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Hämoglobin

Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. Lesen Sie, was der Normalwert ist und wann der Hämoglobin-Wert zu niedrig ist.

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Inhaltsverzeichnis
Grafische Darstellung der Struktur des Hämoglobin-Moleküls und der Struktur der Häm-Gruppe

© Rujirat Boonyong / iStock

Zusammenfassung:

  • Definition: Eine Eiweißverbindung, die Eisen enthält und den Hauptteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ausmacht. Hämoglobin ist vor allem für den Sauerstofftransport im Blut zuständig. Die Hämoglobin-Werte werden per Blutbild bestimmt.
  • Hämoglobin-Normalwerte – sind bei Frauen und Männer unterschiedlich
  • Hämoglobin zu niedrig: Verschiedene Ursachen, etwa ein Nährstoffmangel, Blutungen, Zerstörung von roten Blutkörperchen
  • Hämoglobin zu hoch: z.B. durch Austrocknung, Sauerstoffmangel, Krankheiten oder Doping

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Was ist Hämoglobin?

Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) bestehen hauptsächlich aus Hämoglobin. Es ist eine Eiweißverbindung (Protein), die Eisen enthält und dem Blut unter anderem seine Farbe verleiht. Deshalb wird Hämoglobin auch als roter Blutfarbstoff bezeichnet.

Die wichtigste Aufgabe des Hämoglobins ist der Sauerstofftransport: Über die Lunge wird lebenswichtiger Sauerstoff aufgenommen. Das Eisen im Hämoglobin kann den Sauerstoff binden. Mit dem Blutstrom gelangt er so zu allen Organen und Geweben des Körpers.

Die Hämoglobin-Konzentration im Blut lässt sich im Rahmen eines Blutbildes bestimmen. Auf Laborauswertungen steht statt des Wortes Hämoglobin meist nur die Abkürzung HB, Hb oder Hb-Wert.

Zu hohe oder zu niedrige Hb-Werte können auf verschiedene Erkrankungen oder einen Mangel an Nährstoffen hindeuten. Daher bestimmen Ärzte den Hb-Wert bei Blutuntersuchungen routinemäßig.  Auch beim Blutspenden ist Hämoglobin von Bedeutung: Der Hb-Wert darf vor einer Spende nicht zu niedrig sein, denn bei der Blutabgabe geht noch mehr Hämoglobin verloren. Überprüft wird der aktuelle Hämoglobinspiegel eines Spenders meist anhand eines kleinen Blutstropfens, der per Nadelstich aus dem Finger oder Ohrläppchen entnommen wird.

Hämoglobin-Normalwert

Der Hämoglobin-Wert wird auf Laborbefunden normalerweise in Gramm pro Deziliter (g/dl) angegeben. Ein Deziliter entspricht einem zehntel Liter. Doch auch andere Einheiten sind gebräuchlich, etwa Gramm pro Liter (g/l) oder Millimol pro Liter (mmol/l). Mol ist eine Einheit für Stoffmengen. Achten Sie also immer genau auf die jeweilige Einheit, denn nur so lassen sich die Blutwerte korrekt interpretieren. Am besten besprechen Sie Laborbefunde ohnehin immer mit Ihrem Arzt.

Die Hämoglobin-Normalwerte sind für Männer und Frauen etwas unterschiedlich. Die nachfolgende Tabelle zeigt, welche Hämoglobin-Werte bei beiden Geschlechtern als normal gelten:

  Frauen Männer

Hämoglobin-Normalwert

12  bis  16 g/dl bzw.

7,4 bis 9,9 mmol/l

13,5 bis 17 g/dl bzw.

8,3 bis 10,5 mmol/l

 

Wichtig: Besprechen Sie abweichende Blutwerte beim Hämoglobin (und anderen Parametern eines Blutbildes) immer mit Ihrem Arzt. Dieser kennt Ihren persönlichen Gesundheitszustand und kann die Ergebnisse entsprechend einordnen. Falls nötig, wird der Arzt mit weiteren Untersuchungen die Ursache für zu hohe oder zu niedrige Hämoglobin-Werte suchen und geeignete Behandlungsmöglichkeiten mit Ihnen besprechen.

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Hämoglobin zu niedrig: Mögliche Ursachen

Die Ursache für zu niedrige Hämoglobin-Werte ist immer ein Mangel an Erythrozyten, den roten Blutkörperchen. Dieser kann durch zwei Mechanismen entstehen:

  • Der Körper bildet zu wenige Erythrozyten (und besitzt daher zu wenig Hämoglobin), etwa aufgrund eines Nährstoffmangels
  • Der Organismus verliert zu viele rote Blutkörperchen, zum Beispiel durch eine innere oder äußere Blutung oder weil zu viele Erythrozyten zerstört werden (Hämolyse). Die übermäßige Zerstörung von roten Blutkörperchen geschieht zum Beispiel bei Malaria. Bei dieser Infektionskrankheit dringen Erreger in die Blutkörperchen ein und vermehren sich dort so lange, bis die Erythrozyten platzen.
Durch den Mangel an Erythrozyten kommt es zu einer Blutarmut (Anämie). Der Name kann missverständlich sein, denn Betroffene haben nicht weniger Blut, sondern weniger rote Blutkörperchen. Das schränkt unter anderem die lebenswichtige Sauerstoffversorgung ein.

Typische Symptome bei einem zu niedrigen Hämoglobin-Wert sind:

  • Müdigkeit, schnelle Erschöpfung
  • blasse Haut und Schleimhäute
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindel
  • höhere Herzfrequenz

Um einen niedrigen Hämoglobin-Wert zu erhöhen, müssen Ärzte an der Ursache der Blutarmut ansetzen. Ärzte behandeln den Auslöser, etwa indem sie zum Beispiel eine Blutung stoppen oder den Mangel an roten Blutkörperchen beheben. Bei einer schweren Anämie müssen Ärzte eine Bluttransfusion durchführen.

Hinter einem niedrigen Hämoglobin kann auch ein Eisenmangel stecken, den Sie in der Regel mit gesunder, ausgewogener Ernährung ausgleichen können. Besonders viel Eisen steckt zum Beispiel in rotem Fleisch, Tofu sowie grünem und rotem Gemüse. Um Eisen aufzunehmen, braucht Ihr Körper auch Vitamin C. Daher sollten Sie bei einem Eisenmangel auch Vitamin-C-haltige Lebensmittel auf Ihren Speiseplan setzen, zum Beispiel Zitrusfrüchte oder Beeren.

Hämoglobin zu hoch? Mögliche Ursachen

Bei Menschen mit zu viele roten Blutkörperchen im Blut (Polyglobulie) ist auch das Hämoglobin erhöht. Ein Hb-Wert über 16 g/dl bei Frauen und über 17 g/dl bei Männern gilt als zu hoch.

Mögliche Ursachen für hohe Hämoglobin-Werte sind:

  • Austrocknung - etwa bei starkem Schwitzen, Durchfall oder einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme. Dadurch wird Wasser vom Blut ans Gewebe abgeben, wodurch der Flüssigkeitsanteil sinkt und verhältnismäßig mehr Erythrozyten im Blut vorhanden sind.
  • Sauerstoffmangel, der wiederum die Bildung von Erythrozyten anregt. Der Mangel kann zum Beispiel durch eingeschränkte Lungenfunktion, Rauchen oder aufgrund von Sauerstoffmangel in Höhenlagen verursacht sein.
  • Krankheiten, z.B. Polycythaemia vera – eine seltene Art von Blutkrebs, die zu einer Überproduktion von Erythrozyten führt.
  • Doping, etwa durch die Gabe von Eigen- oder Fremdblut. Das Ziel der Blutmanipulation ist es, die Zahl der Erythrozyten im Blut zu erhöhen, damit mehr Sauerstoff transportiert werden kann.

Um einen hohen Hämoglobin-Wert zu senken, müssen Sie wiederum an der Ursache ansetzen. Das kann in der Praxis zum Beispiel bedeuten, dass Sie mehr Flüssigkeit trinken, aufhören zu rauchen, Ihre Lungenfunktion mit Atemübungen verbessern oder eine passende Therapie für Ihre Erkrankung erhalten. Wenden Sie sich dafür an den Hausarzt, der Ihnen weiterhilft.

Achten Sie auch auf typische Symptome, die bei zu hohen Hämoglobin-Werten vorkommen können:

Bei solchen Symptomen sollten Sie immer zeitnah Ihren Arzt aufsuchen und die Beschwerden abklären lassen.

Quellen
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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