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Neue Studie: Vitamine verlangsamen Makuladegeneration

Bestimmte Nahrungsergänzungsmittel können das Fortschreiten der Augenerkrankung bremsen – selbst noch bei einer fortgeschrittenen trockenen Makuladegeneration.

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Illustration einer übergroßen Pille gefüllt mit verschiedenem Obst

© Eoneren / Getty Images

Die tägliche Einnahme der Antioxidantien Vitamin C und E, der Carotinoide Lutein und Zeaxanthin und des Mineralstoffs Zink kann auch bei einer fortgeschrittenen trockenen Makuladegeneration die Netzhautzerstörung verlangsamen. Zu diesem Ergebnis kommt eine US-Studie der National Institutes of Health (NIH) in Maryland, die im Fachmagazin „Ophthalmology“ veröffentlicht wurde.

Die häufigste Ursache für Erblindung

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der häufigsten chronischen Augenerkrankungen. In Deutschland sind etwa sieben Millionen Menschen davon betroffen. Bei dieser Erkrankung werden lichtempfindliche Zellen im Bereich der Netzhautmitte (Makula) – und zwar an der Stelle des schärfsten Sehens (Fovea) – durch Ablagerungen oder einwachsende Blutgefäße zerstört. Betroffene bekommen zunehmend Probleme mit der Sehschärfe, verlieren die Fähigkeit zu lesen, Gegenstände wahrzunehmen und Gesichter zu erkennen. Im späten Stadium können sie oft gar nichts mehr sehen. In Deutschland und in anderen Industriestaaten ist die AMD die häufigste Ursache für Erblindung.

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Für eine trockene Makuladegeneration gibt es bislang keine Therapie

Während die feuchte Makuladegeneration durch injizierte Medikamente behandelt werden kann, gibt es für die trockene Makuladegeneration, die weitaus häufiger vorkommt, bislang keine wirksamen Therapien. Frühere Studien hatten aber gezeigt, dass ein Mix von Nahrungsergänzungsmitteln die Netzhaut-Erkrankung im frühen und mittleren Stadium verlangsamen kann. Nun untersuchten Tiarnan Keenan und seine Kollegen vom National Eye Institute des NIH, ob diese Kombination von Nährstoffen auch bei einer fortgeschrittenen trockenen Makuladegeneration den Sehverlust ausbremsen kann.

Der Sehverlust verlangsamt sich deutlich

Die Forscher analysierten hierfür die Daten (Netzhautscans von insgesamt 1209 Personen und 1602 Augen) von zwei früheren Studien zu altersbedingten Augenerkrankungen (AREDS und AREDS2). Aus diesen Daten berechneten die Wissenschaftler, wie groß die betroffenen Netzhautareale waren, wo sie lagen und wie schnell sie sich vergrößerten.

Die Auswertung ergab, dass die Einnahme von Vitamin C und E, Lutein und Zeaxanthin sowie Zink die Netzhautablösung in den meisten Fällen tatsächlich ausbremste. Über einen Zeitraum von drei Jahren verlief sie um etwa 55 Prozent langsamer als ohne Nahrungsergänzungsmittel. Vor allem die Fovea blieb länger von der Netzhautzerstörung verschont.

„Die Antioxidantien sind eine einfache Methode, um den zentralen Sehverlust zu verlangsamen, selbst bei Patienten in einem späten Stadium der Erkrankung“, erklärt Tiarnan Keenan. Die Studienteilnehmer waren laut Keenan ein Querschnitt der US-amerikanischen Allgemeinbevölkerung und nicht explizit von einem Nährstoffmangel betroffen. Es sei also nicht davon auszugehen, dass die Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel nur einen bestehenden Mangel ausgeglichen habe.

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Nahrungsergänzungsmittel – nicht für jeden geeignet

Allerdings können Nahrungsergänzungsmittel Nebenwirkungen haben, Betroffene sollten sie daher nur nach Absprache mit ihrem Augenarzt anwenden. So sind für Raucher (auch ehemalige) Kombipräparate, die Beta-Carotin enthalten, tabu. Denn dies erhöht bei ihnen das Risiko für Lungenkrebs.

Außerdem lässt sich die Wirkung auch mit einer ausgewogenen Ernährung erreichen. „Auf dem Teller sollte eine möglichst bunte Farbpalette an rotem, gelbem und grünem Gemüse sowie Obst dominieren“, erklärt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). So decken etwa 150 g Spinat bereits den Tagesbedarf an Lutein. Fettreicher Fisch und Olivenöl seien ebenfalls empfehlenswert. Auch mit solch einer ausgewogenen Ernährung „kann man das Fortschreiten von chronischen Erkrankungen wie der AMD positiv beeinflussen“.

Quellen
  • Keenan, T et al: Oral Antioxidant and Lutein/Zeaxanthin Supplements Slow Geographic Atrophy Progression to the Fovea in Age-Related Macular Degeneration; Ophtalmology; 2024; DOI: 10.1016/j.ophtha.2024.07.014
  • Online Informationen Deutsche Ophtalmologische Gesellschaft  (DOG): dog.org/pressemeldungen; Abruf: 14.08.2024
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