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Angina Pectoris

Eine Angina Pectoris ist ein Anfall in der Herzregion, der lebensgefährlich ist. Lesen Sie, welche Symptome typisch sind und wie die Behandlung aussieht.

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Inhaltsverzeichnis
Mann fasst sich mit beiden Händen an die Brust und deutet Brustenge an

© Shutterstock

Zusammenfassung:

  • Definition: Angina Pectoris ist ein Anfall in der Herzregion, kann sehr gefährlich werden und ist dann ein Fall für den Notarzt; es gibt verschiedene Formen der Brustenge oder Herzenge, z. B. stabil, instabil, Prinzmetal, atypisch (oft bei Frauen)
  • Symptome: Schmerzen, Enge- oder Druckgefühl in der Brustgegend, Angst, Panik, Atemnot; oft treten Begleitsymptome auf wie Übelkeit, Schweißausbrüche, Atemnot bei Belastung
  • Dauer: kann verschieden sein, meist wenige Sekunden bis mehrere Minuten, dann klingen Symptome wieder ab, Verwendung von Nitrospray oder –kapseln verkürzt die Dauer
  • Ursachen: wichtigste Ursache ist die Verkalkung (Arteriosklerose) der Herzkranzgefäße, die zu einer koronaren Herzkrankheit (KHK) führt; das Herz erhält aufgrund der Gefäßverengung zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe
  • Behandlung: hängt vom Stadium und der Schwere ab – Notarzt unter 112 verständigen, Medikamente wie Nitroglycerin anwenden, auf gesunden Lebensstil achten, Medikamente anwenden, z. B. bei Bluthochdruck, Diabetes mellitus
  • Diagnose: Gespräch zur Krankengeschichte (z. B. Symptome, bestehende Grunderkrankungen, Lebensstil), körperliche Untersuchung, EKG, Herzultraschall
  • Lebenserwartung und Folgen: Lebenserwartung ist im Vergleich zu gesunden Menschen eingeschränkt, lässt sich aber durch ausreichende Behandlung verbessern; auch gesunde Lebensweise kann die Prognose verbessern; Folgen können Herzinfarkt und andere Herzprobleme sein

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Definition: Was ist eine Angina Pectoris?

Angina Pectoris (Stenokardie) ist ein Anfall in der Herzregion, bei dem Lebensgefahr bestehen kann. Rufen Sie sofort einen Notarzt unter 112, wenn Sie den Verdacht haben, dass eine nahestehende Person einen solchen Angina Pectoris-Anfall erleidet.

Betroffene verspüren meist Schmerzen, ein Engegefühl in der Brust und Todesangst. Eine Angina Pectoris wird auch als „Brustenge“ oder schmerzhafte „Herzenge“ bezeichnet.
Die Ursache der Angina Pectoris ist in den meisten Fällen die koronare Herzkrankheit (KHK). Dabei sind ein oder mehrere Herzkranzgefäße verengt. Diese Blutgefäße versorgen den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen. Aufgrund dieser Gefäßengstelle(n) bekommt das Herz nicht mehr genügend davon. Eine Angina Pectoris kann sehr gefährlich werden und Lebensgefahr bedeuten.

Experten definieren verschiedene Formen der Angina Pectoris:

  • Stabile Angina Pectoris: Als stabile Angina Pectoris bezeichnen Ärzte Anfälle, die bei Belastung und körperlichem oder seelischem Stress auftreten. In diesem Fall nehmen Sie Nitroglycerin als Spray oder Kapsel ein (siehe: Therapie). In der Regel verschwinden die Beschwerden nach einigen Minuten.
  • Instabile Angina Pectoris: Davon sprechen Mediziner, wenn Sie zum ersten Mal eine Angina Pectoris erleiden, sich die Anfälle verschlimmern oder diese schon in Ruhe auftreten. Eine instabile Angina Pectoris kann ein Vorbote für einen Herzinfarkt sein und ist gefährlich. Angehörige sollten beim Verdacht sofort den Notarzt rufen unter 112, weil Lebensgefahr besteht.
  • Atypische Angina Pectoris: Bei dieser Form entwickeln sich nur zwei der drei typischen Beschwerden einer Angina Pectoris: Brustschmerzen oder Brustenge, die sich durch körperliche Belastung oder emotionalen Stress verstärken und durch Ruhe oder ein Nitromedikament bessern.
  • Prinzmetal-Angina: Diese Sonderform der Angina Pectoris ist nach dem US-amerikanischen Kardiologen Myron Prinzmetal benannt. Mediziner stufen einen Anfall als Prinzmetal-Angina ein, wenn Krämpfe der Herzkranzgefäße die Attacke auslösen. Die Beschwerden können plötzlich und in Ruhe auftreten und vergehen in der Regel nach kurzer Zeit.
  • Walk-Through-Angina Pectoris: Diese Form tritt auf, wenn sich der Betroffene zu bewegen beginnt. Sie verschwindet aber bei fortdauernder Belastung wieder.
  • Angina Nocturna: Von dieser auch Angina decubitus genannten Form sprechen Ärzte, wenn die Angina Pectoris nachts im Schlaf oder in flach liegender Position entsteht.

Angina Pectoris: Symptome

Angina Pectoris ist das wichtigste Symptom für eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Diese betrifft die Herzkranzgefäße, die das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Menschen mit einer Angina Pectoris können einen Anfall bekommen, wenn sie sich körperlich stark anstrengen, gestresst sind, eine üppige Mahlzeit gegessen haben oder frieren.

Meist macht sich die Angina Pectoris durch folgende Anzeichen und Beschwerden bemerkbar:

  • Typisch für Angina Pectoris sind Schmerzen, die anfallsartig und plötzlich hinter dem Brustbein auftreten und in den linken Arm, die Schulter, den Unterkiefer oder Rücken ausstrahlen können.
  • ein Enge- oder Druckgefühl in der Brust
  • Unruhe, Gefühl der Beklemmung, mitunter Todesangst
  • Atemnot
Vor allem bei Frauen kann sich die Angina Pectoris durch Symptome äußern, die eher untypisch für dieses Krankheitsbild sind. Bei ihnen treten häufiger Müdigkeit, Bauchschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auf, Brustschmerzen nur selten. Wie stark ausgeprägt die Beschwerden bei einer Angina Pectoris sind, ist individuell sehr verschieden. Manche Patienten verspüren heftige Schmerzen, obwohl ihre Herzkrangefäße nur leicht verengt sind. Andere Betroffene haben dagegen stark eingeengte Gefäße, erleben aber nur leichte Symptome. Und: Auch andere Organe können ähnliche Symptome verursachen wie eine Angina Pectoris: Wirbelsäulen- oder Gelenkerkrankungen, zum Beispiel, oder Magengeschwüre. Es gilt also, die Ursache abzuklären. Manche Menschen mit Herzproblemen leiden unter starkem Husten. Eine Angina Pectoris steckt jedoch meist nicht dahinter, sondern der Husten ist eher ein Hinweis auf eine Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz). Auch ein hoher Blutdruck ist eigentlich kein Symptom für Angina Pectoris und einen Anfall in der Brustregion. Allerdings ist erhöhter Blutdruck (Hypertonie) ein wesentlicher Risikofaktor für die koronare Herzkrankheit. Er erhöht somit die Wahrscheinlichkeit, an einer Angina Pectoris zu erkranken.

Mediziner teilen die Beschwerden der Anfälle bei Angina Pectoris in vier Stadien ein:

  • Schweregrad I: Die Attacken treten nur bei sehr starker Belastung auf – etwa bei einem Dauerlauf oder schwerer körperlicher Arbeit.
  • Schweregrad II: Angina-Pectoris-Patienten haben Anfälle, wenn sie sich stark belasten – beispielsweise, wenn sie bergauf gehen oder Treppen steigen.
  • Schweregrad III: Die Angina Pectoris tritt bei leichten Anstrengungen auf – etwa beim Gehen oder beim Treppensteigen in den ersten Stock.
  • Schweregrad IV: Die Betroffenen erleben Attacken bei geringster Belastung oder in Ruhe.

Unterschied: Angina Pectoris und Herzinfarkt

  • Angina Pectoris und Herzinfarkt gehen mit ähnlichen Symptomen einher, etwa Schmerzen im Brustbereich oder einem Engegefühl.
  • Bei einem Herzinfarkt sind die Beschwerden aber meist noch stärker ausgeprägt.

Eine Angina Pectoris ist zwar kein Herzinfarkt, bedeutet aber ein erhöhtes Risiko dafür. Aus der Angina Pectoris kann sich Herzinfarkt entwickeln.

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Angina Pectoris: Dauer

Die Dauer eines Angina-Pectoris-Anfalls kann verschieden sein. Der Anfall kann wenige Sekunden bis mehrere Minuten andauern. Normalerweise klingen die Symptome, beispielsweise ein Engegefühl in der Brust, nach spätestens 15 bis 20 Minuten von allein ab. Wenn Sie ein Nitro-Spray oder Nitro-Kapseln verwenden, haben Sie schon nach rund fünf Minuten keine Beschwerden mehr. Das Spray enthält Nitroglycerin, das die Gefäße erweitert und die Beschwerden abklingen lässt.

Wie häufig die Anfälle auftreten, ist individuell sehr verschieden. Sie können bis zu mehrmals täglich oder nur alle paar Monate vorkommen. Wenn Sie sich Auslösern wie Kälte, Stress und schweren Belastungen aussetzen oder Ihre Therapie vernachlässigen, erleben Sie vermutlich häufiger Angina-Pectoris-Attacken. Das Vermeiden dieser Trigger, ein gesunder Lebensstil und die regelmäßige Einnahme der Medikamente können die Anzahl der Anfälle minimieren.

Angina Pectoris: Ursachen

In den meisten Fällen verursacht eine koronare Herzerkrankung (KHK) die Angina Pectoris. Dabei „verkalken“ die Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Diesen Prozess nennen Mediziner Arteriosklerose. In den Gefäßen bilden sich Ablagerungen (Plaques) aus Fetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe und Kalk und verengen diese. Solche Engstellen bilden sich schleichend über Jahre hinweg.

Die Gefäße kommen in der Regel lange Zeit mit den Plaques zurecht. Sie können die Gefahr kompensieren, indem sie sich erweitern. Wenn die Ablagerungen die Arterien aber um mehr als die Hälfte ihres Durchmessers einschränken, bekommt das Herz nicht mehr genügend Sauerstoff. Erst jetzt bekommen Sie Beschwerden wie eine Angina Pectoris. Das ist der Grund, warum viele die Erkrankung oft erst sehr spät bemerken.

Für eine koronare Herzerkrankung gibt verschiedene Risikofaktoren, die wiederum eine Angina Pectoris begünstigen:

  • Fettreiche und hochkalorische Ernährung: Eine ungesunde Ernährungsweise kann zu Übergewicht, Fettleibigkeit (Adipositas), Diabetes und ungünstigen Cholesterinwerten führen. Das erhöht das Risiko für Arteriosklerose und somit für eine Angina Pectoris.
  • Bewegungsmangel: Auch zu wenig Sport und Bewegung können Erkrankungen wie Adipositas und Bluthochdruck fördern. Eine Angina Pectoris wird dadurch wahrscheinlicher.
  • Rauchen: Substanzen im Tabakrauch begünstigen die Bildung von Plaques.
  • Bluthochdruck: Die Erkrankung schädigt die Innenwände der Gefäße.
  • Diabetes mellitus: Ist der Blutzucker bei Menschen mit Zuckerkrankheit über längere Zeit erhöht, leiden die Gefäße.
  • Schlechte Blutfettwerte: Ein ungünstiges Verhältnis der Cholesterinwerte führt dazu, dass sich Plaques bilden.
  • Männliches Geschlecht: Die KHK betrifft Männer häufiger als Frauen. Sie sind durch das weibliche Geschlechtshormon Östrogen teilweise vor einer Arteriosklerose geschützt. Mit den Wechseljahren geht dieser Schutz jedoch in der Regel verloren.
  • Höheres Alter: Angina Pectoris hängt auch mit dem Alter zusammen. Wenn ein Mensch altert, altern auch seine Gefäße. Das macht sie anfälliger für Plaques.
  • Familiäre (genetische) Veranlagung: Erkrankungen wie Bluthochdruck, erhöhte Blutfette und Diabetes können Eltern an ihre Kinder vererben. Damit steigt auch das Risiko für eine Angina Pectoris.

Bei der Sonderform Prinzmetal-Angina sind Krämpfe der Herzkranzgefäße die Ursache der Angina Pectoris. Mediziner können noch nicht genau erklären, wie die Krämpfe entstehen. Vermutlich stecken glatte Gefäßmuskelzellen dahinter, die sich zu stark zusammenziehen.

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Angina Pectoris: Behandlung

Eine Angina Pectoris-Attacke ist ein Notfall, bei dem eine sofortige Behandlung nötig ist:

  • Bei einer stabilen Angina Pectoris sollten Sie das Medikament Nitroglycerin stets griffbereit haben. Sie nehmen es bei einem Anfall ein, indem sie es entweder als Kapsel unter die Zunge legen oder mit einem Spray unter die Zunge sprühen. Nitroglycerin erweitert die Gefäße und lässt die Beschwerden in der Regel nach fünf Minuten abklingen. Bessern sich die Symptome nicht, kann es sich um einen Herzinfarkt handeln. Dann müssen Angehörige oder umstehende Personen einen Rettungswagen unter 112 rufen.
  • Eine instabile Angina Pectoris liegt vor, wenn Schmerzen und Brustenge plötzlich ohne körperliche Belastung entstehen oder die gewohnten Angina Pectoris-Symptome stärker ausfallen als normalerweise. Bei einem Anfall einer instabilen Angina Pectoris müssen Außenstehende sofort einen Notarzt rufen, der die Behandlung übernimmt. In der Zeit, bis der Krankenwagen eintrifft, sollten andere Menschen Erste Hilfe leisten. Dazu gehört, einschnürende Kleidung wie Kragen oder Gürtel zu öffnen und den Oberkörper hoch zu lagern. Versuchen Sie, den Betroffenen zu beruhigen. Die Behandlung durch den Notarzt erfolgt in der Regel mit verschiedenen Wirkstoffen. Neben Nitroglycerin kommen Medikamente wie Heparin, Betablocker und Schmerzmittel zum Einsatz. Heparin verhindert, dass das Blut gerinnt und sich das Gefäß weiter verschließt. Betablocker senken den Puls und den Blutdruck. In manchen Fällen verabreichen Ärzte zusätzlich Sauerstoff.

Gesunder Lebensstil gegen Angina Pectoris

Um weitere Angina Pectoris-Anfälle zu verhindern, ist es sehr wichtig, dass Sie einen gesunden Lebensstil pflegen. Dazu gehört vor allem, mit dem Rauchen aufzuhören, sich regelmäßig zu bewegen und sich ausgewogen und fettarm zu ernähren. Außerdem sollten Sie ein normales Körpergewicht anstreben. Falls Sie unter weiteren Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck leiden, lassen Sie diese ausreichend behandeln.

Medikamente gegen Angina Pectoris

Bei einem akuten Angina Pectoris-Anfall kommen schnell wirksame Nitropräparate zum Einsatz. Diese erweitern die Herzkranzgefäße und vermindern den Blutdruck. Nitropräparate gibt es in Form von Sprays oder Kapseln. Wichtig ist, dass Sie Ihr Medikament für Notfälle immer bei sich tragen. Bei einem akuten Anfall wenden Sie das Spray oder die Kapsel an.

Bei einer Angina Pectoris müssen Sie meist langfristig Medikamente einnehmen, um weiteren Anfällen vorzubeugen. Einige Beispiele:

  • Acetylsalicylsäure (ASS) verdünnt das Blut und verhindert gefährliche Blutgerinnsel, die das Gefäß verstopfen. Zum Einsatz kann auch der Wirkstoff Clopidogrel kommen, der die Blutgerinnung hemmt.
  • Betablocker senken den Blutdruck und entlasten das Herz.
  • Calziumantagonisten/Calziumkanalblocker: Wirkstoffe aus dieser Gruppe erweitern die Blutgefäße und senken den Blutdruck.

Manchmal sind zusätzlich weitere Medikamente nötig, zum Beispiel Cholesterinsenker wie Statine bei erhöhtem Cholesterinspiegel.

Operation am Herzen

Manchmal kann bei einer Angina Pectoris eine Operation sinnvoll sein. Dabei erweitern Chirurgen die Herzkranzgefäße mit einem Katheter. Häufig setzen sie anschließend einen Stent ein (eine „Gefäßstütze“). Dieses Röhrchen aus Metall soll verhindern, dass sich das Gefäß erneut verengt. Manchmal ist der Stent zusätzlich mit einem Medikament beschichtet, um den Wiederverschluss zu verhindern.

Eine weitere Option ist eine Bypass-Operation. Dafür entfernt der Chirurg eine Vene aus einer anderen Körperregion und legt eine Art „Umleitung“ um die Engstelle des Herzkranzgefäßes. Diese Maßnahmen können bewirken, dass die Attacken seltener und weniger heftig auftreten. Eine Angina Pectoris ist jedoch nicht heilbar.

Alternative Therapien

Einige Menschen suchen bei einer Angina Pectoris nach einer Therapie-Alternative, etwa zu Medikamenten oder einer Operation. Naturheilkundler raten häufig zu Arnika, Helmkraut oder Salbei. Es gibt jedoch keine Studien, die belegen, dass diese Pflanzen bei Angina Pectoris helfen.

Es gibt Hinweise darauf, dass Akupunktur die Behandlung der stabilen Angina Pectoris unterstützen könnte. Studienteilnehmer, die sich regelmäßig Nadeln setzen ließen, hatten weniger Anfälle als jene Patienten, die nicht zur Akupunktur gingen. Die Teilnehmer der Akupunktur-Gruppe waren außerdem belastbarer und hatten weniger Ängste und Depressionen. Die Studie konnte jedoch nicht zeigen, wie lange der Effekt anhält. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Akupunktur bei Angina Pectoris nicht.
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Angina Pectoris: Diagnose

Bei Beschwerden, die auf einen Angina Pectoris-Anfall hindeuten, sollten Sie immer umgehend Ihren Arzt aufsuchen beziehungsweise den Notarzt verständigen. Auch wenn Sie Brustschmerzen ohne ein Engegefühl oder Atemnot haben, sollten Sie Ihre Symptome ärztlich abklären lassen.

Der Arzt wird Sie nach Ihren Beschwerden fragen und sich erkundigen, ob Sie rauchen, wie Sie sich ernähren und ob Sie regelmäßig Sport treiben. Er möchte zudem wissen, ob Sie an anderen Erkrankungen leiden, zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, oder regelmäßig Medikamente einnehmen. Daneben können auch Krankheiten, die in Ihrer Familie vorkommen, von Interesse sein.

Danach folgt eine körperliche Untersuchung: Der Arzt hört die Herztöne mit einem Stethoskop ab und misst den Blutdruck. So kann der Mediziner herausfinden, ob Sie unter Bluthochdruck leiden.

Meist schließt sich nun in der Diagnosestellung bei Verdacht auf Angina Pectoris ein EKG, also eine Elektrokardiografie an. Dabei werden Elektroden auf die Haut geklebt. Diese zeichnen die elektrischen Impulse des Herzens auf. Anhand des Elektrokardiogramms lässt es sich erkennen, ob Sie eine Angina Pectoris oder einen Herzinfarkt erlitten haben.

Sobald der Arzt die Diagnose gestellt hat, wird in der Regel ein zusätzliches Belastungs-EKG durchgeführt. Das zeichnet die Herzaktivität auf, während Sie auf einem stationären Fahrrad (einem Ergometer) fahren. So kann der Arzt sehen, wie das Herz unter Belastung reagiert. Er kontrolliert dabei den Blutdruck und Puls. Bei sehr hohem Blutdruck oder einer schweren Angina Pectoris (Grad IV) wird kein Belastungs-EKG durchgeführt, weil dies zu gefährlich wäre.

Zusätzlich lässt sich das Herz mittels Ultraschalls untersuchen (Echokardiographie). Damit können Ärzte beurteilen, ob die Herzklappen und Herzkammern gesund sind. In manchen Fällen ist es sinnvoll, die Herzkranzgefäße mithilfe einer sogenannten Koronarangiographie zu überprüfen. Das ist eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung, bei der ein Kontrastmittel über ein Röhrchen (Katheter) gespritzt wird. Anschließend wird auf dem Röntgenbild sichtbar, wo und wie stark die Gefäße verengt sind.

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Angina Pectoris: Lebenserwartung und Folgen

Die Lebenserwartung bei einer Angina Pectoris ist sehr individuell und lässt sich in den meisten Fällen nicht berechnen. Die Prognose ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Zeitpunkt der Diagnose: Wie weit ist die Angina Pectoris bereits fortgeschritten, wenn die Therapie beginnt?
  • Schäden an den Herzkranzgefäßen: Wo treten die Engstellen auf und wie stark sind sie ausgeprägt?
  • Art: Besteht eine stabile Angina Pectoris, die bei Belastung oder Stress auftritt? Ist die Angina Pectoris instabil und tritt plötzlich und in Ruhe auf? Letztere kann in einem Herzinfarkt münden, die Prognose verschlechtern und die Lebenserwartung verkürzen.
  • Medikamente: Nehmen Sie Ihre Arzneimittel regelmäßig ein?
  • Lebensstil: Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen? Bewegen Sie sich regelmäßig, vermeiden Stress und verzichten auf das Rauchen?
  • Vorerkrankungen: Werden Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes ausreichend behandelt?
  • Kontrolluntersuchungen: Gehen Sie regelmäßig zu ärztlichen Untersuchungen, um Ihre Symptome kontrollieren zu lassen?

Bei einer Angina Pectoris ist zwar die Lebenserwartung geringer als bei gesunden Menschen. Wenn Sie sich aber an Ihre Therapie halten und Ihren Lebensstil auf „gesund“ umstellen, können Sie in der Regel von einer relativ guten Prognose ausgehen. Es verbleiben normalerweise mehrere Jahre mit einer guten Lebensqualität.

Angina Pectoris: Folgen

Bei einer Angina Pectoris ist es wichtig, dass Sie sich an die verordnete Behandlung halten. Sonst verengen sich die Herzkranzgefäße zunehmend und der Herzmuskel erhält immer weniger Sauerstoff und Nährstoffe. Das kann einige Folgen und Komplikationen nach sich ziehen.

Eine mögliche Folge der Angina Pectoris ist ein Herzinfarkt, der tödlich enden kann. Je häufiger und stärker die Anfälle sind, desto höher ist in der Regel das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen. Langfristig können sich Herzrhythmusstörungen und eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche) entwickeln. Auch der Herzbeutel kann sich durch eine Angina Pectoris entzünden. Meist entsteht eine Angina Pectoris, weil die Herzkranzgefäße verkalken. Die Arteriosklerose kann nicht nur das Herz, sondern auch weitere Teile des Körpers betreffen – etwa den Hals oder die Beine. Bei Angina Pectoris besteht daher auch das Risiko, einen Schlaganfall oder einen akuten Verschluss im Bein zu erleiden.

 

Quellen
  • Nationale Versorgungsleitlinie: Chronische KHK (Bundesärztekammer (BÄK) et al.); Stand: 2022
  • Salazar C A et al.: Ranolazine for people with stable angina pectoris; Cochrane Library; 2017; DOI: 10.1002/14651858.CD011747.pub2
  • Liang F et al.: Acupuncture as Adjunctive Therapy for Chronic Stable Angina. A Randomized Clinical Trial; JAMA Internal Medicine; 2019; DOI: 10.1001/jamainternmed.2019.2407
  • Online-Informationen Deutsche Herzstiftung e.V. Was ist eine Angina Pectoris?: https://herzstiftung.de; Abruf: 01.9.2024
  • Online-Informationen Deutsche Herzstiftung e.V. Angina Pectoris?: https://herzstiftung.de; Abruf: 01.9.2024
  • Online-Informationen Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH): www.diabinfo.de; Abruf: 01.9.2024
  • Online-Informationen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 02.09.2024
  • Online-Informationen Pschyrembel Online: www.pschyrembel.de; Abruf: 02.09.2024
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 02.09.2024
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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