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Psychischen Störungen
Ein halbes Jahr nach der Infektion hatte ein Drittel der amerikanischen COVID-19-Patienten eine psychische Erkrankung entwickelt. Am häufigsten traten Angststörungen (17%), Depressionen und Stimmungsschwankungen (14%) und Schlaflosigkeit (5%) auf.Spätfolgen bei anderen Atemwegserkrankungen
Zum Vergleich werteten die Forscher auch Gesundheitsdaten von Patienten aus, bei denen eine Influenza (Grippe) oder andere Atemwegserkrankungen diagnostiziert wurden.Das Risiko nach einer Corona-Infektion psychisch zu erkranken ist um 44 Prozent höher als nach einer Grippe. Verglichen mit allen untersuchten Atemwegserkrankungen war das Risiko um 16 Prozent erhöht. Das lässt auf einen direkten Zusammenhang zwischen COVID-19 und den psychischen und neurologischen Störungen schließen. Allerdings sind noch weitere Studien notwendig, um dies zu beweisen und die Mechanismen dahinter zu verstehen, wie die Forscher betonen.
Neurologische Schädigungen sind möglich
Ein geringer Teil der Studienteilnehmer litt ein halbes Jahr nach der Corona-Infektion auch an neurologischen Schädigungen. Darunter waren Schlaganfälle durch ein Blutgerinnsel (2%), Demenzen (0,7%) und Hirnblutungen (0,6%).Die Forscher weisen darauf hin, dass die Spätfolgen größtenteils nach schweren Krankheitsverläufen auftraten, allerdings nicht ausschließlich.
Quellen
- Maxime Taquet et al.: 6-month neurological and psychiatric outcomes in 236 379 survivors of COVID-19: a retrospective cohort study using electronic health records; Lancet Psychiatry; 2021; DOI: 10.1016/S2215-0366(21)00084-5