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Corona und Grippe: Ein Termin, zwei Impfungen?

Gegen Covid-19 und Influenza kann gleichzeitig geimpft werden. Es gibt nur wenige Gründe, die dagegensprechen. Die Nebenwirkungen einer Doppelimpfung könnten jedoch stärker ausfallen.

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Ärztin verabreicht einer älteren Frau eine Spritze in den rechten Oberarm

© iStock

Die Europäische Union und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnen vor einer Doppelwelle aus Corona-Infektionen und der saisonalen Grippe im kommenden Winter. In einem gemeinsamen Appell rufen die EU-Gesundheitsbehörde ECDC und die WHO deshalb zu Doppelimpfungen gegen das Corona-Virus und die Influenza-Erreger auf – was viele Fragen mit sich bringt:

Kann man sich gleichzeitig gegen Corona und die Grippe impfen lassen?

Ja. Eine Grippe-Impfung darf am gleichen Termin wie die Corona-Impfung stattfinden, betont die Ständige Impfkommission (STIKO). Ein Abstand von 14 Tagen, wie früher empfohlen, war eine reine Vorsichtsmaßnahme, um eventuelle Nebenwirkungen der damals neuen COVID-19-Impfstoffe eindeutig zuordnen zu können.

Aber: Bei einer Kombination aus einem COVID-19-Vakzin und einem Lebendimpfstoff (zum Beispiel gegen Masern-Mumps-Röteln) soll weiterhin ein Mindestabstand von 14 Tagen eingehalten werden.

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Doppelimpfung: Sind die Nebenwirkungen dann stärker?

Das ist möglich. Bei einer Doppelimpfung wird üblicherweise am rechten und linken Oberarm geimpft. Die Impfreaktionen der Corona- und Influenza-Vakzine (zum Beispiel Schmerzen an der Einstichstelle, ErmüdungKopfschmerzen oder leichtes Fieber) treten häufiger auf als bei Impfungen, die an zwei unterschiedlichen Terminen stattfinden. 

Darf man sich trotz Erkältung impfen lassen?

Ja. Laut STIKO kann man sich auch erkältet gegen COVID-19 und gegen Grippeviren impfen lassen. Auch wenn die Körpertemperatur leicht erhöht ist (unter 38,5 Grad Celsius). Aber: Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5 Grad Celsius und mehr) leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden.

Denn ist das Immunsystem bereits stark mit der bestehenden Infektion beschäftigt, ist die Immunantwort auf die Impfung schwächer – sie wirkt also nicht so gut. Außerdem können zusätzliche Nebenwirkungen im Krankheitsfall stark belastend sein.

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Wann soll man sich gegen Grippe und Corona impfen lassen?

Im Herbst rollt die Corona-Welle meist stärker an, weil die Menschen sich häufiger innen aufhalten und Kälte und trockene Heizungsluft anfälliger für Infektionen machen. Die STIKO rät daher zur Auffrischimpfung mit einem an die Omikron-Variante angepassten Vakzin – das nun verfügbar ist.

Die Grippewelle beginnt erfahrungsgemäß etwas später – ab Januar. Weil der Körper nach der Impfung jedoch noch mindestens zwei Wochen braucht, um besser auf die Erreger reagieren zu können, sollte die Grippeimpfung zur Sicherheit schon früher erfolgen. Die STIKO empfiehlt eine Grippeimpfung zwischen Oktober und Mitte Dezember

Wer sollte sich gegen Grippe und Corona impfen lassen?

Das ist sehr individuell. Was eine Impfung gegen SARS-CoV-2 betrifft, empfiehlt die STIKO Folgendes:

  • Eine erste Booster-Impfung (dritte Impfung) für alle Personen ab zwölf Jahren.
  • Eine zweite Booster-Impfung (vierte Impfung) gegen Corona für Personen über 60 Jahren oder mit Vorerkrankungen oder hohem Infektionsrisiko.
  • Eine dritte Booster-Impfung (fünfte Impfung) kann laut STIKO für Personen mit besonderen Risiken (Hochbetagte, Personen in Altenpflegeheimen, Menschen mit Immundefizienz) sinnvoll sein.
  • Wichtig: Laut STIKO soll bei den Auffrischimpfungen ein Mindestabstand von sechs Monaten zu einer vorigen Corona-Infektion oder Impfung eingehalten werden.

Eine Influenza-Impfung (Grippe) ist laut STIKO für folgende Menschen sinnvoll:

  • Alle Personen ab 60 Jahren
  • Schwangere ab dem 2. Trimenon (ab der 14. Schwangerschaftswoche). Bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleides auch früher.
  • Alle Personen mit Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Leber- oder Nierenkrankheiten, Diabetes, Multiple Sklerose, Immundefizienz oder HIV.
  • Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen.
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt Lebende oder betreute Risikogruppen gefährden könnten.
  • Medizinisches Personal
  • Personen in Einrichtungen mit hohem Publikumsverkehr.
Quellen
  • Online-Informationen European Centre for Disease Prevention and Control: www.ecdc.europa.eu; Abruf: 26.10.2022
  • Online-Informationen Robert Koch-Institut: www.rki.de; Abruf: 26.10.2022
  • Online-Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.infektionsschutz.de; Abruf: 26.10.2022
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