Mit geschlossenen Augen und einem seligen Lächeln sitzt Mara Laue auf dem Rad im Fitness-Studio. Gleichmäßig und kraftvoll tritt sie in die Pedale. In ihren Ohren stecken kleine Kopfhörer. Heute hört sie ihr Lieblingslied in Dauerschleife. Nach einer Stunde Training hat sie 22,1 Kilometer geschafft. „Wenn nicht irgendetwas dazwischenkommt, trainiere ich fünfmal pro Woche“, sagt die 61-Jährige. Montags, mittwochs und freitags schließt sich noch jeweils eine Stunde Kraftsport an. Seit drei Jahren ist die Typ-2-Diabetikerin aus dem nieder-rheinischen Kleve Mitglied in einem Fitness-Studio. In dieser Zeit hat sie knapp 25 Kilogramm abgenommen. Und viel von ihrer Lebensfreude zurückgewonnen.
Mara Laue
Typ-2-Diabetikerin und Autorin von Krimis, Science-Fiction- und Fantasy-Romanen
Motivationstrick: Für jedes abgespeckte Kilo steckt Mara Laue zehn Euro in ihre Fitness-Sparbüchse und gönnt sich was. Spannend: Ihr neuer Krimi „Die Tote von Dublin Port“ (Dryas Verlag)
Sport im Alltag
Der Sport ist zu einem festen Bestandteil ihres Lebens geworden: „Wenn ich mal keinen Sport machen kann, werde ich richtig hibbelig.“ Selbst auf Reisen hat Mara Laue ihre Therabänder dabei. Die elastischen Gummibänder sind ihr mobiles Fitness-Studio. Damit macht die Schriftstellerin alle Kraftübungen, die sie sonst im Sportstudio an den Geräten absolviert. So hat sie sich auch fit gehalten, als ihr Studio wegen Corona geschlossen hatte.
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In Laues Freizeit gibt der Sport den Takt vor. Jahrzehntelang war das nicht der Fall. „Zu meinen schlimmsten Zeiten habe ich 120 Kilogramm gewogen“, sagt die Autorin von Krimis, Science-Fiction- und Fantasy-Romanen. „Das Einzige, was ich bewegt habe, waren meine Finger auf der Tastatur“, scherzt sie. Mehr als 60 Bücher hat Mara Laue geschrieben.
Ernährungskurse und Reha-Sport brachten den Durchbruch
Dennoch ist es ihr gelungen, ihre eigene Geschichte umzuschreiben. „Ich bin der beste Beweis, dass es nie zu spät ist, mit Sport anzufangen“, sagt Laue, 1,65 Meter groß und heute wieder voller Energie. Fast vier Jahrzehnte hat sie gebraucht, um erneut in Schwung zu kommen. „Aber jetzt fühle ich mich so fit wie zuletzt in meiner Jugend“, schwärmt die einstige Karate-Meisterin. Als sie den Leistungssport beendete, ihre Ernährung aber wie gehabt beibehielt, ließen die Pfunde nicht lange auf sich warten.
„Ich hielt zwar jede Diät eisern durch, aber der Jo-Jo-Effektdanach wurde von Mal zu Mal schlimmer.“ Vor zwölf Jahren erfuhr sie von ihrem Diabetes und bekam Metformin verschrieben. „Weil ich dachte, das Medikament würde alles richten, änderte ich meine Lebensweise nicht.“ Erst als ihre Gelenkschmerzen unerträglich wurden, wurde Laue aktiv. Sie besuchte Diabetiker-Schulungen, machte Ernährungskurse und kam durch Rehabilitationssport wieder auf den Geschmack an Bewegung. Während ihre Pfunde purzeln, steigt ihr Wohlbefinden.Praxiserprobte Motivationstipps
Feste Zeiten | „Mein Vormittag ist für Fitness reserviert“, sagt die Schriftstellerin. „So verhindere ich, dass mir ein anderer Termin dazwischenkommt.“ |
Langsam loslegen | „Natürlich habe ich nicht mit einer Stunde Radfahren angefangen. Anfangs habe ich nur 20 Minuten geschafft“, so Mara Laue. Dann steigerte sie ihr Pensum peu à peu. |
Musik hören | „Meine Lieblingsmusik höre ich nur im Fitness-Studio“, erzählt Laue. „So ist Vorfreude aufs Training garantiert.“ |
Spaß haben | „Sport muss Spaß machen“, weiß Mara Laue. „Einfach ausprobieren, welche Sportart die richtige ist!“ |
Sich belohnen | „Für jede Sportstunde stecke ich einen Euro in meine Fitness-Sparbüchse. Für jedes abgespeckte Kilo zehn Euro.“ Davon gönnt sich die Typ-2-Diabetikerin später etwas Schönes. |
Fortschritte genießen | „Nichts motiviert so sehr, wie zu spüren, wie der Körper von Woche zu Woche beweglicher, fitter und kräftiger wird“, schwärmt die Autorin. |
Dies ist eine gekürzte Fassung aus Gut leben mit Diabetes Nr. 11/20. Das Magazin aus dem "Zukunftspakt Apotheke" von Noweda und Burda erhalten Sie jeden Monat neu kostenlos in teilnehmenden Apotheken.