Werbung

Werbung

Muskelzucken

Was Muskelzucken bedeutet, welche Ursachen es hat und wie man das unangenehme Zucken in den Griff bekommt.

Werbung

Inhaltsverzeichnis
Person hält beide Hände vor den Oberkörper, rechte Hand zuckt leicht

© Murat Deniz / iStock

Zusammenfassung

  • Bedeutung und Ursachen: Beim Muskelzucken kontrahieren kleine Gruppen von Muskelfasern unwillkürlich und unkontrolliert.
  • Was tun? Es gibt einige Maßnahmen, mit denen Betroffene das unangenehme Muskelzucken meist gut in den Griff bekommen können.
  • Welcher Arzt? Hausarzt, Neurologe.

Muskelzucken, auch Faszikulation genannt, beschreibt das unwillkürliche und unkontrollierte Zucken der Muskelfasern unter der Haut. In den meisten Fällen ist das Muskelzucken vorübergehend und bedarf keiner ärztlichen Behandlung. Wenn die Muskelzuckungen anhalten und sich zu einem ständigen Muskelzucken ausweiten, gegebenenfalls auch örtlich größer oder von anderen Symptomen begleitet werden, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.

Werbung

Muskelzucken: Ursachen und was bedeutet Muskelzucken?

Warum zucken plötzlich irgendwelche Muskeln? Beim Muskelzucken kontrahieren kleine Gruppen von Muskelfasern scheinbar unwillkürlich und unkontrolliert. Ausgelöst wird die Muskelkontraktion durch einen elektrischen Reiz, der vom Nervensystem zum Muskel gelangt. Beim Muskelzucken handelt es sich um spontane, unkontrollierte Nervenimpulse, die den betroffenen Muskel erreichen.

Warum diese unwillkürlichen Nervenimpulse zu den Muskeln gelangen, dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Das Muskelzucken kann viele verschiedene Ursachen haben und an ganz verschiedenen Stellen am Körper auftreten. Bei den meisten Betroffenen tritt das Muskelzucken an den Armen (insbesondere am Oberarm), an den Beinen (meist Oberschenkel oder Wade), im Gesicht oder an den Augen auf.

Ursachen von Muskelzucken: Ermüdung

Eine Ermüdung der Muskeln tritt häufig nach intensiver körperlicher Aktivität wie hochintensivem Sport oder harter körperlicher Arbeit auf und kann zu unwillkürlichem Muskelzucken führen. Dieses Phänomen ist eine Reaktion des Körpers auf die übermäßige Beanspruchung und Erschöpfung der Muskeln. Auch Schlafmangel oder Ruhemangel können zu Muskelzucken führen.

Ursachen von Muskelzucken: Stress und Angst

Muskelzucken kann auch psychosomatisch auftreten – also ohne, dass ausreichende körperliche Erklärung dafür vorliegt. So können Stress, Angst oder gar eine Depression dazu führen, dass der Körper mit Muskelzucken darauf reagiert. Womöglich ist das auf eine erhöhte psychische Anspannung zurückzuführen, die sich dann körperlich äußert. Das Muskelzucken wird so zum Anzeichen für eine psychische Belastung.

Ursachen von Muskelzucken: Nährstoffmangel

Einer der wohl häufigsten Gründe für Muskelzucken ist ein Mangel an Nährstoffen. Insbesondere, wenn dem Körper nicht ausreichend Elektrolyte wie Kalium, Kalzium oder Magnesium zur Verfügung stehen, kann es vorkommen, dass er mit unwillkürlich zuckenden Muskeln reagiert. Auch ein Mangel an Vitamin D kommt als Ursache in Betracht.

Bei Frauen in der Schwangerschaft ist das Risiko erhöht, einen Nährstoffmangel zu entwickeln. Das liegt daran, dass der Körper die Nährstoffe in erster Linie dem heranwachsenden Kind zur Verfügung stellt. So kann es auch in der Schwangerschaft häufiger als sonst zu Muskelzuckungen kommen.

Ursachen von Muskelzucken: Kaffee / Alkohol / Medikamente

Stimulanzien wie Kaffee und bestimmte Medikamente können die neuronale Aktivität im Körper erhöhen und Muskelzucken verursachen. Alkohol hingegen kann dehydrierend wirken und so den Elektrolythaushalt beeinflussen – was wiederum zu Zuckungen führen kann.

Ursachen von Einschlafzuckungen

Gelegentlich kann es nachts beim Einschlafen zu Muskelzucken kommen. Von diesen Muskelzuckungen – sie werden auch hypnagoge Zuckungen genannt – sind bis zu 70 Prozent aller Menschen betroffen. Sie sind normalerweise harmlos und entstehen durch den Übergang des Körpers von Wachheit zum Schlaf, wenn sich der Körper entspannt und zur Ruhe kommt.

Ursachen von Muskelzucken: Falsche Körperhaltung

Eine anhaltend falsche Körperhaltung kann zu einem muskulären Ungleichgewicht und zu Verspannungen führen. Das wiederum kann Muskelzucken begünstigen. Dies tritt besonders häufig bei Personen auf, die lange Zeit in einer unnatürlichen Position verbringen und diese über lange Zeit nicht ändern – etwa beim Sitzen am Schreibtisch.

Ursachen von Muskelzucken: Neurologische Erkrankungen

In seltenen Fällen kann Muskelzucken ein Anzeichen für eine ernsthafte neurologische Erkrankung sein. Dabei kann es sich etwa um Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose (MS) handeln. Bei anhaltendem oder schwerem Muskelzucken sollten Betroffene daher einen Arzt aufsuchen, um auszuschließen, dass eine solche Erkrankung vorliegt.

Was tun gegen Muskelzucken?

Bei wem es häufiger zu Muskelzucken kommt und wer etwas dagegen tun will, der kann einige Maßnahmen ergreifen, um gegen das Muskelzucken vorzugehen. Behandelt werden muss Muskelzucken in der Regel nicht. Doch mit folgenden Mitteln können Betroffene das unangenehme Muskelzucken meist gut in den Griff bekommen:

  • Ausreichend Ruhe und Erholung, genügend Schlaf
  • Stress reduzieren / vermeiden
  • Ausgewogen ernähren / ausreichend viele Mineralstoffe zu sich nehmen
  • Genügend trinken
  • Kaffee- und Alkoholkonsum reduzieren
  • Auf eine gute Körperhaltung achten
  • Regelmäßige Pausen und Dehnübungen einschieben

Werbung

Muskelzucken: Welcher Arzt ist der richtige?

Wer sein Muskelzucken nicht alleine in den Griff bekommt oder bei wem es häufiger oder besonders stark auftritt, der kann mit den Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Der erste Ansprechpartner kann hierbei der Hausarzt sein. Er kann einige Infos zum Muskelzucken geben, mögliche Ursachen ausfindig machen und weitere körperliche Untersuchungen durchführen. Gegebenenfalls wird der Hausarzt empfehlen, einen Fach-Kollegen aufzusuchen – dabei handelt es sich dann in den meisten Fällen um einen Neurologen (Facharzt, der sich mit Erkrankungen des Nervensystems auskennt).

Empfohlener Arzt in der Region
Finden Sie den passenden von FOCUS-Gesundheit Arztsuche empfohlenen Arzt in der Region.
Quellen
  • Hacke, Werner: Neurologie; Springer; 14. Auflage 2016
  • Grehl, H & Reinhardt, F-M: Checkliste Neurologie; Thieme; 7. Auflage 2021
  • Online-Informationen Thieme Via Medici: https://viamedici.thieme.de; Abruf: 22.12.2023
  • Online-Informationen DocCheck Flexikon: https://flexikon.doccheck.com; Abruf: 22.12.2023
FOCUS-Gesundheit 01/24 – Einfach besser leben 2024

© FOCUS-Gesundheit

FOCUS-Gesundheit 01/2024

Einfach besser leben 2024
Viele Alterungsprozesse lassen sich nachweislich bremsen. Was uns jung hält. Wie wir Lust an Bewegung (wieder) finden. Plus: Übungen fürs Home-Workout. U.v.m.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

Höchster Qualitätsanspruch: So arbeiten wir.

Fragen? Schreiben Sie uns!

Dr. Andrea Bannert

Redaktionsleitung DIGITAL FOCUS-Gesundheit

Facebook Logo Instagram Logo Email Logo
Fragen Bild
Redaktor Bild

Hinweis der Redaktion

Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

Weitere Online-Angebote:

Services der © BurdaVerlag Data Publishing GmbH, Deutsches Institut für Qualität und Finanzen