Einmal die Woche, alle zwei oder alle vier Wochen? Den richtigen Zeitpunkt für einen Wechsel der Bettwäsche bestimmen viele häufig nach Gefühl – oder vergessen es auch schon einmal. Wie oft man die Bezüge austauschen sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Schön warm, etwas feucht: Bettwäsche ist der ideale Lebensraum für Kleinstlebewesen wie Hausstaubmilben. Mit den Haaren und Hautschuppen, die wir nächtlich verlieren, haben sie sogar etwas zu fressen. Aber nicht nur Milben, auch Pilze und Bakterien können sich in Kissen, Decken und Matratze vermehren. Sie mögen es ebenfalls warm und feucht. Bis zu 16 verschiedene Pilzarten entdeckten Wissenschaftler im Rahmen einer Studie in Kissen, solche aus synthetischen Materialen waren besonders belastet.
Bettwäsche wechseln - das Wichtigste im Überblick
Hausstauballergie
Hausstaubmilben leben in Betten, Teppichen, Polstermöbeln oder auch Plüschtieren. Sie ernähren sich von Hautschuppen – egal ob von Mensch oder Tier – und Haaren oder Federn. Bei etwa 25 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent fühlen sie sich besonders wohl. Von Mai bis Oktober vermehren sie sich aufgrund der warmen Temperaturen am stärksten. Im Winter bereiten sie Hausstauballergikern dann die größten Probleme, wenn Heizungen den ganzen Staub aufwirbeln.
Denn Allergiker reagieren nicht auf die winzigen Spinnentiere selbst allergisch, sondern auf ihren Kot. Typische Symptome: Juckende oder tränende Augen, Kopfschmerzen, Kratzen im Hals, verstopfte Nase, Husten oder Schnupfen. Die Symptome treten besonders morgens, nach dem Schlafen, auf. Die wichtigste Behandlungsoption: Den Kontakt mit dem Allergieauslöser reduzieren. Ansonsten kommen auch Antihistaminika oder eine Hyposensibilisierung infrage.Regelmäßig wechseln
Alle zwei Wochen – so häufig sollte man die Bettwäsche normalerweise wechseln, empfiehlt der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW). Das ist keine absolute Zahl, sie kann variieren. Verschiedene Faktoren können die Nutzungsdauer verlängern oder verkürzen.
Gründe, um die Bettwäsche häufiger zu wechseln:
- Nackt schlafen
- Tiere, die mit im Bett schlafen
- Essen im Bett
- Starkes Schwitzen
- Hohe Temperaturen im Sommer – hier nimmt das Schwitzen in der Regel zu
- Allergien gegen Hausstaub oder Pollen
- Rauchen
Genauso gibt es Faktoren, die die Zeit zwischen dem Aufziehe neuer Bettwäsche erhöhen können. Es hilft, jeden Morgen das Bettzeug gründlich draußen auszuschütteln (inklusive Bettlaken), und danach noch ausgiebig, z.B. am Fenster, zu lüften. So lässt sich die Feuchtigkeit verringern und Hautschuppen oder Hausstaubmilbenkot loswerden. „Dann reicht es eventuell auch, wenn das Bettzeug alle drei Wochen gewaschen wird“, erklärt Bernd Gassl, Bereichsleiter Haushaltspflege am IKW. Aber: „Gegen Hautfett auf dem Bettzeug wirkt das Ausschütteln natürlich nicht.“
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