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Erste Hilfe bei allergischem Schock

Ein Wespenstich oder eine Erdnuss können ausreichen, um bei Allergikern einen anaphylaktischen Schock auszulösen. Wie Sie sich im Ernstfall richtig verhalten und rasch für Hilfe sorgen können.

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Inhaltsverzeichnis
Eine Hand drückt einen Autoinjektor mit Adrenalin gegen den Hosenstoff am Oberschenkel.

© SciencePhoto

Der allergische Schock ist ein dramatisches Ereignis, das schnell eskalieren kann. Es ist wichtig, die Situation richtig einzuschätzen.

Anaphylaktischen Schock erkennen

Die Symptome zeigen sich innerhalb kürzester Zeit nach dem Kontakt mit dem Allergen. Bei einer Anaphylaxie können mehrere Organe gleichzeitig betroffen sein. Typisch für eine allergische Hautreaktion sind Quaddeln, ein juckender, erhabener und flächig verteilter Hautausschlag, der sich rasch ausbreitet. Im Gesicht können Augenlider und Lippen anschwellen. Die Aufnahme des Allergens kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen. Auch ein heftiges Jucken an den Handflächen, Fußsohlen oder im Genitalbereich sowie Fließschnupfen oder ein unbestimmtes Angstgefühl sind Anzeichen einer beginnenden Reaktion. Plötzliche Heiserkeit, Husten, Kurzatmigkeit, pfeifende Atmung oder Luftnot zeigen, dass die Atemwege verengt sind. Bei einem allergischen Schock kann sich der Herzschlag beschleunigen und der Blutdruck absinken. Körperliche Schwäche oder gar Ohnmacht sind die Folge. Treten innerhalb von wenigen Minuten Symptome an mindestens zwei Organen gleichzeitig auf, zum Beispiel an Haut und Atemwegen, handelt es sich um eine schwere Anaphylaxie.

Notruf 112

Bei jedem Notruf sollten Sie die fünf W im Kopf haben:

  • Wo ist der Notfall?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte?
  • Welche Art von Verletzungen?
  • Warten auf Rückfragen!

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Erste Hilfe leisten

Bei einer Anaphylaxie geht es um Minuten. Rasches und sachgemäßes Handeln ist unbedingt notwendig – und auch, den Notarzt zu alarmieren.

Bei ersten Anzeichen

Menschen, die bereits einmal einen allergischen Schock hatten, sollten ein Notfall-Set und ihren Allergiepass immer bei sich tragen. Hautreaktionen, Übelkeit, Erbrechen lassen sich meist recht gut mit Antihistaminika und Cortison eindämmen. Die Dosierung steht idealerweise im Anaphylaxie-Pass. Auch bei solchen nicht sofort schwerwiegenden Anzeichen sollte man den Notarzt (Notruf 112) verständigen.

Bei schwerer Reaktion

Treten Symptome an mindestens zwei Organen auf, muss als Erstes Adrenalin injiziert werden. Mit Schwung wird der Autoinjektor aus dem Notfall-Set durch die Kleidung hindurch an die Außenseite des Oberschenkels gedrückt. Anschließend unbedingt den Notarzt rufen. Dann ist es Zeit, ein Antihistaminikum und Cortison zu geben. Leidet der Betroffene an Atemnot, hilft das Bronchialspray (zwei Hübe, eventuell wiederholen). Den Patienten mit Atemproblemen setzt man am besten aufrecht. Hat er Kreislaufbeschwerden, sind Hinlegen und Beine-Hochlegen die richtige Lagerung. Bei Bewusstlosigkeit in die stabile Seitenlage bringen.

Nützliche Adressen

Information und Beratung

Deutscher Allergie- und Asthmabund: berät individuell und bietet umfangreiches Informationsmaterial für Mitglieder.

Anaphylaxie-Schulung

Arbeitsgemeinschaft Anaphylaxie – Training und Edukation (AGATE): Schulungen für Betroffene und Angehörige.

Ernährungsberatung

Arbeitskreis Diätetik in der Allergologie (AK-DIDA): Allergologisch versierte Ernährungsberater.

Allergie und Asthma

Präventions- und Informationsnetzwerk Allergie/Asthma (pina e. V.): Austausch für Eltern.

  • Tel. 04 51/50 04 29 91
Arztsuche
Finden Sie mit Hilfe der FOCUS-Gesundheit Arztsuche den passenden Mediziner.

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Diese fünf Dinge müssen immer zur Hand sein

  • Adrenalin ist die schnelle Hilfe bei schwerer Anaphylaxie. Es wird über eine automatische Spritze (Autoinjektor) durch die Kleidung hindurch in den Oberschenkel gegeben. Die Wirkung setzt nach rund fünf Minuten ein.
  • Antihistaminika lindern vor allem die Symptome an der Haut, wirken allerdings nicht auf die anderen Organsysteme. Je nach Präparat setzt die Wirkung nach 15 bis 30 Minuten ein.
  • Cortisonpräparate hemmen Entzündungen und wirken abschwellend. Ein Effekt stellt sich erst nach etwa einer Stunde ein. Cortison schwächt meist auch später auftretende Symptome ab.
  • Bronchienerweiternde Mittel verschaffen als Spray innerhalb weniger Minuten Linderung bei Atemnot. Sie sollten bei Patienten mit Asthma in der Vorgeschichte gegeben werden.
  • Allergie-/ Anaphylaxie-Pass enthält Angaben über die individuelle Allergie. Außerdem stehen darin Notrufnummern, Tipps für das richtige Verhalten und welche Medikamente in welcher Dosierung gegeben werden sollen.  

 

Dies ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text mit weiteren Informationen zu Allergie-Auslösern finden Sie in FOCUS-GESUNDHEIT „Starke Abwehr" – als Print-Heft oder als digitale Ausgabe.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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