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Endosonographie

Wie läuft eine Endosonographie ab? Was sind die Anwendungsgebiete dieser Untersuchungsmethode und welche Erkrankungen kann sie zeigen?

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Inhaltsverzeichnis
Endosonographie: Ärztin hält das Ultraschallgerät im Operationssaal

© Shutterstock

Was ist eine Endosonographie?

Eine Endosonographie ist ein Ultraschall von innen. Dabei wird eine flexible Sonde (Endoskop), die eine Kamera und einen Schallkopf besitzt, in den Körper eingeführt. Abhängig vom zu untersuchenden Bereich ist dies entweder über den Mund und die Speiseröhre oder den After und Darm möglich. Das Verfahren wird auch endoskopischer Ultraschall (EUS) genannt. Bei einem Ultraschall entsteht keine Strahlenbelastung für den Körper.

Eine Endosonographie ähnelt einer Magen-Darm-Spiegelung, liefert aber höher aufgelöste und detailliertere Bilder der Organe und Gewebe. Die Untersuchung ist ambulant möglich und dauert in der Regel etwa 20 Minuten. Wird die Endosonographie ambulant durchgeführt, müssen gesetzlich versicherte Patienten die Kosten selbst tragen (Selbstzahlerleistung). Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) nennt einige Beispiele für die Kosten einer Endosonographie:

  • des unteren Magen-Darm-Traktes: 55 € bis 75 €
  • des oberen Magen-Darm-Traktes: 80 € bis 110 €
  • mit Punktion: 227 € bis 368 € (abhängig von der Nadel)
  • transösophageale Untersuchung des Herzens: 107 € bis 135 €

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Eine Endosonographie eignet sich zur Untersuchung von möglichen Veränderungen im Magen-Darm-Trakt und den angrenzenden Geweben und Organen. Etwa der Lymphknoten, der Bauchspeicheldrüse oder der Gallengänge. Durch eine Endosonographie lassen sich zum Beispiel Darmpolypen und bestimmte Tumorarten gut darstellen.

Eine Endosonographie ist:

  • ein bildgebendes Verfahren in der Medizin (Innerer Ultraschall)
  • ein Hilfsmittel für die Diagnose und Behandlung verschiedener innerer Erkrankungen
  • allgemein risikoarm
  • in der Regel schmerzfrei

Untersuchung des Magens und der Speiseröhre: ÖGD-Untersuchung

Für eine Endosonographie führt der Arzt das Ultraschallgerät über den After in den Darm oder über den Mund und die Speiseröhre in den Magen ein. Die Untersuchung des oberen Verdauungstraktes, fachsprachlich als Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD) bezeichnet, ist ohne Narkose möglich. Um eine ÖGD für die Patienten angenehmer zu machen, erhalten sie in der Regel jedoch ein beruhigendes und entspannendes Medikament.

Wirkt das Mittel, schiebt der Arzt die biegsame Endosonographie-Sonde vorsichtig durch den Ösophagus (Speiseröhre) des Patienten in den Magen und schließlich in den vorderen Darm. So kann er den Zustand dieser Organe und, durch die Magenwand hindurch, auch benachbartes Gewebe untersuchen. Zum Beispiel die linke Niere und die Leber, die Milz und die Hauptschlagader in der Bauchhöhle.

Auch der erste Teil des Darms, Zwölffingerdarm oder Duodenum genannt, wird bei einer ÖGD mit überprüft. Von hier aus können durch die Endosonographie auch die Bauspeicheldrüse (Pankreas), der Bauchspeicheldrüsengang und die Gallenwege dargestellt und analysiert werden. Mit Hilfe eines speziellen Schallkopfs mit Punktionskanüle ist es bei einer Endosonographie zudem möglich, aus krankhaft verändert wirkenden Bereichen Gewebeproben zu entnehmen.

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Risiken einer Endosonographie

Komplikationen sind bei der Endosonographie sehr selten. Wie jeder Eingriff birgt jedoch auch die innere Ultraschalluntersuchung Risiken. So kann das Endoskop unter Umständen etwa Gewebe verletzen. Auch besteht das Risiko, dass Organe gereizt werden, etwa die Bauspeicheldrüse. Werden während der Endosonographie Gewebeproben entnommen (Punktion), besteht das Risiko von Blutungen.

Außerdem können mit dem Endoskop auch Krankheitserreger in den Körper gelangen oder durch die Untersuchung Bakterien aus dem Magen in die Blutbahn eindringen. Für Patienten, die ein geschädigtes Herz haben, kann dies gefährlich werden. Zum Vorbeugen von Folgeschäden sollten Betroffene vor und nach der Endosonographie ein Antibiotikum einnehmen. Herzprobleme müssen mit dem Arzt unbedingt vor dem Eingriff besprochen werden.

Zudem können Patienten allgemein empfindlich auf verwendete Medikamente oder die Untersuchungssituation reagieren. Um die Herz-Kreislauf-Reaktionen zu kontrollieren, werden während der Endosonographie der Blutdruck, der Puls und die Sauerstoffversorgung im Blut überwacht.

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Untersuchung des Mastdarms: Transrektaler Ultraschall (TRUS)

Der Ablauf eines transrektalen Ultraschalls (TRUS) ist einfach und allgemein schmerzlos. Die Ultraschallsonde wird vorsichtig über den After in den Mastdarm (Rektum) eingeführt und langsam vorgeschoben. Die Untersuchung wird auch rektale Endosonographie genannt. Für einen TRUS muss der Enddarm vorab durch einen Einlauf gereinigt werden. Während der Untersuchung liegt der Patient meist mit angewinkeltem Bein auf der linken Seite, seltener auf dem Rücken. Mit dem transrektalen Ultraschall kann der Schließmuskel, die Darmwand, die Blase und die Prostata untersucht werden. Den Ultraschall der Prostata muss der Patient selbst bezahlen (IGeL-Leistung) und die Genauigkeit ist umstritten. Der „IGeL-Monitor“ des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS) bewertet den TRUS daher „tendenziell negativ“.
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Untersuchung der Atemwege: Endobronchialer Ultraschall (EBUS)

Der endobronchiale Ultraschall (EBUS) ist ein Verfahren, das die Ultraschalluntersuchung mit einer Bronchoskopie (auch Lungenendoskopie genannt) kombiniert. Der Arzt führt dabei unter Narkose ein spezielles Gerät, das Bronchoskop, in die Luftröhre ein. Dies umfasst einen Ultraschallkopf, eine Videokamera und eine Hohlnadel zur Probenentnahme.

Um einige Lungenkrankheiten richtig behandeln zu können, muss der Arzt genau wissen, wie der Zustand der eventuell betroffenen Gewebe ist. Vor allem in der Tumortherapie ist beispielsweise entscheidend, ob die thorakalen Lymphknoten bereits durch Krebszellen befallen sind. Durch einen Ultraschall der Lunge und ihrer umgebenden Gewebe können diese entscheidenden Kenntnisse gewonnen werden. Insbesondere, weil der Arzt bei einer solchen Endosonographie mit speziellem Gerät auch Gewebeproben entnehmen und anschließend untersuchen kann.

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Untersuchung der Vagina: Transvaginale Sonographie (TVUS)

Die sogenannte Vaginalsonographie ist eine Untersuchungsmethode für die Vagina und ihre Umgebung. Bei dieser Art der Endosonographie liegt die Patientin üblicherweise halbsitzend in Rückenlage auf dem Gynäkologenstuhl. Für einen vaginalen Ultraschall befindet sich der Schallkopf am Ende einer schmalen Stab-Sonde, die der Arzt in die Vagina einführt. Die Bilder des Ultraschalls von unten können direkt während der Untersuchung über einen Monitor betrachtet und ausgewertet werden. Der Arzt kann Auffälligkeiten vermessen und sämtliche Ergebnisse der Endosonographie speichern. Mittels einer transvaginalen Sonographie (TVUS) können die Vagina selbst, beziehungsweise die Vaginalwand, das umliegende Bindegewebe und die Organe des kleinen Beckens, wie die Gebärmutter (Uterus), die Eierstöcke (Ovarien) und die Harnblase, untersucht werden. Durch eine TVUS kann der Arzt diese Strukturen besser beurteilen, als durch einen herkömmlichen Ultraschall durch die Bauchdecke (abdominaler Ultraschall).

Ebenso kann der Gynäkologe die Lage einer eingesetzten Spirale (Verhütungsmittel) überprüfen. Mit speziell kombiniertem Gerät ermöglicht eine Endosonographie durch die Vagina dem Arzt auch Gewebeproben zu entnehmen, etwa vom Muttermund, und die Zellen auf Veränderungen hin zu untersuchen.

Durch einen Ultraschall von innen kann auch eine Schwangerschaft früh erkannt und der Entwicklungsstand des heranwachsenden Kindes beurteilt werden. Dies betrifft vor allem das erste Schwangerschaftsdrittel.

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Quellen
  •  S3-Leitlinie: Kolorektales Karzinom (Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)); Stand: Januar 2019
  • S3-Leitlinie: Exokrines Pankreaskarzinom (Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten); Stand: Oktober 2013
  • Limberg B: Endosonographie des Ösophagus; Sonographie des Gastrointestinaltrakts; 1998; DOI: 10.1007/978-3-642-93575-6_22
  • Pressemeldung Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen e.V.: www.mds-ev.de; Datum: 08.09.2017
  • Online-Informationen Deutsche Krebsgesellschaft: www.krebsgesellschaft.de; Abruf 08.06.2020
  • Online-Informationen Charité Berlin: gastro.charite.de; Abruf: 08.06.2020
  • Online-Informationen Deutsches Ärzteblatt: Interventionelle Endosonographie: Sichere Tumordiagnosen sind auch ohne Staging-Operationen möglich: www.aerzteblatt.de; Abruf: 08.06.2020
  • Online-Informationen Deutsches Ärzteblatt: Gastro­enterologen-Umfrage: Defizitäre Vergütung der Sonografie bleibt nicht ohne Folgen: www.aerzteblatt.de; Abruf: 08.06.2020
  • Online-Informationen Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen e.V:  www.igel-monitor.de; Abruf 05.06.2020
  • Online-Informationen Lungenklinik Köln: www.kliniken-koeln.de; Abruf 05.06.2020
  • Online-Informationen Ultraschallzentrum Frankfurt: www.ultraschallzentrum-frankfurt.de; Abruf 08.06.2020
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