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Welche Impfungen für Diabetiker wichtig sind

Corona war ein Weckruf: Viele haben ihr Impfbuch hervorgekramt und längst fällige Spritzen nachgeholt. Für Menschen mit Diabetes gelten besondere Empfehlungen. Fünf wichtige Impfungen, die Erwachsene unbedingt haben sollten.

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Inhaltsverzeichnis
Frau bekommt von Arzt eine Spritze in den linken Oberarm gesetzt

© Mauritius Images

Selten wurde so viel über Impfungen gesprochen wie 2020. Sie wurden herbeigesehnt, verteufelt, wertgeschätzt. Fakt ist: Sie sind ein wirksamer Schutz gegen Krankheiten, für den wir sehr dankbar sein können. Jedes Jahr verhindern sie den Tod von zwei bis drei Millionen Menschen und bewahren 750.000 Kinder vor einer Behinderung.

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„Vor allem Menschen mit Diabetes sollten den Impfschutz hochhalten, denn sie sind wie alle Menschen mit chronischen Krankheiten anfälliger für Infektionen“, sagt Hedwig Roggendorf, Leiterin der Impfsprechstunde am Münchner Klinikum rechts der Isar. Sie haben ein höheres Risiko, an Lungenentzündung oder Grippe zu erkranken. Und jede schwere Krankheit kann die Blutzuckerwerte gehörig durcheinanderbringen. Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt Diabetikern, sich jedes Jahr im Herbst gegen Influenza impfen zu lassen – gesunde Menschen weist sie erst ab 60 Jahren darauf hin. „Corona hatte eine schwerwiegende Nebenwirkung: Endlich haben viele den Impfstatus überprüft und ihn aufgefrischt“, so Roggendorf.

Gegen diese fünf Erkrankungen sollten sich Diabetiker impfen lassen

Gürtelrose: Herpes Zoster

Wer einmal Windpocken hatte, kann später an Gürtelrose erkranken. Beide Krankheiten werden vom selben Erreger ausgelöst: den Varizella-Zoster-Viren. Einmal im Körper, schlummern die Viren in den Nerven. Nach vielen Jahren können sie sich plötzlich massenhaft vermehren und heftige Nervenschmerzen verursachen. 2019 wurde eine Impfung gegen Herpes Zoster im Impfkalender der STIKO verankert. Sie besteht aus Impfungen mit dem adjuvantierten Herpes-Zoster-Totimpfstoff.

Wie oft sollte man impfen? Zweimal – im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Wann? Menschen mit Diabetes ab 50, sonst ab 60 Jahren.

Entzündung des Gehirns: FSME

Die Risikogebiete für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine von Zecken übertragene Virusinfektion, weiten sich immer weiter aus.

Die Krankheitsverläufe sind teils schwer. Das FSME-Virus kann zu einer Entzündung des Gehirns oder Lähmungen führen. Wer sich oft in Risikogebieten aufhält, eine chronische Krankheit wie Diabetes hat oder schon etwas älter ist, sollte sich unbedingt impfen lassen.

Wie oft sollte man impfen? Nach der Grundimmunisierung mit drei Spritzen Auffrischungen alle fünf Jahre. Nach dem 60. Geburtstag alle drei Jahre. Wann? Am besten im Herbst, dann besteht der Schutz bereits im Frühjahr.

Wundstarrkrampf: Tetanus

Das Bakterium Clostridium tetani kommt nahezu überall vor, vor allem in der Erde. Eine Tetanus-Infektion kann zu schweren Krämpfen und Herzschäden führen.

Alle zehn Jahre sollten Erwachsene daher den Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) erneuern. Am besten kombiniert mit der Impfung gegen Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis) und Polio. Es gibt inzwischen 4-fach-Impfstoffe.

Wie oft sollte man impfen? Alle zehn Jahre, ab dem 60. Geburtstag alle fünf Jahre. Für Ungeimpfte sind drei Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Poliomyelitis sowie einmalig gegen Keuchhusten erforderlich.

Lungenerkrankung: Pneumokokken

Pneumokokken-Bakterien können lebensgefährliche Lungenentzündungen oder eine Sepsis verursachen. Menschen mit Diabetes sind besonders gefährdet.

Seit langem wird Menschen ab 60 und immungeschwächten Patienten empfohlen, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen – mit mäßigem Erfolg. Seit der Corona-Pandemie nahm die Nachfrage sprunghaft zu. Viele Menschen möchten jetzt verhindern, dass ihre Lunge durch eine Infektion vorgeschädigt wird.

Wann sollte man impfen? Ab 60 Jahren. Wie oft? Auffrischung nach sechs Jahren.

Die „echte“ Grippe: Influenza

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Menschen mit Diabetes, sich jedes Jahr im Herbst gegen die saisonalen Influenza-Viren impfen zu lassen.

Der Grund: Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass eine Influenza-Infektion schwerwiegend verläuft. Auch scheinen Grippeerkrankte anfälliger für eine Infektion mit Sars-CoV-2 zu sein, sie riskieren dann eine sogenannte Super-Infektion. 2020 fiel der Ansturm auf den Influenza-Impfstoff daher so stark aus, dass er zeitweise nicht lieferbar war. 

Wie oft sollte man impfen? Jährlich, da sich der Influenza-Erreger ständig verändert. Wann? Am besten ab Oktober und November.

FOCUS-DIABETES 04/20

Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text finden Sie in der Ausgabe Gesund Herz & Nerven von FOCUS-DIABETES. Weitere Themen: Einfluss des Lebensstils auf unsere Gene, wichtige Vorsorgeuntersuchungen für Diabetiker u.v.m.

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