Der Zusammenhang von mütterlichem Trinkverhalten und Gesundheitsschäden beim Kind wurde schon häufig erforscht. Wissenschaftler der Central South University im chinesischen Changsha haben nun untersucht, ob auch von trinkenden Vätern Gefahr droht. Hatten die werdenden Väter in den drei Monaten vor der Empfängnis regelmäßig Alkohol getrunken, stieg das Risiko für einen angeborenen Herzfehler beim Neugeborenen um 44 Prozent. Durch Rauschtrinken, von den Forschern mit fünf oder mehr Drinks hintereinander definiert, erhöhte es sich sogar um 52 Prozent.
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In der Analyse, die die Forschergruppe um Senmao Zhang im Oktober 2019 veröffentlichte, fassten die Wissenschaftler 55 Studien aus den letzten 28 Jahre zusammen. Die Daten stammten größtenteils aus Asien, Nordamerika und Europa. Alles in allem begutachteten sie über 41 Fälle von Kindern mit angeborenem Herzfehler und 297 Kontrollfälle im Zusammenhang mit elterlichem Alkoholkonsum. Die Studie zeigt einen deutlichen Zusammenhang, aber die genauen Mechanismen, inwiefern der Alkohol die Herzentwicklung des ungeborenen Kindes beeinflusst, müssen noch erforscht werden.
Die häufigste angeborene Fehlbildung
1,35 Millionen Kinder kommen jährlich mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt, also etwa jedes hundertste Neugeborene. Die Erkrankung umfasst eine Vielzahl an Fehlbildungen, die die Gefäße des Herzens oder das Herz selbst betreffen können. Dazu zählen zum Beispiel ein Loch in der Herzscheidewand oder Fehlbildungen der Herzklappen. (Quelle: Kompetenznetz Angeborene Herzfehler)
Die Empfehlung der Wissenschaftler lautet: Paare mit Kinderwunsch sollten in den sechs Monaten vor der Schwangerschaft keinen Alkohol mehr konsumieren.