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Meditation als Schmerzmittel?

Kann Achtsamkeitsmeditation wirksam Schmerzen lindern? Oder ist das nur Placebo-Effekt? Antworten liefert eine neue US-Studie.

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Frau sitzt in einem Schneidersitz auf einem Kissen am Boden und hat die Augen geschlossen

© Miljan Zivkovic / iStock

Achtsamkeitsmeditation sorgt nicht nur für Entspannung, sie kann auch Schmerzen lindern. Doch basiert die schmerzsenkende Wirkung nur auf einem Placebo-Effekt? Eine neue Studie der University of California San Diego, die in der Fachzeitschrift Biological Psychiatry veröffentlicht wurde, stellt fest, dass Achtsamkeitsmeditation tatsächlich Prozesse im Gehirn beeinflussen kann, die bei der Schmerzwahrnehmung eine wichtige Rolle spielen.

Was ist Achtsamkeitsmeditation?

Bei der Achtsamkeitsmeditation wird die Konzentration auf den aktuellen Moment gerichtet, zum Beispiel auf die Atmung. Man spürt den Atemrhythmus, zählt die Atemzüge, beobachtet bewusst diese inneren Vorgänge. Bei Schmerzpatienten ist es wichtig, den Blick weg von den Beschwerden auf etwas anderes zu richten. Denn ist die Aufmerksamkeit ständig auf den Schmerz fokussiert, nehmen Betroffene ihn permanent wahr und können so unabsichtlich dazu beitragen, das Leiden aufrecht zu erhalten. Die Ablenkung durch die Meditation hilft, dies zu verhindern.

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Scheinmeditation und wirkstofflose Salben als Placebos

Für die Untersuchung teilten die Forscher 115 Probanden in verschiedene Gruppen ein: Eine Gruppe führte unter Anleitung regelmäßig eine Achtsamkeitsmeditation durch. Zwei andere Gruppen bekamen jeweils ein Placebo: eine Scheinmeditation, die lediglich aus Atemübungen bestand, sowie eine Salbe, die keinen Wirkstoff enthielt. Und eine Kontrollgruppe entspannte bei einem Hörbuch.

Die Forscher fügten den Probanden einen kurzen schmerzhaften Wärmereiz an der Rückseite des Beins zu und untersuchten davor und danach ihre Gehirnaktivitäten in einer funktionellen Magnetresonanz-Tomografie (fMRT). Sie zeichneten die neurologischen Schmerzreaktionen im Gehirn auf und erkundigten sich bei den Teilnehmern nach ihrem subjektiven Schmerzempfinden. Die Gehirnscans und Befragungen ergaben, dass die Gruppe mit der Achtsamkeitsmeditation die beste Schmerzreduktion aufwies.

Die Wirkung von Achtsamkeit im Gehirn

Die Meditation hatte die Gehirnaktivitätsmuster, die mit Schmerzen und negativen Emotionen verbunden sind, abgeschwächt. Die Betroffenen berichteten über eine deutliche Verringerung der Schmerzintensität und des Schmerzempfindens.

Das weise daraufhin, dass Achtsamkeitsmeditation als direkte Intervention bei Schmerzen sehr wirksam sein könne und vor allem deutlich besser sei als ein Placebo, erklärte Studienleiter Zeidan. Die sanfte Methode habe zudem noch weitere Vorteile: Meditation „hat keine unangenehmen Nebenwirkungen, kostet nichts und kann überall praktiziert werden.“

Quellen
  • Zaidan, F et al.: Mindfulness meditation and placebo modulate distinct multivariate neural signatures to reduce pain; Biological Psychiatry; 2024; DOI: 10.1016/j.biopsych.2024.08.023
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