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Für Menschen mit Diabetes gilt daher auch die allgemeingültige Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, 30 bis 35 Prozent des täglichen Energiebedarfs über Fett zu decken. Doch es muss das richtige Fett sein. In Butter, Käse, Fleisch oder Streich- und Kokosfett stecken größtenteils gesättigte Fettsäuren. Sie taugen zwar als schneller Energielieferant, wirken aber entzündlich auf die Blutgefäße, wenn sie mit zu vielen Kohlenhydraten gegessen werden.
Gesunde Fette und Öle
Natürlich können Diabetiker gesättigte Fettsäuren verzehren. Allerdings in Maßen“, sagt Zeller. Das heißt konkret: Ölwechsel. Wer sich morgens Butter aufs Brot schmiert, sollte beim Kochen auf andere Fettquellen setzen. Oliven- oder Rapsöl sind wie die meisten Pflanzenöle reich an wertvollen Fettsäuren, die der Körper teils nicht selbst herstellen kann und denen laut Studien eine gesundheitsförderliche Wirkung zugeschrieben wird.
„Einfach ungesättigte Fettsäuren in Oliven- oder Rapsöl und Omega-3-Fettsäuren in Leinöl oder Walnüssen halten die Gefäße geschmeidig und beugen so Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor“, erklärt Helga Zeller. Generell sind pflanzliche Fette gesünder als tierische. Die einzige Ausnahme bildet fetter Fisch. Hering, Makrele und Lachs liefern gefäßschützende Omega-3-Fettsäuren. Fast Food, Frittiertes und viele Margarinen hingegen enthalten schädliche Transfettsäuren. Diese entstehen bei der industriellen Fetthärtung und fördern Entzündungsprozesse, Arterienverkalkung und Insulinresistenz.
Pflanzendrinks als Milchersatz
Ein Freispruch für Milch? Nicht ganz. „Milch ist kein Getränk, sondern ein Nahrungsmittel“, sagt Diabetologin Helga Zeller. Aufgrund der Kalorienmenge sollten es daher nicht mehr als 250 ml Milch pro Tag sein. Der enthaltene Milchzucker geht schnell ins Blut und kann auf Dauer belastend für den Darm sein. Dazu kommt, dass immer mehr Menschen eine Unverträglichkeit von Kuhmilch entwickeln oder sie aus ethischen oder ökologischen Gründen vom Speiseplan streichen.
Ob Soja, Hafer, Mandel, Kokos oder Reis – mittlerweile gibt es Milchalternativen aus über 15 verschiedenen Hauptzutaten. Viele der Drinks punkten mit weniger Kalorien und Zucker, dafür aber mit mehr Proteinen und Ballaststoffen. Doch es gibt Unterschiede: Drinks aus Hülsenfrüchten (z. B. Erbse, Lupine oder Soja) enthalten mehr Eiweiß als Kuhmilch und sind damit im Smoothie oder Müsli perfekte Sattmacher. Reismilch hingegen hat pro 100 ml genauso viel Zucker wie Kuhmilch und ist daher mit Vorsicht zu genießen. Auch Haferdrink ist von Natur aus zuckerhaltig. In ihm stecken aber sättigende Ballaststoffe, die Blutzuckerspitzen abfedern.Offiziell dürfen pflanzliche Milch-Alternativen nicht „Milch“ genannt werden, da Milch ein geschützter Begriff ist.
„Da viele pflanzliche Produkte hauptsächlich aus Wasser bestehen, sind sie im Vergleich zu Milch relativ nährstoffarm“, erklärt Helga Zeller. Darum sollte man Kuhmilch nicht komplett durch Pflanzendrinks ersetzen. Hinzu kommt, dass Soja-Drinks & Co. häufig Zucker und andere Stoffe zugesetzt werden. Ein Vergleich der Zutatenlisten hilft, Dickmacher zu entdecken.