Definition: Was ist eine Parodontitis?
Werbung
Was ist der Unterschied zwischen Parodontitis, Paradontose und Paradentose?
Werbung
Ursache: Welche Bakterien verursachen die Erkrankung?
Dies sind sehr große Moleküle, die aus bis zu mehreren Hunderttausend Bausteinen bestehen. Biopolymere erleichtern den Keimen, sich an Zahnoberflächen anzuheften. Die schädlichen Bakterien bilden eine Art Lebensgemeinschaft, den sogenannten Biofilm, der auch als Zahnbelag oder Plaque bezeichnet wird.
Entstehung: Wie entwickelt sich eine Parodontitis?
Die schädlichen Bakterien produzieren durch ihren Stoffwechsel Giftstoffe (Toxine), die das Immunsystem veranlassen, eine erhöhte Menge an Botenstoffen (Zytokinen) auszuschütten, die wiederum Entzündungen an der von Bakterien befallenen Stelle auslösen. Die Infektion gehört zum Abwehrkampf des Immunsystems: sie soll die Erreger zerstören. Meist entwickelt sich eine Parodontitis aus einer einfachen Zahnfleischentzündung.
Hinzu kommt, dass Erreger wie Porphyromonas gingivalis und Treponema denticola Eiweiss-zersetzende Enzyme (Proteasen) herstellen, die das Gewebe angreifen, seinen Abbau fördern, und fähig sind, Abwehrzellen des Körpers zu hemmen.
Sind die Bakterien in den Belägen längere Zeit vorhanden, wird die Entzündung intensiver und es bildet sich zwischen Zahn und Zahnfleisch ein Spalt: eine Zahnfleischtasche. Diese lässt sich durch Zähneputzen nicht mehr ausreichend säubern und entwickelt sich nun zum idealen Ansiedlungsort für weitere schädliche Bakterien.
Werbung
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Parodontitis?
Neben den bakteriellen Belägen und mangelnder Mundhygiene können auch weitere Faktoren eine Parodontitis fördern:
Rauchen
Nikotin und andere Giftstoffe im Tabakrauch erhöhen das Risiko für Infektionen des Zahnhalteapparats bis um das sechsfache. Außerdem verengt Nikotin die Blutgefäße, was die Durchblutung des gesamten Mundraumes verschlechtert, Abwehrzellen müssen sich durch die schmalen Adern zwängen und gelangen nur noch eingeschränkt zu Entzündungsstellen.
27 Prozent aller Raucher im Alter von 35 bis 44 Jahren sind an einer schweren Parodontitis erkrankt, zeigte eine Studie der deutschen Mundgesundheit. E-Zigaretten sind nicht harmloser, auch sie enthalten Substanzen, die den Abwehrschutz der Mundflora beeinträchtigen und das Zahnfleisch schädigen können, fanden Forscher der University of California in einer Untersuchung heraus.
Übergewicht
Starkes Übergewicht (ab BMI 30) fördert ebenfalls eine Parodontitis. Denn Fettzellen produzieren bestimmte Stoffe (Adipokine), die Entzündungen im Körper auslösen können. Nehmen die Betroffenen sehr viel zuckerhaltige Lebensmittel zu sich, erhöht sich zudem das Kariesrisiko, das wiederum eine apikale Parodontitis (hier entsteht die Entzündung an der Wurzelspitze eines Zahns) begünstigt.Stress
Starke und dauerhafte psychische Belastungen setzen dem Immunsystem ebenfalls erheblich zu und können die Zahngesundheit schwächen. Eine intensive Stressphase über ein Jahr kann schon ausreichen, um eine mittelschwere Parodontitis auszulösen. Die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin verschlechtern die Durchblutung und die Wundheilung. Untersuchungen zeigen zudem, dass depressive Menschen erhöhte Werte des Entzündungsstoffs Interleukin-IL-6 im Blut aufweisen.Erkrankungen
Einige schwerwiegende Erkrankungen können eine Parodontitis begünstigen, manche verschlimmern sich ihrerseits aufgrund einer Zahnbettentzündung:
Diabetes mellitus
Ein erhöhter Blutzuckerspiegel verändert die Mundflora und fördert dadurch Parodontitis, zeigt eine Studie der University of Pennsylvania. Hohe Zuckerwerte beeinflussen bestimmte Abwehrzellen (Makrophagen) des Immunsystems, die daraufhin für die vermehrte Ausschüttung von Entzündungsstoffen sorgen. Sind die Blutzuckerwerte dauerhaft schlecht eingestellt, kann sich dadurch eine chronische Zahnerkrankung entwickeln. Bei Diabetikern schreitet eine Parodontitis zudem schneller voran.Umgekehrt haben Diabetiker, die an einer Parodontitis leiden häufig schlechtere Zuckerwerte. Der Grund: Gelangen die Bakterien über die Blutbahn in andere Körperbereiche, stimulieren sie dort ebenfalls Entzündungsfaktoren. Als Folge davon wirkt das Hormon Insulin schlechter.Rheumatoide Arthritis
Patienten, die an einer chronischen Gelenkentzündung (Rheumatoide Arthritis) leiden, haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln. Und wer eine Zahnentzündung hat, erkrankt wiederum eher an Rheuma als Menschen, die keine Infektion im Mundraum haben. Ein Grund dafür ist, dass der Keim namens Porphyromonas gingivalis ein bestimmtes Eiweiß (Peptidylarginindeaminase) produziert, das wiederum die Produktion von Antikörpern veranlasst, die an der Entstehung der rheumatoiden Arthritis beteiligt sind.Weitere Erkrankungen und Medikamente
Eine akute oder chronische Leukämie, eine HIV-Infektion und einige genetische Krankheiten (z.B. Down-Syndrom, Cohen-Syndrom) sowie die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Immunsuppressiva) erhöhen das Risiko für eine Parodontitis deutlich.Welche unterschiedlichen Formen von Parodontitis gibt es?
Parodontitis kann in folgende Formen unterschieden werden:
Chronische Parodontitis
Die chronische Parodontitis ist die häufigste Ursache für einen Zahnverlust bei Erwachsenen. Meist tritt sie erst ab dem 35. Lebensjahr auf, kann aber auch schon früher entstehen. Wie der Name schon sagt entwickelt sich die Erkrankung langsam und fortschreitend.
Aggressive Parodontitis
Sind bei einer Parodontitis die mittleren Schneidezähne und die ersten großen Backenzähne betroffen und entwickelt die Infektion nach dem Beginn der ersten Symptome einen schnellen Verlauf, handelt es sich um eine aggressive Form der Zahnbettentzündung. Während die chronische Parodontitis meist erst ab Mitte 30 auftritt, entwickelt sich die aggressive Form hingegen oft früher und kann sogar schon in der Pubertät für Zahnprobleme sorgen. Ärzte sprechen in diesem Fall von einer juvenilen (jugendlichen) Parodontitis.
Apikale Parodontitis
Wenn die Entzündung des Zahnhalteapparats an der Zahnwurzelspitze (Apex) und dem angrenzenden Gewebe entsteht, liegt eine apikale Parodontitis vor.
Werbung
Symptome: Welche Beschwerden treten auf?
Diagnose: Wie wird eine Parodontitis festgestellt?
Messung der Zahnfleischtasche
Da diese Symptome allerdings auch bei einer normalen Gingivitis (Zahnfleischentzündung) auftreten oder bei einigen Patienten nicht entstehen, obwohl bei ihnen bereits eine Zahnbettentzündung vorliegt, ist die wichtigste Untersuchungsmethode deshalb zuerst die Kontrolle der Zahnfleischtaschentiefe, die sogenannte Sondierung.
Dabei führt der Arzt eine dünne Sonde, die eine Millimeterskala besitzt, in die Zahnfleischtasche ein bis ein Widerstand spürbar ist. Da das Instrument einen abgerundeten Kopf hat, tut dies nicht weh. Dann misst er wie mit einem Lineal die Länge vom Zahnfleischrand bis zum Boden der Zahnfleischtasche. Ab einem Wert von 3,5 Millimetern liegt eine Parodontitis vor. Um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, sollte an mehreren Stellen der Zahnfleischtasche gemessen werden.
Um zu verhindern, dass der Arzt die Sonde nicht zu tief in die Zahnfleischtasche eindringt und so ein falsches Messergebnis erhält, entwickelten Techniker elektronische Sonden (auch TPS-Sonden genannt). Sie messen mit sanftem Druck und liefern ein korrektes Messergebnis.
Heutzutage wird eine Messung der Taschentiefe erst nach einer Vorbehandlung (gründliche Zahnreinigung bei der Initialtherapie) empfohlen, da sonst die Ergebnisse ungenau sein können, weil die Sonde in der Zahnfleischtasche etwa auf eine Plaque stößt und dadurch die Tiefe nicht korrekt erfasst.
Anhand eines Paradontalen Screening-Index (PSI) kann der Arzt den gesundheitlichen Zustand des Zahnhalteapparats und die Notwendigkeit einer Therapie noch weiter abklären. Neben der Taschentiefe berücksichtigt er, ob eine Blutung beim Messen aufgetreten ist, ob Zahnstein oder Plaque vorliegt und ob es defekte Stellen, etwa an einer Füllung gibt. Je nach Antwort ergibt sich ein Code-Wert von 0 bis 4. Null bedeutet, dass das Zahnfleisch und der Zahnhalteapparat gesund sind. Code eins oder zwei deuten auf eine Zahnfleischentzündung hin. Die Werte drei und viel stehen für eine mittlere, bzw. schwere und damit behandlungsbedürftige Parodontitis.
Röntgen
Durch ein Röntgenbild des Ober- und Unterkiefers kann der Zahnarzt feststellen, ob beim Patienten bereits Knochenschädigungen oder ein Knochenabbau besteht. Um alle Zähne nach einer bakteriellen Entzündung zu überprüfen, wird er mehrere Bilder anfertigen. Spezielle 3-D-Verfahren können die bildliche Untersuchung verfeinern.Sulcus-Blutungs-Index (SBI)
Der Arzt dringt nur 0,5 Millimeter tief in die Zahnfleischtasche und streicht dann mit geringem Druck über das Gewebe. Tritt dabei eine Blutung auf, lässt sich mit Hilfe des Index die Blutungsneigung beschreiben und in sechs Stufen einteilen. Die Rötung und Schwellung des Zahnfleisches wird ebenfalls bei der Bewertung berücksichtigt.
Papillen-Blutungs-Index (PBI)
Tritt im Zahnzwischenraum eine Blutung beim Zahnfleisch (Interdentalpapille) auf, kann der Zahnarzt den Schwergrad in fünf Stufen einteilen und beurteilen.
Werbung
Therapie: Wie wird eine Parodontitis behandelt?
Eine Parodontitis-Behandlung hat drei Hauptziele:
- die Bakterien beseitigen,
- die Ausbreitung der bakteriellen Entzündung stoppen und
- den Zahn und das Gewebe, in dem er verankert ist, erhalten.
Die Behandlung gliedert sich in folgende Schritte:
Initialtherapie: Gründliche Zahnreinigung
Ist die Parodontitis noch im Anfangsstadium und sind daher die Zahnfleischtaschen noch klein, reicht es meist, das Gebiss mit Hilfe einer Professionellen Zahnreinigung (PZR) in der Arztpraxis gründlich säubern zu lassen. Dabei entfernt eine Fachkraft die Beläge, die sich auf den Zähnen und am Zahnfleischrand befinden und den Zahnstein. Anschließend poliert sie das Gebiss und stärkt die Oberflächen mit einem Fluoridmittel.Die Professionelle Zahnreinigung sollte in diesem Therapie-Stadium unbedingt alle sechs Monate erfolgen. Wichtig ist zudem, dass der Patient hierbei ausführlich darüber informiert wird, wie er seine Zähne am besten putzt, wo die Problemstellen in seinem Gebiss sind und wie er dieses ebenfalls gründlich säubert. Der Betroffene sollte dies bei seiner täglichen Mundhygiene konsequent umsetzen.Durch diese Maßnahmen lassen sich die Entzündungssymptome meist in den Griff bekommen, im Idealfall verschwinden sie komplett. Das Gewebe strafft sich wieder und somit kann sich auch die Taschentiefe verringern.Reinigung der tiefen Zahnfleischtaschen (Kürettage)
Sind die Zahnfleischtaschen schon tiefer ausgeprägt, verwendet der Arzt ein feines Schabinstrument (Kürette) oder spezielle Geräte (Schall, Ultraschall), um die weichen und harten Beläge ober- und unterhalb des Zahnfleischrands zu entfernen. Außerdem glättet er die Zahnhals- und die Wurzeloberfläche. Dies ist Standard, weil sich schädliche Erreger an glatten Oberflächen schlechter anheften können. Die Behandlung führt der Zahnarzt unter örtlicher Betäubung durch.Operativer Eingriff
Haben die Zahnfleischtaschen eine Tiefe von fünf bis sechs Millimeter erreicht oder besteht die Entzündung auch nach der Kürettage weiter, nimmt der Zahnarzt einen kleinen operativen Eingriff am betroffenen Zahn vor. Mediziner sprechen hierbei von einer sogenannten offenen Behandlung.
Unter lokaler Betäubung öffnet der Zahnarzt das Zahnfleisch mit einem Schnitt entlang der Wurzel und löst es mit speziellen Instrumenten (Raspatorien) von Zähnen und Kieferknochen. Dadurch kann er die befallene Stelle besser einsehen und sie mit Handinstrumenten oder einem Ultraschallverfahren gründlich reinigen und glätten. Anschließend spült er, bringt das Zahnfleisch an die alte Position zurück und vernäht es.
Knochenaufbau
Ist der Kieferknochen bereits beschädigt oder zerstört, kann das Gewebe durch verschiedene Maßnahmen ersetzt werden:
Gesteuerte Knochenregeneration (Guided Bone Regeneration)
Hierbei wird der beschädigte Knochen mit körpereigenem Knochengewebe oder Ersatzmaterial aufgefüllt und sozusagen repariert. Dieses regt zudem den Organismus an, selbst neuen Knochen zu produzieren.
Gesteuerte Geweberegeneration (Guided Tissue Regeneration)
Die aktuelle Forschung ermöglicht mittlerweile auch die Neubildung von weichem Zahnhaltegewebe (elastische Fasern in der Wurzelhaut etc.). Hierbei trägt der Zahnarzt spezielle Wachstumsenzyme (Schmelzmatrixproteine) mit Hilfe eines Gels auf die erkrankten Bereiche des Zahns auf. Die Enzyme fördern ebenfalls die Neubildung von Gewebe.
Welche ergänzenden Behandlungen können sinnvoll sein?
Mikrobiologische Tests
Ist die Entzündung sehr aggressiv oder hartnäckig und bessert sich trotz eingeleiteter Behandlung kaum, kann es ratsam sein, die Bakterienarten, die sich in der Zahnfleischtasche befinden, genau zu bestimmen. Dafür entnimmt ein Helfer an der tiefsten Stelle einer Zahnfleischtasche Plaqueproben und gibt sie in ein Labor zur Untersuchung.
Mit Hilfe eines mikrobiologischen Tests lässt sich feststellen, welche Erreger für die Infektion verantwortlich sind und welche Antibiotika diese wirksam bekämpfen. Aber auch ohne eine spezielle Bakterienanalyse kann der Zahnarzt einen antibakteriellen Wirkstoff in die betroffene Stelle geben, um die Infektion zu behandeln.
Laser
Moderne Laserverfahren können die Therapie ebenfalls unterstützen. Bei der antimikrobiellen photodynamischen Laser-Therapie bringt der Zahnarzt einen speziellen Farbstoff in die Zahnfleischtaschen ein und aktiviert ihn durch den Laser. Auf diese Weise wird Sauerstoff in den Bakterien, die den Farbstoff aufgenommen haben, freigesetzt und diese sterben ab.
Werbung
Alternative Behandlung: Was bringen homöopathische Mittel?
Nachsorge: Was ist nach der Therapie wichtig?
Auch nach einer Behandlung verschwinden die schädlichen Bakterien nicht komplett aus dem Mundraum, sondern bilden sich immer wieder neu. Schon nach drei Monaten haben sie das Potenzial erreicht, wieder Entzündungen auszulösen und den Knochenabbau zu fördern. Eine Parodontitis ist eine chronische Erkrankung.
Deshalb ist nach der eigentlichen Therapie eine intensive Nachsorge wichtig, sie trägt zum langfristigen Erhalt der Zähne bei. Patienten, die danach nicht jährlich zur zahnärztlichen Kontrolluntersuchung gehen, haben ein doppelt so hohes Risiko, Zähne zu verlieren, zeigte der Barmer Zahnreport 2017.
Regelmäßige Kontrolltermine (Recall)
Die Nachsorge besteht aus regelmäßigen Kontrollterminen beim Zahnarzt, bei denen dieser ein erneutes Voranschreiten der Erkrankung frühzeitig entdeckt und dann umgehend die passenden Behandlungsschritte einleiten kann. Auch die professionelle Zahnreinigung sollte der Patient unbedingt alle sechs Monate (in schweren Fällen alle drei Monate) in Anspruch nehmen. Ganz entscheidend trägt auch der Patient selbst zur Gesundheit seiner Zähne bei, indem er täglich auf eine sorgfältige Mundhygiene achtet.
Was ist bei der Zahnpflege zu beachten?
Die Experten empfehlen, sich mindestens zweimal täglich die Zähne zu putzen, jeweils drei bis fünf Minuten lang. Eine Untersuchung der renommierten Cochrane Stiftung hat ergeben, dass eine elektrische Zahnbürste effektiver Plaque entfernt als die manuelle Bürste. Außerdem verringern die elektronisch angetriebenen, kreisenden Borsten das Risiko, dass beim Reinigen zu starker Druck auf das Zahnfleisch ausgeübt wird.
Nach einer Mahlzeit sollte eine halbe Stunde vergehen, bevor das Gebiss gesäubert wird, um den Zahnschmelz nicht anzugreifen. Plaque, der vor allem aus Bakterien und Speiseresten besteht, wird zudem erst nach 24 bis 36 Stunden zum richtigen Problem. Innerhalb dieser Zeit sollte der Belag daher unbedingt einmal gründlich entfernt werden.
Warum reicht Zähneputzen nicht aus, um die Bakterien zu beseitigen?
Ungefähr 40 Prozent der Zahnoberflächen liegen zwischen den Zähnen und sind somit für die Zahnbürste nicht erreichbar. Daher sollten die Zahnzwischenräume unbedingt einmal pro Tag mit Zahnseide oder, noch besser, mit Interdentalbürsten gereinigt werden.
Die Mini-Bürstchen gibt es in verschiedenen Größen, sie sollten so dick sein, dass beim Hin- und Herschieben in dem jeweiligen Zahnzwischenraum etwas Reibung entsteht. Nur so wird der Belag dort vollständig entfernt. Ein Zungenschaber ergänzt die tägliche Mundhygiene und hilft, die Zahl der Bakterien zu reduzieren.
Wie unterstützt der Lebensstil die Zahngesundheit?
Eine Ernährungsweise, die ausgewogen und zuckerreduziert ist, ein geringer Alkoholkonsum und der Verzicht auf Rauchen, ein normales Körpergewicht, regelmäßige Bewegung und ausreichende Entspannungsphasen fördern die Zahngesundheit und reduzieren das Risiko für eine Erkrankung.
Unser Experte für Parodontitis:
Dr. M.Sc. Tobias Gottwald, Niedergelassener Zahnarzt mit einem Tätigkeitsschwerpunkt auf Parodontologie, Zahnarztpraxis Edelmund in Kaltenkirchen bei HamburgNein, leider nicht. Der fortgeschrittene Abbau des Zahnhalteapparats lässt sich nicht umkehren. Wir können nur den Status quo mit einer zahnärztlichen Behandlung aufrecht halten. Deshalb ist es wichtig, bei ersten Anzeichen sofort gegenzusteuern. Betroffene können aber auch selbst viel tun und sollten dringend schädliche Gewohnheiten ablegen.
Genau. Nikotin greift den Zahnhalteapparat massiv an. Zu viel Zucker bringt die Mundflora, also die Bakterienzusammensetzung im Mund, in ein schädliches Ungleichgewicht. Bei der täglichen Mundhygiene kommt es neben dem gründlichen Putzen auf eine gute Reinigung der Zahnzwischenräume an.
Liegt schon eine ausgeprägte Parodontitis vor, sind Interdentalbürsten das Mittel der Wahl. Parodontitis-Bakterien greifen den Zahnhalteapparat an und sorgen für größere Abstände zwischen den Zähnen. Mit Interdentalbürsten können Sie die entstandenen Lücken ordentlich reinigen. Stehen die Zähne hingegen noch dicht beieinander, sollten Sie zur feineren Zahnseide greifen. Interdentalbürsten würden kaum in die engen Zwischenräume passen und das Zahnfleisch verletzen.
Nicht direkt. Aber einige Hausmittel können die Symptome einer Parodontitis lindern. Ätherische Öle, Aloe Vera, Olivenöl oder Kamillentee beispielsweise beruhigen entzündetes Zahnfleisch und wirken positiv auf die bakterielle Zusammensetzung im Mund. Aber Hausmittel können nicht die zwingend notwendige zahnärztliche Behandlung ersetzen.
Interview: Janina Schrupp
Werbung
Finanzierung: Was kostet eine Parodontitisbehandlung?
Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen grundsätzlich die Kosten für eine Parodontitistherapie. Zum Leistungsumfang gehören u.a. Befundstellung, Röntgendiagnostik, lokale Betäubung (Leitungsanästhesien), eine Kürettage sowie eine chirurgische (offene) Behandlung bei tiefen Taschen. Wichtig ist allerdings, dass der Patient vor Therapiebeginn einen Antrag auf Behandlung bei der Kasse einreicht.
Einige Leistungen werden allerdings nicht oder nur teilweise von den Kassen übernommen, dazu gehören:
Professionelle Zahnreinigung
Die Professionelle Zahnreinigung wird von der Mehrheit der gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen und muss vom Patienten selbst bezahlt werden. Die Kosten liegen hierbei - je nach Praxis und Aufwand - meist zwischen 70 und 100 Euro.
Laserbehandlung
Die Kosten einer Laserbehandlung werden nach der Gebührenordnung der Zahnärzte berechnet, der gesetzlich versicherte Patient muss sie privat bezahlen. Manche private Krankenkassen übernehmen die Kosten hingegen.
Bakterientest
Spezielle mikrobiologische Tests, welche die Markerkeime der Parodontitis ermitteln, sind ebenfalls keine Kassenleistung. Sie kosten zwischen 65 und 100 Euro.
Quellen
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.: www.dgparo.de; Abruf: 10.12.2017
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: www.dgzmk.de; Abruf: 10.12.2017
- Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): www.kzbv.de; Abruf: 09.12.2017
- Online-Informationen Deutsche Parodontose Hilfe e.V.: www.parodontosehilfe.de; Abruf: 09.12.2017
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Umwelt-ZahnMedizin e. V.: www.deguz.de; Abruf: 09.12.2017
»
Bei der richtigen Putztechnik und mindestens zwei Minuten Dauer, ja.
Weil die Zahngesundheit weit mehr als die Zähne, sondern den gesamten Körper betrifft.
„Jedes Kind kostet einen Zahn.“ Bei richtiger Vorsorge und Pflege ist das nicht haltbar.
Das vollständige Interview mit Dr. Thomas Lang finden Sie hier.
Zahnarzt mit Praxis in 50931 Köln-Lindenthal
Fachgebiet:
- Zahnmedizin
Teilgebiet:
- Naturheilverfahren
- Tätigkeitsschwerpunkt: Ästhetische Zahnheilkunde
- Tätigkeitsschwerpunkt: Funktionsdiagnostik
- Tätigkeitsschwerpunkt: Funktionsdiagnostik und -therapie
- Tätigkeitsschwerpunkt: Prophylaxe
- Tätigkeitsschwerpunkt: Prothetik / Zahnersatz
Therapieschwerpunkt:
- Amalgam-Ausleitung
- Amalgam-Sanierung
- Amalgamfreie Behandlung
- Bleaching (Bleichen der Zähne)
- CEREC (computergefräste Keramik-Inlays)
- Digitale Volumentomographie (DVT)
- Funktionsanalyse
- Ganzheitliche Zahnmedizin
- Kiefergelenk-Behandlung (Gnathologie)
- Material-Testung
- Metallfreie Sanierung
- Schnarchen
Abrechnung:
Kasse | Privat
»
Gute Pflege zuhause und eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung. Wer sich trotzdem hellere Zähne wünscht, dem kann man natürlich mit verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten wie Bleaching oder Veneers helfen.
Das ist sehr unterschiedlich. Beginnend von Veränderungen am Zahnfleisch, bis über Lockerungen der Zähne und natürlich bei allen Formen von Zahnschmerzen, würde ich schnell einen Zahnarzt aufsuchen.
Ich höre zu und gehe auf die Ängste und Sorgen eines jeden Patienten ein. Im Anschluss daran besprechen wir die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und wählen die passende aus.
Das vollständige Interview mit Dr. Babak Varzideh finden Sie hier.
Zahnarzt mit Praxis in 46399 Bocholt
Fachgebiet:
- Parodontologie
- Zahnmedizin
Therapieschwerpunkt:
- Ästhetische Zahnheilkunde
- Implantologie
- Veneers (keramische Verblendschalen)
- Zahnersatz (Prothetik)
- Zahnersatz, hochwertig
Abrechnung:
Kasse | Privat
»
Eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene in Kombination mit regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen in der Praxis sind sehr empfehlenswert. Trotzdem kommt es im Laufe des Lebens zu Pigmenteinlagerungen, welche die Zähne dunkler erscheinen lassen. Diese lassen sich durch moderne Aufhellungsmethoden, dem Bleaching, heute meist sehr gut und schonend behandeln.
Regelmäßige Kontrollen sind wichtig, um beginnende Kariesstellen frühzeitig zu erkennen. Aber auch Erkrankungen wie zum Beispiel des Zahnfleisches sollten rechtzeitig erkannt werden, um großen Schaden zu vermeiden.
Ja, wenn man zweimal täglich für jeweils mindestens drei Minuten die Zähne putzt, ist das ausreichend. Allerdings sollte man dazu einmal täglich auch die Zahnzwischenräume reinigen – entweder mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
Das vollständige Interview mit Dr. Volker Böll finden Sie hier.
Zahnarzt mit Praxis in 68519 Viernheim
Fachgebiet:
- Zahnmedizin
Teilgebiet:
- Tätigkeitsschwerpunkt: Endodontologie
- Tätigkeitsschwerpunkt: Implantologie
- Tätigkeitsschwerpunkt: Parodontologie
Therapieschwerpunkt:
- Ästhetische Zahnheilkunde
- CEREC (computergefräste Keramik-Inlays)
- Operationsmikroskop
- Wurzelbehandlung (Endodontie)
- Zahnersatz (Prothetik)
- Zahnersatz, vollkeramisch
Abrechnung:
Kasse | Privat