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Besser einschlafen mit Musik?

Schlafstörungen können körperlich und psychisch krank machen. Eine Studie untersucht, ob Musikhören bei Schlaflosigkeit helfen kann.

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Mann liegt im Bett und hört mit Kopfhörern Musik

© Le Club Symphonie / GettyImages

Babys haben häufig eine Spieluhr am Bettchen stehen, Kinder bekommen Schlaflieder vorgesungen. Die Annahme, dass Musik beim Einschlafen hilft, ist weit verbreitet. Aber stimmt sie auch? Und kann Musik sogar Menschen mit Schlafstörungen helfen? Das untersuchte 2022 das renommierte internationale Forschungsnetzwerk Cochrane.

Was sind Schlafstörungen?

Laut Bundesärztekammer haben etwa sechs von 100 Menschen in Deutschland eine Schlafstörung, auch Insomnie genannt. Sie besteht dann, wenn die folgenden Punkte zutreffen:

  • Schwierigkeiten beim Einschlafen, Durchschlafen oder morgens sehr frühes Aufwachen
  • Schlafprobleme treten mindestens dreimal pro Woche auf und halten über mehrere Wochen an
  • Schlafschwierigkeiten führen zu Erschöpfung und Müdigkeit am nächsten Tag und machen es schwer, den Alltag zu bewältigen

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Kann Musik die Schlafqualität verbessern?

Um herauszufinden, ob Musikhören bei Schlafstörungen helfen kann, untersuchte eine dänisch-deutsche Forschungsgruppe 13 Studien mit 1.007 Teilnehmenden. Alle Arbeiten betrachteten die Wirkung von Musikhören auf den Schlaf im Vergleich zu keiner oder einer „üblichen“ Behandlung von Schlafstörungen. Zu den Vergleichsbehandlungen zählte beispielsweise Schlafhygieneerziehung, also das Erlernen von schlaffördernden Ritualen. 

Die Probanden hörten in den betrachteten Studien drei Tage bis drei Monate lang täglich 25 bis 30 Minuten ruhige Musik. Die Ergebnisse legen nahe, dass sich dies positiv auf die Schlafqualität auswirken kann. Die Schlafqualität beschreibt, wie zufriedenstellend die jeweilige Person ihren Schlaf empfindet, und umfasst Faktoren wie

  • Schlafdauer,
  • Schlafeffizienz (die Schlafdauer im Vergleich zur im Bett verbrachten Gesamtzeit),
  • Einschlaflatenz (wie schnell die Person einschläft).

Alle drei Faktoren verbesserten sich durch das Musikhören leicht – im Vergleich zu keiner oder einer „üblichen“ Behandlung.

Wie aussagekräftig ist die Studie?

Die Studienautoren weisen darauf hin, dass es sich bei den Ergebnissen um eine Selbsteinschätzung der Probanden handelte und diese wussten, dass die Wirkung von Musik auf den Schlaf untersucht werden sollte. Es ist also wahrscheinlich, dass die Teilnehmer voreingenommen waren und dadurch Verzerrungen im jeweiligen Studienergebnis entstanden. Dennoch halten die Wissenschaftler das Musikhören als Schlafhilfe für sinnvoll, da die Methode einfach, günstig, sicher und selbstständig durchführbar ist. 

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Die Wirkung von Musik vor dem Einschlafen

Wie sich Musik auf den Schlaf auswirkt, ist laut aktuellem Wissenschaftsstand vermutlich auf verschiedene Mechanismen zurückzuführen: So fördert langsame, beruhigende Musik die Entspannung. Sie senkt den Spiegel des Stresshormons Cortisol im Körper und reduziert Ängste. Zudem verlangsamt sich die Herzfrequenz und der Blutdruck. 

Außerdem verringert sich die Erregung des Sympathikus. Der Sympathikus ist Teil des vegetativen, also des nicht bewusst kontrollierbaren, Nervensystems, das den Körper bei Bedarf in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzt. Durch das Musikhören geht der Körper also in einen schlafförderlichen Ruhemodus.

Welche Musik eignet sich am besten?

Die Studien, die im Zuge der Übersichtsarbeit betrachtet wurden, arbeiteten mit klassischer Musik, Jazz oder New Age. Der Musikstil scheint jedoch keine Rolle in puncto Schlafhilfe zu spielen, solange es sich um ruhige Melodien handelt.

 

Hilfe bei chronischen Schlafstörungen (Podcast #69)

Zu Gast im Podcast: Dr. Stefan Ries, Facharzt für Neurologie im Neurocentrum Odenwald

Dr. Stefan Ries – Facharzt für Neurologie

© privat

Mehr Infos zur Folge

Braucht ihr oft lange zum Einschlafen? Wacht nachts auf und findet dann nicht mehr in den Schlaf? Schlafmangel hat sowohl kurz- als auch langfristig negative Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Psyche und kann sogar andere Erkrankungen verursachen. Insbesondere, wenn die Schlafstörungen über Monate nicht verschwinden.

Über chronische Schlafstörungen sprechen wir in dieser Folge mit Dr. Stefan Ries. Er ist Facharzt für Neurologie und behandelt im Neurocentrum Odenwald Patienten mit Schlafstörungen. Mit ihm klären wir auch, welche Ursachen hinter der Krankheit stecken und welche Behandlungsoptionen es gibt. 

Außerdem erzählt uns Maria, die seit vielen Jahren unter chronischen Schlafstörungen leidet, wie sehr die Erkrankung sie, ihr Umfeld und ihren Alltag belastet hat und welche Strategien und Lösungen ihr heute helfen. 

Kooperationspartner der Folge ist Idorsia.

Quellen
  • Jespersen K V et al.: Listening to music for insomnia in adults; Cochrane; 2022; DOI: 10.1002/14651858.CD010459
  • Online-Informationen Bundesärztekammer: www.bundesaerztekammer.de; Abruf: 18.11.2024
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© FOCUS-Gesundheit

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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