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Studie: Adipositas-Risiko bei Kindern

Forscher können mit einem einfachen Mundabstrich bei Kleinkindern erkennen, wie hoch deren Risiko für Fettleibigkeit in den nächsten Jahren sein wird. Das kann Eltern helfen, früh gegenzusteuern

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Ein dicker Junge sitzt auf einer Couch. Er trägt ein blau-kariertes Hemd, das ihm viel zu klein ist. Zwischen den Knöpfen quillt der Speck heraus.

© Shutterstock

Babyspeck bei den ganz Kleinen ist süß, kein Zweifel. Der hohe Körperfettanteil in dem Alter schützt die Kinder und stellt keine Gefahr dar. Verwächst sich der Speck jedoch nicht in den folgenden Jahren, könnte das zum Problem werden: 15,4 Prozent der 3- bis 17-Jährigen sind übergewichtig, auf knapp sechs Prozent trifft die Diagnose Adipositas zu, also Fettleibigkeit. Die Zahlen stammen aus der jüngsten Untersuchung des Robert Koch-Instituts (RKI) zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Warum so viele Kinder zu dick sind, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab: Genetische Veranlagung, soziales Umfeld, Ernährungsgewohnheiten der Eltern, körperliche Aktivität, Medienkonsum oder der Umgang mit Stress und Schlaf. Forscher aus den USA haben jetzt eine Methode vorgestellt, mit der sich vorhersagen lässt, wie wahrscheinlich Kinder eine Adipositas entwickeln. Zur Früherkennung reicht ihnen ein einfacher Abstrich der Mundschleimhaut. Diesen untersuchen sie auf die verschiedenen Bakterien und Mikroben, die darin enthalten sind. Bei dieser Analyse der Mundflora interessieren vor allem zwei Bakteriengruppen, die sogenannten Firmicutes (F) und Bacteroidetes (B).

Mikrobiom als Frühwarnsystem

In einer Studie der Forscher um Kateryna Makova von der Penn State University in State College/Pennsylvania zeigte sich, dass bei Kindern, die in den ersten zwei Lebensjahren stark zugenommen haben, besonders diese F- und B-Gruppen auffällig waren: Während die Anzahl der F-Bakterien anstieg, nahm die Zahl der B-Bakterien ab. Bislang wurden solche Veränderungen nur in der Darmflora beobachtet; das auch bei erwachsenen Adipositas-Patienten. Bei den Kleinkindern der Studie trat die Entwicklung aber deutlich früher in den Mund-Bakterien auf.

Übergewicht bei Kindern kann deren Gesundheit und Wohlbefinden negativ beeinflussen. So zeigt jedes zweite adipöse Kind in Untersuchungen mindestens einen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf, zum Beispiel erhöhte Blutdruckwerte. Auch das Diabetes-Risiko steigt. Neben den gesundheitlichen Aspekten leidet die körperliche Leistungsfähigkeit. Übergewichtige und adipöse Kinder schneiden im Hinblick auf Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination oft schlechter ab als Kinder mit Normalgewicht im gleichen Alter, so die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

 

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