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Heiße Zitrone: So wirkt sie (nicht)

Vermutlich trinken Sie Ihre heiße Zitrone falsch – und das Getränk entfaltet seine Wirkung gegen Erkältungen nicht richtig. Wie es besser geht.

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Damit heiße Zitrone wirkt, muss sie richtig zubereitet werden

© Trumzz / iStock

Heiße Zitrone ist ein Klassiker, wenn es um Hausmittel gegen Erkältung geht. Allerdings ist die Art der Zubereitung entscheidend, damit das Getränkt auch wirkt. Warum und wie Sie die heiße Zitrone richtig zubereiten, erfahren Sie hier.

So wirkt heiße Zitrone

Das Getränk „heiße Zitrone“ besteht aus Zitronensaft, der mit heißem Wasser verdünnt und gegebenenfalls mit etwas Honig gesüßt wird. Dass die heiße Zitrone als Hausmittel gegen Erkältung gilt, kommt nicht von ungefähr: Ihre drei Komponenten wirken erkältungslindernd. 

  • Der heiße Wasserdampf befeuchtet die Schleimhäute, was sie widerstandsfähiger gegen Erreger macht.
  • Der Zitronensaft liefert Vitamin C. Das ist ein starkes Antioxidans, es schützt also unsere Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Freie Radikale sind aggressive Sauerstoffverbindungen, die in zu hoher Anzahl im Körper unerwünschte Kettenreaktionen, und infolge verschiedene Krankheiten, auslösen können. Zudem stärkt Vitamin C die Barrieren der Schleimhäute gegen Krankheitserreger und hilft dem Immunsystem, schädliche Stoffe zu entschärfen. Die positive Wirkung von Vitamin C hilft jedoch weniger akut bei einer Erkältung, sondern wirkt vermutlich eher vorbeugend durch Unterstützung des Immunsystems.
  • Honig wirkt antibakteriell, was unter anderem auf seine Inhaltsstoffe zurückzuführen ist: bestimmte Bienenenzyme wie das AMP-Defensin 1, das Zuckerabbauprodukt Methylglyoxal oder bestimmte Pflanzenstoffe, sogenannte Polyphenole.

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Warum entfaltet die heiße Zitrone ihre Wirkung nicht?

Einfach Wasser aufkochen, mit Zitronensaft mischen und fertig? Lieber nicht. Denn das Vitamin C, auf dem ein großer Teil der Wirksamkeit des Hausmittels „heiße Zitrone“ fußt, ist hitzeempfindlich. Eine 2018 in der Fachpublikation Food Research International veröffentlichte Studie stellte fest, dass bereits ab etwa 50 Grad Celsius die Vitamin-C-Konzentration anfängt zu sinken.

Zubereitung: So geht es besser

Um die immunsystemstärkenden Eigenschaften des Vitamin C zu erhalten, erwärmen Sie das Wasser für die heiße Zitrone nur auf rund 40 Grad Celsius oder belassen es lauwarm. Dann mit dem Saft einer ausgepressten Bio-Zitrone mischen und je nach Geschmack mit einem Teelöffel Honig oder etwas Ingwer verfeinern. 

So schmeckt der Anti-Erkältungs-Trunk vielleicht anfangs etwas ungewohnt, wirkt aber umso besser. Denn: In einer Metastudie aus dem Jahr 2013 stellten die Forschenden fest, dass Vitamin C eine Erkältung zwar nicht verhindern kann, wohl aber die Erkältungssymptome abmildern und ein wenig früher abklingen lassen kann. 

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Vitamin-C-Alternativen zur heißen Zitrone

Zitrone liefert 50 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm. Das ist eigentlich gar nicht so viel. Hierzulande, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, werde sie aber viel konsumiert und sei deshalb „für die Vitamin-C-Versorgung von Bedeutung“.

Wem es um einen möglichst hohen Vitamin-C-Gehalt pro 100 Gramm geht, der bedient sich besser anderswo in der Obst- und Gemüseabteilung. Echte Vitamin-C-Bomben sind beispielsweise Sanddornbeeren mit 450 Milligramm pro 100 Gramm, schwarze Johannisbeeren mit 170 Milligramm oder Petersilie mit 160 Milligramm.

Quellen
  • Katuromunda, M et al.: A Preliminary Evaluation of the Antibacterial Activity of Lemon Fruit Juice, Mondia whitei Ethanolic Extract, and Their Combination Against Streptococcus mutans. Infect Drug Resist. 2024; DOI: 10.2147/IDR.S474810
  • Raimondo, S et al.: Anti‐inflammatory properties of lemon‐derived extracellular vesicles are achieved through the inhibition of ERK/NF‐κB signalling pathways; Journal of Cellular and Molecular Medicine; 2022; DOI: 10.1111/jcmm.17404
  • Braulio G R et al.: Kinetic modelling of ascorbic and dehydroascorbic acids concentrations in a model solution at different temperatures and oxygen contents; Food Research International; Volume 106; 2018; DOI: 10.1016/j.foodres.2018.01.051
  • Almasaudi S: The antibacterial activities of honey; Saudi J Biol Sci; 2021; DOI: 10.1016/j.sjbs.2020.10.017
  • Hemilä, H. et al.: Vitamin C zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen; Cochrane Database of Systematic reviews; 2013; DOI: 10.1002/14651858.CD000980.pub4
  • Carr, A et al.: Vitamin C and Immune Function. Nutrients; 2017; DOI: 10.3390/nu9111211
  • Online-Informationen Bundeszentrum für Ernährung: Hilft heiße Zitrone bei Erkältung?: www.bzfe.de; Abruf: 12.12.2024
  • Online-Informationen Bundeszentrum für Ernährung: Worin ist am meisten Vitamin C enthalten?:  www.bzfe.de; Abruf: 12.12.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de; Abruf: 12.12.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Allgemeine und Krankenhaus-Hygiene e. V.: www.krankenhaushygiene.de; Abruf: 12.12.2024
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