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MRT (Magnetresonanztomographie)

Was ist ein MRT, wie funktioniert die Untersuchung und wann kommt die Magnetresonanztomographie zum Einsatz?

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Inhaltsverzeichnis
Bilder einer MRT-Aufnahme auf einem Bildschirm. Im Hintergrund: Patient auf Liege in der MRT-Röhre, daneben technische Assistentin

© Mauritius Images

Zusammenfassung:

  • Definition: Untersuchungsmethode, die mit starken Magnetfeldern und Radiowellen arbeitet, zerlegt den Körper in „Scheibchen“ und liefert detaillierte MRT-Schnittbilder; keine Strahlenbelastung; zur Diagnose von Krankheiten, aber auch als bildgebende Unterstützung bei der Behandlung und Eingriffen (interventionelle Radiologie); kann Weichteile gut darstellen, z. B. Organe und Gewebe, aber auch Prozesse im Körper sichtbar machen
  • Vorbereitung: Aufklärungsgespräch, metallische Teile ablegen (z. B. Uhren, Schmuck, Geld); Kleidung ohne Metallteile ist unproblematisch, MRT ist grundsätzlich auch mit Tattoo möglich; nüchterner Zustand meist nicht nötig; nicht geeignet z. B. bei Herzschrittmacher, Gehirnschrittmacher, im frühen Stadium einer Schwangerschaft nur in absoluten Ausnahmefällen
  • MRT-Untersuchung: mit oder ohne Kontrastmittel möglich, für die MRT auf einer Liege Platz nehmen (z. B: Bauch, Rücken, seltener sitzend); Notfallknopf für alle Fälle; Liege fährt in die MRT-Röhre; Magnete erzeugen laute Geräusche, daher Schallschutz oder Kopfhörer; es gibt offenes MRT, z. B. für Menschen mit Platzangst; MRT dauert eine Viertel- bis eine Stunde; Auswertung des MRT-Befundes mit Ihrem Arzt
  • MRT-Nebenwirkungen: Ein MRT ist nicht schädlich oder gefährlich, arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen und gilt als sichere Untersuchungsmethode, mögliche Risiken: selten kann Kontrastmittel allergische Reaktion auslösen 
  • Unterschied MRT und CT: können verschiedene Strukturen unterschiedlich gut darstellen, CT eher für Knochen, MRT eher für weiche Gewebe und Strukturen; CT arbeitet mit Röntgenstrahlen, die mit Strahlenbelastung verbunden sind, MRT dagegen nicht.

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Was ist eine MRT?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Untersuchungsverfahren in der Medizin. Ein anderer Name für die MRT ist Kernspintomographie. Neben anderen bildgebenden Verfahren wie Röntgen, Ultraschall (Sonographie) oder Computertomographie (CT) besitzt die MRT eine große Bedeutung in der Diagnostik verschiedener Erkrankungen.

Eine MRT funktioniert mit starken Magnetfeldern und Radiowellen. Manchmal kommt ein Kontrastmittel zum Einsatz. Die Untersuchung liefert dataillierte Schnittbilder aus dem Körperinneren. Vor allem die Struktur und Funktion von Geweben und Organen (Weichteilgewebe) lassen sich mittels Magnetresonanztomographie gut darstellen. Das Verfahren kann aber auch dynamische Prozesse sichtbar machen, zum Beispiel Stoffwechselvorgänge im Gehirn. Eine Magnetresonanztomographie lässt sich beispielsweise in einer radiologischen Praxis oder radiologischen Abteilung im Krankenhaus durchführen. 

MRT: Diagnostik

Die MRT kommt in der Diagnostik vieler verschiedener Erkrankungen zum Einsatz. Besonders gut lassen sich Veränderungen im Weichteilgewebe auf MRT-Bildern beurteilen, zum Beispiel ein Meniskusschaden am Knie oder ein Bandscheibenvorfall. Auch flüssigkeitsgefüllte Hohlräume wie das Herz, Blutgefäße, die Galle oder Bauchspeicheldrüse kann die Kernspintomographie gut darstellen. In der Diagnostik von Krebserkrankungen hilft die MRT dabei, Tumoren und Metastasen ausfindig zu machen und ihr Ausmaß zu beurteilen. Knöcherne Strukturen kann die MRT dagegen weniger gut sichtbar machen – hier ziehen Mediziner das klassische Röntgenbild heran, etwa die Computertomographie. Sie arbeitet mit Röntgenstrahlen. 

Zum Beispiel von diesen Organen und Geweben liefert die MRT Bilder:

  • Kopf, Gehirn (craniale MRT oder cMRT)
  • Rückenmark
  • Wirbelsäule
  • Gelenke
  • Muskeln, Bänder und Knorpel
  • Halsweichteile
  • weibliche Brust
  • Prostata
  • Bauch- und Beckenorgane
  • Gallen- und Bauchspeicheldrüsengang
  • Nieren und Harnwege
  • weibliche Beckenorgane
  • Herz und Herzgefäße
  • Blutgefäße

Mittels MRT lassen sich auch Funktionsabläufe und Prozesse im Körper sichtbar machen. Diese Methode heißt funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT). Sie kann zum Beispiel eine veränderte Durchblutung in verschiedenen Hirnregionen zeigen und Hinweise auf die Aktivität des Gehirns liefern. Wichtig ist dies zum Beispiel bei neurochirurgischen Eingriffen.

Diagnotische und interventionelle Radiologie

Der Einsatz der MRT in der Diagnostik gehört zum Gebiet der diagnostischen Radiologie. Zu unterscheiden davon ist die interventionelle Radiologie (IR). Das Wort „interventionell“ bedeutet, dass eine Intervention stattfindet, zum Beispiel in Form eines Eingriffs oder einer aktiven Therapie. Manche Eingriffe werden unter „bildgebender Kontrolle“ durchgeführt, zum Beispiel durch eine MRT, CT oder einen Ultraschall. Ein Beispiel ist die Biopsie (Gewebeentnahme) beim Verdacht auf Brustkrebs, die unter der Kontrolle der MRT oder eines Ultraschalls stattfinden kann. Auch die Implantation eines Stents fällt in den Bereich der interventionellen Radiologie. Dabei bringen Ärzte kleine Gefäßstützen in verengte Herzkranzgefäße ein und nutzen dafür bildgebende Verfahren wie eine Angiografie, mittels derer sich Gefäße bildlich darstellen lassen. 

Weitere Anwendungsgebiete der interventionellen Radiologie sind zum Beispiel:

  • Behandlung von Gefäßerkrankungen: Entfernung oder Auflösung von Blutgerinnseln, insbesondere bei akuten Schlaganfällen, Lungenembolien oder tiefen Venenthrombosen
  • Krebstherapie: lokale Behandlung von Lebertumoren
  • Behandlung von Herzerkrankungen: etwa bei fortgeschritterer Peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK)
  • Gastroenterologie: Legen von Ernährungskathetern in Magen oder Dünndarm
In Kooperation mit Dr. Johann Wolfgang Rechmeier

Präzision ist unter Werkzeug.

Dr. Johann Wolfgang Rechmeier, Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin

"Durch interventionelle Radiologie behandeln wir Erkrankungen millimetergenau, ohne den Körper operativ öffnen zu müssen."

MRT: Funktionsweise

Die MRT funktioniert mit starken Magnetfeldern und hochfrequenten Radiowellen, die für Menschen gesundheitlich unbedenklich sind. Einer Strahlenbelastung sind Sie bei einer MRT im Gegensatz zu anderen bildgebenden Verfahren also nicht ausgesetzt. 

Vereinfacht lässt sich die Funktionsweise der MRT so beschreiben:

  • Das Magnetfeld sorgt dafür, dass sich die Wasserstoffatome im menschlichen Körper entlang dieses magnetischen Feldes ausrichten. Vergleichbar ist dies mit einer Kompassnadel, die sich durch ein Magnetfeld in verschiedene Richtungen lenken lässt. 
  • Jetzt wird Energie in Form von Radiowellen zugeführt. Dadurch verändert sich die Ausrichtung der Atomkerne für einen kurzen Moment. Wird der Radioimpuls abgeschaltet, kehren sie wieder in den ursprünglichen Zustand zurück. 
  • Dadurch entstehen Signale, die von der Zusammensetzung des Gewebes abhängen – die unterschiedlichen Körpergewebe haben nämlich verschiedenen Wassergehalt. Die Wasserstoffkerne im Körper reagieren je nach chemischer Verbindung und molekularer Umgebung unterschiedlich. 
  • Aus diesen Signalen errechnet ein Computer MRT-Bilder in unterschiedlichen Graustufen. Die untersuchte Körperregion, zum Beispiel der Kopf bei einer cMRT, wird in dünne Schichten oder „Scheibchen“ zerlegt. Diese Schnittbilder der untersuchten Strukuturen sind auf dem Monitor sichtbar. So können Radiologen zum Beispiel Bindegewebe, Knochen, Vernarbung, Fett, Blut, Wasser oder Verkalkungen voneinander unterscheiden. 

Die MRT eignet sich gut zur Darstellung von Geweben, die größeren Mengen an Wasser oder Wasserstoff-Atomen enthalten. Sie lassen sich auf den MRT-Bildern gut darstellen. Anders ist es mit Geweben, die nur wenig Wasser enthalten, zum Beispiel Knochen. Daher lassen sich Knochenbrüche nicht gut auf MRT-Bildern sichtbar machen. Hier wählen Ärzte meist eine Röntgenuntersuchung. 

Der Aufbau eines MRT-Geräts ist komplex: Es gibt verschiedene Spulen, Messgeräte zur digitalen Signalverarbeitung, eine Anlage zur Erzeugung des Radioimpulses, einen Magneten, eine Bedienkonsole und einen Rechner zur Steuerung der Gesamtanlage. Ein Magnetresonanztomograph ist ein sehr großes und schweres Gerät, das in einem abgeschirmten Raum stehen muss. In der Mitte befindet sich eine Art Röhre, in der Patienten auf einer Liege Platz nehmen.

MRT: Vorbereitung

Eine MRT benötigt eine gewisse Vorbereitung. Bevor Sie den Untersuchungsraum betreten, gibt es ein paar Maßnahmen zu beachten:

  • Der starke Magnet zieht Metallteile an und erhitzt sie. Sie müssen daher alle Gegenstände ablegen, die Metall enthalten könnten. Dazu zählen unter anderem Gürtel mit Metallschließen, Geld, Schlüssel, Schmuck, Uhren, Brillen, Hörgeräte und herausnehmbare Zahnprothesen. Auch ein Piercing müssen Sie vor der MRT entfernen. 
  • Scheck- und Chipkarten dürfen nicht in die Nähe des Magneten gelangen – sie könnten durch die Magnetwellen unbrauchbar werden. 
  • Kleidung ist im MRT kein Problem, sofern sie keine Metallteile enthält. 
  • Ein Tattoo schließt eine MRT nicht aus, könnte aber Probleme verursachen. Manche Tattoo-Farben enthalten eisenhaltige Pigmente. Sie können sich erwärmen und die Haut reizen oder sogar verbrennen. Frisch gestochene Tattoos können im Magnetfeld außerdem verlaufen. Sagen Sie Ihrem Arzt, wenn Sie Tätowierungen und (Permanent-)Make-up haben.
  • Manche Wundverbände oder Pflaster, zum Beispiel Medikamentenpflaster oder Nikotinpflaster, können ebenfalls eine Metallbeschichtung enthalten. Diese sollten Sie vor der MRT ebenfalls entfernen.
  • Nüchtern zur MRT erscheinen müssen Sie prinzipiell nicht, sondern nur bei speziellen Untersuchungen. Beispiel: Wenn der Magen-Darm-Trakt oder die Gallenwege abgebildet werden sollen. Auch bei einer MRT mit Kontrastmittel kann nüchtern zu bleiben und wenige Stunden vorher nichts mehr zu essen manchmal notwendig sein. Ein Beispiel ist eine MRT des Bauchraums. Fragen Sie Ihren Arzt am besten vorher.
  • Gefäßstützen (Stents), Zahnimplantate, Schrauben, Verhütungsspiralen, Platten und Gelenkprothesen könnten im MRT-Gerät verrutschen, zu Verbrennungen führen oder die Bilder verzerren. Ärzte weisen Sie im Aufklärungsgespräch zur MRT darauf hin. Aussschlusskriterium für eine MRT sind diese jedoch nicht. 
  • Teilen Sie Ihrem Arzt zudem mit, ob und welche Medikamente Sie einnehmen. Am besten bringen Sie einen aktuellen Medikationsplan mit. Manche Medikamente müssen Sie kurz vor einer MRT bis kurz danach eventuell absetzen Beispiele: Herz-Kreislauf-Medikamente wie Betablocker oder Nitrate bei einem MRT des Herzens (Kardio-MRT). Sie können das Untersuchungsergebnis verfälschen, weil sie die Herzfrequenz beeinflussen können. Sagen Sie auch, wenn Sie eine Allergie haben, zum Beispiel auf ein Kontrastmittel. 

Der Arzt geht vor der Untersuchung alle Punkte mit Ihnen durch und fragt Sie nach den wichtigsten Eckdaten. Er entscheidet auch, ob die Untersuchung in Ihrem Fall unbedenklich ist und welche Vorkehrungen zu treffen sind. 

Das starke Magnetfeld kann die Steuerungselektronik medizinischer Geräte stören und Implantate verschieben. Mit Herzschrittmacher ins MRT dürfen Sie daher nicht. Gleiches gilt für Menschen mit:

  • Insulinpumpe
  • Cochleaimplantat
  • Hirnschrittmacher 
  • Gefäßclips im Kopfbereich
  • Granat- oder Eisensplittern in der Nähe des Gehirns, Rückenmarks, Nervensystems, Auges, großer Gefäße oder der Lunge 
  • älteren Modellen von künstlichen Herzklappen
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MRT: Untersuchung

Am Anfang der MRT-Untersuchung steht ein Aufklärungsgespräch, in dem Sie alle wichtigen Informationen zum Ablauf der MRT erhalten, zum Beispiel dass und warum das MRT-Gerät Geräusche macht und während der Messung laut klopft und brummt. Sie können umgekehrt auch Fragen stellen, die Ihnen wichtig sind oder Sorgen bereiten. 

In einem separten Unkleideraum legen Sie anschließend alle Teile ab, die Metalle enthalten oder metallisch sein könnten. Wenn die MRT mit einem Kontrastmittel durchgeführt wird, erhalten Sie einen venösen Zugang, durch den das Kontrastmittel während der MRT in den Körper eingebracht wird. Danach werden Sie in den eigentlichen Untersuchungsraum gebeten, in dem der Magnetresonanztomograph steht. 

Das Fachpersonal erklärt Ihnen, in welcher Position die Untersuchung stattfinden soll. Bei einer MRT der Brust (Mamma-MRT) liegen Sie zum Beispiel auf dem Bauch, in anderen Fällen auf dem Rücken. Manchmal wird die MRT sitzend durchgeführt. Beim sogenannten Upright-MRT nehmen Sie während der Untersuchung eine aufrechte Position ein – sitzend oder sogar stehend. Dadurch lässt sich die natürliche Gewichtsbelastung besser darstellen, etwa an der Wirbelsäule. Solche Upright-Systeme sind allerdings nicht flächendeckend verfügbar und eignen sich nur zur Diagnose bestimmter Erkrankungen, zum Beispiel der Knie- oder Hüftgelenke. 

MRT-Röhre

  • Der Magnetresonanztomograph besitzt eine schmale Liege, auf der Sie Platz nehmen (in der zuvor festgelegten Position). Wenn gewünscht, erhalten Sie eine Decke, die Sie während der Untersuchung wärmen soll. Es gibt zudem Polster und Gurte, die Sie in der richtigen Position stabilisieren. Sie sollen möglichst entspannt liegen.
  • Außerdem erhalten Sie einen Notfallknopf, den Sie drücken können. Sie können jederzeit Alarm geben, zum Beispiel, wenn Sie Platzangst bekommen. Wenn Sie befürchten, dass Sie die Untersuchung in dem engen Gerät nicht überstehen, können Sie sich vorher ein beruhigendes Medikament verabreichen lassen. 
  • Dann werden Sie auf der Liege in die MRT-Röhre hineingefahren. Manche halten ihre Augen geschlossen, um die Enge im Gerät auszublenden und Platzangst oder unangenehme Gefühle erst gar nicht aufkommen zu lassen. 
  • Besonders wichtig ist es, dass Sie sich während der Untersuchung nicht bewegen und so ruhig wie möglich liegen bleiben. Sie sollten außerdem möglichst ruhig atmen. Sonst können die Bilder unscharf und nicht aussagekräftig genug sein und die Untersuchung muss gegebenfalls wiederholt werden. Manchmal müssen Sie kurz die Luft anhalten. Wann und wie lange, erfahren Sie per Gegensprechanlage.
  • Eine MRT kann sehr laut sein. Durch das Aktivieren und Deaktivieren der Magnetspulen entstehen bei einer MRT Geräusche, die an ein lautes Klopfen oder Stampfen erinnern. Bevor Sie in die MRT-Röhre gefahren werden, erhalten Sie deshalb einen Gehörschutz oder schalldichten Kopfhörer. Über diesen wird auf Wunsch auch Musik zur Enstpannung eingespielt. 
  • Bevor die Untersuchung beginnt, verlassen Ärzte und technische Assistenten den Raum. Durch ein Fenster hat das Personal Sie aber weiterhin im Blick. Über eine Gegensprechanlage können Sie zudem miteinander sprechen. 
  • Manchmal wird während der MRT-Untersuchung ein Kontrastmittel (siehe unten) verabreicht. Das Personal kündigt es über die Gegensprechanlage an, wenn das Kontrastmittel einfließt, um ein Erschrecken zu vermeiden. Viele Menschen verspüren ein Wärmegefühl. 

MRT offen

Einigen Kliniken und radiologische Arztpraxen bieten eine Untersuchung im sogenannten offenen MRT an. Diese modernen Geräte umschließen Sie nicht komplett. So können zum Beispiel der Kopf und/oder die Beine und Füße (abhängig von der zu untersuchenden Körperregion) herausragen. Das offene MRT ist für Platzangst-Patienten geeignet. Aber auch für Kinder und Übergewichtige ist es oft besser, wenn das Gerät für die MRT offen ist und man sich nicht so beengt fühlt. Die Untersuchung lässt sich so oft besser meistern – und der Arzt hat wenn nötig „Zugriff“ auf Sie. 

Kontrastmittel bei der MRT 

In der medizinischen Diagnostik wird eine MRT mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt. Ein Kontrastmittel ist nötig, wenn ähnliches Gewebe auf den Bildern besser voneinander abgegrenzt werden soll. Auch bei Tumoren oder Entzündungsherden ist eine MRT mit Kontrastmittel oft aussagekräftiger, weil sich das Mittel im kranken Gewebe verstärkt anreichert. Das Kontrastmittel wird über eine dünne Kanüle (sie wird vor der Untersuchung angebracht) in eine Armvene gespritzt. Es ist nicht radioaktiv und in der Regel gut verträglich. Lediglich für Menschen mit einer Nierenerkrankung eignen sich bestimmte Kontrastmittel nicht (siehe Nebenwirkungen). 

MRT-Befund: Auswertung

Schon während der MRT-Untersuchung übermittelt das Gerät alle Bilddaten digital an einen Computer. Auf dem Monitor erscheinen die Aufnahmen als schwarz-weiße Schnittbilder. Ärzte können die Bilder in verschiedenen Ebenen betrachten und auswerten. Der schriftliche MRT-Befund wird nach wenigen Tagen an Ihren behandelnden Arzt geschickt. Vielleicht bekommen Sie auch eine CD mit dem MRT-Befund und der Auswertung mit nach Hause. Den Datenträger sollten Sie gut aufbewahren und eventuell zu weiteren Untersuchungen mitbringen. Ärzte können die MRT-Daten kopieren und in ihren PC einspielen. Den Befund besprechen Sie immer mit Ihrem behandelnden Arzt. 

Wie lange dauert ein MRT?

Die Dauer des MRT hängt von der jeweiligen Fragestellung ab, die Ärzte klären möchten. Die Untersuchung kann verschieden lang dauern – von einigen Minuten bis hin zu einer Stunde. Üblich sind aber ungefähr 15 bis 30 Minuten, etwa bei einer Mamma-MRT.

Heilende Einsichten ins Gehirn

Wie Patienten mit neurologischen Erkrankungen von therapeutischen und diagnostischen Innovationen profitieren.

Prof. Dr. Susanne Knake, Fachärztin für Neurologie und Leiterin des Epilepsiezentrums Hessen am Uniklinikum in Marburg.
Frau Professor Knake, Diagnosen in der Neurologie können heute sicherer denn je gestellt werden – wie ist das möglich?

Entscheidend ist die moderne Bildgebung, insbesondere das Hochfeld-MRT. Es liefert Aufnahmen mit mehr Signal und weniger Rauschen. Die Bildqualität hat sich deutlich verbessert, und wir bekommen eine hohe räumliche Detailauflösung. Durch automatisierte Auswertungen entdecken wir Veränderungen des Gehirns (Läsionen), die dem bloßen Auge entgehen würden.

Indem wir die Ergebnisse verschiedener Bildgebungsverfahren kombinieren, erhalten wir ein deutlicheres Bild der Erkrankung eines Patienten. Das verbessert die Diagnose wie auch die nachfolgende Therapie erheblich.

Haben Sie ein Beispiel für die Fortschritte in der Therapie?

Das Hochfeld-MRT erlaubt uns, eine tiefe Hirnstimulation hochpräzise durchzuführen. Bei dem Verfahren wird das Hirn von Patienten mit Parkinson oder Epilepsie elektrisch angeregt, um krankhafte Signalveränderungen zu beseitigen. Während der OP können wir heute alle diagnostischen Informationen millimetergenau in das MRT integrieren, das der Chirurg während des Eingriffs sieht. Die Technik ermöglicht, Elektroden viel genauer zu platzieren. Dadurch können Menschen mit Epilepsie, die früher als inoperabel galten, anfallsfrei werden.

Für bestimmte Epilepsie-Patienten eignen sich auch chirurgischen Verfahren, bei denen Hirngewebe entfernt wird. Wie gehen Sie dabei vor?

Wir nutzen minimalinvasive Methoden, um Nervenzellen, die für die Entstehung der Epilepsie verantwortlich sind, zu entfernen. Dazu setzen wir eine Elektrode ein, an die wir eine Radiofrequenz anlegen, eine Art Ultraschall, der zur Erhitzung des betroffenen Gewebes führt, das dann zerfällt. Alternativ arbeiten wir mit Lasern.

Interview: Andrea Bannert

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MRT-Nebenwirkungen: Ist eine MRT schädlich

Eine MRT arbeitet mit starken Magnetfelden, die gesundheitlich unbedenklich sind. Eine MRT ist nicht schädlich oder gefährlich. Im Unterschied zur klassischen Röntgenuntersuchung oder der Computertomographie (ebenfalls eine Rötngenmethode) gibt es bei der Magnetresonanztomographie keine Strahlenbelastung, die gesundheitliche Risiken durch das MRT bedeuten könnte. Langzeitschäden durch die MRT sind bisher nicht bekannt. 

Die Magnetresonanztomographie gilt als sehr sichere Untersuchungsmethode, die nur selten Nebenwirkungen hervorruft. Wenn alle Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden (siehe Vorbereitung), birgt eine MRT kaum Risiken. Selten treten bei manchen Patienten Schwindelgefühle, Kopfschmerzen oder Ohrengeräusche auf. Diese Erscheinungen verschwinden in der Regel kurz nach der Untersuchung wieder. 

Manchmal kann es bei einer MRT mit Kontrastmittel zu allergischen Reaktionen mit Hautreizungen oder Übelkeit kommen. Diese klingen jedoch meist schnell wieder ab. Die Ursache für die allergische Reaktion ist oft das im Kontrastmittel enthaltene Gadolinium. Wenn Sie unter einer Allergie leiden oder schon einmal allergisch auf ein Kontrastmittel reagiert haben, sollten Sie dies dem Arzt vor der MRT mitteilen. 

Vorsicht ist bei Patienten mit einer Nierenerkrankung geboten. Bei ihnen bleibt das Kontrastmittel länger als üblich im Blut und kann in seltenen Fällen Entzündungsreaktionen auslösen. Ärzte führen bei nierenkranken Patienten daher nur dann eine MRT mit Kontrastmittel durch, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Sie verwenden dann die niedrigstmögliche Dosierung.

In den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft wird eine MRT nur in absoluten Ausnahmefällen durchgeführt. Zwar gibt es bisher keine Belege dafür, dass die Untersuchung dem Ungeborenen schadet. Allerdings sind mögliche Auswirkungen der MRT in der Schwangerschaft noch nicht ausreichend erforscht.

Unterschied: MRT und CT

Zwischen MRT und CT gibt es einige Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten, zum Beispiel die Untersuchung in einer Röhre. Der wichtigste Unterschied zwischen MRT und CT ist die Art und Weise, wie die Schichtbilder erzeugt werden. Bei einer MRT geschieht dies mittels Magnetfeldern und Radiowellen, bei einer Computertomographie dagegen mit Röntgenstrahlen. Die CT ist deshalb – wie jede Röntgenuntersuchung – mit einer Strahlenbelastung verbunden. 

Ob MRT oder CT die besser geeignet Untersuchungsmethode ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa:

  • Was will der Arzt herausfinden? Knöcherne Strukturen lassen sich zum Beispiel oft besser mittels CT darstellen, weiches Gewebe dagegen meist besser mittels MRT
  • Welche Körperregion soll untersucht werden? 
  • Woran leidet der Patient?
  • Wie ist sein Gesundheitszustand? 
  • Gibt es Gründe, die gegen eine der Untersuchungen sprechen? 

Die Computertomographie (CT) ist eine Röntgenmethode. Ein Körperteil wird mit elektromagnetischen Schwingungen einer bestimmten Wellenlänge durchdrungen. So entsteht ein detailliertes Graustufen-Bild aus dem Körperinneren. Die CT eignet sich in bestimmten Fällen besser als eine MRT, zum Beispiel wenn:

  • wasserarme Strukturen wie Knochen abgebildet werden sollen.
  • die Untersuchung schnell gehen muss, etwa in Notfallsituationen.
  • sich Patienten unwillkürlich bewegen oder den Anweisungen nicht folgen können.
  • Patienten mit Herzschrittmachern, Defibrillatoren, älteren Prothesen oder anderen Metallteile untersucht werden sollen. 

Die MRT hat ihre Vorzüge, weil sie:

  • Weichteilgewebe, Organe, Gehirn und Nerven oft besser darstellen kann.
  • Patienten keiner Strahlenbelastung aussetzt.
  • sich auch für Menschen mit einer Allergie gegen jodhaltige Röntgenkontrastmittel eignet.
  • Dabei mithilft, Entzündungsherde oder Tumore frühzeitig aufzudecken.
Quellen
  • Online-Informationen Deutsches Krebsforschungszentrums (DKFZ). Magnetresonanztomographie (MRT): www.dkfz.de; Abruf: 17.02.2025 
  • Online-Informationen Deutsches Krebsforschungszentrums (DKFZ): Magnetresonanztomographie (MRT) in der Krebsmedizin: www.dkfz.de; Abruf: 17.02.2025
  • Online-Informationen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 17.02.2025
  • Online-Informationen Uniklinikum Heidelberg: www.klinikum.uni-heidelberg.de; Abruf: 17.02.2025
  • Online-Informationen Universitätsklinikum Giessen und Marburg: www.ukgm.de; Abruf: 17.02.2025
  • Online-Informationen Qualitätsverbund Radiologienetz: www.radiologie.de; Abruf: 17.02.2025
  • Online-Informationen Praxisgemeinschaft Die Radiologie: www.die-radiologie.de; Abruf: 17.02.2025  
  • Online-Informationen Radiologische Allianz eGbR: www.radiologische-allianz.de; Abruf: 17.02.2025
  • Online-Informationen Charité Radiologie: https://radiologie.charite.de; Abruf: 17.02.2025
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