- eine geringe Bildung
- Bluthochdruck
- Kopfverletzungen
- Rauchen
- hoher Alkoholkonsum
- Bewegungsmangel
- Typ-2-Diabetes
- starkes Übergewicht
- Luftverschmutzung
- eine Hörminderung
- Depression
- Einsamkeit
Die Lancet-Kommission hat jetzt noch zwei weitere Risikofaktoren ergänzt:
- Sehverlust
- ein erhöhter LDL-Cholesterinspiegel.
Demenzrisiko lässt sich jederzeit verringern
Würde es etwa gelingen, erhöhte LDL-Cholesterinwerte im mittleren Lebensalter komplett zu eliminieren, gäbe es sieben Prozent weniger Demenzerkrankungen. Könnte man eine starke Beeinträchtigung des Sehvermögens in der Bevölkerung vermeiden, würden zwei Prozent weniger Demenzfälle auftreten. Die Eliminierung aller 14 Risikofaktoren könnte theoretisch 45 Prozent aller Demenzerkrankungen verhindern.
„Diese Erkenntnisse machen Hoffnung“, heißt es in der Studie, denn „das Präventionspotential ist hoch“. Prof. Steffi Riedel-Heller, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health am Universitätsklinikum Leipzig lobt die Ergebnisse der Studie und ordnet ein: Würden die Risikofaktoren für Demenz allein in Deutschland bis 2033 nur um 15 Prozent reduziert werden, wären das 138.000 Demenzfälle weniger.
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Wichtige Empfehlungen für jede Lebensphase
Viele dieser 14 Risikofaktoren seien laut Lancet-Kommission zudem Dinge, die Einzelpersonen beeinflussen könnten, wie etwa Rauchen und Bewegungsmangel. Außerdem sei es wichtig, das Demenzrisiko in jeder Lebensphase wirksam zu verringern – von der frühkindlichen Bildung bis zum Verwenden eines Hörgeräts im Alter.
Wer Demenz entgegenwirken will, der sollte der Kommission zufolge:
- Maßnahmen zum Rauchstopp ergreifen
- Alkoholkonsum verringern
- Depressionen behandeln lassen
- Screening auf Sehverlust durchführen lassen
- Hörgeräte benutzen
- schädlichen Lärm vermeiden
- vaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, einen erhöhten Cholesterinwert und Diabetes konsequent behandeln
- körperliche Aktivität fördern
- bei Kontaktsportarten und beim Fahrradfahren einen Kopfschutz verwenden.
Auch Prof. Frank Jessen, Leiter der Arbeitsgruppe Klinische Demenzforschung der Uniklinik Köln, betont die Bedeutung der Prävention und fordert: „Es muss allgemein bekannter werden, dass auch das Gehirn durch ein gesundes Leben geschützt werden kann, nicht nur das Herz“.
Quellen
- Livingston, G et al: Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report of the Lancet standing Commission; The Lancet; 2024; DOI: 10.1016/S0140-6736(24)01296-0
- Online Informationen Science Media Center: www.sciencemediacenter.de; Abruf: 09.08.2024