Was ist eine Erkältung?
Die Erkältung ist weltweit die häufigste Krankheit. Wegen ihr suchen die meisten Menschen einen Arzt auf und sie ist für die meisten Fehltage in der Schule oder am Arbeitsplatz verantwortlich. Erwachsene erkranken etwa zwei bis vier Mal im Jahr an einer Erkältung, bei Kindern kommt eine Erkältung jedes Jahr sogar bis zu acht Mal vor. Jungs sind öfter betroffen als Mädchen.
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Die Erkältung behandeln und schnell loswerden
Um eine Erkältung schnell loszuwerden, gibt es verschiedene Wege. Normalerweise klingen die Symptome innerhalb von zwei bis drei Tagen von alleine wieder ab. Wer dennoch etwas gegen sie unternehmen möchte, dem bieten sich von Schmerzmitteln wie Ibuprofen über pflanzliche Arzneien und einem Erkältungsbad bis hin zu altgedienten Hausmitteln verschiedenste Möglichkeiten.
Ibuprofen bei Erkältung und andere Medikamente
Ärzte empfehlen als Medikament häufig Schmerzmittel wie Ibuprofen, um die Abgeschlagenheit sowie Kopf-, Hals-, Ohren- oder Gliederschmerzen zu lindern. Daneben bewirkt Ibuprofen, dass Erkrankte seltener niesen müssen. Außer Ibuprofen senken Medikamente wie Paracetamol und Acetylsalicylsäure (ASS) nachweislich die Erkältungssymptome.Gegen eine verstopfte Nase helfen abschwellende Nasentropfen oder Nasensprays. Sie wirken bis zu acht Stunden lang, sollten jedoch nicht länger als sieben Tage am Stück eingesetzt werden.
In der Regel genügt es, die Symptome mit Ibuprofen oder Paracetamol zu behandeln und eventuell noch ein Nasenspray zu verwenden. Für andere „Erkältungsmittel“ haben Forscher keine vergleichbare lindernde Wirkung beobachtet.
Wer dennoch lieber pflanzliche Arzneimittel verwenden möchte, für den kommen Cineol und Myrtol, aber auch Pelargonium-Extrakte in Frage. Auch sie lindern die Erkältungssymptome, allerdings nicht so effektiv wie die herkömmlichen Mittel. Sie wirken erst mit einer Verzögerung von vier bis sieben Tagen.
Die Wirkung von Nasenduschen und Nasenspülungen ist umstritten. In einigen Studien beobachteten Forscher zwar, dass ihr Einsatz die Erkältungssymptome leicht mildert. Da es so gut wie keine Nebenwirkungen gebe, könnten Nasendusche und Nasenspülung ergänzend eingesetzt werden, so die Forscher. Wird die Nase jedoch zu häufig gespült, reizt das die Nasenschleimhäute, weswegen manche Experten vom Gebrauch abraten. In jedem Fall sollte nur gefiltertes, abgekochtes oder destilliertes Wasser verwendet werden.Podcast #21: Erkältungsmythen
Zu Gast im Podcast.
Prof. Dr. Martina Prelog, Immunologin und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum in WürzburgMehr zur Folge
Kommt eine „Erkältung“ tatsächlich von „Kälte“? Kann man Krankheitserregern aus dem Weg gehen?
In dieser Folge räumen wir mit Mythen rund um Erkältungen auf und finden heraus, was wirklich bei Husten, Schnupfen, Fieber und Co. hilft. Welche Rolle spielen Mathematik und Hygiene, wenn es darum geht, Ansteckungen vorzubeugen? Und lässt sich das Immunsystem irgendwie unterstützen? Dazu haben wir die Professorin Martina Prelog eingeladen. Sie ist Immunologin und Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum in Würzburg.
Kooperationspartner dieser Folge ist Zinkorotat-POS.
Inhalieren bei Erkältung und Erkältungsbad
Bei einer Erkältung zu inhalieren, kann die Symptome zusätzlich bekämpfen. Dabei ist gar nicht so wichtig, ob man Tee, Salz oder Öle ins Wasser gibt. Die Wirkung entsteht durch den Dampf, der die Schleimhäute beruhigt und die Durchblutung steigert. Das Inhalieren sollte etwa zehn bis 20 Minuten dauern und Sie sollten anschließend nicht gleich nach draußen gehen. Das gilt ebenso für ein zehn- bis 20-minütiges Erkältungsbad, das die Durchblutung fördert und die Muskeln entspannt. Raucher sollten versuchen, auf Zigaretten zu verzichten, solange sie erkältet sind und auch Passivrauchen minimieren, um die Atemwege nicht zusätzlich zu reizen.Antibiotika bei Erkältung
Die Behandlung mit Antibiotika ist bei einer gewöhnlichen Erkältung nicht nötig. In den allermeisten Fällen wäre das auch gar nicht hilfreich. Die meisten Erkältungen entstehen durch Viren, gegen die Antibiotika nicht helfen. Der Einsatz von Antibiotika kommt nur dann in Frage, wenn die Symptome stark sind, Fieber über 38,3 Grad vorliegt, die Beschwerden im Verlauf eher zu- als abnehmen oder Erkrankte andere Leiden haben wie eine chronische Lungenerkrankung oder ein nicht funktionierendes Immunsystem haben. Wenn manche Ärzte bei einer Erkältung Antibiotika verschreiben, so tun sie das, um zusätzliche Infektionen durch Bakterien zu bekämpfen.
Hausmittel gegen eine Erkältung
Bei einer Erkältung sollten Erkrankte darauf achten, genügend zu trinken. Daneben gibt es eine Vielzahl an Hausmitteln. Allerdings ist die Wirksamkeit von Hausmitteln selten wissenschaftlich gesichert. Über viele Generationen hinweg hat sich ihr Einsatz jedoch bewährt, um die Leiden der Patienten zu lindern.
Erkältungstee und andere häufig genutzte Hausmittel
- Ein Erkältungstee aus Holunderblüten mit Honig soll zum Beginn eines Infekts ein heilsames Schwitzen auslösen.
- Mund, Nase und Rachenraum mit Kochsalzlösung auszuspülen, soll die Schleimhäute desinfizieren.
- Zwiebelsaft aus einer mit Zucker oder Honig übergossenen und aufgekochten gewürfelten Zwiebel soll gegen Husten helfen.
- Ein Brustwickel aus einem Leinentuch, das in kaltes Wasser gelegt, ausgerungen und in ein trockenes Frotteetuch umwickelt wurde, soll Schleim in den Atemwegen lösen.
- Die aus einem gekochten Suppenhuhn gewonnene Hühnersuppe soll gegen Infekte aller Art helfen.
- Eine heiße Zitrone mit Honig soll ebenfalls helfen, die Schleimhäute zu beruhigen.
Video: Hausmittel gegen Erkältung
Erkältung in der Schwangerschaft
Schwangere sind besonders häufig von Erkältungen betroffen. Das Immunsystem konzentriert sich darauf, den Fötus zu schützen. Das macht die Mutter etwas anfälliger für Infekte. Eine Erkältung in der Schwangerschaft ist fürs Baby aber nicht gefährlich.
Bei Schwangeren ist es etwas schwieriger eine Erkältung zu erkennen, da sich der Körper ohnehin verändert. So klagen etwa die Hälfte der Frauen in der 19. und bis zu 80 Prozent in der 31. Schwangerschaftswoche über Atembeschwerden. Dies hängt aber mit der Belastung des Kreislaufs und nicht mit einer Erkältung zusammen. Husten und Fieber allerdings sind keine Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft und sollten untersucht werden.
Trotz der generellen Vorsicht gegenüber Medikamenten in der Schwangerschaft, kann die Frau manche Mittel einnehmen, um Erkältungssymptome zu lindern. Dazu gehört Paracetamol. Zu Ibuprofen raten Ärzte nur in den ersten beiden Trimestern. Auch Nasensprays darf die Frau verwenden. Einfache Salzwasser-Sprays sind den abschwellenden Sprays mit Wirkstoffen vorzuziehen. Bei Medikamenten wie Sprays gilt allerdings unbedingt, sie für einen kurzmöglichsten Zeitraum zu nehmen und dies in jedem Fall vorher mit dem betreuenden Arzt abzusprechen.
Grundsätzlich sind bei einer Erkältung in der Schwangerschaft nichtmedikamentöse Behandlungen vorzuziehen. Das gilt auch für die Zeit nach der Geburt, wenn Mütter stillen. (Hinweis: Eine Analyse von Medikamenten und deren Einfluss auf die Leibesfrucht in der Schwangerschaft und das Baby während der Stillzeit bietet die Berliner Charité unter www.embryotox.de an.)
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Wie lange ist eine Erkältung ansteckend?
Eine Erkältung ist eine durch Viren ausgelöste Infektion. In etwa einem Drittel der Fälle sind Rhinoviren die Ursache. Insgesamt haben Ärzte aber bereits über 200 verschiedene Viren ausfindig gemacht, die eine Erkältung verursachen können.
Zwar können die Viren auch in Form von Tröpfchen übertragen werden, wenn Erkältete in überfüllten öffentlichen Plätzen wie Bus oder Bahn husten und niesen. In den meisten Fällen erfolgt die Ansteckung jedoch über die Hände, wenn sie einem Erkälteten die Hand geschüttelt haben. Beim Reiben von Augen oder Nase gelangen die Viren in den Atemtrakt. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome, beträgt ein bis zwei Tage. Der wichtigste Schutz vor einer Erkältung besteht daher in regelmäßigem Händewaschen oder dem Verzicht auf körperlichen Kontakt, etwa bei einer Begrüßung.
Erkältete sind besonders in der Anfangszeit und in den ersten ein bis zwei Tagen, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind, ansteckend. In dieser Zeit scheidet der Körper die Viren aus. Dabei können sie über Husten und Niesen zu anderen Menschen oder beim Naseputzen auf die eigenen Hände gelangen.
Video: Hygienetipps bei Erkältungen
Symptome und Verlauf der Erkältung
Die Dauer einer Erkältung beträgt meist ein bis zwei Wochen. In der ersten Phase, zu Beginn der Erkältung, tritt in Nase und Rachen ein Trockenheitsgefühl auf. Bei einigen Menschen kommen Kopfschmerzen hinzu. Nach etwa ein bis zwei Tagen schwillt die Nasenschleimhaut an und die Nase läuft. Das Sekret ist klar und wässrig und wird im weiteren Verlauf dickflüssiger. Bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion kann auch grüner oder gelber Schleim auftreten.
Mit der Zeit fällt das Atmen schwerer. Das führt zu einer näselnden Stimme und schlechterem Schlaf. Oft fühlt es sich bei einer Erkältung an, als seien die Ohren zu. Das Druckgefühl kann zu Ohrenschmerzen führen. Erkältete riechen schlechter und müssen niesen und husten. Der Husten kann schleimig sein und gegebenenfalls treten Schluckbeschwerden auf. Hinzu kommen Glieder- oder Rückenschmerzen und leichtes Fieber, das bei einer Erkältung in der Regel aber nicht auf über 38 Grad steigt. Bei Kindern kann das Fieber auf bis zu 39 Grad steigen. Wer häufig die Nase putzt, dessen Haut um den Naseneingang ist schnell etwas wund. Bei Kleinkindern sind die Symptome etwas stärker, es kann zu Übelkeit mit Erbrechen oder Durchfall kommen. Nach einer, spätestens aber zwei Wochen klingen die Symptome von alleine wieder ab.Übersicht der Symptome
- Schnupfen
- Husten
- Schlechtere Atmung durch Nase
- Kopf-, Glieder- oder Ohrenschmerzen
- Allgemeine Abgeschlagenheit
- Schlechterer Geruchssinn
- Eventuell leichtes Fieber
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Wann zum Arzt bei einer Erkältung?
Ähnliche Ratschläge gelten für erkältete Kleinkinder. Eltern sollten dann mit ihnen zum Arzt gehen, wenn der Husten auch nach zwei Wochen noch nicht weg ist, sich gelber Schleim bildet oder das Fieber besonders hoch ist.
Der Erkältung vorbeugen: Händewaschen
Die wirksamste Maßnahme um eine Erkältung von vorneherein abzuwenden, ist, sich mehrmals am Tag die Hände zu waschen. Das schützt den eigenen Körper und verhindert, dass sich Viren weiter verbreiten. Gewöhnliche Seife reicht dabei vollkommen aus.
Vorbeugen mit Sport und Sauna
Einer Erkältung können Sie auch mit Sport vorbeugen. Regelmäßige körperliche Aktivität mit moderater Intensität ist am effektivsten, um das Immunsystem zu stärken. Günstig ist es auch, sich nach dem Duschen kalt abzubrausen. Daneben führen regelmäßige Saunagänge mit anschließender Abkühlung zu einem Anstieg weißer Blutzellen, die das Immunsystem widerstandsfähiger machen. Hin und wieder mal zu schwitzen macht den Körper also stärker.
Erkrankte sollten jedoch auf Sport oder Sauna verzichten, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Im ungünstigsten Fall kann Sport oder die Anstrengung in der Sauna zu einer Herzmuskelentzündung oder Herzrhythmusstörung führen. Neben Sport und Sauna stärkt ein gesundheitsbewusster Lebensstil das Immunsystem am wirksamsten. Dazu gehört der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, sowie eine ballaststoffreiche Kost mit viel Obst und Gemüse. Knoblauch wirkt im Körper antimikrobiell, Rindfleisch kräftigt das Immunsystem durch seinen hohen Zink-Anteil und Süßkartoffeln stärken die Schleimhautoberflächen durch ihren Vitamin A-Gehalt. Zusätzlich hilfreich sind Vitamin C-reiche Lebensmittel wie Zitrusfrüchte oder Kohl. Vorbeugend wirkt sich auch ausreichende Nachtruhe aus. Je nach persönlicher Vorliebe sollten Menschen rund acht Stunden täglich schlafen, deutlich weniger oder mehr wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus.Werbung
Ursachen der Erkältung
Die Erkältung entsteht in den allermeisten Fällen durch ein Virus, nicht durch Bakterien. Der Name lässt vermuten, dass eine Erkältung durch Kälte entstehen kann – das stimmt so wohl nicht. Obwohl Forscher seit Jahrzehnten nach einem Zusammenhang suchen, haben sie diesen bisher nicht entdeckt.
Kälte, ob nun durch Wintertemperaturen oder die Klimaanlage im Büro, verringert die Durchblutung der Schleimhäute. Das könnte die Immunreaktion abschwächen, die eine entstehende Erkältung bekämpft. Auch regen höhere Temperaturen den Stoffwechsel der Abwehrzellen an, bei Kälte könnten sie demnach schwächer arbeiten.
Dass Erkältungen im Winter besonders häufig auftreten könnte auch daran liegen, dass sich die verursachenden Viren bei den kälteren Umgebungstemperaturen besser vermehren. Oder aber schlicht deswegen, weil die Menschen sich drinnen aufhalten und somit häufiger miteinander in Kontakt kommen – wodurch die Erkältungs-Viren übertragen werden.
Erkältung oder Sommergrippe?
Wenn im Sommer die Nasen laufen, ist schnell von einer Sommergrippe die Rede. Erkältungen treten schließlich im Winter auf, wenn es kalt ist. Tatsächlich sind die meisten Sommergrippen aber keine Grippen, sondern Erkältungen. Erkältungen im Sommer werden oft durch Enteroviren ausgelöst und nicht, wie im Winter, durch Rhinoviren.
Kommt man aus der Hitze ins klimatisierte Büro, genießt eiskalte Getränke oder schwimmt im kühlen Badesee, senkt das die Temperatur in den Schleimhäuten, die dadurch schwächer durchblutet werden. Das macht sie anfälliger für die Viren.
Die Sommergrippe müsste in den allermeisten Fällen also Sommererkältung heißen. Schließlich sind auch ihre Symptome und ihr Verlauf der einer Wintererkältung ähnlich.
Quellen
- Offenbächer, M et al.: Infekte vermeiden, Immunsystem stärken: Gesund durch die Erkältungssaison; MMV - Fortschritte der Medizin; 2017; DOI: 10.1007/s15006-017-9159-7
- Bleckwenn, M et al.: Komplikationen rechtzeitig erkennen: Erkältungssymptome - wann es gefährlich wird; MMV - Fortschritte der Medizin; 2015; DOI: 10.1007/s15006-015-3793-8
- Dippold, N et al.: Saisonkrankheit Erkältung: Leitliniengerechte Therapie von Schnupfen und Sinusitis; MMV - Fortschritte der Medizin; 2017; DOI: 10.1007/s15006-017-9158-8
- Neumaier, J et al.: Husten, Schnupfen, Gliederschmerzen: Was Sie bei Erkältung raten können; MMV - Fortschritte der Medizin; 2017; DOI: 10.1007/s15006-015-2633-1
- Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internitsten e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 15.04.2020
- Online-Informationen Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: www.hno-aerzte-im-netz.de; Abruf: 15.04.2020