Spargel als Risotto, im Salat oder doch klassisch mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise – von Mitte April bis Ende Juni kommen Spargel-Fans voll auf ihre Kosten. Bis zum 24. Juni werden die grünen oder weißen Stangen gestochen. Was sich auch nur während dieser kurzen Saison beobachten lässt: Ein unangenehmer Geruch beim Wasserlassen.
Spargel besteht zu 93 Prozent aus Wasser und wirkt harntreibend – meist muss man also kurze Zeit nach dem Verzehr zur Toilette. Bereits 15 Minuten zwischen Essen und Gang ins Badezimmer reichen aus, dass der typische Spargel-Urin entsteht. Allerdings nicht bei allen Menschen.
Manche riechen den Spargel-Urin, manche nicht
Verantwortlich für den Geruch ist die im Spargel enthaltene Asparagusinsäure. Sie schützt die Pflanzen etwa vor Pilzbefall. Während der Verdauung wird der Stoff in seine Einzelteile zerlegt – darunter auch Schwefel. Dieser verursacht den typischen, kohlartigen Duft. Nicht jeder besitzt jedoch das Enzym, um Asparagusinsäure zu verstoffwechseln. Nur etwa jeder Zweite produziert Spargel-Urin.
Manche Menschen haben außerdem kein Problem mit dem Geruch, weil sie ihn einfach nicht wahrnehmen. Durch eine Genmutation sind ihre Geruchs-Rezeptoren so verändert, dass der Spargel-Urin keine Riech-Reaktion auslöst.
Egal, ob es nach dem Spargel-Essen unangenehm riecht oder nicht – Sorgen machen muss sich niemand. Der kohlartige Duft ist kein Zeichen von Krankheit oder gestörter Verdauung, sondern ein ganz normaler Nebeneffekt.
Foodcheck: So gesund ist Spargel
Quellen
- Pelchat, M L et al.: Excretion and perception of a characteristic odor in urine after asparagus ingestion: a psychophysical and genetic study. Chemical senses; National Library of Medicine; 2011; DOI: 10.1093/chemse/bjq081
- Online-Informationen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE): www.bzfe.de; Abruf: 31.05.2024
- Online-Informationen Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg (LErn): https://landeszentrum-bw.de; Abruf: 31.05.2024