1. Prähabilitation (4–6 Wochen vor der OP)
Vor der Operation sollten Patienten ihre Fitness trainieren. Das stärkt die Muskulatur und verbessert die Beweglichkeit – was die Erholung entscheidend beschleunigt.
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2. Operation
Für den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks stehen unterschiedliche Operationsmethoden zur Verfügung – konventionelle und minimalinvasive Zugänge, mit jeweils eigenen Vorzügen und Beschränkungen. Eine relativ neue Technik ist der minimalinvasive Zugang über die Körpervorderseite. Diese schont die Hüftmuskulatur und reduziert Blutverlust und Schmerzen. „Die Patienten erholen sich schneller“, sagt Professor Hansjörg Heep, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am St. Josef Krankenhaus Essen-Werden.
3. Frühmobilisierung (ab Tag 1 nach der OP)
Am Tag nach der Operation beginnen die Patienten mit der Mobilisierung. Physiotherapeuten helfen, die ersten Schritte mit Gehhilfen zu machen und einfache Bewegungen zu üben.
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4. Rehabilitation (10–14 Tage nach der OP, für 3 Wochen)
In den ersten drei Wochen nach der Operation durchlaufen die Patienten ein intensives Rehabilitationsprogramm mit Physiotherapie, Schmerztherapie, Muskelaufbautraining, Ergotherapie und Gangschulung.
5. Nachkontrolle (6–12 Wochen nach dem Eingriff)
Regelmäßige Nachkontrollen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
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6. Reha-Nachsorge (bei Bedarf, innerhalb von 12 Wochen nach dem Reha-Ende)
Bei Bedarf können die Patienten an einem weiteren Nachsorgeprogramm teilnehmen, um ihre Genesung zu unterstützen, z.B. „Irena“ (Infos unter deutsche-rentenversicherung.de
7. Normale Belastung (3–6 Monate nach der OP)
Nach etwa drei Monaten können die Patienten mit leichten Aktivitäten wie Golf, Radfahren und Wandern beginnen. Nach sechs Monaten sind auch intensivere körperliche Belastungen wieder möglich.
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Vorteile minimalinvasiver Methoden
Minimalinvasive OP-Techniken bieten für Patienten, bei denen sich das Verfahren anbietet, Vorteile, darunter weniger Schmerzen, weniger Blutverlust und eine schnellere Genesung. Laut einer Metaanalyse, die im Journal of Arthroplasty veröffentlicht wurde, berichten Patienten in den Wochen nach der Operation auch über eine bessere Hüftfunktion, wenn das künstliche Gelenk über den direkten vorderen Zugang (Direct Anterior Approach, DAA) eingesetzt wurde.
Expertenrat: Wählen Sie einen erfahrenen Operateur
Die Wahl des richtigen Chirurgen ist entscheidend für den Erfolg der Operation. „Je erfahrener und geübter der Operateur, desto besser das Ergebnis“, betont Prof. Heep. Erfahrung und Routine des Arztes sind wichtiger als die Wahl des Verfahrens.
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Fazit
Eine gut geplante und durchgeführte Hüftoperation bringt Patienten schnell wieder auf die Beine. Die Kombination aus der individuell passenden OP-Technik und einem strukturierten Stufenplan sorgt für eine rasche und erfolgreiche Genesung.
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Artikel „Einen Tick schöner, bitte!“ aus der aktuellen Ausgabe Moderne Chirurgie von FOCUS-Gesundheit. Das Magazin (Erscheinungstermin: 6. August 2024) ist am Kiosk sowie online als E-Paper und als Print-Ausgabe erhältlich.