Marathon-Training wirkt wie eine Verjüngungskur für das Herz-Kreislaufsystem. Wer sechs Monate lang regelmäßig joggen geht, kann das biologische Alter seiner Blutgefäße senken. Besonders ältere und langsamere Läufer profitieren von dem Effekt.
Bei der zugrundeliegenden Studie haben 139 Versuchspersonen zwischen 21 und 69 Jahren für ihren ersten Marathon trainiert. Keiner der Teilnehmer war ein Profisportler, vor dem Training sind sie weniger als zwei Stunden pro Woche gelaufen. In der Vorbereitung auf den Marathon nahmen die Versuchspersonen an einem sogenannten „first-time finisher training programme“ teil, also ein Trainingsprogramm speziell für Marathon-Neulinge. Es dauert rund 16 Wochen. Pro Woche stehen drei Läufe an, darunter auch eine Langstrecke. Sechs Monate vor dem Marathon und zwei Wochen danach wurden die Läufer per Ultraschall und MRT untersucht und nahmen an einem Fitnesstest teil.Die Ergebnisse der Studie
Die Marathon-Pille
Die Steifheit der Aorta ist also ein Kennzeichen für ihr Alter. Bei den Versuchspersonen, die das Marathon-Training und auch den Lauf selber erfolgreich bewältigt haben, wirkte die sportliche Aktivität wie ein Jungbrunnen für die Aorta. Sie war weniger steif als vor Trainingsbeginn – so sehr, dass sie quasi um vier Jahre verjüngt wurde.
Bei älteren und langsameren Läufern war die Wirkung besonders ausgeprägt. Auch das allgemeine Fitnesslevel und die Herzleistung besserten sich bei allen Teilnehmern durch das Training. Diese Effekte waren aber nicht annähernd so stark wie die Verjüngung der Blutgefäße. Den Studienautoren zufolge seien solche Ergebnisse vergleichbar mit den positiven Auswirkungen, die Herz-Medikamente auf das Gefäßsystem haben.