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Laser statt Lifting, Filler statt Skalpell

Minimalinvasive Schönheitskorrekturen sind stärker gefragt denn je. Wie Spezialisten mithilfe von Botox & Co. das Aussehen verjüngen.

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Inhaltsverzeichnis
Frau wird Botox-Spritze in Kinn verabreicht

© Mauritius Images

Soft Aging, Better Aging, Happy Aging – diese Schlagwörter haben das rigorose Anti-Aging abgelöst. Es geht nicht mehr um glatt gebügelte Faltenfreiheit, sondern um ein natürlich frisches Aussehen. Gerade deutsche Frauen bevorzugen laut der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen kleinere Eingriffe, die zwar regelmäßig wiederholt werden müssen, aber natürlich wirken. Seit Jahren steigen die minimalinvasiven Korrekturen in der Beliebtheit. Auf Platz eins aller ästhetischen Eingriffe stehen Faltenunterspritzungen mit Botulinum (Botox), dicht gefolgt von Hyaluron-Behandlungen. In den meisten Fällen sind die Risiken minimalinvasiver Verfahren überschaubar – aber es gibt sie dennoch. 

„Für die Sicherheit und das ästhetische Ergebnis ist die Expertise des Arztes entscheidend“, sagt Riccardo Giunta, Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. „Spezialisten beachten Qualitätsstandards und verfügen über fundierte anatomische Kenntnisse.“ Hier ein Überblick über die häufigsten Methoden, die oft kombiniert werden:

Botox

„Wie wir Botox heute einsetzen, hat nichts mit den Frozen Faces der 80er-Jahre zu tun“, sagt Dermatologin Tanja Fischer aus Potsdam. „Wohldosiert nimmt es Falten die Schärfe, ohne sie ganz verschwinden zu lassen, man sieht weicher, entspannter aus.“ In kleinsten Dosen wird der Nervenblocker gezielt in die Gesichtsmuskulatur gespritzt und schwächt sie für drei bis sechs Monate  – sein Einsatzgebiet sind mimische Falten wie Denkerfalten, Zornesfalte und Lachfältchen um die Augen. Er kann auch den Blick öffnen: „Eine winzige Menge oberhalb der Augenbrauen eingespritzt, lässt den Stirnmuskel erstarken, die Brauen werden seitlich angehoben“, sagt die Expertin. So erscheinen die Augen größer. „Botox eignet sich auch, um der Entstehung von Falten vorzubeugen, etwa wenn es die Veranlagung zur Zornesfalte gibt“, sagt Dermatologe Welf Prager aus Hamburg. „Wir behandeln Patienten dann ab Mitte 20, Anfang 30.“ Nach dem Einspritzen kann es vorübergehend zu leichten Schwellungen kommen. Kosten: ab 200 Euro.

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Hyaluronsäure

Das Gesicht altert ganzheitlich: Der Knochen wird schmaler, das Bindegewebe folgt der Schwerkraft, Elastizität und Unterhautfettgewebe nehmen ab, die Hautstruktur verändert sich. „In den Wangen reduziert sich ab Mitte 30 das Fettgewebe, die Kinnlinie fängt ab 35 an zu verschwimmen“, sagt Dermatologe Prager. Mittels Fillern kann man auf mehreren Ebenen gegensteuern. „Mit ihnen ahmen wir etwa den Halt, den der Knochen normalerweise bietet, nach und ersetzen Fett- und Bindegewebe, das sich langsam abbaut“, so der Experte. Am häufigsten unterspritzen Schönheitsspezialisten mit Hyaluronsäure – die körpereigene Substanz kann etwa Lippen voluminöser machen oder ihre Kontur wiederherstellen. Der resorbierbare Filler polstert auch Hände, Hals, Dekolleté und Füße auf.

Die Wahl eines erfahrenen Mediziners ist wichtig: Er setzt auf bewährte Hyaluronpräparate und weiß zu reagieren, falls Komplikationen auftreten. „In seltenen Fällen, wenn die Hyaluronsäure in eine Vene oder Arterie gelangt, kann es zu Embolien kommen, die im ungünstigsten Fall zur Erblindung führen können“, sagt Experte Riccardo Giunta. Ärzte spritzen dann das Enzym Hyaluronidase, um das Hyaluron aufzulösen. Kosten: ab 250 Euro.

Lipofilling

Darunter versteht man das Unterspritzen von Falten oder Narben sowie den Volumenaufbau im Gesicht mit dem eigenen Körperfett. „Wir transplantieren eigenes Gewebe, das lebt und vor Ort bleibt, und erreichen so eine dauerhafte Volumenauffüllung“, erklärt der Plastische Chirurg Riccardo Giunta. Für Gesichtsfalten braucht man nur kleine Mengen von 10 bis 40 Milliliter – dies wird in Lokalanästhesie am Bauch durch einen kleinen Schnitt symmetrisch in beide Richtungen abgesaugt, vorbereitet und wieder ins Gesicht verpflanzt, etwa in Zornesfalte, Nasolabialfalte, Marionettenfalte am Mundwinkel oder um die Wange aufzufüllen.

Nicht alle Fettzellen, die entnommen werden, nimmt der Körper an der neuen Stelle auf, die Anwachsrate beträgt ca. 60 bis 80 Prozent. „Wir verwenden spezielle feine Kanülen und wasserstrahlassistierte Liposuktion, damit die Fettzellen möglichst wenig geschädigt werden“, sagt Experte Giunta. Nebenwirkungen nach dem ein- bis zweistündigen Eingriff: Blutergüsse und Schwellungen an der Entnahmestelle. Kosten: ab 1.500 Euro.

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Fadenlifting

Erschlaffte Kinn- und Wangenpartien sowie Hängebäckchen sollen damit wieder mehr Kontur gewinnen. Der Arzt bringt mittels einer Spezialnadel unter örtlicher Betäubung ein bis zwei Fäden unter die Haut, die diese zusammenziehen. „Ich behandle mit dieser Technik gern die Halspartie“, sagt Dermatologe Prager. „Zwei gegenläufige Schlingen stellen die Konturen wieder her und bieten Halt.“ Heute verwenden die Ärzte selbstauflösendes Material – permanente Fäden gelten als nicht mehr empfehlenswert. Fäden aus Polydioxanon mit Mini-Widerhäkchen helfen dem Gewebe, der Schwerkraft zu trotzen. Eine andere Technologie setzt auf Fäden aus Polymilchsäuren, die besonders langsam vom Körper abgebaut werden und die Kollagenproduktion stimulieren sollen. Das Ergebnis hält ein bis zwei Jahre. Je nach Material und Technik ist vorübergehend mit blauen Flecken, Schwellungen, Dellen zu rechnen, selten treten Gefäßverletzungen und Empfindungsstörungen auf. Kosten: ab 300 Euro.

Laser und Intensed Pulsed Light

„Je besser die Hautbeschaffenheit, je ebenmäßiger der Teint, desto jünger die Wirkung“, sagt Dermatologe Timm Golüke aus München. Eine Verfeinerung des Hautbilds lässt sich mit Verfahren wie Laser und Microneedling (siehe unten) erreichen. „Mit dem Rubinlaser lassen sich Altersflecken gut entfernen“, so der Experte, „für einzelne Gefäße eignet sich der Farbstofflaser, auch eine Rosacea profitiert. Bei geplatzten Äderchen und zur Porenverkleinerung hilft häufig IPL (Intensed Pulsed Light), ein laserähnliches Gerät.“ Auch Falten lassen sich per Laser glätten. „Die neuen Rasterlaser straffen durch Fraktionierung der applizierten Energie in kleine Areale die Haut sehr gut“, sagt der Plastische Chirurg Riccardo Giunta. „Durch einen Scanner wird das gebündelte Licht rasterförmig über die Haut verteilt, das hat eine deutliche ästhetische Verbesserung bewirkt.“ Der Laserbeschuss löst Mikroverletzungen aus, die die Zellerneuerung anregen. Geeignet etwa für die Plissee-Falten um den Mund oder Knitterpartien am Dekolleté. Nebenwirkungen: Rötung, Schwellung, Krustenbildung, Jucken. Kosten: ab 500 Euro.

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Microneedling

Mit Nadelstichen gegen feine Falten, Narben, Pigmentflecken oder Dehnungsstreifen: Mit einem sogenannten Derma-Roller, der mit feinsten Nadeln (1, 5 oder 3 Millimeter lang) besetzt ist, fährt der Arzt über Gesicht und Dekolleté. Mithilfe der Stichverletzungen wird die Kollagenproduktion angestoßen. Vor der Behandlung kommt eine Betäubungscreme auf die Haut. Mit flächigen Rötungen und Schwellungen ist zu rechnen. „Wer unter akuter Akne, Pickeln, Herpes oder Rosacea leidet oder stark empfindliche Haut hat, sollte auf Microneedling verzichten“, rät Dermatologe Timm Golüke. Kosten: ab 200 Euro.

Mikrodermabrasion

Ob vergrößerte Poren, Hautunreinheiten oder Akne und Pigmentstörungen: Bei der Mikrodermabrasion schleifen feinste Mikrokristalle die oberste Hautschicht kontrolliert mechanisch ab. „Dadurch wird die Hautoberflächenbeschaffenheit deutlich verbessert, das Hautbild erscheint feiner und regeneriert von innen“, sagt Dermatologe Timm Golüke. Mögliche Reaktionen: Rötungen, sehr selten kleine Hautblutungen. Kosten: ab 80 Euro

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Ultraschall-Lifting

Lichtenergie für mehr Festigkeit: „Nicht invasiv lässt sich mithilfe des gebündelten (mikrofokussierten) Ultraschalls ein gewisser Elastizitätsverlust und Hautüberschuss ausgleichen“, sagt Dermatologe Welf Prager. In tieferen Hautschichten werden mit Hitzepunkten von bis zu 70 Grad gezielt Reize gesetzt, damit sich neues Kollagen und Bindegewebe bilden kann – und ein Straffungseffekt eintritt. Bis zur maximalen Wirkung kann es drei bis sechs Monate dauern. „Eine gute Methode, um bei Knitterfältchen und ersten Anzeichen von Erschlaffung gegenzusteuern“, so der Experte. Die Behandlung ist am ganzen Körper möglich, vor allem an Wangen, Kinn, Hals, Dekolleté, Oberarmen und Bauch. Die Gebiete werden mit einer Betäubungscreme behandelt, meist reicht eine Session. Das Verfahren verletzt die Haut nicht, oft kommt es zu Rötungen und Schwellungen. Kosten: Schlupflider ab 600 Euro, Gesicht ab 1.300 Euro.

Kryolipolyse

Fettzellen reagieren auf Kälte sensibler als andere Zellen – diese Eigenart macht sich die Kryolipolyse zunutze. Sie funktioniert ohne Narkose, häufige Einsatzgebiete sind Doppelkinn, Bauch, Reiterhosen an den Oberschenkeln. Ein Applikator saugt mittels Unterdruck kleine bis moderate Fettansammlungen an, die für eine Stunde stark heruntergekühlt werden. „Das Fettgewebe stirbt dabei ab, der Körper baut es innerhalb von sechs bis acht Wochen ab“, sagt Experte Prager. Während der Behandlung überwacht ein Sensor das umliegende Gewebe. Danach kann es zu Taubheitsgefühlen, Schwellungen, Rötungen und Blutergüssen kommen. Effekte treten nach etwa drei Wochen auf. Kosten: ab 400 Euro.

Dies ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text finden Sie in FOCUS-GESUNDHEIT „Gesunde Haut und Zähne" – als Print-Heft oder als digitale Ausgabe.

Schönheitstipps (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #5)

Zu Gast im Podcast:

Prof. Dr. Werner Mang, Facharzt für HNO-Heilkunde sowie Plastischer und Ästhetischer Chirurgie der Bodenseeklinik in Lindau am Bodensee

Was empfinden Menschen eigentlich als schön? Und gibt es überhaupt objektive Schönheitsmerkmale, die jeden ansprechen? Wie beeinflussen Medien und Kultur unser Schönheitsempfinden? Vor allem möchten wir wissen, was wir selbst tun können, um möglichst frisch und gesund auszusehen und uns in unserem Körper wohlzufühlen. Dazu haben wir einen der bekanntesten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Prof. Dr. Werner Mang von der Bodenseeklinik. Er verrät uns, wie wir durch unseren Lebensstil unser Äußeres zum Strahlen bringen, welche Rolle Fisch und Gemüse dabei spielen und warum die meisten Menschen eigentlich gar keine Schönheits-Operationen, Botox oder Filler brauchen.

FOCUS-Gesundheit 01/24 – Einfach besser leben 2024

© FOCUS-Gesundheit

FOCUS-Gesundheit 01/2024

Einfach besser leben 2024
Viele Alterungsprozesse lassen sich nachweislich bremsen. Was uns jung hält. Wie wir Lust an Bewegung (wieder) finden. Plus: Übungen fürs Home-Workout. U.v.m.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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