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Arbeit in der Freizeit belastet Work-Life Balance

Schnell noch eine Mail beantworten - durch Smartphones und Tablets ist die Arbeit mobil geworden. Sie dringt immer leichter in die Freizeit ein und belastet nicht nur die eigene Work-Life Balance.

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Inhaltsverzeichnis
Eine Frau und ein Mann sitzen auf einer Couch, er schaut auf sein Handy. Sie stützt genervt den Kopf auf und dreht ihm den Rücken zu.

© Shutterstock

Das Handy vibriert, ein kurzer Blick: Der Chef hat eine Nachricht mit einer dringenden Anfrage geschickt – obwohl schon Feierabend ist. Solche Situationen kennen viele Berufstätige. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov und der Initiative Neue Qualität der Arbeit zufolge wurden bereits 66 Prozent der Erwerbstätigen schon einmal außerhalb ihrer Arbeitszeit kontaktiert, 46 Prozent sogar am Wochenende und 37 Prozent im Urlaub. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt, wie sehr die ständige Erreichbarkeit die sogenannte Work-Life Balance belastet – und auch die Partnerschaft.

Wie stark die Belastung durch Arbeit außerhalb der regulären Arbeitszeit ist, kann unterschiedlich sein. Das hängt beispielsweise ab von der persönlichen Einstellung, aber auch von der Hierarchiestufe im Unternehmen. In der Studie zur Work-Life Balance von Yvonne Lott, Forscherin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, zeigten sich besonders einfache Angestellte betroffen. Wenn sie Aufträge empfangen und ausführen müssen, ginge das oft mit einem Gefühl fehlender Selbstständigkeit und Kontrolle einher. Besonders im Feierabend verstärke das die Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation: Abzuschalten oder sich Zeit für Freizeitaktivitäten zu nehmen, fällt schwerer.

Freiwillig oder gezwungen?

Wie freiwillig die Mehrarbeit ist, beeinflusst ebenfalls das Ausmaß der Belastung. Wer denkt, er müsse noch zusätzlich nach der Arbeit etwas erledigen, ist gestresster als jene, die aus eigenem Antrieb ihre Mails abrufen. Letzteres wird Lott zufolge in der Gesundheitsforschung auch als „interessierte Selbstgefährdung“ bezeichnet. Betroffene würden sich auf ihren beruflichen Erfolg konzentrieren und dabei vergessen oder ignorieren, dass dieses Verhalten Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Wer immer 110 Prozent gibt und sich keine Zeit zum Regenerieren nimmt, steht irgendwann unter Dauerstress. Das belastet Psyche und Körper: Schlafstörungen, Bluthochdruck, Erschöpfung bis hin zum Burn-out können schlimme Folgen sein. Hier gilt es früh einzugreifen und bewusst das eigene Energiekonto wieder aufzufüllen.

Dem Partner ist es übrigens egal, aus welchen Gründen man in der Freizeit noch Dinge für die Arbeit erledigt. Allein die Tatsache, dass es passiert, belastet auch seine oder ihre Zufriedenheit mit der eigenen Work-Life Balance.

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Tipps für Beschäftigte

  • Probleme ansprechen: Auch wenn es Überwindung kostet – sprechen Sie Ihre Führungskraft an und erklären Sie Ihre Belastung durch das Gefühl, ständig erreichbar sein zu müssen. Gemeinsam finden Sie eine Lösung!
  • Ersatz besorgen: Steht ein Urlaub an, kümmern Sie sich frühzeitig um eine Vertretung für Ihre Aufgaben. Schreiben Sie eine ausführliche Übergabe, um in den Ferien voll abschalten zu können.
  • Abstand nehmen: Lassen Sie Ihr Bett oder die Couch nicht zu einem zweiten Büro werden. So leidet auf Dauer Ihre Erholungsfähigkeit – dabei sind Wochenende und Feierabend doch zum Entspannen da.
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