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Kuren und Heilbäder – Orte der Kraft

Eine Kur stärkt Körper und Seele nachhaltig. Wie Moor, Salz und Heilbäder wirken und wie Sie die richtige Anwendung für sich finden

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Geprüft von Jochen Niehaus, Chefredakteur FOCUS-GESUNDHEIT

Veröffentlicht: 2017-11-21T16:27:57+01:00

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Inhaltsverzeichnis

© karelnoppe / Getty Images

Zu viele Termine und Stress, zu wenig Zeit und Muße. Irgendwann sind die Kräfte aufgebraucht, der Körper rebelliert. Muskelverspannungen, Schlafstörungen oder Herzrasen sind die Folge. „Nur wer rechtzeitig gegensteuert, kann Schlimmeres verhindern“, sagt Karl-Ludwig Resch, Vizepräsident des Verbands Deutscher Badeärzte. „Eine mehrwöchige Auszeit im Rahmen einer Kur gibt dem Körper verloren gegangene Kräfte zurück.“

Allein im vergangenen Jahr haben mehr als drei Millionen Menschen die Angebote in den deutschen Kur- und Heilbädern genutzt. Die meisten auf eigene Kosten für ein paar Tage. Etwa 650.000 Kurgäste kamen im Rahmen einer von der Kasse bezahlten Therapie. Rund 350 Moor-, Mineral- und Seebäder sowie Kneipp- und heilklimatische Kurorte stehen in Deutschland zur Auswahl. Je nach Vorerkrankung stellt der Kurarzt aus den vielfältigen Angeboten wie medizinischen Bädern, Bewegungsprogrammen, Massagen und psychologischer Beratung ein individuelles Behandlungskonzept zusammen.

Balneo- und Hydrotherapie

Bei der klassischen Hydrotherapie kommt das älteste Heilmittel überhaupt zum Einsatz: Wasser. Es leitet Wärme und entspannt so die Muskulatur. Der Körper schwebt fast schwerelos im Wasser. Das entlastet die Gelenke. Gleichzeitig übt das nasse Element beim Schwimmen oder bei der Wassergymnastik einen starken Widerstand auf den Körper aus. Dadurch wird die stützende Muskulatur gestählt.

Anders als bei der Hydrotherapie kommt bei der Balneotherapie nicht pures Wasser zum Einsatz: Es ist gemischt mit weiteren Bestandteilen wie etwa Kleie, Eichenrinde oder Moor. In Deutschland werden Moorbäder in 60 Heilbädern angeboten. Mooranwendungen haben sich zum Beispiel bei Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen sowie bei Beschwerden des Verdauungstrakts bewährt. Schwefel und Solebäder kommen bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Ekzemen und Akne zum Einsatz. Kohlensäurebäder wiederum fördern die Durchblutung bei Venenleiden und sollen bei Bluthochdruck helfen. Wickel, Packungen, Auflagen und Kompressen versprechen bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei Muskelverspannungen Linderung.

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Wasser – Quelle der Heilung

© Evgeny_P / Getty Images

Nicht jedes Wasser gilt als Heilwasser. Foto: Evgeny_P/ Getty Images

Geschichte: Heilwasser hat in Deutschland eine mehr als 100-jährige Geschichte. 1904 wurde der erste Deutsche Mineralbrunnenverband gegründet.

Wirkung: Heilwasser stammt immer aus einer behördlich anerkannten Heilquelle. Es fällt unter das Arzneimittelgesetz und muss nachweisbar heilende, lindernde oder krankheitsvorbeugende Wirkung haben. Je nach Quelle finden sich große Mengen verschiedener Mineralien im Wasser.

Erkrankungen: Ein hoher Calciumgehalt im Wasser ist gut für die Knochen, fluoridreiches Wasser stärkt den Zahnschmelz, natriumreiches Wasser sorgt für ein gutes Säure-Basen-Gleichgewicht.

Moor – Energie der Erde

© drferry / Getty Images

Moorbäder helfen unter anderem bei Gelenkerkrankungen. Foto: drferry / Getty Images

Geschichte: Über 10 000 Jahre dauert es, bis aus Wasser und abgestorbenem Pflanzenmaterial Moor entsteht. Die alten Ägypter erkannten als Erste die Heilkräfte des Naturprodukts. In Europa war es Paracelsus (1494–1541), der seine Patienten erstmals im 16. Jahrhundert damit behandelte.

Wirkung: Das zur Therapie verwendete Moor enthält entzündungshemmende und keimtötende Huminsäure. Das Moor gibt Wärme zudem langsam ab. So durchdringt sie selbst tiefere Gewebeschichten, regt den Stoffwechsel an und lindert Entzündungen.

Erkrankungen: Moorbäder helfen bei Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, Arthrose und bei Beschwerden des Verdauungstraktes. Außerdem wirkt die Wärme entspannend. Vorsicht ist bei Herzerkrankungen und Bluthochdruck geboten.

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Salz – das weiße Gold

© etienne voss / Getty Images

Salz wird in Solebädern verwendet. Foto: etienne voss/ Getty Images

Geschichte: Bereits die antiken Römer und Griechen liebten es, in Salzwasser zu baden. Hierzulande erkannte Paracelsus als Erster die Heilkraft der Sole bei Haut-erkrankungen.

Wirkung: Sole (eine gesättigte Salzlösung) enthält neben dem Hauptbestandteil Natriumchlorid je nach Ort und Beschaffenheit bis zu 80 verschiedene Mineralien und Spurenelemente. Die Sole ist schleim- und krampflösend sowie entzündungshemmend.

Erkrankungen: Salzgrotten helfen bei Asthma, chronischer Bronchitis und Lungenerkrankungen. Solebäder lindern Hautkrankheiten wie Schuppenflechte und Neurodermitis.

Dies ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text mit weiteren Tipps und die Top-Reha-Kliniken Deutschlands finden Sie in FOCUS-GESUNDHEIT Nr. 44 „Reha, Kuren, Heilbäder“ – als Print-Heft oder Digital-Ausgabe.

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