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Psychisch krank durch COVID-19

Eine schwere Corona-Infektion kann das Gehirn schädigen – wohl nicht nur akut, sondern auch langfristig. Welche psychischen und neurologischen Erkrankungen auftreten können.

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Junge Frau mit schwarzem Mund-Nasenschutz blickt deprimiert. Der rechte Arm ist aufgestützt, der Kopf an die Hand gelehnt

© Shutterstock

Das Gehirn wird bei einer Corona-Infektion teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie schwer diese Auswirkungen sind, auch nach der überstandenen Krankheit, wollten Forscher um Maxime Taquet von der Oxford University herausfinden. Dafür werteten die britischen Wissenschaftler elektronische Gesundheitsdaten von mehr als 236.000 Amerikanern aus, die COVID-19 überstanden hatten.

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Psychischen Störungen

Ein halbes Jahr nach der Infektion hatte ein Drittel der amerikanischen COVID-19-Patienten eine psychische Erkrankung entwickelt. Am häufigsten traten Angststörungen (17%), Depressionen und Stimmungsschwankungen (14%) und Schlaflosigkeit (5%) auf.

Spätfolgen bei anderen Atemwegserkrankungen

Zum Vergleich werteten die Forscher auch Gesundheitsdaten von Patienten aus, bei denen eine Influenza (Grippe) oder andere Atemwegserkrankungen diagnostiziert wurden.

Das Risiko nach einer Corona-Infektion psychisch zu erkranken ist um 44 Prozent höher als nach einer Grippe. Verglichen mit allen untersuchten Atemwegserkrankungen war das Risiko um 16 Prozent erhöht. Das lässt auf einen direkten Zusammenhang zwischen COVID-19 und den psychischen und neurologischen Störungen schließen. Allerdings sind noch weitere Studien notwendig, um dies zu beweisen und die Mechanismen dahinter zu verstehen, wie die Forscher betonen.

Neurologische Schädigungen sind möglich

Ein geringer Teil der Studienteilnehmer litt ein halbes Jahr nach der Corona-Infektion auch an neurologischen Schädigungen. Darunter waren Schlaganfälle durch ein Blutgerinnsel (2%), Demenzen (0,7%) und Hirnblutungen (0,6%).

Die Forscher weisen darauf hin, dass die Spätfolgen größtenteils nach schweren Krankheitsverläufen auftraten, allerdings nicht ausschließlich.

Quellen
  • Maxime Taquet et al.: 6-month neurological and psychiatric outcomes in 236 379 survivors of COVID-19: a retrospective cohort study using electronic health records; Lancet Psychiatry; 2021; DOI: 10.1016/S2215-0366(21)00084-5
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