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Eingerissene Mundwinkel

Eingerissene Mundwinkel sind meist schmerzhaft. Lesen Sie, welche Ursachen Mundwinkelrhagaden haben können und was Sie dagegen tun können.

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Inhaltsverzeichnis
Lippen einer jungen Frau mit eingerissenen Mundwinkeln

© Wonderplay / Shutterstock Creative

  • Ursachen: Die Gründe sind vielfältig, sie reichen von Infektionen (zum Beispiel. Bakterien, Viren, Pilze) über einen Mangel an Vitaminen (etwa Vitamin B12) oder Mineralien (Eisen) bis hin zu Grunderkrankungen (zum Beispiel Diabetes mellitus, Allergie, Neurodermitis)
  • Was tun? Die Behandlung hängt von der Ursache ab; Infektionen lassen sich etwa mit Antibiotika, Antipilzmitteln oder antiviralen Mitteln (als Salben) bekämpfen; daneben gibt es entzündungshemmende, juckreizlindernde und desinfizierende Salben und Cremes; auch pflanzliche Mittel und Hausmittel sowie einige Verhaltensmaßnahmen können helfen.
  • Wann zum Arzt und welcher Arzt? Wenn eingerissene Mundwinkel öfters auftreten oder nicht abheilen, zuerst zum Hausarzt, dann – je nach Ursache – zum Zahnarzt, Allergologen oder Hautarzt.

Eingerissene Mundwinkel haben viele Menschen irgendwann einmal, oft bei kühlen Temperaturen im Herbst und Winter. Kälte und trockene Heizungsluft setzen der Haut zu, auch an den Mundwinkeln. Trockene Mundwinkel können einreißen und es können sogenannte Mundwinkelrhagaden – das sind eingerissene, entzündete Mundwinkel – entstehen.

Eingerissene Mundwinkel sind ein ideales Einfallstor für Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze. Lesen Sie, welche Ursachen Mundwinkelrhagaden haben können. Es kann eine Infektion dahinterstecken, aber auch ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen oder eine ernstere Erkrankung. Erfahren Sie außerdem, was Sie gegen eingerissene Mundwinkel tun können.

Eingerissene Mundwinkel: Ursachen

Wenn die Mundwinkel eingerissen sind, ist dies meist (sehr) schmerzhaft. Das gilt besonders beim Kontakt mit sauren Substanzen, etwa Zitronensaft oder Essig. Außerdem können sich die Mundwinkel entzünden, wenn Krankheitserreger eindringen. Dazu gehören Hautkeime wie der Hefepilz Candida albicans, Herpes-Viren oder bakterielle Erreger wie Staphylokokken (Staphylococcus aureus). Ein feuchtes Milieu in den Mundwinkeln bietet diesen Keimen zudem einen idealen Nährboden zur Vermehrung und Verbreitung. Auch Stress kann übrigens Infektionen begünstigen, denn er setzt die Abwehrkraft des Immunsystems herab. Dann können sich „Krankmacher“ leichter ansiedeln und vermehren.

Typisch bei Mundwinkelrhagaden ist: Die Haut an den Mundwinkeln ist rissig, rau, gerötet, schmerzt und blutet manchmal auch leicht. Eingerissene Mundwinkel können prinzipiell Menschen jeglichen Alters und Geschlechts betreffen. Oft sind sie bei Kindern, älteren Menschen (das Alter setzt die Abwehrkräfte herab) und Personen mit geschwächten Immunsystem (zum Beispiel aufgrund von Krankheiten oder der Einnahme von Medikamenten) zu finden. Für eingerissene Mundwinkel gibt es noch einige andere Begriffe, etwa Perlèche“ (franz. pourlècher = sich die Lippen lecken), Cheilitis angularis (Cheilitis = mediz. Lippenentzündung / lat. angulus = Winkel, Ecke) oder im Volksmund Faulecke. Mit Faulen im eigentlichen Sinn hat dieser Begriff aber nichts zu tun.

Es gibt verschiedene Ursachen, warum eingerissene Mundwinkel entstehen. Der Grund kann entweder lokal vor Ort (an den Mundwinkeln) liegen oder an einer anderen Stelle des Körpers. Beispiele sind Krankheiten, die sich in anderen Bereichen des Organismus abspielen, sich aber auch an der Haut an den Mundwinkeln zeigen können. Beispiele hierfür sind Diabetes mellitus oder Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.

Häufige Ursachen für eingerissene Mundwinkel

  • Hautreizungen: Beispiele sind Daumenlutschen (deshalb sind kleine Kinder oft betroffen), häufiges Lecken der Lippen oder verstärktes Atmen durch den Mund (zum Beispiel bei verstopfter Nase im Rahmen einer Erkältung). Die Lippen besitzen keine Talg- und Fettdrüsen. Daher trocknet die Haut an den Mundwinkeln leichter mal aus und Mundwinkelrhagaden können entstehen.
  • Sehr trockene Haut: In diesem Fall spannt die Haut und reißt schnell ein. Schon geringste Bewegungen mit dem Mund, etwa beim Kauen oder Sprechen, genügen, um die Mundwinkel einreißen zu lassen. Vor allem bei kühlen Temperaturen im Herbst und Winter leiden viele Menschen unter trockener Haut. Auch hohe Zimmertemperaturen und eine trockene Heizungsluft entziehen der Haut Feuchtigkeit und lassen die Haut austrocknen.
  • Vermehrte Feuchtigkeit in den Mundwinkeln (wenn sich vermehrt Speichel dort ansammelt): Der Grund für eine verstärkte Speichelansammlung und eingerissene Mundwinkel kann ein schlechtsitzender Zahnersatz (Prothese) oder eine Zahnspange sein. Auch eine Fehlstellung des Unterkiefers kommt als Ursache in Fragen. Daneben können Falten in den Mundwinkeln die Ansammlung von Speichel begünstigen. Falten kommen zum Beispiel im Alter (die Spannung der Haut nimmt ab), bei Gewichtsverlust oder Rauchen (führt allgemein zu faltiger Haut) gehäuft vor.
  • Schutzmasken: Viele kennen eingerissen Mundwinkel auch aus der Corona-Pandemie. Das ständige Tragen von Schutzmasken kann zu entzündeten Mundwinkeln führen, weil sich die Feuchtigkeit aus dem Atem auf der Haut niederschlägt.

Eingerissene Mundwinkel: Krankheiten als Ursachen

Daneben gibt es noch einige Krankheiten, die mit eingerissenen Mundwinkeln in Verbindung stehen. Bei manchen Erkrankungen ist das Immunsystem geschwächt und kann sich nicht ausreichend gegen Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze zur Wehr setzen. Infektionen und eingerissene Mundwinkel sind bei immungeschwächten Menschen daher keine Seltenheit.

Die wichtigsten krankheitsbedingten Ursachen, wenn die Mundwinkel eingerissen sind:

  • Erkältung (grippaler Infekt): Wenn die Nase durch einen Schnupfen verstopft ist, atmen viele durch den Mund – die Haut in den Mundwinkeln trocknet aus und reißt schnell ein. Ganz allgemein trocknen Haut und Schleimhäute bei einer Erkältung aus, daher sind Feuchtigkeit und viel Trinken wichtig.
  • Allergie: Dabei reagiert die Haut überschießend auf bestimmte Substanzen. Solche Allergieauslöser (Allergene) können zum Beispiel Metalle wie Nickel (aus Schmuck, Zahnspangen) sowie Stoffe aus Zahnpasta oder Kosmetika (beispielsweise Farb- oder Duftstoffe im Make-up oder Lippenstift) sein.
  • Neurodermitis (atopische Dermatitis): Die Haut entzündet sich in Schüben, sie ist rau, gerötet und juckt sehr stark. Dies kann auch den Bereich der Mundwinkel betreffen.
  • Schuppenflechte (Psoriasis): Entzündete Mundwinkel können auch im Rahmen einer Psoriasis vorkommen. Dabei sind die Hautzellen überaktiv und vermehren sich rasant. Charakteristisch sind silbrige, glänzende Schuppen.
  • Diabetes mellitus: Die Zuckerkrankheit beeinträchtigt auch die Abwehrkraft des Immunsystems.
  • HIV-Infektion/Aids: Die Aktivität des Immunsystems ist bei einer HIV-Infektion herabgesetzt.
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa): Dabei werden über den Darm manche Nährstoffe (etwa Eisen) nicht ausreichend in den Körper aufgenommen. Ein Eisenmangel macht sich unter anderem durch eingerissene Mundwinkel bemerkbar.
  • Autoimmunkrankheiten wie das Sjögren-Syndrom oder Systemische Lupus Erythematodes (SLE): Bei einer Autoimmunerkrankung richtet sich das Immunsystem gegen körpereigene Strukturen und zerstört sie. Beim Sjögren-Syndrom werden die Speicheldrüsen angegriffen, typisch sind ein trockener Mund und trockene Lippen. Lupus erythematodes kann viele Organe betreffen, auch die Haut, und zu eingerissenen Mundwinkeln und Lippen führen.

Eingerissene Mundwinkel durch einen Mangel

Zuletzt kann die Ursache für eingerissene Mundwinkel auch ein Nährstoffmangel im Körper sein. Bei einer falschen, einseitigen Ernährung können dem Organismus zum Beispiel einige Vitamine und Mineralstoffe fehlen. In machen Phasen des Lebens haben Menschen zudem einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralien. Ein Beispiel ist die Schwangerschaft, in der viele Frauen unter eingerissenen Mundwinkeln leiden. Wird der erhöhte Bedarf nicht ausgeglichen, kann ein Mangel entstehen. Auch die Hormone spielen bei eingerissenen Mundwinkeln in der Schwangerschaft eine Rolle, weil die Haut allgemein trockener und spröder wird.

Die Gründe für eingerissene Mundwinkel können in einem Vitaminmangel (zum Beispiel Vitamin-B12, Vitamin B2, Folsäure) und/oder Eisenmangel liegen. Ein Eisenmangel führt wiederum zur Blutarmut (Anämie), weil Eisen ein wesentlicher Baustein des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin ist. So ist es manchmal ein erstes Anzeichen für die Blutarmut, wenn die Mundwinkel eingerissen sind.

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Eingerissene Mundwinkel: Was tun?

Viele stellen sich die Frage, was sie bei eingerissenen Mundwinkeln tun können. Denn die Schmerzen, etwa beim Sprechen, Konsum von Speisen und Kauen, sind meist sehr unangenehm. Auch optisch fallen Mundwinkelrhagaden oft unschön ins Auge. Es hängt immer von der Ursache ab, wie sich eingerissene Mundwinkel behandeln lassen. Manchmal liegt der Grund vor Ort in den Mundwinkeln selbst, etwa eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Pilzen. Dann genügt in der Regel eine lokale Behandlung, etwa mit einem Hausmittel, einer Creme oder Salbe.

In anderen Fällen ist eine Krankheit die eigentliche Ursache, etwa eine Allergie, Neurodermitis oder Diabetes mellitus. Wenn Ärzte diese behandeln, bessern sich meist auch entzündete, trockene und eingerissene Mundwinkel.  Bei einem Mangel an Nährstoffen gilt es, diesen zu beheben.

Eingerissene Mundwinkel: Salbe und Creme

Je nach Ursache und Beschwerden kommen Salben und Cremes zum Einsatz, die lokal wirken und auf die Haut aufgetragen werden. Manchmal hilft auch eine Kombination von verschiedenen Wirkstoffen.

Die wichtigsten sind:

  • Salben mit Wirkstoffen, die gegen Bakterien (Antibiotika), Viren (Virustatika) und Pilze (Antimykotika) vorgehen. Infektionen sind ein häufiger Grund für eingerissene Mundwinkel.
  • Antiseptische Salben, die desinfizierend wirken und die Anzahl der Krankheitserreger verringern.
  • Cremes mit Wirkstoffen, die Entzündungen hemmen und Juckreiz lindern, etwa Glukokortikoide (Kortison).
  • Salben mit antiallergischen Wirkstoffen, die unter anderem bei Rötungen und Juckreiz helfen.
  • Fetthaltige Salben und Cremes, etwa Vaseline oder Zinksalbe/Zinkpaste) schützen die Mundwinkel vor einem vermehrten Speichelfluss.
     

Daneben gibt es noch einige pflanzliche Mittel (zum Beispiel als Salbe oder Creme), die bei eingerissenen Mundwinkeln hilfreich sein können. Diese Pflanzen besitzen unter anderem entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkungen. Hierzu gehören:

  • Kamille
  • Ringelblume
  • Hamamelis
  • Teebaumöl

Eingerissene Mundwinkel: Hausmittel

Gegen eingerissene Mundwinkel gibt es zudem einige Hausmittel und Verhaltenstipps. Dazu gehören unter anderem:

  • Tupfen Sie Ihre Mundwinkel öfters mit Salbeitee ab, zum Beispiel mit einem Wattebausch. Der Tee sollte nicht zu heiß, sondern angenehm temperiert sein. Salbeitee enthält Gerbstoffe, die schützend wirken.
  • Eine Mischung aus Honig und Olivenöl (geringe Mengen von beidem in einer Schüssel mischen) gilt als ein gutes Hausmittel bei eingerissenen Mundwinkeln. Die Haut wird wieder geschmeidig.
  • Versuchen Sie, Ihre Mundwinkel möglichst trocken zu halten. Achten Sie darauf, Ihre Lippen nicht ständig mit der Zunge zu befeuchten. Speichelansammlungen tupfen Sie vorsichtig mit einem Papiertaschentuch aus den Mundwinkeln.
  • Kratzen Sie entzündete Stellen nicht auf und entfernen Sie auch nicht die Krusten mit den Fingern – sonst heilen eingerissene Mundwinkel noch schlechter. Außerdem können sich offene Wunden wieder leichter mit Bakterien und anderen Krankheitserregern infizieren.
  • Lassen Sie den Sitz Ihres Zahnersatzes überprüfen und ihn gegebenenfalls anpassen. Achten Sie auch selbst auf eine gute Mundhygiene (regelmäßiges Zähneputzen, Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten verwenden)

Eingerissene Mundwinkel: Mangel und Krankheiten behandeln

Manchmal sind eingerissene Mundwinkel durch eine Grunderkrankung oder eine Mangelerscheinung des Körpers bedingt. Dann gilt es, diese Auslöser zu beseitigen oder zu behandeln. In der Regel bessern sich dann auch die Mundwinkelrhagaden.

Beispiele:

  • Ein Vitaminmangel oder Eisenmangel lässt sich durch Nahrungsergänzungsmittel (zum Beispiel Vitamin B12, Vitamin B2, Folsäure) beziehungsweise Medikamente (Eisenpräparate) beheben. Achten Sie zudem auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, durch die Ihr Körper alle lebenswichtigen Nährstoffe erhält.
  • Ist eine Allergie der Grund, sollten Sie versuchen, den Auslöser zu meiden (Allergenkarenz). Außerdem gibt es bei Kontaktallergien Medikamente, die bei Hautekzemen helfen.
  • Bei anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Neurodermitis oder HIV müssen Ärzte diese ausreichend behandeln.

Eingerissene Mundwinkel: Wann zum Arzt gehen?

Eingerissene Mundwinkel gehen manchmal nicht weg. Sie heilen nicht oder nur schwer wieder ab. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass die Haut an den Mundwinkeln beim Sprechen oder Kauen permanent beansprucht wird. Außerdem können beim Essen Speisen wie Essig oder Zitronensaft in die Mundwinkel geraten und die Haut weiter reizen. Und ganz trocken sind die Mundwinkel bei den meisten Menschen nicht.

Wer ständig eingerissene Mundwinkel hat, sollte die Ursache ärztlich abklären lassen. Denn es können Infektionen, ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen oder eine Grunderkrankung wie Diabetes mellitus, Neurodermitis oder eine Allergie dahinterstecken. Diese müssen Ärzte behandeln.

Welcher Arzt bei eingerissenen Mundwinkeln in Frage kommt, hängt daher auch von der Ursache ab. Hausärzte sind eine gute erste Anlaufstelle.  Danach sind zum Beispiel Zahnärzte, Allergologen, Hautärzte oder Infektiologen die richtigen Ansprechpartner.

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Quellen
FOCUS-Gesundheit 01/24 – Einfach besser leben 2024

© FOCUS-Gesundheit

FOCUS-Gesundheit 01/2024

Einfach besser leben 2024
Viele Alterungsprozesse lassen sich nachweislich bremsen. Was uns jung hält. Wie wir Lust an Bewegung (wieder) finden. Plus: Übungen fürs Home-Workout. U.v.m.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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