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Stauungspapille

Eine Stauungspapille ist eine Schwellung im Auge, verursacht durch erhöhten Hirndruck. Lesen Sie, wie Stauungspapillen diagnostiziert und behandelt werden.

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Inhaltsverzeichnis
Grün/Braunes Auge einer Frau

© Shutterstock

Definition: Was ist eine Stauungspapille?

Der Begriff Stauungspapille bezeichnet eine Schwellung an der Papille. Als Papille bezeichnen Mediziner eine Austrittsstelle am Auge, an der der Sehnnerv die Augenhöhle verlässt, um sich seinen Weg zum Gehirn zu bahnen. Der Grund, warum dieses Areal anschwillt, ist erhöhter Druck im Gehirn.Wenn es im Körper zu einer Schwellung kommt, bei der sich wässrige Flüssigkeit ansammelt, sprechen Mediziner allgemein von einem Ödem. Auch bei einer Stauungspapille kommt es zu einer Einlagerung von Wasser, deshalb ist die Erkrankung auch als Papillenödem bekannt.

Was ist die Papille?

Unsere Augen bestehen aus vielen verschiedenen Teilen, die perfekt zusammenarbeiten, um aus Lichtreizen, die auf unsere Augen treffen, im Gehirn ein Bild entstehen zu lassen. Einer dieser Bestandteile sind die Sehnerven. Sie leiten die Informationen, die die Augen empfangen, an das Sehzentrum im Gehirn weiter.

Um die Lichtreize zu vermitteln, führt der Sehnerv von der Augenhöhle zum Gehirn. Die Stelle, an der der gebündelte Sehnerv das Auge verlässt, wird Papille oder auch blinder Fleck genannt.

Blinder Fleck deshalb, weil sich an der kleinen Austrittsstelle, der Papille, keine Rezeptoren befinden, die Lichtreize aufnehmen könnten. Dies müsste eigentlich die Folge haben, dass wir dauerhaft einen kleinen schwarzen Punkt, in unserem Sichtfeld sehen müssten. Aber unser Gehirn ist clever und gleicht die fehlenden Informationen aus. Wir sehen die Welt in all ihren Formen und Farben als vollständiges Bild, obwohl es den blinden Fleck in unseren Augen gibt.

Wie entsteht eine Stauungspapille?

Die Papille ist also ein kleines Nadelöhr im Auge, durch welches der direkte Draht zum Gehirn möglich wird. Informationen werden aber nicht nur in eine Richtung gesendet - vom Auge zum Gehirn. Die Verbindung macht auch den umgekehrten Weg möglich.

Dies wird zum Problem, wenn es im Gehirn zu Erkrankungen kommt, die sich auch auf die Augen auswirken. Ein Beispiel ist die Stauungspapille: erhöhter Hirndruck löst bei dieser Krankheit eine Schwellung der Papille aus.

Wasser sammelt sich im Gewebe der Papille an und ein Papillenödem entsteht. Die feinen Nervenbahnen und Blutgefäße, die durch die Austrittsstelle führen, weiten sich und schwellen an, wodurch die Papille deutlich hervortritt.

Da von beiden Augen jeweils ein Sehnerv zum Gehirn führt, wirkt sich zu hoher Druck im Kopf auch meist auf beide Augen aus. Eine Stauungspapille nur selten einseitig, sondern es kommt sowohl an der linken, wie auch an der rechen Papille zu einer Schwellung.

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Symptome: Eine Stauungspapille erkennen

Bei einem Papillenödem machen sich zunächst die Symptome des erhöhten Hirndrucks bemerkbar: Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im Anfangsstadium kommt es noch zu keinen Einschränkungen der Sehkraft. Sehschärfe und Pupillenreflex sind noch normal. Unter dem Pupillenreflex verstehen Mediziner das plötzliche Zusammenziehen der Pupille bei Lichteinfall, um die Netzhaut zu schützen. Erst wenn der Hirndruck dauerhaft hoch bleibt und die Papillen merklich anschwellen, verändert sich die Sicht.Betroffene sehen dann doppelt, verschwommen oder nehmen ein Flackern und Flimmern wahr. Es kann auch sein, dass Teile des Sichtfelds ausfallen und schwarz oder grau erscheinen. Das liegt auch daran, dass sich der Bereich des "blinden Flecks", also die Stelle im Auge, an dem sich keine Rezeptoren befinden, ausweitet, wenn die Papille anschwillt. Auch eine kurzzeitige Erblindung ist eine mögliche Folge.Ein Papillenödem kann völlig schmerzfrei verlaufen, was es schwierig macht, die Erkrankung zu erkennen. Deshalb gilt: Wenn es zu plötzlichen Sehstörungen kommt, sollten Betroffene schnell reagieren und einen Augenarzt aufsuchen. Vor allem, wenn die Veränderung der Sicht mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einhergehen.
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Ursachen einer Stauungspapille

Eine Stauungspapille wird fast immer durch zu hohen Druck im Kopf hervorgerufen. In unserem Schädelinneren herrscht ständig Druck, das ist normal. Er wird auch als "intrakranieller Druck" bezeichnet und liegt bei Erwachsenen im Liegen etwa bei 8-10 mmHg ("Millimeter Quecksilbersäule"; Quecksilber hat im Periodensystem der Elemente das Symbol Hg). Diese Maßeinheit für Druck kennt man zum Beispiel von der Anzeige des Pulsmessgerätes.

Der Druck im Inneren des Schädels kann aber auch ansteigen - langsam und dauerhaft oder plötzlich und vorübergehend. Und das kann ganz unterschiedliche Ursachen haben.

Erhöhter Hirndruck nach einem Schlag

Zu einem raschen Anstieg des Drucks kommt es nach einem harten Aufprall des Kopfes: Denken Sie nur einmal an das letzte Mal als Sie sich gestoßen haben. Nach einem Schlag wird die betroffene Stelle dick und schwillt an. Die Haut wölbt sich nach außen, da unter ihr eine Einblutung stattfindet.

Auch am Kopf kann es zu Verletzungen und harten Schlägen oder einem Aufprall kommen, beispielsweise bei einem Autounfall oder Sturz. In der Folge kann das Gehirn anschwellen. Allerdings mit dem großen Unterschied, dass es sich - anders als bei Schwellungen unter der Haut - nicht beliebig ausdehnen kann. Es ist umgeben von unserem Schädel und dieser gibt nicht nach. Das anschwellende Gehirn hat keinen Ausweg und der Druck im Kopf steigt.

Tumor, Zyste oder Abszess im Gehirn

Nicht nur nach harten Schlägen kann der Hirndruck steigen. Auch ein langsamer Prozess ist möglich, wenn im Kopf zum Beispiel ein Tumor, eine Zyste oder ein Abszess (Eiteransammlung) wächst. Diese Wucherungen nehmen Raum ein, der im knöchernen Schädeln nur begrenzt vorhanden ist.

Während Zyste, Tumor oder Abszess im Kopf weiter wachsen, brauchen sie zunehmend mehr Raum und der Druck steigt stetig.

Abflussstörung des Hirnwassers

Unser Gehirn ist von Hirn- oder Nervenwasser, auch Liquor genannt, umgeben. Diese Flüssigkeit soll es vor Erschüttungen schützen und Schläge abfedern - wie eine Art Pufferzone zwischen Hirn und Schädel.

Der Liquor wird regelmäßig, mehrmals am Tag, von unserem Körper ausgetauscht. Doch dabei kann es zu Störungen kommen. Beispielsweise, wenn Verschlüsse den Liquorfluss unmöglich machen. In der Folge staut sich das Hirnwasser und es fließt nicht mehr ab. Die körpereigene Produktion von neuem Liquor stoppt deshalb aber nicht und ein Stau entsteht, der den Druck im Kopf erhöht.

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Diagnose eines Papillenödems

Bei der Diagnose einer Stauungspapille, muss der Augenarzt einen Blick in das Innere des Auges werfen, um die eventuell hervortretenden Papillen zu erkennen. Hierfür ist es nötig, dass der Patient Augentropfen verabreicht bekommt, die die Pupille weiten - dies erleichtert die Untersuchung. Die Pupille ist eine kleine Öffnung in der Iris des Menschen. Sie sieht aus wie ein kleiner schwarzer Punkt in der Mitte der farbigen Regenbogenhaut.

Wurden die Tropfen verabreicht, sehen Patienten häufig etwas verschwommen, aber die Veränderung der Sicht ist nur vorübergehend und bildet sich nach wenigen Stunden wieder vollständig zurück. So lange das Mittel wirkt ist Autofahren übrigens verboten.

Durch das Medikament ist die Pupille weit und zieht sich bei Licht nicht mehr sofort zusammen. Mit dem Ophthalmoskop kann der Mediziner das Auge jetzt untersuchen. Dies ist eine Art Lupe mit Licht, mit der er den sogenannten Augenhintergrund sehen kann. Das Untersuchungsgerät ermöglicht dem Arzt direkten Blick auf Netzhaut, Blutgefäße im Auge und die Papille. So stellt er fest, ob die Papille geschwollen ist.

In manchen Fällen wird das Auge zusätzlich per Ultraschall untersucht. Dieses Diagnoseverfahren ist völlig schmerzfrei, schnell umsetzbar und führt zu keinerlei Einschränkungen, auch nicht zu vorübergehenden.

Diagnose des erhöhten Hirndrucks

Wird eine Stauungspapille diagnostiziert, wird rasch nach dem Grund für den erhöhten Hirndruck gesucht. Hat der Patient kürzlich einen harten Aufprall oder Schlag am Kopf erlitten, ist es wahrscheinlich, dass das Gehirn deshalb angeschwollen ist.

Ist das nicht der Fall, wird untersucht, ob es zu entzündlichen oder anderen krankhaften Prozessen im Gehirn gekommen ist. Hierfür entnimmt der Arzt häufig mithilfe einer sogenannten Lumbalpunktion eine Nervenwasser-Probe aus den Lendenwirbeln. Der Liquor, auch Nervenwasser genannt, umgibt nämlich nicht nur das Gehirn, sondern auch das empfindliche Gewebe im Rückenmark. Bei der Lumbalpunktion führt der Arzt eine Nadel zwischen den Wirbeln ein. In der Neurologie ist das Verfahren eine gängige und häufig erprobte Diagnosemethode, nicht nur bei erhöhtem Hirndruck. Eine Untersuchung des Liquors kann auch das fehlende Puzzleteil bei der Suche nach dem Grund für Migräne oder bei der Diagnose von Multipler Sklerose (MS) sein. Anhand der Nervenwasser-Probe kann der Mediziner feststellen, ob es zum Beispiel zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) gekommen ist: Bei einer solchen Infektion lassen sich im Liquor viele Entzündungszellen feststellen und das Nervenwasser enthält zahlreiche Antikörper gegen die Erreger. Zur Klärung der Frage, ob im Schädelinnenraum etwas wächst, das zunehmend mehr Raum einnimmt, etwa ein Tumor, kommen die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz. Beide Methoden ermöglichen einen Blick in das Innere des Schädels - das CT mittels Röntgenstrahlen, das MRT mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen.

Behandlung einer Stauungspapille

Um ein Papillenödem zu therapieren, muss die Ursache behandelt werden, die den erhöhten Hirndruck ausgelöst hat. Daher sind die möglichen Behandlungsformen auch zahlreich.

Bei einer Hirnschwellung, die häufig durch einen starken Aufprall oder Schlag gegen den Kopf verursacht werden, sammelt sich wässrige Flüssigkeit im Gehirn an und erhöht so den Hirndruck. Um diesen schnell wieder zu senken verabreicht der Arzt Medikamente, die entwässernd wirken. So geht die Hirnschwellung schneller zurück und der Druck fällt.

In schwerwiegenden Fällen kann es sein, dass eine medikamentöse Behandlung nicht ausreicht. Dann muss eventuell ein kleines Stück des Schädelknochens entfernt werden, um dem Gehirn wieder mehr Platz zu verschaffen und so den Druck zu senken. Ist die Hirnschwellung abgeklungen, wird das entnommene Stück des Schädels wieder eingesetzt.

Ist der Hirndruck erhöht, weil es zu einer bakteriellen Infektion gekommen ist, beispielsweise bei einer bakteriellen Meningitis oder einem Abszess, verabreicht der Arzt ein Antibiotikum.

Ist ein Tumor oder eine Zyste die Ursache für den erhöhten Hirndruck, entfernt der Arzt sie operativ. Auch eine Strahlentherapie kann den Umfang reduzieren.
Quellen
  • Plange, N und Water, P: Basiswissen Augenheilkunde; Springer Verlag; 1.Auflage 2017
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie: www.dgnc.de; Abruf: 20.01.2018
  • Online-Informationen Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de; Abruf: 20.01.2018

     

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