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Erste Hilfe bei Verbrennungen

Eine unachtsame Bewegung und schon ist es passiert - Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Haushalt. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen Sie im Notfall ergreifen sollten.

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Inhaltsverzeichnis
Eine Person umwickelt eine verletzte Hand mit einer weißen Mullbinde.

© Shutterstock

Ein umgekipptes Bügeleisen, heißes Wasser oder -dampf, spritzendes Fett – Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Haushalt. Kinder zwischen zwei und vier Jahren sind besonders gefährdet. Schon 52 Grad Celsius (°C) heißes Wasser schädigt die Haut – im Kochtopf herrschen meist 100°C, in der Fritteuse 200°C und eine offene Flamme brennt sogar mit knapp 1200°C. Kommt es zum Ernstfall, heißt es erst einmal: Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen. Je nach Art und Schwere der Verletzung können Sie verschiedene Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen.

Verbrennung

Wichtig bei Verbrennungen: Die Kleidung nur entfernen, wenn sie nicht haftet. Haben sich die Textilfasern in die Haut eingebrannt, kann es beim Ausziehen zu weiteren Verletzungen kommen. In diesem Fall die Kleidung um die eingebrannte Stelle herum ausschneiden.

Unabhängig von Größe und Schwere der Verletzung empfiehlt der Bundesverband für Brandverletzte erst einmal zu kühlen: Dafür zehn bis 15 Minuten lang kaltes Wasser über die verbrannte Haut laufen lassen, bis der Schmerz nachlässt. Im Gesicht oder anderen Stellen, an denen Kühlen schwierig ist, kalte, feuchte Tücher auflegen. Eine längere Kühlung ist nicht zu empfehlen, da es sonst zur Unterkühlung kommen kann.

Achtung: Unter kaltem Wasser versteht man hier kein eiskaltes, sondern handwarmes Wasser. Die Temperatur sollte etwa 20 Grad Celsius betragen. Bei niedrigeren Temperaturen kann es zum Schock kommen.

Kleinere Verbrennung

Bei einer Verbrennung ersten Grades (ohne Blasenbildung) können Sie die Wunde an der Luft heilen lassen. Wundheilgels unterstützen die Heilung.

Größere Verbrennung

Ist die Verbrennung größer als die Fläche eines Unterarms, sollten Sie auf jeden Fall den Rettungsdienst rufen. Bedecken Sie die verletzte Haut locker mit einem sterilen Tuch, zum Beispiel aus dem Auto-Verbandskasten, und fixieren Sie es leicht.

Wichtig: Keine Salben, Puder, Öle, Desinfektionsmittel oder ähnliches auf die Wunde aufbringen!

Notruf 112

Bei jedem Notruf sollten Sie die fünf W im Kopf haben:

  • Wo ist der Notfall?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte?
  • Welche Art von Verletzungen?
  • Warten auf Rückfragen!

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Verbrennungsgrade

Es werden drei Verbrennungsgrade unterschieden.

  • Bei Verbrennungen 1. Grades ist die Haut gerötet, geschwollen und heiß. Die betroffene Person hat brennende, ziehende Schmerzen. Langfristige Unfallfolgen gibt es nicht.
  • Bei Verbrennungen 2. Grades gibt es oberflächliche und tiefe Wunden. Oberflächliche Verbrennungen zeigen sich durch Blasenbildung, oft nässend, und starke Schmerzen. Tiefere Wunden sind bei Berührung wenig schmerzhaft, der Wundgrund ist trocken und weißlich. Haare und Nägel an betroffenen Stellen fallen aus. Je nach Tiefe der Verbrennung müssen Hautteile transplantiert werden.
  • Bei Verbrennungen 3. Grades sind Oberhaut und tiefere Hautschichten vollkommen zerstört, bis hin zur Verkohlung. Selbst Nadelstiche in die Wunde schmerzen nicht, da die Nervenenden geschädigt sind und den Schmerz nicht weiterleiten. Hauttransplantationen sind in jedem Fall nötig.

Brandverletzungen oder Verbrühungen bedeuten Lebensgefahr, wenn bei Erwachsenen 15 Prozent der Körperoberfläche, bei Kindern acht Prozent betroffen sind. Als Faustregel gilt: Die Handfläche entspricht einem Prozent der Körperoberfläche.

Randzone einer Verbrennung 2. Grades mittels Raster-Elektronen-Mikroskop aufgenommen

© Science Photo Imagery

Raster-Elektronen-Mikroskop-Aufnahme einer Verbrennung (Grad 2a). Die Unterhaut ist mit Wundsekret verkrustet (links), zudem löst sich die Haut ab (rechts oben). Unten am Wundrand ist die normale Haut.

Verbrühung

Anders als bei Verbrennungen sollten Sie bei Verbrühungen die Kleidung sofort entfernen. Textilien speichern Wärme und können das Gewebe weiter schädigen. Betroffene Stellen anschließend zehn bis 15 Minuten mit Wasser oder feuchten Tüchern kühlen.

Handelt es sich um eine kleinere Verbrühung ohne Blasenbildung, können Sie die Wunde an der Luft heilen lassen. Unterstützen Sie die feuchte Wundheilung am besten durch das Auftragen eines Wundheilgels.
Bei größeren Verletzungen die Wunde mit einem sterilen Tuch abdecken und den Rettungsdienst verständigen.

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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