auch gegen uns wenden“, sagt Jacob Drachenberg. Der studierte Psychologe ist Trainer für gesunde Stressbewältigung und hält Workshops in Unternehmen.

Ausgelöst wird ein Burn-out vor allem durch chronische Überforderung; nicht nur beruflich, sondern auch im Privatleben. Schätzungen zufolge sind bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland betroffen. „Den Prozess von einfachem Stress bis hin zum Burn-out kann man sich anhand eines Energiekontos vorstellen“, erklärt Drachenberg. „Angenommen, Sie besitzen ein inneres Konto, auf dem sich 100 Energiepunkte befinden. In stressigen Zeiten heben Sie Beträge ab, in Phasen der Entspannung zahlen Sie automatisch ein. Das Konto bleibt ausgeglichen.“

Energiekonto im Minus

Wer an einem Burn-out leidet, steckt oft in einem Teufelskreis fest. Die Gedanken kreisen um allerlei Probleme, Abschalten wird schwierig bis unmöglich, Körper und Geist finden keine Erholung. Als Folge sinkt die Leistungsfähigkeit, Fehler häufen sich, der Stress nimmt zu und Entspannung wird immer unwahrscheinlicher. „In solch einer Situation heben Betroffene stetig weiter Energiepunkte von ihrem Konto ab, können aber nicht mehr einzahlen“, zieht der Stress-Experte den Vergleich. „Bis zu einem gewissen Betrag ist ein Kredit möglich, irgendwann ist jedoch Schluss. Sie müssen alles zurückzahlen, plus Zinsen.“

Je länger die Frühwarnzeichen des Körpers ignoriert werden, desto mehr Zeit braucht er für die Regeneration. „Manchmal reichen ein bis zwei Tage, manchmal sind es aber auch Wochen bis Monate,“ so Drachenberg. Wege, um das Konto wieder aufzufüllen, sind individuell unterschiedlich.

Maßnahme 1: Entspannung suchen

„Gehen Sie in sich und überlegen Sie, bei welchen Aktivitäten Sie am besten entspannen können“, empfiehlt der Stress-Trainer. „Musik, Meditation, Kino, Theater? Bei welchen Menschen entspannen Sie am meisten? Welcher Sport sorgt für Ausgleich?“ Typisch für ein Burn-out ist, dass sich Betroffene wenig Zeit für sich selbst nehmen. „Dieses Muster muss durchbrochen werden“, so Drachenberg. „Aber Vorsicht: Streben Sie nicht während der Entspannungsphase nach Höchstleistung. Auch im Sport soll es nur darum gehen, dass Sie sich wohlfühlen.“

Es kann helfen, sich bewusst Entspannungstermine in den Kalender einzutragen. Wenn es festgelegte Zeiten dafür gibt, wird die Enstpannung im Alltag weniger oft vergessen.

Maßnahme 2: für Entlastung sorgen

Überforderung entsteht nicht grundlos. Oft sind zu viele Aufgaben und Verpflichtungen gleichzeitig zu bewältigen und bedingen den ursächlichen Stress. „Machen Sie eine Prioritätenliste und streichen Sie knallhart Dinge heraus“, sagt Drachenberg. „Legen Sie die Superheldenrolle ab und trauen Sie sich auch einmal ‚Nein‘ zu sagen, wenn jemand Sie um Hilfe fragt.“

Wer klar an sein Familien- und Freundesumfeld kommuniziert, dass er sich gerade gestresst, erschöpft und überfordert fühlt, trifft normalerweise auf Verständnis. „Vor diesem Hintergrund lässt sich beispielsweise der Partner viel leichter bitten, das Kind aus der Kita abzuholen, damit man selbst noch zum Yoga gehen kann.“

Maßnahme 3: Professionelle Hilfe holen

„Wird der Leidensdruck zu hoch, sollten Sie zum Arzt gehen“, empfiehlt Stress-Experte Drachenberg. „Nur, weil Sie mit einem Fachmann über Ihre Probleme sprechen möchten, heißt das nicht, dass Sie krank sind. Im Gegenteil, es zeigt, wie wichtig Ihnen Ihre Gesundheit ist.“

Der Hausarzt kann Sie bei Bedarf an einen Psychologen oder Psychotherapeuten überweisen. Einen Experten in Ihrer Nähe finden Sie hier. Auch die Telefonseelsorge hilft weiter mit Mail- und Chatberatung sowie kostenlosen Anrufen unter 0800/1110111 oder 0800/1110222.

 

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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