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Herzrhythmusstörungen

Was sind Herzrhythmusstörungen? Welche Arten gibt es? Lesen Sie hier alles über die Symptome, ihre Ursachen und wie Ärzte sie behandeln.

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Inhaltsverzeichnis
Arzt hält Auswerung eines EKG in den Händen

© Shutterstock

Was sind Herzrhythmusstörungen?

Mit Herzrhythmusstörungen bezeichnen Mediziner einen gestörten Rhythmus des Herzens. In der Fachsprache werden Herzrhythmusstörungen auch Arrhythmien genannt. Das Herz besteht aus vielen Herzmuskelzellen. Damit das Herz schlagen kann, entsteht im Sinusknoten – einer Gruppe von Zellen im rechten Vorhof – ein elektrischer Impuls. Dieser Impuls breitet sich nach und nach über das ganze Herz aus. Die Zellen, die er erreicht, kontrahieren. So ziehen sich Vorhöfe und Kammern immer wieder zusammen und pumpen das Blut in den Körper.

Ein gesundes Herz schlägt zwischen 60 und 100 Mal pro Minute. Bei trainierten Ausdauersportlern kann der Ruhepuls auch mal unter 60 liegen. Während der Körper belastet wird, steigt der Puls an. Er kann dann bis auf 140, 160 oder sogar 180 ansteigen.

Für Herzrhythmusstörungen gibt es nicht die eine Definition, denn es gibt viele verschiedene Varianten von Herzrhythmusstörungen. Alle haben gemein, dass das Herz ungewöhnlich schlägt. Dabei kann der Puls zu schnell schlagen, er kann aber auch zu langsam schlagen. Manchmal schlägt der Puls auch in der richtigen Frequenz, aber unregelmäßig. Auch das ist eine Herzrhythmusstörung.

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Herzrhythmusstörungen: Arten

Es gibt viele verschiedene Arten von Herzrhythmusstörungen. Schlägt das Herz zu langsam, sprechen Ärzte von einer Bradykardie. Sie liegt vor, wenn das Herz weniger als 60 Mal in der Minute schlägt. Liegt der Puls über 100, schlägt das Herz zu schnell. Dann sprechen Mediziner von einer Tachykardie.

Unregelmäßiger Herzschlag

  • Neben einem zu schnellen oder zu langsamen Herzschlag gibt es auch den Fall, dass das Herz unregelmäßig schlägt. Das ist beim sogenannten Vorhofflimmern der Fall. Die taktgebenden Signale, die im Sinusknoten entstehen, sind gestört und das bringt den Herzschlag aus dem Rhythmus.
  • In einigen Fällen ist der Herzschlag zusätzlich zum unregelmäßigen Rhythmus zu schnell, dann sprechen Ärzte von einer Tachyarrhythmie.
  • Oder aber er ist unregelmäßig und zu langsam, dann sprechen Ärzte von einer Bradyarrhythmie.

EKG-Kurve bei gesundem Herz und Vorhofflimmern

Einteilung nach Ursprung der Herzrhythmusstörung

Zudem unterscheiden Ärzte in der Bezeichnung von Herzrhythmusstörungen, ob der gestörte Rhythmus seinen Ursprung in den Herzkammern oder bereits davor hat. Die Herzkammern heißen auch Ventrikel.

  • Eine Herzrhythmusstörung, die ihren Ursprung in der Herzkammer hat, heißt deswegen auch ventrikuläre Rhythmusstörung.
  • Entsteht sie schon zu einem früheren Zeitpunkt im Herz-Kreislauf, ist das eine supraventrikuläre Herzrhythmusstörung.

Diese Bezeichnung gibt es auch für die sogenannten Extrasystolen. Das sind zusätzliche unregelmäßige Herzschläge, die außerhalb des gewöhnlichen Rhythmus auftreten. Auch hier gibt es:

  • ventrikuläre Extrasystolen
  • supraventrikuläre Extrasystolen

Weitere Beispiele für Herzrhythmusstörungen

  • Eine weitere Art der Herzrhythmusstörungen ist das Sinusknotensyndrom, das auch Sick-Sinus-Syndrom genannt wird. Sinusknotensyndrom ist eine Art Sammelbegriff für verschiedene Herzrhythmusstörungen, die ihren Ursprung in einer Störung des Sinus-Knotens haben. Der Sinus-Knoten ist eine Gruppe spezieller Muskelzellen, die den Takt angeben, mit dem das Herz schlägt.
  • Das Vorhofflimmern sollte nicht mit Kammerflimmern verwechselt werden. Beim Vorhofflimmern sind nur die Vorhöfe betroffen, beim Kammerflimmern hingegen die Herzkammern. Der Unterschied: Mit Vorhofflimmern können Menschen in der Regel ein normales Leben führen, Kammerflimmern kann binnen Minuten zum Kreislaufstillstand und zum Tod führen.
  • Das Kammerflimmern unterscheidet sich wiederum vom Kammerflattern. Beim Kammerflattern ist der Herzschlag extrem hoch und liegt bei 250 bis 350 Schlägen pro Minute. Das Kammerflattern ist, wie auch das Kammerflimmern, ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss.

Herzrhythmusstörungen: Symptome

Eine Herzrhythmusstörung zu erkennen, ist oftmals gar nicht so leicht. Manche Rhythmusstörungen treten nur kurz auf und verschwinden dann wieder. Gerade beim ersten Mal kann es passieren, dass das Herz für eine kürzere Zeit unregelmäßig schlägt, sich dann aber für Wochen oder Monate normalisiert, bis die Rhythmusstörung das nächste Mal auftritt.

Erste Anzeichen einer Herzrhythmusstörung sind für gewöhnlich Müdigkeit oder das Gefühl, weniger Kraft zu haben. Gewohnte Tätigkeiten mit körperlicher Belastung fallen schwerer als gewöhnlich, etwa das Treppensteigen. Manche Betroffene spüren ihre Herzrhythmusstörungen auch in Form eines Herzstolperns, kleiner Aussetzer oder Herzrasens. Führt die Herzrhythmusstörung bereits dazu, dass der Herz-Kreislauf aus dem Takt gerät und etwa das Gehirn nicht mehr richtig mit Sauerstoff versorgt wird, kann es auch zu Schwindel, Benommenheit oder kurzen Ohnmachtsanfällen kommen. Und bekommt das Herz selbst nicht ausreichend Sauerstoff, können Brustschmerzen oder das Gefühl von Herzenge auftreten.

Besonders häufig berichten Betroffene, dass sie ihr Herzrasen oder Herzstolpern nachts bemerken, wenn sie im Bett liegen. Das liegt wohl daran, dass sie die Symptome dann gut bemerken, weil es keine ablenkenden Reize gibt. Am Tag bekommt man die Anzeichen weniger mit.

 

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Herzrhythmusstörungen: Ursachen

Es gibt viele verschiedene Auslöser für Herzrhythmusstörungen, die als die Ursache für Herzrasen und die anderen Symptome bekannt sind. Die häufigste Ursache sind andere Herzerkrankungen.

Herzkrankheiten, die zu einer Herzrhythmusstörung führen können, sind:

Neben diesen vergleichsweise häufig vorkommenden Ursachen gibt es aber auch andere Auslöser für eine Herzrhythmusstörung. Symptome wie Herzstolpern können etwa durch eine Schilddrüsen-Überfunktion, Diabetes und Nieren- oder Lungenerkrankungen entstehen. Auch können Störungen des Mineralstoff-Haushalts Herzrhythmusstörungen begünstigen, etwa ein Mangel ein Kalium oder an Magnesium. Vitamin B kann sich positiv auf Herzrhythmusstörungen auswirken. Das gilt für Vitamin B3, B9 und B12. Für Vitamin D gibt es keinen größeren Zusammenhang. Allerdings sollte niemand präventiv Vitamin-Präparate einnehmen, nur um das Risiko einer Herzrhythmusstörung zu senken. Einerseits, weil Vitamine aus Obst und Gemüse einen weitaus größeren Effekt haben – wer sich etwas Gutes tun will, sollte sich also gesünder ernähren. Andererseits sollten solche Vorhaben immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, weil er etwaige Nebeneffekte oder Wechselwirkungen beurteilen kann.

Nebenwirkungen durch Medikamente

Daneben gibt es auch einige Medikamente, die als eine ihrer möglichen Nebenwirkungen Herzrhythmusstörungen begünstigen können. Das können Herzmittel und Blutdrucksenker sein, es können aber auch Antidepressiva, Antibiotika oder Krebsmedikamente sein.

Stress und Lebensstilfaktoren

Auch der Lebensstil kann die Wahrscheinlichkeit von Herzrhythmusstörungen erhöhen. Bluthochdruck, Rauchen, zu viel Alkohol und andere Drogen können den Herzrhythmus negativ beeinflussen. Bei Patienten, die ohnehin schon an Herzerkrankungen leiden (aber in etwas schwächerer Form auch bei Gesunden), können auch bestimmte Reize eine Herzrhythmusstörung auslösen. Dazu gehören etwa Schlafmangel, psychische Ursachen, emotionaler Stress oder Angst. Immer wieder berichten Betroffene auch, dass Herzrhythmusstörungen oder Herzklopfen nach dem Essen auftreten. Medizinisch sind die Gründe dafür allerdings nicht genau geklärt. Nicht selten berichten Frauen über Symptome von Herzrhythmusstörungen, wenn sie in die Wechseljahre kommen, etwa verstärktes Herzstolpern oder Herzklopfen.

Herzrhythmusstörungen behandeln

Die Therapie von Herzrhythmusstörungen fällt sehr unterschiedlich aus, je nachdem, um welche Herzrhythmusstörung es sich im Einzelfall handelt.

Herzrhythmusstörungen mit Medikamenten behandeln

Gegen einige Herzrhythmusstörungen helfen Medikamente, etwa in Form von Tabletten. Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen heißen in der Fachsprache Antiarrhythmika. Neben solchen Antiarrhythmika verschreiben Ärzte, je nach Fall, auch Medikamente gegen die Blutgerinnung. Sie sollen verhindern, dass das Blut an einer Stelle verklumpt. Löst sich so ein Blut-Pfropf und wird er über die Gefäße weitergespült, kann er ein Gefäß verstopfen. Geschieht das im Gehirn, kann es zu einem Schlaganfall kommen.

Herzrhythmusstörungen können durchaus heilbar sein. Ob das im Einzelfall so ist, hängt von der Art der Störung ab. Und, wie im Falle des Vorhofflimmerns etwa, wie weit die Herzrhythmusstörungen schon fortgeschritten ist.

Herzrhythmusstörungen operativ behandeln

Neben Medikamenten führen Ärzte zur Therapie einer Herzrhythmusstörung manchmal auch eine OP durch. Eine der häufigsten dabei ist die Katheterablation. Dabei verödet ein Arzt meist den Bereich, in dem die Lungenvenen in den Vorhof übergehen mit Hitze oder mit Kälte. Den Katheter, eine kleine Röhre, die in Körperorgane eingeführt wird, schiebt er durch einen kleinen Schnitt in der Leiste über die Leistenvene bis zum Herz. Ärzte nutzen die Katheterablation bei schnellen Herzrhythmusstörungen, die aus den Herzvorhöfen, des AV-Knotens oder den Herzkammern stammen sowie beim Vorhofflimmern.

Neben der Katheterablation gibt es bei den Eingriffen noch die Optionen eines Herzschrittmachers oder eines implantierbaren Defibrillators. Der Herzschrittmacher gibt mit regelmäßigen Signalen dem Herz den Takt vor. Der implantierbare Defibrillator erkennt es, wenn sich eine gefährliche Herzrhythmusstörung anbahnt. Dann sendet er einen elektrischen Impuls aus und beendet die Störung.

"Wir können Vorhofflimmern heilen"

Eine Katheterablation kann den normalen Herzrhythmus wiederherstellen. Was die operative Therapie leistet und wie Patienten eine Heilung unterstützen können.

Prof. Dr. Stephan Willems, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin in der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg

Prof. Stephan Willems ist als Kardiologe und Internist ein international anerkannter Spezialist für die Behandlung von Herzerkrankungen. Sein wissenschaftliches und klinisches Spezialgebiet ist die Diagnostik und Therapie von komplexen Herzrhythmusstörungen sowie die Schlaganfallprävention. Das „Kompetenznetz Vorhofflimmern e.V.“ hat ihn in den Vorstand berufen; zudem ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Seit gut zwei Jahren wendet Prof. Willems in der Hamburger Asklepios Klinik St. Georg ein neues Verfahren zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen an.

Herr Prof. Willems, das Herz rast, der Puls stolpert. Ist das Vorhofflimmern?

Einzelne Stolperschläge oder Hüpfer sind harmlos. Dass ein Herz bei Belastung schneller schlägt, ist völlig normal. Treten allerdings Herzklopfen, Unwohlsein, Engegefühle in der Brust anfallartig und scheinbar grundlos auf – häufig ist das nachts der Fall – und ist der Puls komplett unregelmäßig, dann sollte man dies von einem Arzt abklären lassen.

Was macht die häufigste Rhythmusstörung des Herzens so riskant?

Vorhofflimmern kann gefährliche Komplikationen nach sich ziehen. Gefürchtet ist der Schlaganfall; In einem Drittel aller Fälle ist Vorhofflimmern die Ursache. Daher ist die Frage nach einer Blutverdünnung zur Schlaganfall-Prävention die wichtigste nach der Diagnose von Vorhofflimmern. Zudem weiten sich einzelne Episoden der Rhythmusstörung, wenn sie unbehandelt bleiben, zu dauerhaftem Vorhofflimmern aus. Sie beeinträchtigen die Pumpleistung des Herzens, woraus sich eine Herzinsuffizienz entwickeln kann.

Lässt sich das Herz wieder zurück in den Takt bringen?

Ja. Das Fantastische ist, dass wir heilen können. Die effizienteste Therapie ist die Katheterablation. Aus etlichen Studien wissen wir inzwischen, dass diese Behandlung den normalen Herzrhythmus besser wiederherstellt als Medikamente. Lange galt die Ablation als Option, die erst dann zum Einsatz kommt, wenn Medikamente keine Linderung mehr bringen. Diese Einschätzung steht inzwischen auf dem Prüfstand. Immerhin liegt die Erfolgsquote einer Katheterablation bei anfallartigem Vorhofflimmern bei bis zu 90 Prozent, wobei etwa 20 bis 30 Prozent der Patienten sich dem Eingriff mehrfach unterziehen müssen.

Bei dem minimalinvasiven Eingriff nutzen wir die Tatsache, dass Narbengewebe keine elektrischen Impulse leitet. Der Kardiologe führt einen oder mehrere Katheter in den linken Herzvorhof. Mit dem diagnostischen Katheter erstellt er eine dreidimensionale Karte des Vorhofs und lokalisiert jenes Feld im Bereich der Pulmonalvene, wo Herzzellen unkontrollierte elektrische Störimpulse produzieren. An der Spitze wird der Katheter extrem erhitzt oder heruntergekühlt. Damit eliminiert der Untersuchende gezielt Gewebe. Es entsteht eine Art Schutzwall gegen das Störfeuer.

Wie sieht das neue Verfahren aus, das Sie in Ihrer Klinik einsetzen?

Das ist die sogenannte Elektroporation. Bei diesem Ablationsverfahren arbeitet man mit hochfrequenten, lokalen Stromimpulsen. Sie destabilisieren präzise die Zellen des Herzgewebes und schonen umliegendes Gewebe. Die Methode ist sehr sicher. Ob die dauerhaften Ergebnisse so gut sind wie bei den klassischen thermischen Verfahren muss sich zeigen. Die ersten Resultate sind vielversprechend. Unsere Klinik arbeitet seit gut zwei Jahren mit der Elektroporation. Wir setzen sie vor allem bei Patienten ein, die an hartnäckigem Vorhofflimmern leiden oder bereits erfolglose Ablationen hinter sich haben.

Geschätzt die Hälfte der Betroffenen spürt das Vorhofflimmern gar nicht.

Das ist ein Problem, denn die Gefahr für Folgekomplikationen ist genauso hoch. Häufig haben Patienten bereits einen Schlaganfall und erst dann wird entdeckt, dass sie schon lange Vorhofflimmern hatten. Seit ein paar Jahren haben sich die Diagnosemöglichkeiten erheblich erweitert – durch die sogenannten Wearables. Smartwatches sind ständig am Körper und zeichnen den Puls und damit den Herzrhythmus auf. Kommt das Herz wiederholt aus dem Takt, schlagen die Uhren Alarm und empfehlen, eine EKG-Aufzeichnung zu starten. Die Qualität der Daten ist sehr gut. Vorhofflimmern lässt sich so frühzeitig entdecken – und dann mit sehr guten Aussichten auf Erfolg behandeln.

Interview: Susanne Wittlich

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Sport bei Herzrhythmusstörungen

Ob es Personen mit einer Herzrhythmusstörung hilft, Sport zu treiben, das hängt von der Art der Herzrhythmusstörung ab. Ärzte können das aber gut einschätzen, nachdem sie jemanden per EKG, 24-Stunden-EKG oder auch mittels Ultraschallgerät untersucht haben. Oft sind Herzrhythmusstörungen harmlos und Betroffene können weiter wie gewohnt Sport treiben.

Je nachdem, mit welchen Symptomen die Herzrhythmusstörung bei Betroffenen einhergeht, sollte man gegebenenfalls die Sportart anpassen. Verliert jemand etwa bei Belastung hin und wieder kurzzeitig das Bewusstsein, sollte er nicht unbedingt Schwimmen, Tauchen oder Freiklettern.

Herzrhythmusstörungen: Diagnose

Kommt ein Patient mit den Symptomen einer Herzrhythmusstörung zum Arzt, muss der Arzt die Rhythmusstörung messen, um zu erkennen, um welche Art der Störung es sich handelt. Zur Diagnose einer Herzrhythmusstörung stehen dem Arzt eine ganze Reihe verschiedener Diagnose-Tools zur Verfügung.

Das wohl wichtigste Gerät zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen ist die Elektrokardiografie (EKG). Dabei zeichnet ein Elektrokardiograf die elektrische Aktivität des Herzens auf und zeichnet daraus ein Elektrokardiogramm. So werden zu schnelle, zu langsame und unregelmäßige Herzschläge sichtbar.

Die verschiedenen Diagnose-Verfahren in der Übersicht:

  • Ruhe-EKG (Gewöhnliches EKG, das über Elektroden auf der Brust aufgezeichnet wird.)
  • Langzeit-EKG (Ein EKG, das über einen langen Zeitraum aufgezeichnet wird. Meist zwischen 24 Stunden und sieben Tagen. So können seltener auftretende Herzrhythmusstörungen beobachtet werden.)
  • Belastungs-EKG (Patienten müssen Radfahren oder auf einem Laufband joggen, während das EKG aufzeichnet. So können Herzrhythmusstörungen entdeckt werden, die während körperlicher Belastungen auftreten.)
  • Ultraschall (Ein Ultraschallgerät setzen Ärzte bei Herzrhythmusstörungen meist dann ein, wenn sie sehen möchten, ob die Struktur des Herzens gesund ist – ob also etwa eine Herzklappe beschädigt ist.)
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Herzrhythmusstörungen: Wie gefährlich sind sie

Ob Herzrhythmusstörungen gefährlich sind, das hängt vom Einzelfall ab. An den Symptomen, die mit der Störung auftreten, kann man das nicht unbedingt vorhersagen. Die mit Abstand häufigste Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern verläuft etwa sehr oft ohne Symptome. Dennoch ist das Risiko erhöht, dass sich ein Blutgerinnsel bildet und es bei Betroffenen zu einem Schlaganfall kommt. Manchmal tritt die Herzrhythmusstörung auch nach einer Ablation wieder auf.

Wie gefährlich eine Herzrhythmusstörung ist und welche Folgen drohen, das hängt meistens mit der Ursache zusammen, die sie auslöst. In der Regel sind Herzrhythmusstörungen die Folge von Herzkrankheiten. Je nach Erkrankung ist dann auch der Patient mehr oder weniger gefährdet. Eine genaue Einschätzung kann ein Kardiologe geben, nachdem er den Betroffenen eingehend untersucht hat.

Das gilt auch für Herzrhythmusstörungen, die in der Schwangerschaft auftreten. In vielen Fällen sind sie ungefährlich. Doch das hängt auch davon ab, um welche Art der Herzrhythmusstörung es sich genau handelt und was die Ursache für die Störung ist.

Herzrhythmusstörungen bei Kindern

Herzrhythmusstörungen können auch bei Kindern auftreten. Die meisten Herzrhythmusstörungen sind zwar die Folge einer anderweitigen Erkrankung, aber es gibt auch Herzrhythmusstörungen, die angeboren sind.

Für Eltern sind Herzrhythmusstörungen bei ihren Kindern nur sehr schwer zu erkennen. Die meisten Fälle werden durch Zufall erkannt, meist während Untersuchungen, die aus anderen Gründen durchgeführt werden.

Wird eine solche Herzrhythmusstörung entdeckt, muss abgeklärt werden, um welche Art es sich handelt und woher sie stammt. In vielen Fällen besteht jedoch kein Grund zur Sorge und oft verschwindet die Herzrhythmusstörung sogar von alleine wieder.

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Herzrhythmusstörungen vorbeugen

Besteht schon eine Diagnose, muss die oftmals bestehende Grunderkrankung behandelt werden. Das hilft in der Regel auch gegen die Herzrhythmusstörung.

Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Verhaltensweisen, mit denen man das Risiko senken kann, an einer Herzrhythmusstörung zu erkranken. Diese vorbeugenden Verhaltensweisen sind Teil eines gesunden Lebensstils. Dazu gehören:

  • Eine gesunde und ausgewogene Ernährung
  • Übergewicht reduzieren
  • Regelmäßige Bewegung
  • Nicht Rauchen
  • Geringer Alkoholkonsum
Quellen
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 10.01.2020
  • Online-Informationen Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (DZHK): www.dzhk.de; Abruf: 10.01.2020
  • Online-Informationen AMBOSS GmbH: www.amboss.com; Abruf: 10.01.2020
  • Online-Informationen Haus der Gesundheit Trier /Trier-Saarburg e.V.: www.hdg-trier.de; Abruf: 10.01.2020
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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