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Chronische Bronchitis

Husten und Auswurf über längere Zeit können auf eine chronische Bronchitis hinweisen. Lesen Sie, welche weiteren Symptome und Therapiemöglichkeiten es gibt.

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Inhaltsverzeichnis
Frau hustet und hält sich die Hand vor dem Mund

© Mauritius Images

Symptome einer chronischen Bronchitis

Die Entzündung der Bronchienschleimhaut schreitet bei einer chronischen Bronchitis langsam fort. Im Verlauf der Erkrankung husten die Betroffenen zunächst anhaltend, vor allem morgens mit Schleimauswurf. Noch sind die Bronchien nicht vereengt und Betroffene haben keine Atemnot. Deshalb erkennen viele diese frühen Symptome nicht als Warnzeichen einer entstehenden chronischen Bronchitis. Insbesondere Raucher, die am häufigsten von dieser Erkrankung betroffen sind, haben oft chronischen Husten und glauben deshalb, dass diese Frühboten der chronischen Bronchitis ganz normal seien. Daher gehen die meisten Patienten erst zum Arzt, wenn die Symptome sich verschlimmern und sie unter Atemnot leiden – und vergeben damit die Chance auf Heilung. Bei konsequentem Zigarettenverzicht und einer entsprechenden Behandlung kann sich die Bronchitis zu diesem Zeitpunkt noch zurückbilden. In der nächsten Phase gesellt sich zu den Symptomen „andauernder Husten“ und „Auswurf“ einer immer stärker werdende Schädigung der Atemwege, manchmal verengen sich die Bronchien. Dadurch muss die Atemluft einen höheren Widerstand überwinden, um in die Lunge und wieder heraus zu gelangen. Das macht sich bei Betroffenen in Atemnot und geringerer Leistungsfähigkeit bemerkbar. Experten bezeichnen diese Ausprägung als chronisch obstruktive Bronchitis, auch COPD genannt.

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Macht sich diese Kurzatmigkeit zunächst nur unter Belastung bemerkbar, leiden Betroffene im weiteren Verlauf einer chronischen Bronchitis auch in Ruhe unter Luftnot. Der Grund: Weil der Luftaustausch durch die verengten Bronchien immer schwerer wird, verbleibt Atemluft in der Lunge, bläht die Lunge übermäßig auf (Lungenüberblähung, Lungenemphysem) und zerstört dadurch die Lungenbläschen. Die sind aber notwendig, damit ein Austausch von Kohlendioxid und Sauerstoff zwischen Lunge und Blut stattfinden kann.

Zudem kann sich eine Überlastung des rechten Herzens entwickeln, da es das Blut nur noch schwer in die Lunge befördern kann. Das kann zu Herzyrhythmusstörungen führen, zu Wassereinlagerungen (Ödem) und erheblichem Sauerstoffmangel, der sich unter anderem in blauen Lippen äußert. Zwar entwickeln Raucher am häufigsten eine chronische Bronchitis. Kinder kann es aber ebenso treffen. Sie bekommen sie oft in den ersten drei Jahren, verursacht von Viren und begleitet von Atemnot. Typisch sind Geräusche beim Ausatmen wie Rasseln oder Pfeifen. Fieber tritt bei einer chronischen Bronchitis für gewöhnlich nicht auf, sondern wenn, dann nur im Anfangsstadium einer aktuen Bronchitis.

Behandlung der chronischen Bronchitis

Die Therapie einer chronischen Bronchitis richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Zuerst sollte jede Art von Atemwegsreizung vermieden werden, vor allem Schadstoffe wie Rauch oder Stäube. Da Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen besonders aufpassen müssen bei Grippeviren und Pneumokokken, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) entsprechende Schutzimpfungen.

Um Luftnot zu lindern, können Menschen mit chronischer Bronchitis Medikamente inhalieren, die die Atemwege erweitern. Zunächst werden dies meist kurz wirksame Mittel sein, die der Betroffene bei Bedarf anwendet. Später kommen oft Sprays zum Einsatz, die die Bronchien weiten und die der Betroffene regelmäßig anwendet. Bei Husten mit starkem Auswurf können sogenannte Mukopharmaka festsitzenden Bronchialschleim lösen und das Abhusten unterstützen. Cortison kommt zum Einsatz, um zu verhindern, dass sich die chronische Bronchitis akut verschlimmert (Schübe) oder bei akuter Atemnot.

Die Behandlungsleitlinien raten des Weiteren zu Patientenschulungen, einem individuellen Trainingsprogramm und gegebenenfalls zu einer Atemtherapie, die das Abhusten des Schleims erleichtert. In schweren Fällen kann bei einer chronischen Bronchitis auch eine stationäre Behandlung (Rehabilitation) oder ganz selten ein operatives Entfernen von stark geschädigtem oder zerstörtem Lungengewebe (Emphysem) nötig sein. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Langzeittherapie mit Sauerstoff.

Eine chronische Bronchitis zu heilen ist kaum möglich, sie bleibt in der Regel lebenslang bestehen. Wie die Lungenkrankheit verläuft, hängt vom Patienten, seiner Einsicht und seiner Konsequenz ab. Eine chronische Bronchitis muss nicht weiter fortschreiten. Selbst zu ihrem Wohlbefinden beitragen können Betroffene zum Beispiel indem sie:

  • die Lunge vor Reizungen schützen
  • Infekten möglichst vorbeugen
  • die Medikamente gewissenhaft und nach Bedarf einnehmen
  • zur Krankengymnastik gehen (kann Hustenattacken mindern und Leistungsfähigkeit verbessern)
  • regelmäßig unterstützendes, körperliches Training absolvieren (Bewegung macht belastbarer)
  • ihr Gewicht kontrollieren
  • zum Arzt gehen, sobald eine Verschlechterung spürbar ist

Eine chronische Bronchitis ist eine ernste Krankheit und bedarf fachärztlicher Behandlung. Unbehandelt kann sie sich zu einer chronisch obstruktiven Bronchitis, auch COPD genannt, entwickeln, eine schwere Lungenerkrankung, die das Alltagsleben stark einschränken kann.

Chronische Bronchitis mit Homöopathie oder anderen alternativen Methoden wie Akupunktur zu behandeln, kann die Beschwerden lindern. Allerdings sollten solche Maßnahmen nur eine Ergänzung der schulmedizinischen Behandlung sein. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit von Globuli und Co. gibt es nicht.
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Definition: Wann ist es chronischen Bronchitis?

Bei einer chronischen Bronchitis ist die Schleimhaut in der Lunge, genauer: in den Bronchien, dauerhaft entzündet und produziert vermehrt Schleim. Im Gegensatz zum Husten, der nach acht Wochen per Definition chronisch ist, gilt eine Bronchitis laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) als chronisch, wenn der Betroffene an den meisten Tagen des Jahres unter Husten und Auswurf leidet oder diese Symptome mindestens drei Monate lang in zwei aufeinander folgenden Jahren auftreten. Weitere Erkrankungen, die Husten verursachen können, müssen ausgeschlossen worden sein.

Ist eine chronische Bronchitis ansteckend?

Im Gegensatz zu einer akuten Bronchitis, die durch Niesen oder Husten (Tröpfcheninfektion) sowie Berührung (Schmierinfektion) von Mensch zu Mensch übertragen wird, ist eine chronische Bronchitis meist nicht ansteckend. Der Grund: Nur sehr selten sind immer wiederkehrende Atemwegsinfekte, also Viren, der Auslöser einer permanenten Entzündung im Lungengewebe. Bei den meisten Patienten liegt bei einer chronischen Bronchitis die Ursache vielmehr im Konsum von Tabak, also dem Rauchen. Auch, wer dauerhaft Stäube, Reizgase oder andere Schadstoffe einatmet, läuft Gefahr an chronischer Bronchitis zu erkranken.


Lässt sich eine chronische Bronchitis heilen?

In der Anfangsphase lässt sich die Entzündung bzw. die Beschwerden noch durch Rauchstopp und eine entsprechende ärztliche Behandlung zurückbilden. In der Regel bleibt eine chronische Bronchitis aber lebenslang bestehen. In einer unkomplizierten Form verkürzt eine chronische Bronchitis die Lebenserwartung jedoch nicht und Betroffene können sehr alt werden. Dafür ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, auch, um die Lebensqualität möglichst uneingeschränkt zu erhalten. Wird eine chronische Bronchitis zu spät erkannt und die Bronchien haben sich bereits dauerhaft verengt, können Medikamente nur teilweise helfen.

Bei einer solchen chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB oder COPD) entstehen schwere Lungenschäden, die die Atmung und Sauerstoffaufnahme des Körpers beeinträchtigen. Durch eigenen Einsatz (Bewegung, Ernährung etc.) und eine konsequente ärztliche Behandlung lässt sich die Lebenserwartung zwar positiv beeinflussen – in der Folge verkürzt sie sich bei einer chronisch-obstruktiven Bronchitis aber um durchschnittlich etwa acht bis zehn Jahre.

Das bedeutet „chronisch obstruktive Bronchitis“

Es gibt eine „unkomplizierte“, nicht-obstruktive und eine obstruktive Form der chronischen Bronchitis. Bei einer obstruktiven Bronchitis schwillt die Schleimhaut in den Bronchien stark an und produziert vermehrt Schleim. Die Atemwege verengen sich dadurch. Zusätzlich zu Husten und Auswurf, bedingt durch die Verengung (Obstruktion) der Bronchien, ist Atemnot ein typisches Symptom der chronisch obstruktiven Bronchitis.

Anfangs macht sich die Verengung der Atemwege bei einer chronisch obstruktiven Bronchitis meist durch Kurzatmigkeit bemerkbar, vor allem bei körperlicher Belastung. Im weiteren Verlauf fällt Betroffenen das Atmen auch in Ruhe immer schwerer und der Schleim kann oft kaum noch abgehustet werden. Viele Patienten versuchen, aus Angst vor Atemnot jegliche körperliche Anstrengung zu vermeiden. In diesem Stadium sollte eine chronisch obstruktive Bronchitis dringend von einem Lungenfacharzt behandelt werden.

COPD

Die Bezeichnung COPD kommt aus dem Englischen und ist die Abkürzung von „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). Unter diesem Begriff werden die chronisch obstruktive Bronchitis und andere Lungenerkrankungen wie das Lungenemphysem (Lungenüberblähung), zusammengefasst. Auch durch eine weit fortgeschrittene chronische Bronchitis kann ein Lungenemphysem entstehen. Im Deutschen wird manchmal auch das Kürzel COB für eine chronisch obstruktive Bronchitis verwendet.

Kennzeichnend für COPD sind dauerhafte (irreversible) Schäden im Lungengewebe. Bei diesen Erkrankungen können Medikamente nur die Symptome lindern. Eine chronisch obstruktive Bronchitis oder COPD ist eine systemische Erkrankung, die das Risiko für weitere Krankheiten stark erhöht. Es treten in Folge zum Beispiel häufiger Herzerkrankungen und Lungenkrebs auf. Es ist daher wichtig, solchen sogenannten Begleiterkrankungen möglichst vorzubeugen und regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen. Eine Früherkennung erhöht bei allen Krankheiten die Heilungschancen.

Chronische Bronchitis: Diagnose

Eine chronische Bronchitis kann zunächst auch der Hausarzt feststellen. Für die Diagnose sind die Krankenvorgeschichte und eine körperliche Untersuchung nötig, vor allem das Abhören der Lunge. Fragen wird der Arzt speziell, ob der Patient Raucher ist oder war oder eine andere, langandauernde Reizung der Atemwege bestand. Gegebenenfalls überweist der Hausarzt den Patienten an einen Lungenfacharzt.

Ist der Betroffene bereits in einem fortgeschrittenen Stadium mit bestehender Atemnot, liegt also vermutlich bereits eine chronisch obstruktive Bronchitis vor, sollte unbedingt ein Facharzt die Symptome durch weitere Untersuchungen wie einer Blutgasanalyse, um die Sauerstoffversorgung des Körpers zu testen, oder einer Ganzkörperplethysmographie, einem sehr genauen Nachweis von Atemwegsverengungen und -überblähungen, abklären und die Erkrankung behandeln. Schäden in der Lunge können durch bildgebende Verfahren sichtbar gemacht werden, etwa ein Röntgenbild. Möglich sind unter anderem auch Atemtests oder Untersuchungen des Gewebes durch die Entnahme von Proben (Biopsie).
Quellen
  • S3-Leitlinie: Chronischer Husten (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin); Stand: 2014
  • S3-Leitlinie: Husten (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin); Stand: 2014
  • S2k-Leitlinie: S2k - Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem (COPD) (Vogelmeier C et al.); Stand: 24.01.2018
  • Online-Informationen Deutscher Allergie und Asthmabund (DAAB): www.daab.de; Abruf: 06.04.2020
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