Während der Wechseljahre stellt der Körper 90 Prozent seiner Hormonproduktion ein. Doch laut der Gynäkologin und Bestsellerautorin Sheila de Liz macht sich die Menopause zunächst nur schleichend bemerkbar. „Es ist ein sehr, sehr langsamer Übergang von der fruchtbaren zur unfruchtbaren Phase der Frau. Nicht so abrupt wie der Eintritt in die Pubertät“, sagt sie. Die Wechseljahre können durchaus zehn Jahre dauern.
Symptome der Wechseljahre
Bei vielen Frauen machen sich die ersten Symptome schon mit Ende 30 bemerkbar. „Die ersten Anzeichen können sehr subtil sein", erklärt de Liz. Dazu gehören:
- Unregelmäßige Menstruationszyklen: Die Abstände zwischen den Monatsblutungen können länger oder kürzer werden. Oft verkürzt sich der Zyklus sogar und die Periode kommt zum Beispiel alle 21 statt alle 28 Tage.
- Ein- oder Durchschlafstörungen: „Das liegt daran, dass das Hormon Progesteron oft als erstes abfällt. Das verursacht Schlafstörungen“, erklärt de Liz.
- Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit: „Das kann Reizbarkeit, aber auch Wut oder Traurigkeit sein. Manche Frauen erleben ein Gefühl der Entfremdung, dass man sich selbst nicht mehr versteht“, sagt die Expertin.
- Hitzewallungen: Plötzliche Wärmegefühle und Schweißausbrüche, die über den Körper strömen. De Liz: „Bei einigen Frauen machen sich die Hitzewallungen sogar in Luftnot oder Herzrasen bemerkbar“
- Libidoverlust: Die Hormonumstellung kann das körperliche, sexuelle Empfinden verändern und beispielsweise die Lust auf Sex dämpfen.
- Scheidentrockenheit: Sie kann zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr führen.
Auf den eigenen Körper hören
Die Symptome können variieren und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. „Jede Frau ist einzigartig und so auch ihre Erfahrungen in den Wechseljahren", betont Sheila de Liz. „Es ist wichtig, auf seinen Körper zu hören und bei Bedenken einen Arzt aufzusuchen. Die Frauen sollten wissen, dass sie nicht allein sind und dass Hilfe verfügbar ist."
Abschließend rät die Expertin den Frauen, sich während dieser Phase gut um sich selbst zu kümmern, Unterstützung zu suchen und offen über ihre Gefühle und Erfahrungen zu sprechen. „Die Wechseljahre sind ein natürlicher Teil des Lebens, und es gibt viele Ressourcen und Strategien, um sie zu bewältigen", sagt sie.
Dr. Sheila de Liz im Podcast
Die ganze Folge mit Sheila de Liz und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, hört ihr im Podcast „Auf Herz und Nieren“.