Eigentlich ist der menschliche Körper ziemlich gut darin, sich selbst abzukühlen, zum Beispiel durch Kühlmechanismen wie das Schwitzen. Doch bei Außentemperaturen von über 30 Grad Celsius, hoher Luftfeuchtigkeit und Überanstrengung hat das schnell seine Grenzen. Die Wärmeregulierung versagt, der Organismus überhitzt. Das kann tödliche Folgen haben. Aber der Reihe nach.
Was ist ein Hitzschlag?
Bei einem Hitzschlag (Fachwort: Hypothermie-Syndrom) versagt die körpereigene Wärmeregulation. Der Hypothalamus, ein kleiner Bereich des menschlichen Gehirns, überwacht ständig die Körpertemperatur und versucht sie konstant auf 37 Grad Celsius zu halten. Ist es zu warm, werden vom Hypothalamus zwei Kühlmechanismen aktiviert. Die Gefäße erweitern sich, wodurch die Durchblutung erhöht und so mehr Wärme abtransportiert werden kann. Beim Schwitzen kühlt sich Körper zusätzlich durch Verdunstung ab. Im Falle eines Hitzschlags kommen diese Mechanismen jedoch an ihre Grenzen und der Körper kann der Hitze nichts mehr entgegenbringen. Die Körpertemperatur steigt an und der Kreislauf bricht zusammen mit möglichen drastischen Folgen.
Laut einer im Juli 2022 im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Studie des Robert Koch-Instituts sind in den drei Sommern 2018 bis 2020 in Deutschland mehr als 19.000 Menschen aufgrund der Hitze gestorben. Daher kann es lebensrettend sein, die Anzeichen eines Hitzschlags rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
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Hitzschlag: Das sind die Symptome
Spätestens bei den ersten Anzeichen einer sogenannten Hitzeerschöpfung, eines in Anführungsstrichen leichten Hitzschlags, sollte man agieren. Dieser zeigt sich laut der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin durch folgende Probleme:
- Schwäche/Erschöpfung
- Unwohlsein
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Körpertemperatur normal oder bis zu 40 Grad Celsius
Hohes Fieber macht den Unterschied
Im Gegensatz zu einer Hitzeerschöpfung steigt die Köpertemperatur bei einem Hitzschlag stark an. Dies und weitere Symptome sprechen für einen Hitzschlag:
Was ist bei einem Hitzschlag zu tun?
Ein Hitzschlag darf auf keinen Fall unterschätzt werden, da er oft mit einem Kreislaufschock einhergeht. Daher muss bei einem akuten Hitzschlag in jeden Fall der Notruf 112 kontaktiert werden. Das Deutsche Rote Kreuz empfiehlt zudem folgende Maßnahmen:
- Den vom Hitzschlag Betroffenen sofort in den Schatten bringen und seinen Oberkörper hochlagern. Wenn kein Schatten zu finden ist, eine Rettungsdecke als Schutz vor den Sonnenstrahlen nutzen.
- Wasser oder Getränke wie Fruchtsaftschorle oder Früchtetee zum Trinken anbieten – aber nur wenn der Betroffene bei vollem Bewusstsein ist.
- Wenn die Person benommen ist, Beine hochlagern.
- Bei Bewusstlosigkeit die stabile Seitenlage anwenden.
- Bewusstsein und Atmung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes kontrollieren.
- Kühlen des Körpers mit feuchten Tüchern, besonders im Bereich von Kopf und Nacken. Kein Eis direkt auf den Körper geben.
Nicht jede Form der körperlichen Überhitzung ist lebensbedrohlich. Wer erste Anzeichen einer Hitzeerschöpfung, wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Niedergeschlagenheit, Übelkeit oder Schwindel wahrnimmt, sollte sich an einen kühlen Ort (Schatten) zurückziehen und sich hinsetzen oder hinlegen und etwas Wasser trinken. Bessern sich die Symptome nicht oder kommen noch weitere wie Fieber oder Bewusstseinsstörungen hinzu, sollte unbedingt ein Notarzt alarmiert werden.
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Hitzschlag oder Sonnenstich?
Nicht immer muss es ein Hitzschlag sein. Es kann sich auch um einen Sonnenstich handeln. Beides ähnelt sich in den Symptomen, aber ihre Gefährlichkeit unterscheidet sich deutlich. Beim Sonnenstich ist vor allem die Sonne der Grund allen Übels. Ähnlich wie beim Hitzschlag können auch hier Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit die Folge eines zu langen Aufenthalts in der direkten Sonne sein. Aber die Symptome beschränken sich meist nur auf den Kopf. Der kann beim Sonnenstich rot werden und sich auch warm anfühlen. Aber der Rest des Körpers bleibt – im Gegensatz zum Hitzschlag – kühl. Betroffene sollten raus aus der Sonne gehen, den Kopf kühlen und viel Wasser trinken. Bessern sich die Symptome nicht und kann ein Hitzschlag ausgeschlossen werden, können Sie sich an Ihren Hausarzt wenden.
Hitzschlag: So können Sie vorbeugen
Damit es weder zu einer Hitzeerschöpfung noch zu einem Hitzschlag kommt, empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz folgende Maßnahmen:
- Bei Hitzeperioden direkte Sonneneinstrahlung und körperliche Anstrengung meiden.
- Kinder nicht in der Sonne spielen lassen.
- Kopf und Nacken durch eine entsprechende Kopfbedeckung schützen.
- Säuglinge auf keinen Fall der direkten Sonne aussetzen.
- Ausreichend trinken, insbesondere Kinder und Senioren sollten genug Flüssigkeit zu sich nehmen, um einen Hitzschlag zu vermeiden.
Quellen
- S1-Leitlinie: Hitzebedingte Gesundheitsstörungen in der hausärztlichen Praxis (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin); Stand: Juni 2020
- Winklmeyr C et al.: Hitzebedingte Mortalität in Deutschland zwischen 1992 und 2021; Deutsches Ärzteblatt; 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0202
- Online-Informationen Deutsches Rotes Kreuz: www.drk.de; Abruf: 21.07.2022