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Strahlenbelastung von Wildpilzen

Vor 32 Jahren geschah die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl. Noch heute sind die Auswirkungen davon zu spüren, selbst in Deutschland. Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt vor strahlenden Pilzen.

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Inhaltsverzeichnis
Gesammelte Wildpilze in einem Körbchen.

© All mauritius images

Im Herbst beginnt die Pilzsaison. Wer gerne selbst im Wald nach den Leckerbissen sucht, sollte wissen: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat in einigen Gebieten Deutschlands eine erhöhte Strahlenbelastung der Pilze festgestellt. Schuld daran ist die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986. Heute, nach 32 Jahren, sind immer noch Spuren des radioaktiven Cäsium (Isotop Cäsium-137) in der Natur zu finden. Kein Wunder, denn die Halbwertszeit dieses Isotops – also die Zeit, in welcher die Hälfte der Atome zerfällt – beträgt 30,5 Jahre.

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Besonders betroffen ist der Süden Deutschlands, vor allem Südbayern und der Bayerische Wald. Dort haben die Experten des BfS in den vergangenen Jahren Werte von bis zu mehreren Tausend Becquerel pro Kilogramm bei bestimmten Speisepilzen gemessen. Becquerel ist die Maßeinheit für die Aktivität eines radioaktiven Stoffes. Es ist hierzulande gesetzlich verboten, Lebensmittel mit einem Radiocäsiumgehalt von mehr als 600 Becquerel pro Kilogramm in den Handel zu bringen. Für den Eigenverzehr selbstgesammelter Pilze gibt es natürlich keine solche Kontrolle.

Strahlende Pilzarten

Die Strahlenbelastung der wildwachsenden Pilze hängt stark von Standort und Pilzart ab. Manche Pilze nehmen den radioaktiven Stoff leichter und deutlich häufiger auf als andere. An den Probenahmeorten des BfS wurden zwischen 2015 und 2017 bei den folgenden Pilzarten mehr als 1.000 Becquerel pro Kilogramm gemessen:

  • Orangefalbe Schnecklinge
  • Braunscheibige Schnecklinge
  • Rotbraune Semmelstoppelpilze
  • Semmelstoppelpilze
  • Maronenröhrlinge
  • Braune Scheidenstreiflinge

Zur Einordnung: Zwar ist der Verkauf von Pilzen mit einem Aktivitätsgehalt von mehr als 600 Becquerel pro Kilogramm nicht erlaubt, das heißt aber nicht, dass der Verzehr akut gesundheitsschädlich ist. Laut BfS würden 200 Gramm Pilze mit 3.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm eine Strahlenbelastung verursachen, die so groß wäre wie bei einem Flug von Frankfurt nach Gran Canaria. Schwangeren, stillenden Müttern und Kindern wird trotzdem geraten, Wildpilze vom Speiseplan zu streichen.

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