Ein gesunder Lebensstil bedeutet in diesem Fall:
- viel Bewegung
- wenig negativer Stress
- Verzicht auf Tabak
- Verzicht auf ungesunde Mengen Alkohol
- hirngesunde Ernährung
Wie genau eine Ernährungsweise aussieht, die gut für die grauen Zellen sein soll, ist bisher noch nicht fundiert wissenschaftlich belegt. Oft liefern einzelne Studien Hinweise, z.B. dass die in Nüssen enthaltenen ungesättigten Fettsäuren wichtig für die Entwicklung des Gehirns seien.
Gerade bei Forschung über Ernährungsweisen ist es aber schwierig, konkrete Zusammenhänge zu ermitteln. „Wenn man x isst, passiert y“ lässt sich kaum nachweisen. Dafür ist Ernährung zu vielfältig und es spielen meist noch zu viele andere Faktoren eine Rolle. Beispielsweise bewegen sich Leute, die auf eine gesunde Ernährung achten, in der Regel mehr und führen insgesamt ein gesünderes Leben. Außerdem ist eine lange Beobachtungszeit wichtig, da sich die Auswirkungen verschiedener Ernährungsgewohnheiten erst langfristig bemerkbar machen.
28.000 Männer, 26 Jahre
Forscher um Chang Zheng Yuan von der Harvard School of Public Health in Boston haben eine Langzeituntersuchung durchgeführt, welche die genannten Schwachpunkte größtenteils ausräumen konnte. Die Studie der Epidemiologen erschien in der Fachzeitschrift Neurology und hat Daten von etwa 28.000 Männern als Grundlage, die insgesamt von 1986 bis 2012 an mehreren Befragungen teilnahmen. Am Anfang der Untersuchung waren die Männer etwa 51 Jahre alt, später 73.
Der erste Teil der Studie lief von 1986 bis 2002. In dieser Zeit haben die Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten der Probanden – hauptsächlich Ärzte – mehrmals abgefragt. Und das sehr konkret: Insgesamt 130 Lebensmittel, darunter 24 Gemüse-, 13 Obst- und fünf Fruchtsaftsorten standen auf der Liste.
Im zweiten Teil der Studie von 2008 bis 2012 interessierten sich die Forscher für subjektive kognitive Beschwerden. Anschließend teilten sie die Versuchspersonen in drei Gruppen auf: ohne, mit moderaten oder schwerwiegenden kognitiven Problemen. Am Ende des Forschungszeitraumes hatten 55 Prozent noch keine subjektiven kognitiven Defizite, 38 Prozent moderate und sieben Prozent schwere.
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Essen Sie mehr Gemüse!
Als das Team um Yuan diese Ergebnisse mit den zuvor ermittelten Ernährungsgewohnheiten verglich, fiel besonders ein Punkt auf: Unter Berücksichtigung von Start-Alter und Gesamtkalorienaufnahme hatten die Männer mit dem höchsten Gemüsekonsum eine um 38 Prozent reduzierte Rate für eine schlechte und eine um 22 Prozent reduzierte Rate für eine moderat beeinträchtigte kognitive Funktion. Bei häufigem Verzehr von Obst waren die Werte ähnlich (21 Prozent und zwölf Prozent), ebenso bei hohem Fruchtsaftkonsum (35 Prozent und 26 Prozent).Rechneten die Forscher bekannte Begleitfaktoren wie Rauchen, Bewegung, Alkoholkonsum, BMI, Blutdruck, Depressionen oder Herzkreislauferkrankungen ein, änderten sich die Ergebnisse bei Gemüse- und Fruchtsaftkonsum kaum, der Zusammenhang beim Obstverzehr schwächte sich etwas ab.Besonders Blattgemüse, Karotinoid-reiche Nahrung und Beeren bieten der Studie zufolge einen kognitiven Schutzeffekt. Konkret:
Guter Schutz:
- Tomaten
- Salat
- Rosenkohl
- Sprossen
- Paprika
- Honigmelonen
- Erdbeeren
Kein guter Schutz:
- Stärkereiches Gemüse
- Zitrusfrüchte
- Die meisten Kohlsorten