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Wasser im Ohr

Gelangt Wasser ins Ohr, ist das bestenfalls nervig, schlimmstenfalls gefährlich. Erfahren Sie, wie Sie es entfernen und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

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Inhaltsverzeichnis
Wasser im Ohr: Mann hält sich Finger ans Ohr und schaut nach unten

© iStock

Zusammenfassung:

  • Definition: Wasser setzt sich im Gehörgang fest, zum Beispiel nach dem Schwimmen oder Duschen. Oft ist das harmlos, aber durch Höreinschränkung oder „Rauschen“ unangenehm. Manchmal kann es aber auch gefährlich sein.
  • Was tun: Bereits einfache Maßnahmen können helfen, wie zum Beispiel den Kopf schief legen (und zusätzlich hüpfen) oder Wärme. Es gibt auch rezeptfreie Tropfen in der Apotheke, die Wasser aus dem Gehörgang lösen sollen. Hilft das alles nichts, ab zum Arzt.
  • Wann zum Arzt: Wenn das Wasser nicht rausgeht, faulig riechender Eiter aus dem Ohr läuft, das Hörvermögen eingeschränkt ist und/oder Ohr oder Gehörgang jucken.

Definition: Wasser im Ohr

Dass nach dem Schwimmen oder Duschen Wasser im Ohr ist, egal ob auf einer Seite oder beiden, ist nicht ungewöhnlich. Dennoch ist es kein wirklich schönes Gefühl. Das Wasser im Ohr nervt oftmals, weil es die Umgebungsgeräusche dämpft oder im Ohr „herumrauscht“.

Oft hilft es schon, den Kopf schräg zu halten, damit das Wasser aus dem Ohr fließt. Manchmal sitzt jedoch das Wasser im Gehörgang tagelang fest. Wenn es schlecht läuft, verursacht es dann eine Ohrentzündung, ein sogenanntes Schwimmerohr. Und, obwohl meist harmlos, ist das nicht die einzige Gefahr, die von Wasser im Ohr ausgehen kann. Lesen Sie hier, wie Sie Wasser aus dem Ohr entfernen können und wann Sie damit zum Arzt gehen sollten.

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Wasser im Ohr: Was tun?

Warum sich Wasser im Ohr festsetzt, kann unterschiedliche Gründe haben. Vielleicht haben Sie enge Gehörgänge oder Ohrenschmalz hat sich angesammelt und einen kleinen „Damm“ geformt, über den das Wasser nicht zurückfließen kann. Und auch, wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen – zum Beispiel Surfer oder Schwimmer – eher betroffen sind: Passieren kann es natürlich jedem.

Oft geht das Wasser im Ohr von allein wieder weg. Da sich die Flüssigkeit im Gehörgang aber unangenehm anfühlen, das Hörvermögen beeinträchtigen und, verbleibt es dort länger, auch die Ohrenhaut aufweichen kann (was es Bakterien leichter macht, einzudringen), kann es auch  durchaus sinnvoll sein, Wasser im Ohr aktiv zu entfernen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die von Hausmitteln, Medikamenten bis zur ärztlichen Behandlung reichen. 

Was tun bei Wasser im Ohr: Hausmittel und Tricks

Ist Wasser ins Ohr geraten und fließt nicht von selbst wieder heraus, können Sie mit ein paar Tricks und Hausmitteln nachhelfen. Wichtig: Versuchen Sie nicht, das Wasser im Ohr mit einem Wattestäbchen oder einem anderen Gegenstand aus dem Gehörgang zu holen. Damit riskieren Sie, das Trommelfell oder den Gehörgang zu verletzen, zu viel schützendes Ohrenschmalz zu entfernen oder die Verstopfung noch tiefer ins Ohr zu schieben.

  • Die Schwerkraft nutzen: Legen Sie den Kopf schief, sodass das verstopfte Ohr zum Boden zeigt. Oft läuft das Wasser dann schon aus dem Gehörgang. Sie können auch durch Hüpfen nachhelfen oder die flache Hand (mehrmals) fest für ein paar Sekunden auf das Ohr pressen und schnell wieder loslassen. Das so erzeugte Vakuum „saugt” das Wasser heraus.
  • Für heiße Ohren sorgen: Manchmal hilft auch eine heiße Kompresse, die Sie auf das betroffene Ohr legen. Die Wärme weitet die Ohrtrompete, also den Teil, der Mittelohr und Nasenrachen verbindet. So kann das Wasser leichter abfließen. Lappen in warmes (nicht zu heißes!) Wasser reinhalten, auswringen und ein paar Minuten auf das verstopfte Ohr halten. Dann den Kopf schief legen.
  • Dampf inhalieren: Auch durch das Inhalieren von Wasserdampf (nicht heißer als 38-42 Grad Celsius!) öffnet sich die Ohrtrompete und erleichtert es dem Wasser, aus dem Ohr zu laufen. Füllen Sie eine Schüssel mit dampfendem Wasser, legen Sie sich ein Handtuch über den Kopf, das verhindert, dass der Dampf seitlich „entkommt“ und atmen Sie selbigen fünf bis zehn Minuten ein. Dann den Kopf auf die Seite mit dem verstopften Ohr neigen. Wem es mit Handtuch über dem Kopf unangenehm ist, kann es dabei weglegen.
  • Wasser herausföhnen: Ja, Wasser im Ohr mit dem Föhn entfernen, kann funktionieren. Seien Sie aber vorsichtig und wählen Sie die niedrigste Stufe, um sich nicht zu verbrennen. Halten Sie den Föhn aus etwa 30 Zentimetern Entfernung entweder direkt aufs Ohr oder bewegen Sie ihn hin und her. Die Wärme lässt das Wasser wohl nach und nach verdampfen und „zieht“ es so aus dem Gehörgang.
  • Gähnen und kauen: Die Kiefer bewegen, wie beim Gähnen oder (Kaugummi) Kauen, kann die Spannung von der Ohrtrompete nehmen und diese so öffnen. Auch hier den Kopf auf die Seite, wo sich das Wasser im Ohr befindet, neigen, um das Herausfließen der Flüssigkeit zu unterstützen.
  • Valsalva-Manöver anwenden: Ähnlich wie das Gähnen öffnet diese Technik die Ohrtrompete. Schließen Sie den Mund, halten Sie die Nase zu und atmen Sie aus. Gehen Sie aber behutsam vor, um das Trommelfell nicht zu verletzen.
  • Olivenöl einträufeln: Manche Betroffenen haben gute Erfahrungen gemacht, bei Wasser im Ohr Olivenöl in den Gehörgang zu träufeln. Das Öl wird vorher etwas erwärmt und ein paar Tropfen werden dann mit einer Pipette ins Ohr gegeben. Das soll helfen, verhärtetes Ohrenschmalz zu lösen, welches das Wasser im Ohr zurückhält. Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit bei Wasser im Ohr gibt es aber nicht – und Menschen mit beschädigtem Trommelfell, einer Allergie gegen Olivenöl oder auch Kinder (das warme Öl könnte deren empfindlichen Gehörgang schädigen) sollten dieses Hausmittel nicht anwenden!

Wasser im Ohr: Medikamente, die helfen

Wenn die Hausmittel nicht helfen oder Sie diese – beispielsweise aufgrund der oftmaligen Ermangelung wissenschaftlicher Belege – nicht anwenden möchten, können auch Ohrentropfen bei Wasser im Ohr hilfreich sein.

Es gibt unterschiedliche Produkte mit verschiedenen Wirkansätzen: Einige sollen verhindern, dass Wasser überhaupt erst ins Ohr gerät, zum Beispiel Ohrstöpsel fürs Schwimmen. Andere sollen das Ohrenschmalz lösen und so das Wasser abfließen lassen, wieder andere kommen zum Einsatz, um eventuell bereits entstandene Entzündungen zu kurieren. Setzten Sie solche Mittel aber nicht ohne vorherige Absprache mit einem Arzt ein und lassen Sie sich in der Apotheke beraten.

Wasser im Ohr: Wann zum Arzt gehen?

Wasser im Ohr kann gefährlich werden. Für die Behandlung ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) zuständig. Dessen Praxis sollten Sie aufsuchen, wenn das Wasser im Ohr nicht rausgeht, es Schmerzen verursacht oder der Verdacht besteht, dass das Wasser im Ohr eine Entzündung verursacht hat.

Ist eine Infektion durch Wasser im Ohr entstanden, äußert sich dies durch folgende Symptome:

  • Gelber oder gelb-grüner Eiter läuft aus dem Ohr.
  • Der Ausfluss riecht faulig.
  • Das Hörvermögen ist eingeschränkt.
  • Das Ohr oder der Gehörgang juckt.
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Quellen
  • S2k-Leitlinie: Rhinosinusitis (Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. et der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V.); Stand: 2017
  • Online-Informationen Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: www.hno-aerzte-im-netz.de; Abruf: 21.08.2023
  • Online-Informationen Urgent Medical Center: www.urgentcarefl.com; Abruf: 21.08.2023
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FOCUS-Gesundheit 01/2024

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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