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Vitamin K

Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, genauer: eine Vitamingruppe. Lesen Sie, welche Lebensmittel es enthalten und wie sich ein Mangel äußert.

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Inhaltsverzeichnis
Blumenkohl und Brokkoli in einer Schüssel

© Mauritius Images

Was ist Vitamin K?

Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Anders als es die Bezeichnung vermuten lässt, handelt es sich jedoch nicht um ein einzelnes Vitamin, sondern um eine Gruppe von K-Vitaminen. Die Wirkung dieses Vitamins erstreckt sich auf verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper.

Vitamin K ist allen voran an der Blutgerinnung beteiligt. Es hilft mit, die dafür notwendigen Eiweiße herzustellen. Daher können auch Vitamin K-reiche Lebensmittel die Wirkung mancher Blutverdünner beeinflussen, etwa Phenprocoumon oder Warfarin. Wer entsprechende Arzneien anwendet, sollte immer mit seinem Arzt abklären, inwieweit sich Vitamin K und Medikament vertragen. Neben der Blutgerinnung hat das Vitamin K aber noch mehr Funktionen: Es spielt bei der Herstellung von Eiweißen für das Blutplasma und der Niere sowie beim Knochenstoffwechsel mit. Es kann an der Entstehung des Knochenschwunds, der  Osteoporose, beteiligt sein. Welche Rolle das Vitamin genau hat und wie sich die Vitamingruppe in der Therapie nutzen lassen könnte, ist derzeit wissenschaftlich noch unklar. Das Gleiche gilt für die Frage, ob sich Vitamin-K als Prophylaxe für Knochenbrüche eignet. Genauso wissenschaftlich ungesichert ist noch die Wirkung von Vitamin K auf die Haut. Bei bestimmten Hautproblemen wird dem Vitamin ein günstiger Effekt nachgesagt. So soll Vitamin K beispielsweise bei Rosacea, einer chronisch-entzündlichen Hautkrankheit, helfen. Dafür gibt es aber derzeit keine wissenschaftlichen Belege.

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Vitamin K1 und Vitamin K2

Für den menschlichen Stoffwechsel sind zwei K-Vitamine wichtig - das  pflanzliche Phyllochinon, (Vitamin K1) und das bakterielle Menachinon (Vitamin K2).

  • Vitamin K1 entsteht in Pflanzen und findet sich deshalb vor allem in Gemüse und Obst, hauptsächlich in Grünpflanzen wie Spinat oder Brokkoli.
  • Vitamin K2 steckt in geringer Menge in tierischen Lebensmitteln wie Milch(produkten), Eiern oder Fleisch sowie in fermentierten Produkte wie Sauerkraut. Der Großteil des Vitamin K2 bildet sich allerdings dank der Mithilfe bestimmter Darmbakterien. Die Produktion geschieht also körperintern im Darm.
Vitamin K1 spielt vermutlich eher eine Rolle bei der Blutgerinnung. Vitamin K2 dagegen ist wahrscheinlich für den Kalzium-Stoffwechsel wichtig - und damit für die Knochengesundheit. Es sorgt dafür, dass der Körper Calcium verwerten kann. Daher ergänzen sich auch das Vitamin K und Vitamin D, das wieder die Kalziumaufnahme steuert. Beide wirken synergistisch beim Knochenaufbau und verstärken sich gegenseitig. Für Menschen, die Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel (Supplemente) einnehmen, könnte es daher auch sinnvoll sein, Vitamin K einzunehmen. So halten sich der Calcium-Transport und die Einlagerung in die Knochen im Gleichgewicht.

Welche Kombination aus Vitamin D (gemeint ist meist das natürliche Vitamin D3, das auch in Nahrungsergänzungsmittel steckt) und Vitamin K sinnvoll oder empfehlenswert ist, können Wissenschaftler nicht genau sagen. Unklar ist auch, ob sich eine kombinierte Aufnahme günstiger auf die Knochengesundheit auswirkt als die alleinige Einnahme von Vitamin D.

Vitamin K beim Baby

Neugeborene haben noch nicht genügend Speicher für Vitamin K. Babys müssen es also nach der Geburt zugeführt bekommen. Die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) empfiehlt eine Gabe von Vitamin K als Prophylaxe, um sogenannte Vitamin-K-Mangel-Blutungen zu verhindern. Das erste Mal bekommen Säuglinge das Vitamin normalerweise im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung U1 verabreicht.

Vitamin K: Tagesbedarf

Der Vitamin K-Tagesbedarf hängt vom Alter und dem Geschlecht eines Menschen ab. Danach richtet sich auch die tägliche Vitamin-K-Dosierung. Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt folgende täglichen Mengen:

Alter Vitamin K / Mikrogramm (µg) pro Tag Vitamin K / µg pro Tag
  männlich weiblich
0 bis unter 4 Monate 4 4
4 bis unter 12 Monate 10 10
1 bis unter 4 Jahre 15 15
4 bis unter 7 Jahre 20 20
7 bis unter 10 Jahre 30 30
10 bis unter 13 Jahre 40 40
13 bis unter 15 Jahre 50 50
15 bis unter 51 Jahre 70 60 (auch Schwangere und Stillende)
ab 51 Jahre 80 65

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)

Experten gehen davon aus, dass die meisten Menschen über die Ernährung ausreichend mit Vitamin K versorgt sind. Ein Tipp: Da Vitamin K fettlöslich ist, kann der Körper es besser aufnehmen, wenn Sie es mit einer Fettquelle kombinieren. Geben Sie zum Beispiel etwas Pflanzenöl zum Spinat oder Grünkohl.

Die zusätzliche Einnahme des Vitamins über Nahrungsergänzungsmittel ist in der Regel nicht nötig – es sei denn, Ärzte diagnostizieren einen Vitamin K-Mangel. Ob es sinnvoll ist, Vitamin K und Vitamin D zusammen einzunehmen, dazu gibt es nach Angaben der Verbraucherzentrale keine verlässliche Empfehlung.

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Vitamin K: Lebensmittel mit hohem Gehalt

Vitamin K steckt in vielen Lebensmitteln, hauptsächlich in grünem Gemüse (K1), aber auch in einigen tierischen Produkte (K2). Schon vergleichsweise geringe Mengen an grünem Gemüse (30 bis 100 Gramm) enthalten so viel, dass sich der empfohlene Schätzwert der DGE erreichen lässt. Neben Brokkoli und Co. zählen auch Hülsenfrüchte, Getreide und schwarzer Tee zu den Vitamin-K-haltigen Lebensmitteln.

Gute Vitamin-K2-Liefernanten sind Milchprodukte, Fleisch und Eigelb, aber auch in Fermentiertem findet sich Vitamin K, etwa im Sauerkraut. Hier kann das Vitamin-K-Vorkommen jedoch je nach verwendetem Bakterienstamm schwanken. Eine Orientierung über besonders Vitamin-K-reiche Lebensmittel bietet die folgende Übersicht.

Wo ist Vitamin K enthalten? Tabelle mit ausgewählten Lebensmitteln

Lebensmittel Vitamin K in µg pro 100 g Lebensmittel
  K1
Blumenkohl, roh 5 – 300
Brokkoli, roh 99 – 205
Erbsen 81
Grünkohl 817
Kichererbsen 264
Linsen 123
Mungbohnen, trocken 170
Rosenkohl, roh 177 – 570
Spinat, roh 200 – 400
Weißkohl 60 – 149
   
  K2
Aal 40
Kräuterfrischkäse (70 % Fett in der Trockenmasse) 40
Leber (Kalb) 89
Muskelfleisch (Schwein) 18
Speisequark (40 % Fett in der Trockenmasse) 50

Quelle: Elmadfa, Prof. Dr. I. et al.: Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle; 2016/17

Hinweis: Vitamin K ist recht hitzebeständig und bleibt bei der Zubereitung deshalb meist erhalten. Da es aber lichtempfindlich ist, sollten Sie die Lebensmittel dunkel lagern.

Vitamin-K-Mangel:

Ein Vitamin K-Mangel ist bei gesunden Erwachsenen eher selten. Über die normale Ernährung und die entsprechenden Darmbakterien lässt sich der Körper meist ausreichend versorgen.  Am häufigsten sind Säuglinge davon betroffen, weil sie das Vitamin nicht selbst herstellen können.

Verschiedene Faktoren können jedoch einen Vitamin K-Mangel begünstigen. Einige Beispiele, die als Ursachen in Frage kommen:

  • Krankheiten: z. B. chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie, Stoffwechselstörungen oder Lebererkrankungen können zu Vitamin K-Mangelerscheinungen führen
  • Langfristige Einnahme bestimmter Medikamente: z.B. Blutverdünner wie Warfarin, aber auch Medikamente gegen Epilepsie sowie Antibiotika

Vitamin-K-Mangel: Symptome

Vitamin K ist für die Funktion verschiedenster Organe und Körpersymptome wichtig. Wenn es dem Organismus fehlt, können diese Prozesse nicht mehr reibungslos ablaufen, was sich wiederum durch bestimmte Symptome bemerkbar macht. Was passiert bei einem Vitamin-K-Mangel? Einige Beispiele:

  • Konzentrationsprobleme und Antriebslosigkeit gehören zu den ersten Anzeichen eines Vitamin-K-Mangels.
  • Blutungen: Vitamin K ist für die Blutgerinnung zuständig. Ein wichtiges Symptom bei einem Mangel an Vitamin K sind Einblutungen in die Haut, die sich als blaue Flecken zeigen. Auch Blutungen aus der Nase, einer Wunde (Wundheilungsstörungen) oder im Magen-Darm-Trakt können vorkommen.
  • Darüber hinaus steigt das Risiko für Knochenbrüche, da Vitamin K auch indirekt am Aufbau und dem Erhalt der Knochen beteiligt ist.
Kein Anzeichen für einen Vitamin-K-Mangel sind dagegen Muskelschmerzen. Diese deuten eher darauf hin, dass Sie mit dessen Gegenspieler, dem Vitamin D, unterversorgt sind.

Vitamin-K-Mangel: Diagnostik und Therapie

Der richtige Ansprechpartner beim Verdacht auf einen Vitamin-K-Mangel ist zunächst einmal Ihr Hausarzt. Er kann die Diagnose über einen Blutgerinnungstest stellen. Liegt tatsächlich ein Vitamin-K-Mangel vor, lässt er sich beheben, indem der Arzt Vitamin-K-Präparate (Supplemente) verschreibt. Sie sind in Form von Tabletten oder einer Spritze (Injektion) erhältlich.

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Wenn Sie Vitamin K in seiner natürlichen Form aufnehmen -  also über pflanzliche und tierische Lebensmittel oder Bakterien es bilden – kann man Vitamin K nicht überdosieren. Bekannt sind aktuell nur vereinzelte allergische Überempfindlichkeitsreaktionen bei Erwachsenen. Anders ist es bei Säuglingen: Hier ist eine Überdosierung möglich. Ein Überschuss an Vitamin K äußert sich in einer gelblichen Hautverfärbung.

In Form von Nahrungsergänzungsmitteln kann Vitamin K Nebenwirkungen bei bestimmten Personengruppen hervorrufen oder die Therapie beeinflussen. Ein Beispiel: Wenn Sie hochdosiertes Vitamin K zusammen mit Thrombose-Medikamenten anwenden. Diese Arzneien beugen Blutgerinnseln vor und sind die Gegenspieler des Vitamin K.
Quellen
  • Bührer C et al.: Vitamin-K-Prophylaxe bei Neugeborenen; Springer; 28.03.2013; DOI: 10.1007/s00112-012-2827-x
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE): www.dge.de; Abruf: 06.08.2020
  • Online-Informationen Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 06.08.2020
  • Online-Informationen Verbraucherzentrale NRW e.V.: www.verbraucherzentrale.de; Abruf: 06.08.2020
  • Online-Informationen Verbraucherzentrale NRW e.V.: www.klartext-nahrungsergaenzung.de; Abruf: 06.08.2020
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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