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Meditation: So stark ist der Effekt auf Körper und Psyche

Meditation ist nicht nur entspannend. Sie kann bei Angst, Schmerzen oder Depressionen helfen. Wie stark die Wirkung auf Körper und Psyche ist, erklärt Achtsamkeitstrainerin Britta Hölzel.

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Ein Mann liegt entspannt auf einer Matte.

© Dobrila Vignjevic / iStock

In einer von Hektik und Stress geprägten Welt wird Meditation immer mehr zu einem wichtigen Werkzeug für Gesundheit und Wohlbefinden. Die Achtsamkeitspraxis kann sogar die Therapie von Krankheiten unterstützen. Welche nachgewiesenen Effekte die Meditation hat, erklärt Neurowissenschaftlerin und Diplom-Psychologin Britta Hölzel.

Wobei kann Meditation helfen?

  • Bei Angst: Meditation kann dabei unterstützen, Gefühle zu akzeptieren und ein neues Verhältnis zu ihnen aufzubauen. „Die Leute lernen, eine andere Beziehung zur Angst einzunehmen“, erklärt Hölzel. „Und bewusster zu schauen: Was passiert eigentlich in mir drin? Klarer zu sehen: Wo fängt die Angst an und welche Gefühle kommen da auf mich zu? Und dann zu lernen: So schlimm ist es nicht. Ich kann diese Angst überleben.“
  • Bei Depressionen: Schon nach zwei Wochen regelmäßiger Meditation konnten Wissenschaftler Veränderungen im Gehirn und bei den Ausprägungen der Depression feststellen. Auch hier ist der zentrale Punkt, schwierige Gefühle zu akzeptieren. Hölzel: „Nicht das Gefühl zu haben: Das muss jetzt schnell weggehen. Eher zu sehen: Das fühlt sich jetzt so an und das ist okay.“
  • Beim Grübeln: „Wenn wir über Probleme nachdenken, dann ist der Körper in dieser schwierigen Situation und schüttet Stresshormone aus, verspannt sich“, sagt die Psychologin. Durch Achtsamkeit lernt man, mehr im Hier und Jetzt zu sein und weniger in Gedankenspiralen zu fallen.
  • Bei Schmerzen: Auch in der Schmerztherapie kann Meditation dabei ansetzen, die Beziehung, wie wir mit Schmerzen in Kontakt treten, zu verändern. Hölzel: „Achtsamkeit ist eine Praxis der Selbstfürsorge und Selbsterkenntnis.“
  • Mitgefühl empfinden: Eine Forschergruppe um Richard Davidson spielte im Zuge einer Studie Mönchen die Stimmen leidender Menschen vor. Sie stellten fest, dass bei erfahrenen Mönchen, die über lange Zeit viel meditiert hatten, die für das Mitgefühl zuständigen Hirnregionen aktiver waren.
  • Den Alterungsprozess des Gehirns verlangsamen: Eine Studie, die 2016 in der Fachzeitschrift Frontiers in Psychology erschienen ist, zeigt, dass das gemessene Hirnalter von Menschen, die regelmäßig meditieren, siebeneinhalb Jahre jünger ist als das von Menschen, die nicht meditieren.
  • Das Immunsystem stärken: Meditation kann sich positiv auf das Immunsystem auswirken, denn Stress und Anspannung hemmen unser Abwehrsystem.

Mehr hilft mehr

Wer meditiert, sollte nicht gleich verzagen, wenn die Wirkung nicht sofort eintritt: Meditation ist eine Lebenspraxis und Lebenshaltung. Neurowissenschaftler sprechen vom Prinzip: „Use it or lose it“. „Die neuronalen Bahnen sollten immer mal wieder angesteuert werden, um die Effekte gut aufrechtzuerhalten“, erklärt die Neurowissenschaftlerin. 

Britta Hölzel im Podcast

Das ganze Gespräch mit Britta Hölzel und viele praktische Tipps, wie man richtig meditiert, wie man einsteigt oder auch wiedereinsteigt gibt es im Podcast „Auf Herz und Nieren“ von FOCUS-Gesundheit.

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© FOCUS-Gesundheit

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