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Lungenkrebs

Lungenkrebs ist eine gefährliche Krebsart. Wie Sie erste Symptome erkennen, welche Behandlungen es gibt und wie die Lebenserwartung aussieht.

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Inhaltsverzeichnis
Röntgenbild einer Lunge

© Shutterstock

Zusammenfassung

  • Was ist Lungenkrebs? Ein bösartiger Tumor in der Lunge, meist nicht-kleinzelliges und seltener kleinzelliges Lungenkarzinom
  • Symptome: z. B. Husten, Atemnot, Auswurf, Heiserkeit – Symptome zeigen sich oft erst spät und der Lungenkrebs ist dann oft schon weiter fortgeschritten
  • Ursachen und Risikofaktoren: Hauptursache ist das Rauchen, aber auch Passivrauchen, daneben verschiedene Luftschadstoffe, radioaktive Strahlung, Röntgenstrahlung
  • Verlauf und Lebenserwartung: sehr gefährliche Krebsart, bei der die Prognose oft ungünstig ist, aber je früher entdeckt – desto besser behandelbar
  • Diagnose: ehrere Untersuchungsmethoden kommen zum Einsatz, oft bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT, MRT, Szintigrafie, Gewebeprobe (Biopsie), molekularbiologische Tests auf bestimmte Merkmale der Tumorzellen; aber auch Blutbild mit Blutwerten, Lungenfunktionstest (wie gut funktioniert die Lunge).
  • Behandlung: hängt von der Art des Lungenkrebses und vom Stadium ab, z. B. Operation, Radiochemotherapie, Bestrahlung, zielgerichtete Medikamente, Chemotherapie plus Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren
  • Lungenkrebs-Klinik: Behandlung erfolgt am besten in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum, dort arbeiten Fachleute verschiedener Disziplinen mit viel Erfahrung (z. B. Lungenheilkunde, Thoraxchirurgie, Onkologie)
  • Ernährung: Es gibt keine besondere „Lungenkrebsdiät“; wer keine Mangelerscheinungen hat, sollte sich gesund, ausgewogen und vielseitig ernähren, Ernährungsberatung kann helfen; wichtig ist es, einer Mangelernährung vorzubeugen
  • Früherkennung und Vorsorge: Niedrigdosis-Computertomografie ist für starke Raucherinnen und Raucher zwischen 50 und 75 Jahren ohne Symptome in Vorbereitung, beste Vorsorge ist allerdings das Nichtrauchen

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Was ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs ist ein bösartiger Tumor in der Lunge. Er entsteht, wenn sich das Erbgut in einer Zelle verändert und sie mutiert. Dann teilen und vermehren sich die Zellen ungebremst. Medizinisch heißt diese Krebsart auch Lungenkarzinom oder Bronchialkarzinom. Nur selten sind Tumore in der Lunge gutartig – in mehr als 90 Prozent der Fälle sind sie bösartig.

Lungenkarzinome können sich in allen Regionen der Lunge entwickeln. Am häufigsten bilden sie sich jedoch im oberen Teil der Lungenflügel, weil er stärker belüftet wird und damit vermehrt Schadstoffen ausgesetzt ist. Anhand des Aussehens und der Größe der Zellen unterscheiden Ärzte zwei große Formen von Lungenkrebs, für die es jeweils unterschiedliche Behandlungen gibt: das nicht-kleinzellige und das kleinzellige Bronchialkarzinom.

Lungenkrebs-Statistik: Häufigkeit und Alter 

Die Häufigkeit von Lungenkrebs nimmt laut Statistik in vielen Industrieländern zu – auch in Deutschland. Vor allem bei den Frauen steigen die Erkrankungs- und Sterberaten bei Lungenkrebs, die Zahl der Tabakkonsum bedingten Todesfälle bei Frauen durch Lungen- und Bronchialkrebs hat sich in Deutschland in den vergangenen 20 Jahren laut Forschern verdoppelt. Bei den Männern lässt sich dagegen ein Rückgang im Zigarettenkonsum und bei den Todesfällen infolge von Lungenkrebs beobachten. Dennoch gehen Experten insgesamt von weiter steigenden Zahlen in den nächsten Jahren aus.

Einige Daten aus der Lungenkrebs-Statistik 2020 des Robert Koch-Instituts (RKI):

  • Im Jahr 2020 erkrankten 34.100 Männer und 22.590 Frauen neu an Lungenkrebs.
  • Beim Lungenkrebs-Alter gibt es keinen großen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Im Schnitt sind Frauen 69 Jahre alt, wenn sie die Diagnose Lungenkrebs erhalten – Männer ungefähr 70 Jahre alt.
  • Bei Männern sind bis zu neun von zehn Fälle auf das Rauchen zurückzuführen. Bei Frauen haben etwa sechs von zehn Erkrankungen mit dem Rauchen zu tun.
  • Die Zahl der Sterbefälle ist bei Männern deutlich höher als bei Frauen: 27.751 Männer gegenüber 17.066 Frauen im Jahr 2020.

Kleinzelliges Bronchialkarzinom 

Ein kleinzelliges Bronchialkarzinom (SCLC) entwickelt sich in den Bereichen der Lunge, die Hormone und Botenstoffe produzieren. Die Zellen erscheinen unter dem Mikroskop kleiner und sind dicht gedrängt. Ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom betrifft etwa 15 Prozent der Patienten. Diese Krebsform ist seltener, wächst jedoch aggressiver und schneller.

Nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom 

Ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom (NSCLC) kommt mit 85 Prozent der Fälle am häufigsten vor. Unter dem Mikroskop lassen sich größere Zellen erkennen. Ärzte unterteilen diesen Lungenkrebs noch weiter in:

  • Adenokarzinome (ca. 40 Prozent): Sie gehen von drüsenbildendem Gewebe aus – in diesem Fall von den Zellen der Lungenbläschen, die einen Feuchtigkeitsfilm produzieren. Adenokarzinome kommen oft bei Nichtrauchern vor.
  • Plattenpithelkarzinome (ca. 25 Prozent): Ausgangspunkt für den Lungenkrebs ist die oberste Deckschicht der Schleimhaut, die aus Epithelzellen besteht. Diese Form betrifft oft Raucher.
  • Großzellige Karzinome (ca. 15 Prozent): Darunter fallen Lungenkarzinome, die weder kleinzellig noch nicht-kleinzellig sind. Sie besitzen verschiedenste Eigenschaften – die Zellen sind zum Beispiel auffallend groß. Diese Tumore bestehen weder eindeutig aus Drüsenzellen noch aus aus Plattenepithelzellen.

Lungenkrebs und Lungenmetastasen – die Unterschiede 

Was viele verwechseln: Lungenkrebs ist nicht mit Lungenmetastasen gleichzusetzen. Beim Lungenkarzinom entsteht der Primärtumor in der Lunge. Von dort aus kann er weiter wandern und Metastasen in anderen Organen bilden, zum Beispiel im Gehirn. Bei den Lungenmetastasen liegt der primäre Krebsherd dagegen in einem anderen Organ. So streuen einige Krebsarten bevorzugt in die Lunge, zum Beispiel Brustkrebs oder Darmkrebs.

Lungenkrebs: Symptome

Lungenkrebs verursacht in frühem Stadium oft noch keine Symptome. Ärzte finden einen frühen Lungenkrebs deshalb oft nur zufällig im Rahmen einer Röntgenuntersuchung, die sie aus einem anderen Grund durchführen. Oft treten bei Lungenkrebs erste Anzeichen erst auf, wenn er schon fortgeschritten ist. Viele deuten ihre Beschwerden auch als Atemwegsinfektion oder chronische Bronchitis. Das gilt besonders für langjährige Raucher, die ihren Husten als normalen „Raucherhusten“ interpretieren.

An folgenden Anzeichen lässt sich Lungenkrebs erkennen:

  • Hartnäckiger Husten, der neu einsetzt und länger als vier Wochen andauert, kann ein erstes Anzeichen für Lungenkrebs sein (Lungenkrebs ohne Husten kommt so gut wie nicht vor – fehlt er, deutet dies eher auf eine andere Krankheitsursache hin).
  • chronischer Husten nach jahrelangem Rauchen, der sich verändert oder verschlimmert
  • Atemnot: Das Atmen fällt schwer, der Atem „pfeift“.
  • anhaltende Heiserkeit, wenn der Lungentumor auf den Nerv drückt, der für die Bewegung der Stimmbänder zuständig ist (Nervus recurrens)
  • Erkältung oder Bronchitis, die sich trotz einer Behandlung mit Antibiotika nicht bessert
  • dauerhafte Brustschmerzen
  • Auswurf mit oder ohne Blut
  • Die Lungenkrebs-Anzeichen können auch die Hände betreffen: Manchen Menschen mit Lungenkrebs fallen Veränderungen an ihren Händen auf, zum Beispiel geschwollene Finger („Trommelschlegelfinger“) und veränderte Nägel („Uhrglasnägel“) – die Nägel sind größer als vorher, rundlich geformt und gewölbt. Auch wenn sie – wie viele Lungenkrebssymptome auch bei anderen Krankheiten auftreten, können gebogene Fingernägel auch auf Lungenkrebs hindeuten 
  • ungewollter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit, körperliche Schwäche, Leistungseinbußen
  • nächtliches Schwitzen, Fieber
  • Schluckbeschwerden, wenn der Tumor in Richtung Speiseröhre wächst
  • Rückenschmerzen, wenn sich der Tumor von der Lunge in Richtung Wirbelsäule ausbreitet
  • Knochenschmerzen, wenn der Krebs in die Knochen gestreut hat
  • Kopfschmerzen, Übelkeit, Seh- und Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungserscheinungen, wenn der Krebs Metastasen im Gehirn gebildet hat
Diese Symptome können auf Lungenkrebs hindeuten, müssen es aber nicht zwangsläufig. Es können auch andere Erkrankungen der Lunge verantwortlich sein, etwa eine Lungenentzündung oder chronische Bronchitis. Suchen Sie immer zeitnah Ihren Arzt auf und verschaffen Sie sich Klarheit, wenn Sie solche Beschwerden verspüren. Denn es gilt: Je früher Ärzte Lungenkrebs diagnostizieren, desto besser ist er behandelbar und desto besser stehen die Heilungschancen.

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Lungenkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursache von Lungenkrebs (und anderen Krebsarten) ist, dass sich das Erbgut von Zellen aufgrund verschiedener Einflüsse verändert. Die Zelle mutiert und kann sich ungebremst teilen und vermehren. Ärzte kennen verschiedenen Faktoren, die das Risiko für Lungenkrebs erhöhen.

Die wichtigsten sind:

  • Rauchen: Tabakkonsum gilt schon lange als wichtigste Lungenkrebs-Ursache, und zwar für alle Arten von Lungenkrebs. Etwa 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle gehen auf das Konto des Rauchens. Das Risiko für einen bösartigen Tumor in der Lunge ist etwa zehn- bis 15-mal höher als für eine Person, die niemals im Leben geraucht hat. Das Risiko erhöht sich mit den Jahren und der Menge an Zigaretten, die ein Mensch raucht. Ärzte nutzen den Begriff „Packungsjahre“, die sich so errechnen: ein Packungsjahr bedeutet eine Packung Zigaretten pro Tag über ein Jahr. Und: Das Risiko wird umso höher, je früher jemand mit dem Rauchen anfängt. Zigarettenrauch enthält unzählige schädliche Substanzen, die die Lunge schädigen. Versuchen Sie also unbedingt den Rauchstopp! Allerdings kann Lungenkrebs auch Nichtraucher treffen.
  • Passivrauchen, also sich als Nichtraucher in Räumen aufzuhalten, wo geraucht wird und den Qualm einzuatmen, ist ebenfalls als Risikofaktor für Lungenkrebs anerkannt. So ist das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen, am Arbeitsplatz oder in gastronomischen Betrieben mittlerweile in Deutschland und den meisten europäischen Ländern verboten.
  • COPD und Lungenkrebs: Menschen mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD), einer dauerhaften Verengung und Entzündung der Atemwege, haben ein höheres Risiko für Lungenkrebs. Das gilt wohl auch dann, wenn sie ihr Leben lang Nichtraucher waren. Als Grund vermuten Forscher die Überblähung der Lunge, da durch die eingeschränkte Lungenfunktion mehr Luft im Atemorgan zurückbleibt.
  • Radon: Dieses radioaktive Edelgas kommt in der Natur vor. In manchen Regionen Deutschlands wird es vermehrt aus dem Boden freigesetzt, etwa im Bayerischen Wald, Erzgebirge oder im Harz.
  • Feinstaub: Das sind kleinste Partikel, die durch Abrieb von Autoreifen oder Verbrennungsprozesse in Verkehr, Industrie und Haushalt in die Luft gelangen.
  • Emissionen von Dieselmotoren (Dieselruß)
  • Schadstoffe am Arbeitsplatz: Dazu gehören zum Beispiel Asbest, Arsen, Cadmium, Chromate, Siliziumdioxid oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).
  • Radioaktive Strahlung und Röntgenstrahlung, etwa bei Flugpersonal oder Menschen, die mit Röntgengeräten arbeiten (z. B. Materialprüfung). Auch in der medizinischen Diagnostik sind Menschen Röntgenstrahlung ausgesetzt.
  • Bewegungsmangel: Das Lungenkrebs-Risiko eines Menschen, der sich nicht bewegt, scheint höher zu sein als bei einer sportlich aktiven Person.
  • Vitaminarme Ernährung: Wer wenig Vitamine aus Obst und Gemüse zu sich nimmt, scheint ein höheres Risiko für Lungenkrebs zu haben – der Zusammenhang gilt besonders für Raucher. Vitaminpräparate als Nahrungsergänzung nützen übrigens nichts, im Gegenteil: Bei Rauchern kann die Einnahme von Beta-Carotin, Vitamin B6 oder B12 das Risiko womöglich sogar steigern.
  • Frühere Krankheiten (z. B. Tuberkulose) und Verletzungen der Lunge: Der Lungenkrebs entwickelt sich in Bereichen der Lunge, die vernarbt sind.

Daneben diskutieren Forscher noch einige weitere Risikofaktoren für Lungenkrebs. Nachgewiesen ist es aber bislang nicht, dass sie an der Entstehung beteiligt sind.

  • Infektionen, zum Beispiel mit humanen Papillomviren (HPV) oder HI-Viren (HIV)
  • Gene: Vielleicht ist in manchen Fällen Lungenkrebs vererbbar. Ist ein Elternteil an Lungenkrebs erkrankt, besitzen Kinder ein zwei- bis dreifach erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken. Das Risiko ist besonders hoch, wenn der Elternteil schon in jungen Jahren an Lungenkrebs erkrankt ist.

Lungenkrebs: Verlauf und Lebenserwartung

Die Heilungschancen bei Lungenkrebs und die Prognose hängen entscheidend davon ab, in welchem Stadium Ärztinnen und Ärzte den Tumor finden. Je früher sie ihn aufspüren, desto besser ist er behandelbar und desto höher ist bei Lungenkrebs auch die Überlebenschance. Dieser Zusammenhang gilt übrigens für die meisten Krebsarten. Aber auch die Art und Aggressivität des Lungenkrebses beeinflussen Heilungschancen, Verlauf, Prognose und Lebenserwartung.

Hat der Lungenkrebs gestreut und Metastasen in anderen Organen gebildet, zum Beispiel im Gehirn oder in den Knochen, gilt er als nicht mehr heilbar. Weil der Krebs in der Lunge so spät Symptome verursacht, diagnostizieren Ärzte und Ärztinnen ihn oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium. Dennoch lässt sich Lungenkrebs auch dann noch behandeln, die Lebenserwartung verlängern und die Lebensqualität verbessern.

Im Vergleich zu anderen Krebsarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs oder Darmkrebs ist der Verlauf von Lungenkrebs oft eher ungünstig und die Lebenserwartung ist für viele gering. Dies zeigen folgende Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2020:
  • Nach fünf Jahren sind noch 25 Prozent der Frauen und 19 Prozent der Männer am Leben.
  • Nur 19 Prozent der Frauen und 14 Prozent der Männer leben zehn Jahre nach der Diagnose Lungenkrebs noch.

Lungenkrebs: Stadien entscheiden über die Prognose mit

Ärzte teilen Lungenkrebs in verschiedenen Stadien ein. Allgemein gilt: Je höher das Stadium ist, desto weiter ist der Krebs fortgeschritten und desto schlechter ist die Prognose. Hat der Lungenkrebs gestreut, ist die Lebenserwartung für gewöhnlich verkürzt. Maßgebend für die Ausbreitung eines Tumors ist die international gebräuchliche TNM-Klassifikation:

  • T (Tumor): Größe und Ausdehnung des Tumors – es gibt T1 bis T4 je nach Größe des Tumors
  • N (engl. Node=Lymphknoten): Sind Krebszellen in die umliegenden Lymphknoten eingewandert? Es gibt N0 bis N3 je nach Anzahl und Lage der befallenen Lymphknoten
  • M (Metastasen): Hat der Lungenkrebs gestreut und sind Metastasen in anderen Organen nachweisbar? Ärzte unterscheiden M0 (keine Metastasen) und M1 (Metastasen vorhanden)

So bedeutet ein Lungenkrebs im Stadium 1, dass der Tumor noch klein ist, keine Krebszellen in den Lymphknoten nachweisbar und auch keine Fernmetastasen vorhanden sind. In diesem Stadium ist die Prognose noch am besten. Ein Lungenkrebs im Stadium 3 ist weiter fortgeschritten – Lebenserwartung beziehungsweise Prognose und Verlauf sind eher ungünstig. Im Endstadium 4 besteht keine Aussicht mehr auf Heilung, sondern Ärzte behandeln die Patienten palliativ. Das heißt: Sie lindern die Symptome bei Lungenkrebs im Endstadium, versuchen die Lebensqualität und das Wohlbefinden zu verbessern und die Lebenserwartung zu verlängern.

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Lungenkrebs: Diagnose

Eines vorab: Einen einfachen Lungenkrebs-Test, der diese Krebsart sicher nachweisen könnte, gibt es nicht. Am Anfang steht immer das Gespräch zwischen Arzt und Patient zur Krankengeschichte (Anamnese). Der Arzt bekommt so schon einige Hinweise darauf, was der Grund für Ihre Beschwerden sein könnte. Folgende Fragen stellt er für gewöhnlich unter anderem:

  • Welche Beschwerden haben Sie genau? Seit wann? Wie ausgeprägt sind diese?
  • Sind Sie Raucher? Wenn ja: Seit wann und wie viel rauchen Sie pro Tag?
  • Sind Sie beruflich oder in Ihrer Freizeit Schadstoffen ausgesetzt? Zum Beispiel Asbest, Chromverbindungen oder Cadmium?
  • Sind Erkrankungen der Atemwege oder andere Krankheiten bei Ihnen bekannt? Zum Beispiel Bronchitis, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Asthma Allergie?
  • Gibt es Krebserkrankungen in der Familie?
  • Nehmen Sie Medikamente ein oder haben andere Therapien durchlaufen? Falls ja – welche?

Ihre Antworten auf diese und andere Fragen helfen dem Arzt bei einer ersten Einordnung. Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der er unter anderem die Lunge mit einem Stethoskop abhört und auf unnatürliche Geräusche achtet. Wie leistungsfähig die Lunge ist, zeigt ein Lungenfunktionstest (Spirometrie). Darüber, ob Lungenkrebs vorliegt, kann ein Lungenfunktionstest allerdings keine Aussagen machen.

Weitere Untersuchungen zur Lungenkrebs-Diagnose

Lässt sich die Ursache noch nicht feststellen, schließen sich folgende Untersuchungen an:

  • Untersuchung des Auswurfs (Sputum) im Labor auf Krebszellen
  • Röntgenuntersuchung: Ein Radiologe fertigt ein Röntgenbild des Brustkorbs an, auf dem Veränderungen in der Lunge sichtbar werden.
  • Lungenspiegelung (Bronchoskopie): Sie ist die wichtigste Methode bei der Diagnose von Lungenkrebs. Dabei schiebt der Arzt ein feines, biegsames Instrument (Endoskop) über die Nase und Luftröhre bis in die Lunge vor. Es ist mit einer Kamera und Lichtquelle ausgerüstet. Die Bilder von der Lunge sieht der Arzt auf einem Monitor. Gleichzeitig kann er bei dieser Untersuchung eine Gewebeprobe aus verdächtigen Arealen entnehmen (Biopsie). Diese Zellen untersucht anschließend ein Pathologe unter dem Mikroskop. So lässt sich mit hoher Sicherheit feststellen, ob die entnommenen Zellen gut- oder bösartig sind. Auch kann er sehen, um welche Art von Lungenkrebs es sich handelt: nicht-kleinzelliges oder kleinzelliges Bronchialkarzinom.
  • Eine Feinnadelbiopsie wenden Ärzte an, wenn der verdächtige Bereich schlecht mittels Bronchoskopie zugänglich ist. Der untersuchende Mediziner schiebt eine feine Nadel von außen durch den Brustkorb in die Lunge und entnimmt Zellen aus dem verdächtigen Areal. Zur Unterstützung lassen sich auch Ultraschall oder CT bei Lungenkrebs-Verdacht einsetzen.
  • Computertomografie (CT): Diese Röntgenuntersuchung zeigt Schnittbilder der Lunge. Mittels CT lassen sich verdächtige Veränderungen besser beurteilen. Erkennbar ist zudem, wie weit sich ein Lungenkrebs schon ausgebreitet hat.
  • Magnetresonanztomografie (MRT, Kernspintomografie): Diese Methode arbeitet mit starken Magnetfeldern und liefert hochauflösende Schnittbilder von Organen. Mittels MRT lassen sich bei Lungenkrebs-Verdacht auch Metastasen aufspüren, zum Beispiel im Gehirn, Rückenmark oder in den Knochen.
  • Ultraschall (von Brustkorb und Bauchraum): Ärzte nutzen mitunter Ultraschallwellen, um Metastasen in Organen sichtbar zu machen, zum Beispiel in Leber, Nieren, Milz oder Lymphknoten.
  • Szintigrafie: Dafür kommt eine besondere Kamera zum Einsatz, die Gamma-Kamera. Patienten bekommen eine radioaktive Substanz injiziert, deren Strahlung die Kamera anschließend aufzeichnet. So lassen sich Knochenmetastasen nachweisen.
  • Positronenemissionstomografie (PET): Sie zeigt Bereiche an, in denen der Stoffwechsel besonders aktiv ist, etwa bei Metastasen. Als radioaktive Substanz zur Diagnose von Lungenkrebs verwenden Ärzte den radioaktiv markierten Einfachzucker „F-18-FDG“.
  • Thorakoskopie: Bei Lungenkrebs kann sich Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammeln – dem Raum zwischen Lungenoberfläche und den Rippen (Pleuraerguss). Ärzte entnehmen mit einer feinen Nadel geringe Mengen dieser Flüssigkeit und untersuchen sie im Labor auf Krebszellen.
  • Mediastinoskopie: Über einen kleinen Schnitt oberhalb des Brustbeins führen Ärzte ein Endoskop in den Raum zwischen beide Lungenflügel ein. Sie entfernen Lymphknoten und untersuchen sie im Labor auf Krebszellen.
  • Blutwerte: Bei Verdacht auf Lungenkrebs überprüft ein Blutbild unter anderem einige Tumormarker im Blut (CEA, NSE oder CYFRA 21-21). Das sind Eiweiße, die Krebszellen verstärkt ins Blut ausschütten. Allerdings bedeutet das Fehlen von Tumormarkern nicht, dass kein Lungenkrebs vorliegt. Umgekehrt sind bei einigen Menschen die Tumormarker erhöht, obwohl sie keinen Lungenkrebs haben. Die Aussagekraft dieser Blutwerte für die Diagnose von Lungenkrebs, aber auch für das Erkennen eines Rückfalls, ist also begrenzt.
  • Molekulare Tests: Bei manchen Lungenkrebs-Arten sind bestimmte molekulargenetische Veränderungen vorhanden. Ein Test kann sie aufdecken. Ärzte können sie anschließend für Behandlung nutzen. Die Leitlinie empfiehlt eine molekulare Testung bei allen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen (unabhängig vom Subtyp), bei Lungenkrebs in frühen Stadien auf eine Mutation des EGFR, einem Protein in der Zellmembran, sowie bei Rezidiven (Rückfällen).

Lungenkrebs: Behandlung

Die Behandlung von Lungenkrebs hängt entscheidend davon ab, wie groß der Tumor ist und wie weit er sich schon ausgebreitet hat. Nur in einem frühen Stadium ist Lungenkrebs heilbar. Dies ist jedoch selten der Fall, weil sie ihn oft erst in fortgeschrittenem Stadium entdecken.

Wichtig für die Wahl der richtigen Behandlung ist auch die Art des Lungenkrebses: Ist der Lungenkrebs kleinzellig oder nicht-kleinzellig? Danach richtet sich die Therapie. Auch Ihr Alter, allgemeiner Gesundheitszustand, eventuelle Begleiterkrankungen und Ihre Wünsche spielen eine Rolle bei der Therapiewahl. Daneben haben Krebszellen manchmal bestimmte Merkmale, gegen die es zielgerichtete Medikamente gibt. Nur wenn Ihre Tumorzellen diese Eigenschaften besitzen, wirken die Arzneien auch.

In der Regel kombinieren Ärzte mehrere Behandlungen miteinander, um ihre Schlagkraft zu erhöhen. Die Therapie von Lungenkrebs ist komplex und Ärzte entwerfen - je nach Stadium und Art des Krebses – ein ausgeklügeltes Behandlungsschema, dass individuell auf Sie zugeschnitten ist.

Wichtig ist, dass erfahrene Ärzte die Lungenkrebs-Therapie durchführen. In Deutschland gibt es einige zertifizierte Lungenkrebszentren, die auf die Behandlung eines Bronchialkarzinom spezialisiert sind. Dort arbeiten Ärzte mehrere Fachrichtungen (z. B. Onkologen, Chirurgen, Pathologen) eng zusammen. Eine Liste finden Sie unter www.onkozert.de

Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs: Behandlung

Bei einem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs stehen Strahlentherapie (Bestrahlung oder Radiotherapie) und Operation im Vordergrund.
  • Operation: Ziel der Lungenkrebs-Operation ist es, den Tumor vollständig zu entfernen und den Lungenkrebs zu heilen. Ärzte entnehmen dabei den gesamten Lungenlappen, in dem sich der Tumor entwickelt hat. Lobektomie heißt dieser Eingriff. Manchmal entfernen sie auch nur einen Teil des Lungenlappens und ein Rest lässt sich erhalten. Bei größeren Tumoren oder mehreren Krebsherden in der Lungen beseitigen Chirurgen den gesamten Lungenflügel (Pneumektomie). Auch Lymphknoten in der Umgebung nehmen sie heraus und ein Pathologe analysiert sich anschließend im Labor auf Krebszellen.
  • Strahlentherapie: Eine Lungenkrebs-Bestrahlung schließt sich meist an die Operation an. Manchmal führen Radiologen die Bestrahlung auch vor der OP durch, um den Tumor zu verkleinern. Sie kommt auch infrage, wenn eine Operation nicht möglich oder gewünscht ist. Radiologen gehen mit hochenergetischen Strahlen gegen die Krebszellen vor. Diese schädigen das Erbgut der Tumorzellen, die die Schäden schlecht reparieren können – dann sterben die Krebszellen ab. Ärzte verabreichen die gesamte Strahlendosis bei einer Strahlentherapie nicht auf einmal, sondern verteilt auf mehrere Sitzungen in kleineren „Portionen“.
  • Chemotherapie: Wird Lungenkrebs mit einer Chemotherapie behandelt, setzen Ärzte Zellgifte (Zytostatika) ein, die im gesamten Körper wirken. Sie schließt sich meist an eine Operation an. Manchmal behandeln Ärzte ihre Patienten auch schon vor der Operation mit der Chemo, um den Tumor zu schrumpfen. Dann lässt er sich anschließend besser operieren und es lässt sich mehr Lungengewebe erhalten.

Ein nicht-kleinzelliger Lungenkrebs ist nicht mehr heilbar, wenn er weiter fortgeschritten ist und Metastasen gebildet hat. In solchen Fällen gibt es Behandlungsmöglichkeiten, um das Tumorwachstum zu bremsen und die Lebenserwerartung zu verlängern. Bei einer Radiochemotherapie kombinieren Ärzte zum Beispiel die Bestrahlung mit einer Chemo, da die Kombination mehr Schlagkraft besitzt als die jeweiligen Behandlungen alleine.

Eine zielgerichtete Therapie („targeted therapy“) kommt für manche Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs infrage, bei denen sich bestimmte Merkmale auf den Krebszellen nachweisen lassen. Durch genetische Tests können Mediziner außerdem herausfinden, ob bestimmte genetische Veränderungen (Mutationen) in den Tumoren vorhanden sind. Diese Tests werden immer wichtiger, weil nur dann einige Medikamente wirksam sind. Zielgerichete Therapien sollen das Tumorwachstum drosseln.

Einige Beispiele für zielgerichtete Medikamente:

  • EGFR-Mutation: Manche Patienten besitzen eine Veränderung im epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR). Bei einer EGFR-Mutation sind bestimmte Signalwege zur Teilung und Vermehrung von Zellen dauerhaft aktiviert. Dann kommen Medikamente aus der Gruppe der Tyrosinasehemmerinfrage. Beispiele für zugelassene Wirkstoffe sind Afatinib, Erlotinib, Gefitinib oder Osimertinib. Sie dringen in die Zelle ein, unterbrechen diese Signalkette und bremsen so die Vermehrung von Krebszellen.
  • ALK-Translokation: Dabei lagern sich Gene um und arrangieren sich neu – ein Tumor kann dadurch entstehen. Manchmal ist das ALK-Gen (Anaplastisches Lymphomkinase-Gen) betroffen. Bei einer Veränderung (Mutation) dieses Gens werden übermäßig viele ALK-Eiweiße hergestellt, was mit Lungenkrebs in Verbindung stehen kann. Sie gilt als „Treibermutation“. Dann sind ALK-Hemmer wie Crizotinib, Alectinib oder Ceritinib eine Möglichkeit. An weiteren Medikamenten aus dieser Gruppe wird noch geforscht.
  • BRAF-Mutation: Diese Mutation ist sehr selten. Bei diesen Patienten mit Lungenkrebs sind bestimmte Signalwege aktiviert, welche die Zellteilung und -vermehrung ankurbeln. Ein Beispiel ist die BRAF-V600-Mutation. Dies ist eine Veränderung des Gens BRAF an einer ganz bestimmten Stelle. Sie führt dazu, dass im herstellten Enzym eine Aminosäure ausgetauscht ist und das Enzym deshalb ständig aktiv ist. Ärzte setzen hier eine Kombination aus zwei Wirkstoffen ein: Dabrafenib und Trametinib. Sie zählen zur Gruppe der sogenannten BRAF- und MEK-Hemmer. Die Medikamente hemmen die Aktivität des Enzyms.
  • KRAS-Mutation: Hier wurde kürzlich ein neues Medikament als Einzeltherapie zugelassen: Sotorasib. Es zielt auf die KRAS-G12C-Mutation ab. Dabei ist im sogenannten KRAS-Eiweiß eine Aminosäure ausgetauscht, was zu einer Überaktivität führt. Helfen kann Sotorasib Menschen, bei denen diese Veränderung nachweisbar ist. Sie müssen jedoch zuvor mindestens eine systemische (im ganzen Körper wirkende) Therapie erhalten haben, etwa eine Chemotherapie. Das Medikament hemmt das KRAS-Eiweiß und wirkt dem Tumorwachstum entgegen.
  • ROS1 (Proto-Onkogen1-Rezeptortyrosinkinase): Veränderungen im ROS1-Gen kommen nur selten bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs vor. Die Funktionen von ROS1 sind nicht ganz klar, aber das vom ROS1-Gen kodierte und herstellte Eiweiß ist mit dem ALK-Eiweiß verwandt. Daher wirken manche Arzneimittel, die sich gegen die ALK-Mutation richten, auch als ROS1-Hemmer.

Daneben gibt es noch sogenannte Angiogenesehemmer. Diese Medikamente sorgen dafür, dass der Tumor keine neuen Blutgefäße mehr ausbilden kann. So schneiden sie die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr ab – und hungern ihn aus. Ein wichtiger Angriffspunkt ist der Wachstumsfaktor „Vascular Endothelial Growth Factor“, abgekürzt VEGF. Dieser Wachstumsfaktor ist an der Ausbildung neuer Blutgefäße beteiligt. Es gibt Medikamente, die VEGF oder seinen Rezeptor gezielt angreifen und so die Neubildung von Blutgefäßen unterbinden. Beispiele für Wirkstoffe sind Bevacizumab und Ramucirumab.

Auch eine Immuntherapie kann bei Lungenkrebs zum Einsatz kommen, zum Beispiel mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Hier gehen Ärzte nicht gegen die Krebszellen selbst vor, sondern stärken das Immunsystem. Denn Krebszellen sind schlau: Sie stülpen sich eine Art Tarnkappe über, machen sich für das Immunsystem unsichtbar und entziehen sich so seinem Angriff. Das gelingt ihnen, indem sie bestimmte Eiweißstrukturen ausbilden (PD1-Liganden) und mit diesen spezielle Andockstellen auf der Oberfläche der Immunzellen besetzen (PD 1-Rezeptoren). Jetzt erkennen die Immunzellen sie nicht als böse und attackieren sie auch nicht – sie vermehren sich ungestört.

Diese Kontrollpunkte des Immunsystems, die sogenannten Checkpoints, haben Ärztinnen und Ärzte bei der Immuntherapie im Blick. Die Medikamente – die Immun-Checkpoint-Inhibitoren – blockieren die Kontaktstelle an der Immunzelle (PD-1) oder jene am Tumor (PD-L1). So enttarnen sie die Tumorzellen und schärfen die Immunabwehr wieder gegen den Krebs. Beispiele für Immun-Checkpoint-Inhibitoren bei Lungenkrebs sind Ipilimumab, Nivolumab, Pembrolizumab, Atezolizumab oder Durvalumab. Die Medikamente wirken auch bei anderen Krebsarten, zum Beispiel bei schwarzem Hautkrebs.

Kleinzelliger Lungenkrebs: Behandlung

Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs besitzen ein hohes Risiko, dass der Tumor streut und Metastasen in anderen Organen bildet. Bei vielen Patienten ist dies schon bei der Diagnose der Fall. Folgende Möglichkeiten der Behandlung gibt es bei kleinzelligem Bronchialkarzinom:

  • Operation: Ein chirurgischer Eingriff ist nur in einem sehr frühen Stadium sinnvoll, wenn der Krebs noch keine oder nur wenige Lymphknoten befallen hat.
  • Radiochemotherapie: Eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie. Die Chemotherapie umfasst meist zwei Wirkstoffe, für gewöhnlich Cisplatin und Etoposid.
  • Chemotherapie plus Immuntherapie (bei Metastasen): Zum Einsatz kommen Chemotherapeutika wie Cisplatin oder Carboplatin sowie Immun-Checkpoint-Inibitoren wie Atezolizumab oder Durvalumab.
  • Bestrahlung, auch des Schädels, um Gehirnmetastasen vorzubeugen

Daneben behandeln Ärzte begleitend auch die Symptome wie Atemnot, Brustschmerzen oder Knochenschmerzen (aufgrund von Knochenmetastasen) mit Medikamenten. Die Psychoonkologie ist ebenfalls ein wichtiger Baustein bei einer Krebserkrankung. Eine Krebserkrankung betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Seele. Die Psychoonkologie bietet seelische Unterstützung bei der Verarbeitung und Bewältigung einer Krebserkrankung.

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Lungenkrebs: Klinik finden

Lungenkrebs sollten Sie immer in einem zertifizierten Lungenkrebszentrum behandeln lassen. Dort arbeiten Fachleute verschiedenster Disziplinen, die sich gut mit der Behandlung von Bronchialkarzinomen auskennen und viel Erfahrung mit dieser Krebsart haben (z. B. aus der Lungenheilkunde, Thoraxchirurgie, Onkologie, Psychoonkologie). Die Deutsche Krebsgesellschaft vergibt die Zertifizierung nach strengen Kriterien.

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Ernährung bei Lungenkrebs

Wie bei anderen Krebsarten gilt auch bei Lungenkrebs: Es gibt keine „Krebsdiät“. Es ist keine Ernährung bekannt, die Lungenkrebs „aushungern“ oder verschwinden lassen könnte. Wichtig bei der Ernährung ist jedoch, einer Mangelernährung und einem Gewichtsverlust so gut wie möglich vorzubeugen. Diese sind ein häufiges Problem bei Menschen mit einer Krebserkrankung, auch bei einem Bronchialkarzinom. Denn der Appetit geht oft verloren, Betroffene essen zu wenig, verlieren Gewicht und es entsteht eine Mangel an wichtigen Nährstoffen.

Einige allgemeine Tipps zur Ernährung bei Lungenkrebs:

  • Eine Ernährungsberatung zu buchen, kann sinnvoll sein. Sie erfahren von Ernährungsspezialisten, wie eine gesunde, abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung aussehen könnte, und diese auf Sie persönlich zuschneiden. Wenn Sie keine Mangelerscheinungen haben, genügt es oft gesund und ausgewogen zu essen.
  • Essen Sie Lebensmittel, auf die Sie Lust haben, die Ihnen schmecken und die Sie gut vertragen. Dies können von Tag zu Tag unterschiedliche sein.
  • Das Essen sollte Ihnen Freude machen.
  • Genießen Sie Ihre Mahlzeiten und nehmen Sie sich Zeit dafür. Manchmal macht das gemeinsame Essen mit netten Tischnachbarn mehr Spaß.

Für krebskranke Menschen mit einer Mangelernährung gibt es hochkalorische Zusatznahrung, sogenannte „Astronautennahrung“. Sie versorgt den Körper mit notwendigen Nährstoffen. Die Kosten für die hochkalorische Trinknahrung (sie ist rezeptfrei) müssen Sie in vielen Fällen selbst tragen. Unter bestimmten Voraussetzung können Ärzte die Trinknahrung jedoch auf Rezept verschreiben, zum Beispiel wenn Sie sich nicht mehr oder nicht mehr ausreichend normal ernähren können. Dann übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten.

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Lungenkrebs: Früherkennung und Vorsorge

Besondere Maßnahmen zur Früherkennung von Lungenkrebs, die sich für alle gesunden Menschen eignen, gibt es derzeit noch nicht. Weil Lungenkrebs jedoch oft tödlich endet, besitzt die Früherkennung einen sehr wichtigen Stellenwert.

Daher soll es laut der neuen Leitlinie  „Lungenkrebs“ in Zukunft für starke Raucherinnen und Raucher zwischen 50 und 75 Jahren ohne Symptome eine Lungenkrebs-Früherkennung geben. Zum Einsatz kommt dabei eine strahlungsarme Computertomografie (eine Niedrigdosis-CT).

„Stark rauchen“ bedeutet, dass Sie:

  • mindestens 25 Jahre geraucht haben. Wenn Sie das Rauchen zwischendurch unterbrochen oder ganz beendet haben, muss die Pause weniger als zehn Jahre betragen.
  • Und auf mindestens 15 Packungsjahre kommen: Die Packungsjahre errechnen sich, indem Sie die Zahl der täglich gerauchten Zigarettenpackungen mit der Zahl der Raucherjahre multiplizieren.

Maßgeblich ist hier nur der Konsum von Zigaretten – nicht die Nutzung anderer Tabakprodukte.

Lungenkrebs: Vorsorge durch Nichtrauchen 

Die beste Vorsorge bei Lungenkrebs ist das Nichtrauchen! Am besten fangen Sie das Rauchen erst gar nicht an. Wenn Sie Raucher sind: Ein Rauchstopp lohnt sich immer, selbst wenn Sie schon älter sind und viele Jahre lange geraucht haben. Am besten gelingt der Rauchstopp, wenn Sie sich professionelle Unterstützung suchen, etwa einen Verhaltenstherapeuten. Auch Nikotinersatzprodukte helfen manchen, besser vom Glimmstängel loszukommen. Und: Vielen gelingt der Rauchstopp nicht aufs erste Mal. Rückfälle sind ganz normal. Versuchen Sie es erneut!

Weitere allgemeine Tipps zur Vorsorge:

  • Achten Sie darauf, dass Sie nicht Passivrauchen. So sollte das Rauchen auch in Ihrem Haushalt oder Auto tabu sein.
  • E-Zigaretten liegen zwar im Trend und viele versuchen den Umstieg von der normalen auf die elektronische Zigarette. Doch selbst, wenn E-Zigaretten als weniger schädlich für die Gesundheit gelten, weil das Verdampfen nur ein Bruchteil der Giftstoffe erzeugt, sind sie dennoch nicht harmlos. Die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit sind noch nicht vollumfänglich bekannt.
  • Wenn Sie am Arbeitsplatz schädlichen Stoffen ausgesetzt sind, achten Sie besonders gut auf die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund: Bringen Sie viel Obst und Gemüse auf Ihren Teller. Beides enthält gesunde Antioxidantien, die als gute Zellschützer gelten. Sie machen aggressive freie Radikale unschädlich, die das Erbgut der Zellen (DNA) angreifen.
  • Das Gas Radon entweicht in manchen Gebieten verstärkt aus den Böden. Lassen Sie eventuell Fußböden in Gebäuden sanieren. Auch häufiges Lüften, Staubwischen, Abdichten von Rissen und Fugen oder der Einbau von Belüftungsanlagen können vor Radon schützen. Informieren Sie sich, zum Beispiel über die Radonwerte im Boden an Ihrem Wohnort beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) unter https://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/karten/boden.html. Ansonsten gibt es auch Messgeräte, um die Radonwerte in Ihrem Zuhause zu bestimmen.
Quellen
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

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