Zusammenfassung:
- Definition: Infektionskrankheit, die meist über die Luft durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, Ursache sind Streptokokken der Gruppe A; Scharlach kann jeden Menschen (Baby, Kinder, Erwachsene) betreffen, manche erkranken auch mehrmals
- Symptome: typisch sind Ausschlag der Haut und Himbeerzunge, erste Anzeichen können Halsschmerzen, geröteter Rachen, entzündete, belegte Mandeln, Fieber, geschwollene Lymphknoten sein
- Wann zum Arzt? bei den ersten Symptomen, setzen etwa 1 bis 3 Tage nach der Ansteckung ein, Ursache abklären lassen und möglichst rasch Behandlung beginnen
- Wann und wie lange ansteckend? Besondere Ansteckungsgefahr besteht bei akutem Scharlach, wenn die Symptome einsetzen; wie lange eine Person ansteckend ist, hängt vom Beginn der Behandlung ab – rascher Einsatz von Antibiotika vermindert die Antsteckungsgefahr und verkürzt die Ansteckungszeit
- Behandlung: Antibiotika, die gegen Streptokokken wirksam sind (z. B. Penicillin, Amoxicillin, Ampicillin); bis zum Ende einnehmen, sonst besteht erneute Erkrankungsgefahr;
- Dauer und Verlauf: meist günstig, wenn Scharlach mit Antiobiotika behandelt wird – ohne Antibiotikum sind Komplikationen möglich
- Diagnose: meist anhand der typischen Symptome und eines Scharlach-Tests, der Streptokokken nachweist
- Vorbeugen: nur mittels allgemeiner Hygienemaßnahmen, es gibt keine Scharlach-Impfung
- Schwangerschaft: Scharlach bei Schwangeren bedeutet in der Regel keine Gefahr für werdende Mutter und Ungeborenes.
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Was ist Scharlach?
Scharlach ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird und hoch ansteckend ist. Die Verursacher der Scharlach-Krankheit sind Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes oder A-Streptokokken). Bei Kindern und Jugendlichen gehört Scharlach zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten. Er zählt deshalb zu den klassischen Kinderkrankheiten. Andere Namen für Scharlach sind Scharlach-Angina oder (seltener) Scarlatina.
Scharlach-Bakterien kommen weltweit vor. Sie werden über die Luft durch feinste Speicheltröpfchen beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Je nach Bakterienstamm bilden die Erreger verschiedene Giftstoffe (Toxine). Gegen diese kann das menschliche Immunsystem schützende Antikörper bilden. Hat ein Mensch eine Scharlach-Infektion überstanden, ist er zukünftig gegen die Gifte des Scharlach-Erregers immun, an dem er erkrankt war. Da die einzelnen Bakterien-Stämme unterschiedliche Gifte produzieren, können Sie auch mehrmals an Scharlach erkranken. Typische Anzeichen für Scharlach sind eine Halsentzündung (Angina tonsillaris), pickeliger Hautausschlag und Fieber.Scharlach bei Erwachsenen, Kindern und beim Baby
An Scharlach kann im Prinzip jeder Mensch erkranken. Am häufigsten tritt die ansteckende Krankheit im Kindergarten- und Schulalter zwischen fünf und zwölf Jahren auf. Auch Babys können etwa ab dem sechsten Lebensmonat Scharlach bekommen. In der Zeit davor schützt die Säuglinge in der Regel noch der mütterliche „Nestschutz“. Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten kann eine Person mehrmals an Scharlach erkranken. Etwa jeder vierte Jugendliche hatte in seinem Leben schon mindestens einmal Scharlach. Die meisten Scharlach-Erkrankungen kommen in der kalten Jahreszeit von Oktober bis März vor.
Scharlach bei Erwachsenen ist deutlich seltener als bei Kindern. Bei Erwachsenen erkennen Ärzte den Scharlach oft erst spät – wenn überhaupt. Bei Symptomen wie Halsschmerzen, Schluckenbeschwerden und Fieber gehen viele gar nicht oder erst sehr spät zum Arzt. Dabei kann Scharlach bei Erwachsenen die gleichen Komplikationen und Spätfolgen verursachen, wie bei Kindern. Dazu gehören Herz- und Nierenentzündungen oder rheumatisches Fieber.
Scharlach: Symptome
Scharlach kann verschiedene Symptome hervorrufen. Erste Anzeichen für eine Scharlach-Infektion sind:
- Halsschmerzen
- geröteter Gaumen und Rachen können bei Scharlach ebenfalls auftreten
- entzündete Mandeln – bei Scharlach können sie weiß belegt sein
- geschwollene, verdickte Lymphknoten am Hals
- Kopfschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Schüttelfrost und plötzliches, schnell steigendes Fieber gehören bei Scharlach meist dazu, bei manchen Menschen verläuft der Scharlach auch ohne Fieber oder Ausschlag.
- Hinzu können als Beschwerden bei Scharlach Husten, Bauchschmerzen und Erbrechen kommen. Durchfall bei Scharlach ist möglich als Nebenwirkung der Antibiotikatherapie oder beim seltenen, lebensgefährlichen septischen Verlauf. Bei diesem entwickelt sich eine Blutvergiftung mit weiteren Symptomen wie hohem Fieber, Erbrechen, Haut-Schleimhaut-Blutungen oder Bewusstseinstrübungen.
Bekannt ist Scharlach für die „Himbeerzunge“, manchmal auch „Erdbeerzunge“ genannt. Zu Beginn der Scharlach-Erkrankung ist die Zunge weiß belegt, doch nach einigen Tagen rötet sie sich auffällig. Häufig sind auf der Zunge deutliche Erhebungen zu erkennen, weil die Papillen, die fürs Tastempfinden zuständigen Zungenwärzchen, verdickt sind. Die Wangen sind bei Scharlach meist gerötet, die Mundpartie hingegen ist auffällig blass („Milchbart“). Sie kann sogar bläulich schimmern.
Die genannten Symptome können bei einer Scharlach-Infektion alle auftreten, müssen es aber nicht unbedingt.
Scharlach: Wann zum Arzt?
Wenn Sie bei sich selbst, Ihrem Kind oder Baby Anzeichen für eine Scharlachinfektion feststellen, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen. Dies können Symptome wie eine Halsentzündung, Fieber oder ein Ausschlag auf der Haut sein. Ärzte können feststellen, ob eine Scharlach-Krankheit oder eine andere Ursache dahinter steckt. Scharlach lässt sich mit Antibiotika behandeln – diese wirken gegen Bakterien verschiedenster Art. Die Medikamente können die Symptome bessern, die Ansteckungsgefahr vermindern und die Zeit verkürzen, in der eine Person ansteckend ist.
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Wann und wie lange ist Scharlach ansteckend?
Mit den Scharlach-Bakterien (A-Streptokokken oder Streptococcus pyogenes) können Sie sich sehr schnell infizieren, wenn Sie mit einem Erkrankten in Kontakt kommen. Einige Fakten dazu:
- Die Scharlach-Übertragung erfolgt über die Luft. Die Scharlach-Erreger können zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen an andere weitergegeben werden. Das Gegenüber atmet die feinen Tröpfen ein, in denen sich die Erreger befinden.
- Die Inkubationszeit bei Scharlach– also der Zeitraum von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome – beträgt meist ein bis drei Tage, selten länger. Akut Erkrankte können die Bakterien auf andere Menschen übertragen. Die Frage, ab wann Scharlach ansteckend ist, lässt sich daher ungefähr mit diesem Zeitraum beantworten. Allerdings kommen Scharlach-Bakterien bei manchen Menschen im Rachen vor, ohne dass sie Symptome hervorrufen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass sich andere Menschen mit Scharlach infizieren.
- Wie lange Scharlach ansteckend ist, hängt vom Beginn der Therapie ab. Behandeln Ärzte die Infektion zeitnah mit Antibiotika, sind die Scharlach-Erkrankten schon 24 Stunden nach der ersten Einnahme des Medikaments nicht mehr ansteckend. Ohne Antibiotikum kann die Krankheit jedoch bis zu drei Wochen lang übertragen werden, in Ausnahmefällen sogar noch länger.
- Wichtig: Antibiotiaka helfen nur gegen Bakterien, nicht gegen andere Erreger wie Pilze oder ein Virus. Da Scharlach ein bakterieller Infekt ist und keine Virus-Erkrankung wie z. B. eine Grippe oder Erkältung, sind Antibiotika hier wirksam.
Mögliche Wege der Scharlach-Übertragung
Die Übertragung von Scharlach erfolgt zumeist von Mensch zu Mensch. Die Scharlach-Erreger besiedeln vor allem die Schleimhaut im Mund- und Rachenraum. Durch kleinste Speicheltröpfchen verteilen infizierte Personen die Bakterien beim Sprechen, Niesen und Husten in der Umgebung. Andere Menschen können sich anstecken, wenn sie die erregerhaltiigen Tröpfchen einatmen. Tröpfcheninfektion heißt dieser Übertragungsweg. In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen kann sich Scharlach durch den engen Kontakt der Kinder besonders schnell ausbreiten.
Sehr selten infizieren sich Menschen mit den Bakterien über Lebensmittel oder Gegenstände wie Kleidung, Spielzeug und Bücher (Schmierinfektion). Eine besondere Form ist der Wundscharlach, bei dem die Erreger über Hautwunden in den Körper eindringen und sich von dort aus verbreiten.
Scharlach: Behandlung
Scharlach ist eine hoch ansteckende, bakterielle Infektionskrankheit. Um die Zeit des Krankseins zu verkürzen und die Übertragungsgefahr der Bakterien zu vermindern, behandeln Ärzte Scharlach in der Regel rasch mit Antibiotika. Diese Scharlach-Therapie verhindert auch Komplikationen und Spätfolgen. Ohne Antibiotikum ist Scharlach bis zu drei Wochen lang ansteckend. Außerdem gibt es Medikamente, die gegen Symptome wie Schmerzen und Fieber helfen können, zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol.
Antibiotika gegen Scharlach
Eine Scharlach-Therapie mit Antibiotika hat folgende Vorteile:
- Die Symptome und Beschwerden klingen schneller ab.
- Die Zeit der Ansteckungsgefahr verkürzt sich.
- Die Behandlung beugt Komplikationen und Spätfolgen vor.
Wichtig bei der Einnahme von Antibiotika ist immer, dass Sie die verschriebene Einnahmedauer beachten (also die Einnahme nicht zu früh beenden).
Folgende Antibiotika setzen Ärzte bei Scharlach ein:
- Die Medikamente der Wahl bei Scharlach sind β-Lactam-Antibiotika. Dazu gehören zum Beispiel Penicillin, Amoxicillin, Ampicillin und Cephalosporine. Ärzte verarbreichen sie meist über zehn Tage, in der Regel als Tabletten.
- Cephalosporine gibt es für Kinder als verkürzte Scharlach-Behandlung, meist nur über fünf Tage
- Erythromycin, Clarithromycin oder andere Makrolide, eine bestimmte Antibiotika-Gruppe, über fünf bis zehn Tage können helfen, wenn eine Penicillin-Allergie vorliegt.
Die Scharlach-Behandlung mit einem Antibiotikum sorgt dafür, dass sich Erkrankte schnell besser fühlen. Schon 24 Stunden nach der ersten Einnahme geht es den meisten Patienten deutlich besser und sie sind nicht mehr ansteckend. Trotzdem muss der Betroffene das Antibiotikum weiterhin regelmäßig und wie verschrieben einnehmen. Sonst bleiben Bakterien zurück, können sich erneut vermehren und wieder Scharlach auslösen. Wenn Sie Antibiotika nicht korrekt anwenden, können Bakterien zudem Resistenzen entwickeln und sich verbreiten. Dann wäre das entsprechende Antiotikum in Zukunft gegen diese Erreger wirkungslos. Eine antibiotische Scharlach-Therapie dauert – je nach Medikament – fünf bis zehn Tage.
Treten während einer Scharlach-Infektion Komplikationen auf, etwa eine Blutvergiftung (Sepsis), setzen Ärzte zusätzlich weitere Antibiotika gegen die Erreger ein, zum Beispiel Clindamycin.
Scharlach-Behandlung: allgemeine Tipps
Daneben gibt es noch einige allgemeine Tipps, die Patienten mit Scharlach helfen können. Dazu gehören zum Beispiel:
- Sorgen Sie für Ruhe, halten Sie am besten Bettruhe ein.
- Trinken Sie viel, vor allem bei Fieber; gut sind ungesüßte Kräutertees, Wasser oder Fruchtsaftschorlen.
- Gurgellösungen und warme Wickel lindern Halsschmerzen.
- Bevorzugen Sie weiche oder flüssige Nahrung (Suppe, Brei) bei Schluckbeschwerden.
- Um andere nicht anzustecken: Meiden Sie Kontakte zu anderen Menschen, bis die Ansteckungsgefahr vorüber ist und beugen Sie Schmierinfektionen vor, zum Beispiel durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen.
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Scharlach: Dauer und Verlauf
Der Verlauf und die Dauer von Scharlach hängen entscheidend von der Behandlung ab. Eine wichtige Rolle spielt es, wann die Therapie beginnt. Da Scharlach ein schwerer bakterieller Infekt ist, empfehlen Ärzte allgemein Antibiotika zur Therapie. Unabhängig von der Behandlung kann jeder Mensch Scharlach mehrmals bekommen.
Ist die Krankheit einmal überstanden, bildet der Körper zwar einen Schutz (Antikörper) gegen den jeweiligen Erreger. Es existieren jedoch verschiedene Bakterienstämme, die Scharlach auslösen können. Der Schutz ist entsprechend begrenzt, eine mehrfache Scharlach-Erkrankung ist also möglich. Kommt ein Mensch wiederholt mit demselben Erreger in Kontakt, bekommt er zumeist „nur“ eine einfache Mandelentzündung (Angina tonsillaris).Scharlach: Verlauf mit und ohne Antibiotikum
Wer ein Antibiotikum einnimmt, ist bereits nach 24 Stunden nicht mehr ansteckend. Den meisten Patienten geht es dann auch schon wieder deutlich besser. Nach zwei Tagen können an Scharlach erkrankte Kinder in der Regel wieder in die Kita, den Kindergarten oder die Schule gehen – sofern sie sich ausreichend fit fühlen. Trotzdem müssen sie das Antibiotikum wie verschrieben weiter einnehmen.
Ohne Antibiotikum verläuft Scharlach deutlich anders. Bleibt Scharlach unbehandelt, sind Erkrankte bis zu drei Wochen ansteckend. In dieser Zeit dürfen sie Gemeinschaftseinrichtungen wie die Kita oder Schule nicht besuchen. Leiter von Gemeinschaftsreinrichtungen müssen über aufgetretene Scharlach-Erkrankungen informieren. Eine allgemeine Meldepflicht für Scharlach gibt es in Deutschland aber nicht (nur für bestimmte Bundeländer).
Scharlach: Komplikationen und Folgen
Unbehandelt (also ohne Antibiotikum) kann Scharlach einen schweren Verlauf nehmen und mit einigen Komplikationen verbunden sein. Mögliche Folgen sind:
- akute Nierenentzündung
- Mandelabszess
- Mittelohrentzündung
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Lungenentzündung
- Rheumatisches Fieber: Dies ist eine entzündliche Systemerkrankung von Haut, Gelenken, Gehirn und Herz. Sie bricht verzögert einige Wochen nach der Scharlach-Infektion aus. Die schmerzhaften Entzündungen führen zu Bewegungseinschränkungen und können auf das Herz übergreifen. Zudem steigt das Risiko für eine erneute Scharlach-Infektion. Diese verläuft meist deutlich schwerer und kann unter Umständen zu schweren Herzschäden führen. Deshalb empfehlen Ärzte Patienten mit rheumatischem Fieber eine längere Behandlung mit Penicillin. Diese sogenannte Rezidivprophylaxe gegen Scharlach dauert mindestens fünf Jahre.
- Selten kommt es zu einer „Blutvergiftung“ (Sepsis) durch Scharlach-Bakterien. Anzeichen sind plötzliches hohes Fieber, Erbrechen, Durchfall, Schleimhaut-Blutungen, Bewusstseinsstörungen und Schockzustände. Eine Sepsis ist lebensgefährlich und Ärzte müssen sie sofort behandeln.
Scharlach: Diagnose
Scharlach versursacht sehr typische Symptome, die bei fast allen Erkrankten auftreten, etwa die „Himbeerzunge“. So lässt sich Scharlach meist leicht erkennen und die Diagnose schnell stellen. Der Arzt fragt unter anderem nach den Symptomen, wann sie begonnnen haben, wie ausgeprägt sie sind und ob im Umfeld des Patienten Menschen an Scharlach erkrankt sind. Danach sieht er in den Rachen und die Ohren, tastet die Lymphknoten ab und untersucht die Haut.
Bei verdächtigen Anzeichen führt der Arzt Scharlach-Test durch. Für diesen Schnelltest genügt ein Abstrich mit einem Wattestäbchen von der Rachenschleimhaut. Nach nur wenigen Minuten zeigt der Scharlach-Test das Ergebnis an. Ist es positiv, hat sich der Patient höchstwahrscheinlich mit Scharlach-Bakterien (Streptokokken) infiziert. Fällt der Test trotz auffälliger Symptome negativ aus, sollte ein umfassender Labortest das Ergebnis absichern.
Scharlach muss laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) nicht bundesweit gemeldet werden. Eine Meldepflichtbesteht nur in einigen Bundesländern wie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Tritt Scharlach in einer Gemeinschaftseinrichtung auf, ist die Leitung (wie bei allen Erkrankungen, bei denen die Gefahr der Weiterverbreitung besteht) verpflichtet, das zuständige Gesundheitsamt unverzüglich zu benachrichtigen (§ 33 und 34 IfSG).
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Scharlach vorbeugen
Eine Scharlach-Impfung gibt es nicht, weil die Krankheit durch viele verschiedene Bakterientypen ausgelöst werden kann. Impfstoffe wirken jedoch sehr spezifisch gegen einen bestimmten Erreger. Die Entwicklung einer Scharlach-Impfung, die alle Erreger-Varianten gleichermaßen bekämpft, ist praktisch nicht möglich. Scharlach lässt sich aber gut und erfolgreich behandeln.
Scharlach vorbeugen können Sie somit nicht wirklich – auch weil die Streptokokken weltweit verbreitet sind. Hilfreich sind jedoch allgemeine Maßnahmen, um die Infektionsgefahr zu verringern. Dazu gehören beispielsweise:
- Waschen Sie sich gründlich und regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife. So beugen Sie der Übertragung von Erregern durch Gegenstände vor (indirekter Kontakt/„Schmierinfektion“).
- Meiden Sie den Kontakt zu Menschen, die an Scharlach erkrankt sind – zumindest solange sie noch ansteckend sind.
- Immungeschwächte Personen können eventuell vorbeugend Antibiotika einnehmen.
- Wer schon erkrankt ist, kann Scharlach bei anderen vorbeugen: Halten Sie beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Personen oder wenden Sie sich von diesen ab. Husten und niesen Sie nicht in die Handfläche, sondern in ein Einmaltaschentuch oder in die Ellenbeuge, falls Sie keines zur Hand haben. Benutzte Taschentücher werfen Sie direkt in einen verschließbaren Mülleimer.
- Erkrankte können selbst der Ausbreitung des Scharlach vorbeugen, wenn sie rechtzeitig bei den ersten Symptomen zum Arzt gehen und sich mit Antibiotika behandeln lassen.
Scharlach in der Schwangerschaft
Allerdings kann sich Scharlach negativ auf eine Schwangerschaft auswirken, wenn Ärzte die Krankheit nicht rechtzeitig erkennen, behandeln und ihren Verlauf überwachen. Dann kann Scharlach bei Schwangeren Komplikationen wie eine Herz- oder Nierenentzündung auslösen. Das Baby leidet womöglich in der Folge unter einem Sauer- oder Nährstoffmangel und sein Wachstum ist beeinträchtigt.
Quellen
- S2k-Leitlinie: Entzündliche Erkrankungen der Gaumenmandeln / Tonsillitis, Therapie (Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie, et al.); Stand: 31.08.2015
- Online Informationen Robert Koch-Institut (RKI): www.rki.de; Abruf: 01.09.2024
- Online Informationen Robert Koch-Institut (RKI): www.rki.de; Abruf: 01.09.2024
- Online Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de; Abruf: 01.09.2024
- Online Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 01.09.2024
- Online Informationen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: www.kinderaerzte-im-netz.de; Abruf: 02.09.2024
- Online Informationen Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: www.hno-aerzte-im-netz.de; Abruf: 02.09.2024