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Laufen, immer weiter und schneller

Der erfolgreiche Ultrarunner Jim Walmsley erklärt, wie er sich auf extreme Langstreckenläufe im Gelände vorbereitet – und sie sogar gewinnt.

Veröffentlicht: 2019-07-25T11:28:05+02:00

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Jim Walmsley bei Zieleinlauf

© Agency V Copenhagen

Jim Walmsley

© Agency V Copenhagen

Erst im Mai diesen Jahres stellte Walmsley bei seiner Teilnahme am HOKA Carbon X-Projekt in Kalifornien den 35 Jahre alten Weltrekord über die 50 Meilen-Strecke ein. Ende Juni unterbot er seinen eigenen Rekord bei einem 100-Meilen-Wüstenrennen, dem berühmten Western States 100 durch die Sierra Nevada, um 20 Minuten.

 

Herr Walmsley, noch nie ist ein Mensch schneller als Sie die 50 Meilen gerannt: In 4:50:51. Wie trainieren Sie Ihren Körper für eine solche Belastung?
Ich habe meine Gesamtmeilenzahl sowie meine gesamte Trainingszeit vor dem Rekord im Vergleich zu den größeren Trainingsblöcken im Laufe des Jahres recht moderat gehalten. In vier von fünf meiner anstrengenderen Wochen bin ich bis zu 200 Kilometer gelaufen, meist als Höhentraining über 2100m Metern.

Welches Training mach Ihnen am meisten Spaß?
Um mich auf ein Trail Race vorzubereiten mache ich am liebsten viele „Mile Repeat“ Einheiten. Ich trainiere gerne in der Höhe von Flagstaff, auf einem kontrollierten Kurs wie etwa einer Laufbahn. Normalerweise plane ich etwa fünf Minuten pro Meile und 3,06 Minuten pro Kilometer, mit einer dreiminütigen Pause zwischen den Intervallen. Das wiederhole ich fünf oder sechs Mal. Ich setze mir immer bescheidene Ziele für solche speziellen Trainingseinheiten. Das hilft mir, positiv zu bleiben und meine Ziele auch tatsächlich zu erreichen. Sonst ärgere ich mich nur, dass ich gewisse Zeiten nicht erreicht habe. Oder ich bringe mein Training nicht zu Ende.

Trail Running, also ein Langstreckenlauf im Gelände ohne befestigte Wege, ist sicherlich härter als ein Marathon. Muss man ein „harter Typ“ sein, um da mitzumachen?
Ich stimme definitiv zu, dass Langstreckenläufe in den Bergen dich härter machen. Deswegen werde ich einen ebenso harten Trainingsplan aufstellen. Die Idee ist es, viele vertikale Kletter- und Krafttrainingsläufe einzubauen. Ich finde es toll, mehr aus einem normalen Marathon zu machen. Ich bin gespannt, wie das Selbstexperiment ausgeht.

Ist Flüssigkeit- und Energieaufnahme vor dem Rennen ein Thema? Haben Sie hier einen besonderen Plan?
Was die Ernährung angeht sind Rennen wie das HOKA Project Carbon X, bei dem ich nun den Weltrekord geholt habe, sehr einfach, da die Strecken viele Loops enthalten. Ich machte mir einen Plan vor dem Rennen, um etwa 700ml meiner Hydrationsmischung pro Stunde zu trinken. Die Mischung war ein typischer Sport-Hydration-Drink mit 300 Kalorien und den notwendigen Zuckern, also Glukose und Fruktose. Nichts zu Ausgefallenes. Ich wünschte, ich hätte im Voraus daran gedacht, meine Flüssigkeitsaufnahme im Laufe des Tages den Temperaturen anzupassen und zu erhöhen, aber das habe ich einfach übersehen.

Welche Rolle spielt die Ausrüstung bei Ultraläufen?
Für einen Weltrekord muss alles optimal zusammenpassen. Beim Project Carbon X trug ich den neuen Schuh meines Sponsors HOKA. Er wurde speziell dafür gebaut auf langen Läufen sehr schnell zu laufen. Also mit viel Halt und sehr guter Dämpfung, dabei aber auch extrem leicht. Die in die Sohle eingezogene Carbonplatte optimiert das Abrollen bei hohen Geschwindigkeiten. Es hat prima funktioniert.

Was ist Ihre nächste große Herausforderung?
Ich plane jetzt mein übliches Camping und Training in Silverton, CO, in noch höherer Höhe als in Flagstaff während des Harnrock 100 Mile Rennens. Dort werde ich im August für Sierre-Zinal und Ultrafasan 90K trainieren. Nach August habe ich keine Rennen mehr, sondern werde mich auf einen Marathon im Februar 2020 vorbereiten.

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