Als Kleinkind lernen wir laufen und sind begeistert von dieser neuen Fähigkeit. Das hält dann ein paar Jahre an, bis wir spätestens in der Schule den größten Teil des Tages sitzen. Nach der Schule geht es im Beruf für viele genauso weiter: Fast jeder zweite Arbeitsplatz in Deutschland ist ein Sitzplatz. Das heißt, die Hälfte der Menschen in Deutschland verbringt zwangsläufig ein Drittel ihres Tages auf dem Bürostuhl - das ergab eine Bewegungsstudie der Technikerkrankenkasse von 2016. Sie zeigte auch, dass die Deutschen durchschnittlich 6,5 Stunden täglich im Sitzen verbringen, also arbeiten, essen, fernsehen und so weiter. Mehr als jeder Fünfte kommt sogar auf neun Stunden und mehr.
Was passiert bei langem Sitzen?
Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf den gesamten Körper aus. Ein Grund: Das Blut fließt eingeschränkt durch den Körper. Mögliche Folgen sind kalte Füße und Krampfadern, langfristig können die Gefäße Schaden nehmen. Herz und Gehirn arbeiten bei gestörter Durchblutung nicht mehr optimal. Außerdem werden Muskeln, Knochenstrukturen und Gelenke in Mitleidenschaft gezogen. Sie bauen ab, denn für den Bewegungsapparat gilt: „Use it or loose it“. Wer nicht so viel sitzt, lebt sogar länger – das fanden Forscher der Universität Leicester heraus. Menschen, die täglich mehr als sechs Stunden sitzen, haben eine um 20 Prozent niedrigere Lebenserwartung als diejenigen, die weniger als drei Stunden auf ihrem Hinterteil verbringen. Die Studie bestätigte für Dauersitzer auch ein erhöhtes Risiko für Diabetes und Herzerkrankungen.
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Möglichkeiten, den Hintern hoch zu kriegen
Zuhause, im Bus und vor allem auf der Arbeit: Es gibt viele Möglichkeiten, etwas Bewegung in den Alltag zu integrieren. In unserer Bildergalerie finden Sie Inspirationen aus dem Buch „Sitz-Killer: Über 50 Tipps, die Sie vom Sitzen abhalten“ (TRIAS Verlag, 2020) von Sport-, Bewegungs- und Physiotherapeutin Ulrike Maier.