Schon in der Kindheit begleiteten die Helden aus Büchern kleine Leseratten ins Bett: Heimlich unter der Decke mit Taschenlampe zu schmökern war so aufregend wie verboten. Auch im Erwachsenenalter machen es sich viele vor dem Schlafengehen noch mit einem guten Buch gemütlich. Dabei klingt immer die Mahnung der Eltern von damals in den Ohren: „Lesen im Dunkeln macht die Augen kaputt!“ Was ist wirklich dran an dem Mythos?
Damit das Auge etwas wahrnimmt, muss Licht auf die Netzhaut fallen. Der Pupillenreflex regelt, wie viel Licht hineingelangt: Bei hellem Sonnenschein zieht sich die Pupille zusammen, es kommt nur wenig Licht auf die Netzhaut. Wird die Umgebung dunkler, weitet sich die Pupille und lässt mehr Lichtstrahlen ein. Dieser Reflex schützt das Auge einerseits vor zu hohen Lichtintensitäten und sorgt andererseits dafür, dass man bei schlechten Lichtverhältnissen noch etwas erkennen kann.
Schnell müde, aber unbeschadet
Wer also abends bei gedimmtem Licht schmökert, bei dem weiten sich die Pupillen. Dadurch verschlechtert sich allerdings auch die Tiefenschärfe. Um kleine Dinge in einer gewissen Distanz – zum Beispiel Buchstaben auf einer Seite – scharf erkennen zu können, muss sich das Auge mehr anstrengen. Die Folge: Die Augen ermüden schneller. Langfristigen Schaden nehmen sie dadurch aber nicht, haben inzwischen auch Studien nachgewiesen. Wichtig ist, dass die Augen über Nacht genug Zeit in geschlossenem Zustand verbringen, um sich zu regenerieren.
Tipp: Das beste Licht zum Lesen ist Tageslicht. Rechtshänder sollten ihre Schreibtischlampe auf der linken Seite des Tisches platzieren (Linkshänder umgekehrt), damit die eigene Hand beim Schreiben keinen Schatten auf das Papier wirft.
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