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Magen-Darm-Grippe

Eine Magen-Darm-Grippe bringt oftmals unangenehme Symptome mit sich. Erfahren Sie hier, wie lange die Erkrankung dauert sowie die häufigsten Ursachen, welche für die Ansteckung verantwortlich zu machen sind.

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Inhaltsverzeichnis
Junge Frau geplagt von Übelkeit

© Mauritius Images

Zusammenfassung:

  • Definition: Infektion des Magen-Darm-Trakts; auch als Brechdurchfall oder medizinisch infektiöse Gastroenteritis bekannt 
  • Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (wässrig, selten blutig), Bauchschmerzen oder -krämpfe, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schwäche und Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) 
  • Dauer und Verlauf: Symptome treten meist 1–3 Tage nach der Infektion auf; häufig plötzlich einsetzender, aber meist kurz andauernder Verlauf; schwere Fälle vor allem bei Risikogruppen (v. a. Babys, Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen) 
  • Behandlung: Flüssigkeitszufuhr, Elektrolytlösungen, Schonkost, Ruhe und Schonung, ggf. Medikamente gegen den Durchfall oder Schmerzmittel (bei Schmerzen und Fieber) 
  • Wann zum Arzt? Frühzeitige Abklärung bei Risikogruppen; bei gesunden Erwachsenen bei schweren Symptomen wie starken Kreislaufproblemen, Muskelkrämpfen, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, hohem Fieber, Blut im Stuhl, Brechdurchfall länger als drei Tage ohne Besserung 
  • Ursachen: Viren (z. B. Norovirus, Rotavirus), Bakterien (z. B. Salmonellen, Campylobacter, Escherichia coli), Parasiten (z. B. Giardia lamblia, Bandwurm) 
  • Vorbeugung: je nach Erreger z. B. regelmäßiges Händewaschen mit Seife, hygienische Zubereitung von Lebensmitteln, Kontakt mit Erkrankten vermeiden, Oberflächen desinfizieren, Impfung gegen Rotaviren 

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Was ist eine Magen-Darm-Grippe?

Eine Magen-Darm-Grippe ist eine Infektionskrankheit, die weltweit sehr häufig auftritt. Fast jeder Mensch bekommt es irgendwann einmal im Leben mit dem Brechdurchfall (infektiöse Gastroenteritis) zu tun. In der Regel ist die Magen-Darm-Grippe von kurzer Dauer und klingt nach einigen Tagen von selbst ab. 

Die typischen Symptome, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, setzen meist plötzlich und heftig ein. Die Dauer und der Verlauf der Erkrankung hängen von der Ursache ab. Häufig sind Viren oder Bakterien verantwortlich, seltener auch Parasiten.  

Lebensmittelvergiftung oder Magen-Darm-Grippe? Obwohl sich die Symptome ähneln und sogar durch dieselben Erreger wie beispielsweise Salmonellen ausgelöst werden können, handelt es sich um unterschiedliche Erkrankungen. 

  • Magen-Darm-Grippe: Wird durch Infektionserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten ausgelöst. Diese Erreger gelangen zum Beispiel durch Kontakt mit infizierten Personen, kontaminierten Oberflächen oder Lebensmitteln in den Körper, wo sie sich vermehren und die typischen Beschwerden hervorrufen. 
  • Lebensmittelvergiftung: Entsteht durch den Verzehr von Lebensmitteln, die Giftstoffe (Toxine) enthalten. Diese Toxine können beispielsweise von Bakterien, verdorbenen oder giftigen Pilzen sowie Pflanzen stammen. Im Gegensatz zur Magen-Darm-Grippe müssen sich die Erreger nicht erst im Körper vermehren, da die Giftstoffe bereits in gesundheitsschädlicher Menge in den Speisen sind. Von einer Lebensmittelinfektion ist die Rede, wenn Lebensmittel mit Krankheitserregern verunreinigt sind. Ein bekanntes Beispiel ist die Salmonellose, die durch Salmonellen verursacht wird. Diese Bakterien finden sich oft in rohen oder unzureichend erhitzten Lebensmitteln, insbesondere in Speisen mit rohem Ei. 

Magen-Darm-Grippe oder Lebensmittelvergiftung? Die wichtigsten Unterschiede im Überblick:

 Magen-Darm-GrippeLebensmittelvergiftung
UrsacheInfektion durch Viren, Bakterien oder Parasiten Aufnahme von Giftstoffen (Toxinen) in Lebensmitteln, z. B. durch Bakterien, Pilze, Pflanzen oder Schwermetalle 
SymptomeÜbelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Fieber Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, aber oft ohne Fieber 
Beginn der Symptome1–3 Tage nach Ansteckung wenige Stunden nach dem Verzehr  
Ansteckungübertragbar, oft durch Schmierinfektion nicht übertragbar, sondern durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln 
Übertragungz. B. durch Kontakt mit Infizierten oder kontaminierten Oberflächen z. B. durch verdorbenes, unsachgemäß gelagertes oder falsch zubereitetes Essen 

Was sind die Symptome einer Magen-Darm-Grippe?

Die typischen Symptome einer Magen-Darm-Grippe sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Dies gilt unabhängig vom Erreger, der den Magen-Darm-Infekt auslöst. Durchfall und Erbrechen können gemeinsam oder auch als einzelne Symptome auftreten. Es gibt also auch eine Magen-Darm-Grippe ohne Erbrechen und umgekehrt eine Magen-Darm-Grippe ohne Durchfall.  

Welche Symptome in welcher Intensität vorkommen, hängt vor allem davon ab, welcher Keim der Verursacher ist. Folgende können Anzeichen einer Magen-Darm-Grippe sein: 

  • Durchfall, der schlagartig einsetzt und sehr heftig sein kann. Je nach Erreger kann der Durchfall wässrig, schleimig oder blutig sein. 
  • Erbrechen, oft schwallartig 
  • allgemeines Unwohlsein bis hin zu starkem Krankheitsgefühl 
  • Auch leichtes Fieber tritt oft bei Magen-Darm-Grippe auf. 
  • Kopfschmerzen, Gliederschmerzen 
  • Bauchschmerzen bis hin zu Bauchkrämpfen 
  • Muskelschmerzen 

Wer mehrere Tage unter Durchfall und/oder Erbrechen leidet, entwickelt schnell einen Wasser- und Salzmangel. Körperlich fitte Erwachsene verkraften diesen vorübergehend gut, auch wenn sie sich kraftlos fühlen. Für Geschwächte, wie Menschen mit Mangelernährung, Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem (z. B. durch eine Chemotherapie) sowie ältere Menschen und Kinder kann eine solche Austrocknung (Dehydratation) jedoch gefährlich werden. Anzeichen für einen bedrohlichen Verlauf der Magen-Darm-Grippe sind: 

  • Kreislaufstörungen, Schwindel, Ohnmacht 
  • Orientierungslosigkeit, Verwirrtheit, Schläfrigkeit 
  • Muskelkrämpfe 
  • hohes Fieber 
  • Anzeichen von Nierenversagen, wenn der Flüssigkeitsmangel sehr ausgeprägt ist (stark reduzierte oder fehlende Urinausscheidung, Schwellungen, insbesondere an den Beinen und Füßen) 

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Magen-Darm-Grippe: Dauer und Verlauf

Die Dauer und der Verlauf einer Magen-Darm-Grippe hängen von der Ursache und der Schwere der Symptome ab. Doch vor dem Auftreten der ersten Beschwerden liegt die sogenannte Inkubationszeit. Dies ist der Zeitraum zwischen der Ansteckung mit dem Erreger und dem Beginn der Symptome. Die Inkubationszeit bei der Magen-Darm-Grippe reicht von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen, abhängig vom jeweiligen Erreger. Einige Beispiele für Inkubationszeiten häufiger Erreger: 

  • Noroviren: zwischen sechs und 50 Stunden Inkubationszeit 
  • Rotaviren: Inkubationszeit beträgt ein bis drei Tage 
  • Salmonellen: Inkubationszeit liegt zwischen sechs und 72 Stunden, in der Regel aber zwischen zwölf und 36 Stunden 
  • Campylobacter: zwei bis fünf Tage, in Einzelfällen bis zu zehn Tage Inkubationszeit 

Eine Magen-Darm-Grippe heilt bei den meisten Menschen von selbst wieder aus, nur selten entwickelt sich ein chronischer Verlauf. Von diesem sprechen Ärzte, wenn Erwachsene länger als vier Wochen Durchfall haben. Bei Kindern gelten mehr als zwei Wochen als chronischer Verlauf der Magen-Darm-Grippe.  

Wie lange ist eine Magen-Darm-Grippe ansteckend?

In der Regel ist eine Magen-Darm-Grippe ansteckend, da sie meist durch Viren oder Bakterien verursacht wird. Und diese kann ein Mensch an andere weitergeben. Wie lange eine Magen-Darm-Grippe ansteckend ist, hängt vom jeweiligen Auslöser ab.  

Die meisten Erkrankten scheiden die Erreger in größeren Mengen aus, wenn die akuten Symptome wie Durchfall und Erbrechen einsetzen. In dieser Phase ist das Ansteckungsrisiko besonders hoch. Andere Personen können sich infizieren, wenn sie mit Erbrochenem oder Stuhl einer erkrankten Person in Kontakt kommen. 

Auch noch Tage oder sogar Wochen nachdem die Symptome der Magen-Darm-Grippe abgeklungen sind, besteht bei vielen Erregern noch Ansteckungsgefahr. Hier einige Beispiele für häufige Erreger und ihre Ausscheidungsdauer: 

  • Noroviren: Erkrankte scheiden etwa zwei Tage nach Abklingen der Symptome weiterhin massiv Noroviren aus, manche sogar bis zu zwei Wochen oder länger. 
  • Rotaviren: Patienten können die Erreger bis zu acht Tage nach dem Ende der Beschwerden ausscheiden, manchmal auch länger (v. a. Frühgeborene, Menschen mit geschwächtem Immunsystem). 
  • Salmonellen: Erwachsene geben Salmonellen etwa einen Monat lang mit dem Stuhl ab. Bei kleinen Kindern und älteren Menschen kann diese Zeitspanne mehrere Wochen bis mehrere Monate betragen. 
  • Campylobacter: Der Stuhl kann zwei bis vier Wochen nach dem Abklingen der Symptome weiterhin Erreger enthalten, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem sogar noch länger. 

Hinweis: Achten Sie auch nach einer überstandenen Magen-Darm-Grippe also über einen längeren Zeitraum auf besonders sorgfältige Hygiene im Sanitärbereich und gründliches Händewaschen. 

Was ist bei einer Magen-Darm-Grippe in der Schwangerschaft zu beachten?

Grundsätzlich ist eine Magen-Darm-Grippe weder in der Frühschwangerschaft noch in späteren Schwangerschaftsphasen akut bedrohlich für die werdende Mutter oder das Ungeborene. Allerdings können ein Flüssigkeits- und Elektrolytmangel sowie Kreislaufprobleme problematisch werden. Schwangere mit einer Magen-Darm-Grippe sollten deshalb immer einen Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen. Der Wasser- und Salzhaushalt lässt sich durch Elektrolytlösungen oder gegebenenfalls Infusionen schnell wieder stabilisieren. 

Schwangere mit Vorerkrankungen, wie etwa Diabetes, Herz- oder Autoimmunerkrankungen, Komplikationen in der Schwangerschaft oder einer diagnostizierten Risikoschwangerschaft sollten bei einer Magen-Darm-Grippe sofort ihren Arzt aufsuchen. Die Muskelkontraktionen beim Durchfall und Erbrechen können in seltenen Fällen vorzeitige Wehen fördern. 

Hinweis: Schwangere sollten Medikamente grundsätzlich nur nach Rücksprache mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt einnehmen.

Welche Behandlung ist bei Magen-Darm-Grippe sinnvoll?

Die Behandlung einer Magen-Darm-Grippe konzentriert sich in der Regel darauf, die Symptome zu lindern. Betroffene können allgemeine Maßnahmen zur Schonung befolgen, Hausmittel anwenden, die richtige Ernährung wählen und in einigen Fällen auch Medikamente einnehmen. 

Magen-Darm-Grippe: Was tun?

Egal, ob Sie selbst oder Ihr Kind an einer Magen-Darm-Grippe erkrankt sind – einige Maßnahmen helfen immer, die Beschwerden zu lindern und die Genesung zu unterstützen:  

  • Schonen und ausruhen: Vermeiden Sie körperliche Anstrengung, damit das Immunsystem alle Ressourcen zur Bekämpfung der Erreger nutzen kann.  
  • Viel trinken: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Geeignet sind stilles Wasser, Kräutertees oder Gemüsebrühe. Verzichten Sie auf zuckerhaltige Getränke wie Fruchtsäfte, Cola, Limonaden, Energydrinks sowie auf Kaffee und Alkohol, da diese den Verdauungstrakt zusätzlich reizen. 
  • Elektrolytlösungen: Besonders wenn die Magen-Darm-Grippe bei kleinen Kindern, älteren Menschen oder mit starkem Durchfall auftritt, sind Elektrolytlösungen sinnvoll. Sie enthalten eine genau abgestimmte Mischung aus Zucker, Salzen und Mineralstoffen, um die Verluste des Körpers auszugleichen. Fertig gemischte Elektrolytpulver sind in Apotheken erhältlich oder lassen sich selbst herstellen: In 1 Liter Wasser 6 gestrichene Teelöffel Zucker und 1 gestrichenen Teelöffel Salz auflösen. 

Was sollten Sie bei Magen-Darm-Grippe essen? 

Ob und was Patienten mit Magen-Darm-Grippe essen möchten, kann sehr unterschiedlich sein. In den ersten sechs bis zehn Stunden nach Beginn der Beschwerden tut eine Nahrungspause oft gut. Feste Nahrung sollten Sie erst dann wieder zu sich nehmen, wenn das Erbrechen aufgehört hat. Trinken ist in dieser Zeit jedoch unverzichtbar, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. 

Bei Appetit empfiehlt sich leichte Kost, die gut verdaulich ist und den Magen-Darm-Trakt nicht noch zusätzlich belastet. Beispiele für empfehlenswerte Lebensmittel sind: 

  • Reis, Kartoffeln 
  • Salzstangen, Zwieback  
  • gekochte Haferflocken  
  • zerdrückte Banane, Möhrenbrei, geriebene Äpfel 

Sehr fettreiche und ballaststoffhaltige Lebensmittel meiden Sie dagegen besser. Dazu gehören unter anderem Wurst, Käse, Milch, Vollkornbrot und Müsli.  

Welche Hausmittel helfen bei Magen-Darm-Grippe?

Die Beschwerden einer Magen-Darm-Grippe können einige Hausmittel etwas lindern, auch wenn ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht immer eindeutig belegt ist. Sie können jedoch unterstützend wirken und wohltuend sein:  

  • Wärmflaschen oder warme Kirschkernkissen: Sie können Bauchschmerzen und -krämpfe lindern. 
  • Geriebene Äpfel mit Schale essen: Sie enthalten Pektine, die helfen können, Flüssigkeit im Darm zu binden und so den Durchfall zu lindern. 
  • Pürierte Bananen essen: Sie liefern wichtige Mineralstoffe wie Kalium, das bei Durchfall und Erbrechen verloren geht.  
  • Magen-Darm-Tees trinken: Tees mit Heilpflanzen wie Kamille, Fenchel, Anis oder Kümmel können den Magen-Darm-Trakt beruhigen.  

Hinweis: Verzichten Sie auf das alte Hausmittel Cola, besonders bei Kindern. Der hohe Zuckergehalt kann den Durchfall verschlimmern, während das enthaltene Koffein den Kaliumverlust zusätzlich fördert. 

Welche Medikamente helfen bei Magen-Darm-Grippe?

Es gibt zur Behandlung von Magen-Darm-Grippe verschiedene Medikamente, die Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen lindern. Einige Beispiele: 

  • Medikamente gegen Durchfall (Antidiarrhoika): Wirkstoffe wie Loperamid oder Racecadotril (für Kinder verschreibungspflichtig, sonst rezeptfrei) hemmen die Darmtätigkeit und reduzieren den Durchfall. Sie sollten jedoch nur im Notfall (z. B. bei längeren Reisen) und nur kurzfristig angewendet werden, da Durchfall zwar unangenehm sein kann, aber dem Körper hilft, die Krankheitserreger auszuscheiden. Medikamente, die den Durchfall unterdrücken, können das Abklingen der Magen-Darm-Grippe sogar verzögern. 
  • Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen (Antiemetika): Wirkstoffe wie Dimenhydrinat wirken direkt im Brechzentrum des Gehirns und lindern Übelkeit. 
  • Krampflösende Medikamente (Spasmolytika): Bei Bauchschmerzen und -krämpfen können Wirkstoffe wie Butylscopolamin helfen. 
  • Kohletabletten und Hefetabletten: Diese Präparate sollen Giftstoffe binden und die Ausscheidung der Erreger beschleunigen. Ihre Wirksamkeit ist wissenschaftlich jedoch nicht eindeutig belegt. 
  • Antibiotika: Sie sind nur bei bakteriellen Infektionen wirksam. Gegen Viren wie das Noro- oder Rotavirus helfen Antibiotika nicht und werden daher bei einer Magen-Darm-Grippe nur in speziellen Fällen verschrieben.

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Wann sollten Sie mit Magen-Darm-Grippe zum Arzt?

Ein Arztbesuch bei einer Magen-Darm-Grippe ist in bestimmten Fällen dringend ratsam. Die Notwendigkeit hängt von der Schwere der Symptome und dem Krankheitsverlauf ab. Suchen Sie in folgenden Situationen ärztlichen Rat: 

  • Risikogruppen: Personen, die besonders gefährdet sind, sollten immer medizinisch betreut werden. Dazu gehören Babys, Kinder, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen, einem geschwächten Immunsystem oder ältere Menschen. 
  • Schwere Symptome: Ärztliche Hilfe ist erforderlich, wenn starke Kreislaufprobleme, Muskelkrämpfe, extreme Schläfrigkeit, Verwirrtheit, hohes Fieber oder Blut im Stuhl auftreten. 
  • Andauernde Beschwerden: Wenn sich die Beschwerden nach drei Tagen nicht bessern oder sogar verschlimmern, sollte ein Arzt aufgesucht werden 

In Deutschland besteht gemäß dem Infektionsschutzgesetz für bestimmte Erreger der Magen-Darm-Grippe eine Meldepflicht. Dazu gehören zum Beispiel: 

  • Noroviren 
  • Rotaviren 
  • Salmonellen 
  • Campylobacter 

Ärzte sind verpflichtet, diese Erkrankungen dem Gesundheitsamt zu melden. In der Regel hat eine solche Meldung keine direkten Auswirkungen auf den Patienten, kann jedoch behördliche Maßnahmen wie eine Quarantäne nach sich ziehen, insbesondere wenn ein größerer Ausbruch in einer Gemeinschaftseinrichtung, wie etwa einem Altenheim, droht. 

Bei Kindern unter sechs Jahren, die Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas oder Kindergärten besuchen, ist eine Magen-Darm-Infektion ebenfalls meldepflichtig. Diese Kinder dürfen erst dann wieder in die Einrichtung zurückkehren, wenn sie mindestens zwei Tage lang keinen Durchfall mehr hatten.  

Auch Erwachsene sollten sich vollständig auskurieren und erst dann wieder zur Arbeit gehen, wenn sie sich wieder fit fühlen. Andernfalls besteht das Risiko, andere Menschen anzustecken und die Magen-Darm-Grippe weiter zu verbreiten. 

Was sind die Ursachen einer Magen-Darm-Grippe?

Die häufigsten Ursachen einer Magen-Darm-Grippe ist eine Infektion mit Viren, Bakterien oder seltener mit Parasiten. Die Erreger gelangen meist durch kontaminierte Lebensmittel, verunreinigtes Wasser oder direkten Kontakt mit infizierten Personen oder Oberflächen in den Körper. Ein Überblick über die wichtigsten Erreger: 

Viren: 

  • Noroviren: Häufigste Ursache einer Magen-Darm-Grippe, hoch ansteckend, besonders verbreitet in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Krankenhäusern und Pflegeheimen. 
  • Rotaviren: Besonders häufig bei Säuglingen und Kleinkindern, doch es gibt Impfstoffe gegen Rotaviren. 

Bakterien: 

  • Salmonellen: Gelangen häufig durch verunreinigte tierische Produkte wie rohes Fleisch, Eier oder unpasteurisierte Milch in den Körper. Typisch sind starke Bauchschmerzen, Fieber und Durchfall. 
  • Escherichia coli (E. coli): Kommen natürlicherweise im Darm von Tieren und Menschen vor. Wenn sie auf Lebensmitteln nachgewiesen werden, deutet dies auf eine fäkale Verunreinigung hin und kann zu schwerem Brechdurchfall führen. 
  • Campylobacter: Häufig in rohem Geflügel und Rohmilch vorhanden. Das Bakterium ist hitzeempfindlich, daher tötet gründliches Kochen oder Pasteurisieren den Keim zuverlässig ab. 

Parasiten:  

  • Giardia lamblia: Ein Darmparasit, der durch verunreinigtes Wasser und kontaminierte Lebensmittel übertragen wird. Besonders häufig in tropischen und subtropischen Regionen, in Europa kommt es selten zu einer Ansteckung. 
  • Bandwurm: Menschen infizieren sich vor allem durch den Verzehr von rohem oder nicht ausreichend gegartem Fisch und Fleisch, insbesondere von Rind und Schwein. Die Infektion tritt vermehrt in bestimmten Regionen Afrikas, Asiens sowie in Süd- und Mittelamerika auf, kann jedoch weltweit vorkommen.

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Wie lässt sich die Magen-Darm-Grippe vorbeugen?

Die Erreger einer Magen-Darm-Grippe gelangen meist durch mangelnde Hygiene, verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Trinkwasser in den Körper. In Deutschland ist die Ansteckung besonders häufig durch Geflügelfleisch, Fisch, Eier, Eierspeisen und Milchprodukte wie Speiseeis. Diese Lebensmittel sind anfällig für Salmonellen. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich, insbesondere durch Kontakt mit Erbrochenem oder Stuhl infizierter Personen. 

Sorgfältige Hygiene ist der beste Schutz vor einer Ansteckung. Waschen Sie Ihre Hände gründlich und regelmäßig, vor allem nach der Toilette, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen. Achten Sie zudem auf gründliches Saubermachen der Umgebung von Menschen mit Magen-Darm-Grippe, insbesondere im Badezimmer und in der Küche. 

Wie können Sie Magen-Darm-Grippe in der Küche vorbeugen?

Mit folgenden Tipps für die Zubereitung und Aufbewahrung von Lebensmitteln können Sie einer Magen-Darm-Grippe vorbeugen: 

  • Nehmen Sie leicht verderbliche Lebensmittel erst dann aus dem Kühlschrank, wenn Sie sie essen möchten. So bleibt die Kühlkette erhalten. Transportieren Sie aus dem gleichen Grund gefrorene Lebensmittel nach dem Einkauf in einer Kühltasche nach Hause. 
  • Waschen Sie Lebensmittel wie Gemüse, Sprossen oder Salat, die Sie roh essen möchten, gründlich unter fließendem Wasser. Auch Eier und Fisch waschen Sie besser vor dem Verzehr. So spülen Sie anhaftende Keime ab.  
  • Erhitzen Sie Speisen ausreichend (ca. 70 bis 100 °C) und garen Sie diese gut durch. Diese Temperaturen überstehen die meisten Keime nicht. Kochen Sie Rohmilch (nicht pasteurisierte Milch) vor dem Verzehr ab. 
  • Verwenden Sie für die Zubereitung roher Lebensmittel (Geflügel, Fisch etc.) separate Messer oder Schneidbretter. Reinigen Sie diese anschließend gründlich. 
  • Denken Sie auch daran, Reinigungsutensilien wie Spülschwämme und Lappen regelmäßig auszutauschen. 
  • Für Kleinkinder, Schwangere oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind folgende Nahrungsmittel nicht empfehlenswert: Rohmilchprodukte, rohes Fleisch (Tatar oder Carpaccio), Rohwurst, roher Fisch (Sushi, Räucherlachs), rohe Meeresfrüchte (Austern) und Speisen mit rohem Ei. 

Wie können Sie die Magen-Darm-Grippe auf Reisen vorbeugen?

Viele Reisende erwischt der Reisedurchfall, die sogenannte Reisediarrhoe. Doch mit einigen Tipps können Sie der Magen-Darm-Grippe im Urlaub vorbeugen. 

  • Lebensmittel (z. B. Obst, Gemüse) kochen, schälen, erhitzen oder weglassen („Cook it, peel it, boil it or leave it!“) 
  • Kochen Sie Wasser vor dem Trinken oder der Zubereitung von Speisen ab. Es gibt auch spezielle Entkeimungstabletten für Wasser. 
  • Trinken Sie Wasser am besten nur aus verschlossenen, originalverpackten Flaschen oder Tetrapacks. Leitungswasser kann in Regionen mit schlechten hygienischen Bedingungen mit Keimen verseucht sein. Auch zum Zähneputzen nehmen Sie besser Trinkwasser aus Flaschen. 
  • Verzichten Sie auf Eiswürfel in Ihren Getränken sowie auf Speiseeis. Diese können mit Keimen belastet sein. 
  • Austern, Fisch oder schlecht durchgegartes Fleisch sind potenzielle Keimfallen. Machen Sie im Urlaub einen Bogen darum. 
  • Vorsicht geboten ist auch bei Buffets, auf denen das Essen lange warmgehalten wird. Dort können sich im Laufe des Tages Keime ansammeln.  

Wie können Sie mit Impfungen einer Magen-Darm-Grippe vorbeugen?

Gegen einige Erreger der Magen-Darm-Grippe stehen Impfungen zur Verfügung:  

  • Rotavirus-Impfung: Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfiehlt die Schluckimpfung für alle Säuglinge ab sechs Wochen. Sie schützt vor schweren Durchfallerkrankungen und wird je nach Impfstoff zwei- bis dreimal im Abstand von mindestens vier Wochen verabreicht. 
  • Cholera-Impfung: Diese Impfung ist nur für Personen erforderlich, die in Cholera-Epidemiegebiete reisen, wie medizinisches Personal oder Katastrophenhelfer. Cholera wird hauptsächlich durch verunreinigtes Wasser und schlechte hygienische Bedingungen übertragen. Für Touristen ist die Impfung in der Regel nicht notwendig. Choleraausbrüche gibt es inzwischen vor allem nach Naturkatastrophen. 
Quellen
  • S2k-Leitlinie: Gastrointestinale Infektionen (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)); Stand: 01.11.2023 
  • Schreier E: Gastrointestinale Infektionen durch Noroviren (Norwalk-like Viren). Der Mikrobiologe 13; 2003
  • Schneider T et al.: Norovirusinfektionen – häufigste Ursache akuter Gastroenteritiden in den Wintermonaten; Deutsches Ärzteblatt; 2005
  • Online-Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): www.infektionsschutz.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V.: www.dtg.org; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 09.12.2024 
  • Online-Informationen Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: www.laves.niedersachsen.de; Abruf: 09.12.2024 
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Schutzimpfung gegen Rotaviren: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Rotaviren-Gastroenteritis: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Salmonellose: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Reiseassoziierte Krankheiten: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Norovirus-Gastroenteritis: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Epidemiologisches Bulletin: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024
  • Online-Informationen Robert-Koch-Institut (RKI). Yersiniose: www.rki.de; Abruf: 09.12.2024 

     

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