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Echokardiographie

Mit einer Echokardiographie untersuchen Ärzte das Herz. Lesen Sie, was eine Echokardiographie ist, welche Krankheiten sie zeigt und wie die Durchführung ist.

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Inhaltsverzeichnis
Mit einer Echokardiographie untersuchen Ärzte das Herz.

© Shutterstock

Was ist eine Echokardiographie?

Bei einer Echokardiographie untersuchen Ärzte das Herz mittels Ultraschall (Sonographie). In der Medizin ist die Echokardiografie ein sehr wichtiges bildgebendes Verfahren. Ärzte können so den Zustand des Herzens überprüfen, Herzkrankheiten aufdecken und Behandlungen überwachen. Die Echokardiographie hat noch einige andere Namen: Herzultraschalluntersuchung, Herz-Sonographie, Herz-Echo oder einfach nur Echo.

Die Echokardiographie ist eine nicht-invasive und schmerzfreie Untersuchungsmöglichkeit des Herzens und der herznahen Gefäße. Der Arzt kann zum Beispiel die Größe, den Zustand und die Funktion von Herz und Hauptschlagader (Aorta) beurteilen. Ein Herzultraschall ist sehr aussagekräftig und bringt Herzerkrankungen zuverlässig ans Licht.

Wie funktioniert die Echokardiografie?

Die Echokardiographie arbeitete mit Ultraschallwellen. Diese besitzen Frequenzen, die das menschliche Gehör nicht wahrnehmen kann, weil sie oberhalb des Hörbereichs liegen. Zum Einsatz kommt ein Schallkopf, der Ultraschallwellen in den Körper aussendet. Die verschiedenen Strukturen des Herzens werfen die Schallwellen unterschiedlich stark zurück. Der Schallkopf fängt die reflektierten Schallwellen wieder auf und errechnet daraus zweidimensionale Bilder, die auf einem Monitor sichtbar werden.

Die Güte der Bilder hängt übrigens auch vom Geschick und der Erfahrung des Untersuchers ab.

Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung oder Computertomografie (CT) kommt der Ultraschall ohne Strahlenbelastung aus. Die Echo-Medizin ist daher in vielen Arztpraxen verbreitet und gehört inzwischen zum Standard.

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Echokardiographie: Methoden - je nach Krankheitsverdacht

Ärzte können das Herz auf verschiedene Arten per Ultraschall untersuchen. Welche Echokardiographie-Methode sie wählen, hängt von den Beschwerden und dem Krankheitsbild ab, welches sie hinter den Symptomen vermuten. Folgende Variante der Echokardiographie setzen Ärzte oft ein:

  • Transthorakale Echokardiographie (TTE): Dies ist eine Ultraschalluntersuchung von außen über den Brustkorb. Sie ist die häufigste Variante der Echokardiografie. Der Arzt legt den Ultraschallkopf auf die vordere Brustwand zwischen die Rippen. Der Grund ist, dass die Knochen den Schall stark ablenken. Zusätzlich kommt ein Gel (wie bei fast allen Ultraschalluntersuchungen) zum Einsatz, damit sich der Schallkopf leichter über die Haut bewegen lässt, einen guten Kontakt zum Körper hat und anschliessend präzise Bilder entstehen.
  • Transösophageale Echokardiographie (TEE): Hier ist der Ultraschallkopf an einem schmalen, biegsamen Schlauch befestigt – einem Endoskop. Der Arzt schiebt den Schlauch bei der über den Mund durch die Speiseröhre in die Nähe des Herzens vor. Durch den Ultraschall der Speiseröhre kann er Veränderungen am Herzen gut sichtbar machen. Ein Herzultraschall über die Speiseröhre heißt auch Schluck-Echo, weil Patienten beim Schlucken des Schlauchs mithelfen müssen.
  • Stressechokardiographie („Stress-Echo“): Normalerweise führen Ärzte die Echokardiografie in Ruhe durch. Manchmal liefert jedoch die Untersuchung unter körperlicher Belastung bessere Ergebnisse. Für die Stressechokardiographie müssen Sie sich meist auf einem Fahrrad-Ergometer oder einem Laufband betätigen. Alternativ bekommen Sie beim Stress-Echo ein Medikament verabreicht, das eine Stressreaktion auslöst. Die Stressechokardiographie besitzt eine hohe Aussagekraft. Der Arzt kann sich durch die Belastungsechokardiographie ein noch genaueres Bild von den Herzkranzgefäßen sowie der Arbeit der Herzklappen und des Herzmuskels machen. Ärzte können so den Blutfluss in den Herzkranzgefäßen oder die Funktion der Herzklappen beurteilen.
  • Doppler- und Farb-Doppler-Echokardiographie: Eine Doppler-Echokardiografie zeigt den Blutfluss an, während die Farb-Doppler-Echokardiografie die Richtung des Blutflusses in verschiedenen Farben sichtbar macht. Auch die Fließgeschwindigkeit des Blutes lässt sich bestimmen. Ärzte können zum Beispiel Herzklappenfehler oder Löcher in der Herzscheidewand erkennen.
  • Kontrast-Echokardiographie: Patienten bekommen vorab ein Kontrastmittel über eine Vene verabreicht. So kann der Arzt den Blutfluss noch besser verfolgen und beurteilen, insbesondere in den Herzkranzgefäßen. Diese Methode wird vor allem bei Menschen mit einem Herzinfarkt oder bei einem hohen Herzinfarktrisiko eingesetzt.
  • 3-D-Echokardiographie: Sie liefert nicht nur zweidimensionale, sondern mehrdimensionale, plastische Bilder des Herzens in Echtzeit. Vor allem die Herzklappen sowie die Bewegungen und Kontraktionen des Herzmuskels können Ärzte anhand der 3-D-Bilder gut beurteilen. Bei der 3-D-Echokardiographie kommt ein spezieller Matrix-Schallkopf. Da die Bilder in Echtzeit geliefert werden, heißt die Untersuchung auch  4D- Echokardiographie.

Echokardiographie: Wann ist sie nötig?

Die Echokardiographie ist eine schnelle, zuverlässige und schonende Methode, um das Herz zu untersuchen. Es gibt viele Fälle, in denen Ärzte den Herzultraschall einsetzen. Sie können Krankheiten des Herzens und der Herzkranzgefässe aufspüren sowie die Art und das Ausmaß der Erkrankung einschätzen. Auch nach einer Krankheit oder Behandlung können Mediziner den Zustand des Herzens mittels Ultraschall kontrollieren. So lässt sich aus den Bildern auch der Erfolg einer Therapie ablesen.

Mögliche Einsatzgebiete der Echokardiographie sind:

  • Nach einem auffälligen Elektrokardiogramm (EKG) zur weiteren Abklärung
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Veränderungen an den Herzklappen
  • Akuter oder drohender Herzinfarkt
  • Angeborene Herzfehler
  • Herzmuskelerkrankungen
  • Herzbeutelerkrankungen
  • Verengungen der Herzkranzgefäße (Stenosen)
  • Störungen der Durchblutung oder der Pumpfunktion
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Echokardiographie: Durchführung und Ablauf

Es gibt verschiedene Echokardiographie-Methoden, die sich in ihrem Ablauf und der Durchführung unterscheiden. Je nach Fragestellung wenden Ärzte die Ultraschall-Arten einzeln oder in Kombination miteinander an. Meist nimmt ein Kardiologe (Facharzt für Herzerkrankungen) oder ein Internist (Facharzt für Innere Medizin) die Echokardiographie vor.

Vor einer Echokardiografie steht immer ein Aufklärungsgespräch über den Ablauf und mögliche Risiken. Der Arzt erklärt Ihnen die Methode, informiert Sie über die Gründe und auch darüber, was er durch die Untersuchung herausfinden möchte. Fragen Sie im Gespräch immer nach, wenn Sie nicht alles verstanden haben. Sagen Sie Ihrem Arzt rechtzeitig, wenn Sie Medikamente einnehmen. Eventuell müssen Sie diese vorübergehend absetzen. Denn manche Arzneien können die Untersuchungsergebnisse verfälschen.

Echokardiographie: Ablauf je nach Methode

Der Ablauf der Echokardiografie lässt sich nicht verallgemeinern. Er hängt davon ab, welche Art des Herzechos Ärzte wählen. Einige Beispiele:

  • Während einer transthorakalen Echokardiographie (TTE)  liegen Sie möglichst entspannt mit freiem Oberkörper auf einer Liege (meist leicht seitlich). Der Arzt trägt ein Gel auf die Haut auf, damit der Schallkopf guten Kontakt zum Körper hat. So besitzen die Bilder später mehr Aussagekraft. Auf die TEE müssen Sie sich nicht besonders vorbereiten. Die Echokardiographie hat eine Dauer zwischen zehn und 20 Minuten.
  • Für ein Stress-Echo kommt ein Fahrrad-Ergometer oder Laufband zum Einsatz. Sie müssen sich also während der Echokardiographie körperlich betätigen. Für die Untersuchung müssen Sie nicht nüchtern sein. Die Dauer der Stressechokardiographie liegt bei etwa 60 Minuten, inklusive Vorbereitung und Nachsorge.
  • Bei einer transösophagealen Echokardiographie (TEE) müssen Sie nüchtern sein. Der Arzt führt einen dünnen, langen und weichen Schlauch vorsichtig durch den Mund in die Speiseröhre (Ösophagus) ein. An seiner Spitze sitzt eine Sonde mit integriertem Schallkopf. Sie dürfen  einige Stunden vor der Untersuchung nichts essen und keine größeren Mengen Flüssigkeit zu sich nehmen. Es ist hilfreich, wenn Sie das Einführen des Schlauchs durch kräftiges Schlucken unterstützt. Daher heißt die TEE auch Schluck-Echo. Um den Würgereiz zu unterdrücken, sprüht der Arzt ein lokales Betäubungsmittel in den Rachen. Aufgeregten Menschen hilft ein leichtes Beruhigungsmittel. Nach der Untersuchung sollten Sie Ihrem Magen noch ein bis zwei Stunden Ruhe gönnen. Die Dauer dieser Art der Echokardiographie liegt bei ungefähr zehn Minuten, manchmal auch länger.

Ultraschall des Herzens: Was sieht man?

Die Bilder der Echokardiographie können Ärzte direkt auf dem Computer speichern und auswerten  -  das Ergebnis der Untersuchung liegt also sofort vor. Beim Ultraschall des Herzens sieht man detailliert:

  • den Aufbau des Herzens,
  • die einzelnen Strukturen
  • die Bewegungen des Herzens
  • den Blutfluss
  • die herznahen Gefäße

Ärzte können so zuverlässig mögliche Veränderungen und Erkrankungen von Herz, Herzklappen oder Herzkranzgefäßen feststellen. Beispiele sind Herzmuskel- und Herzbeutelerkrankungen, Herzklappenfehler, verengte Herzkranzgefäße (Stenose) oder einen (drohenden) Herzinfarkt.

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Echokardiographie: Risiken sind meist gering

Die Ultraschalluntersuchung des Herzens gilt als sehr schonende, schmerzlose und komplikationsarme Untersuchungsmethode. Allerdings hängen die Risiken der Echokardiographie auch davon ab, welche Methode Ärzte zur Untersuchung des Herzens und der Gefäße wählen. Sie sind nicht für alle Formen des Herzultraschalls gleich.

Die Echokardiographie von außen über den Brustkorb (TTE) birgt keine Risiken und ist auch nicht schmerzhaft. Zudem ist der Herzultraschall nicht mit einer Strahlenbelastung verbunden – im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung oder Computertomografie. Manche verspüren lediglich ein leichtes Druckgefühl durch den Ultraschallkopf, das sich jedoch gut aushalten lässt.

Die transösophageale Echokardiographie (TEE) ist mit wenigen Risiken behaftet. Manchmal entstehen Verletzungen im Mund, vor allem an den Zähnen, aber auch in der Speiseröhre. Sehr selten kann das Einführen der Sonde Herzrhythmusstörungen oder Atemprobleme auslösen. Manchmal treten nach einer solchen inneren Echokardiographie Kreislaufprobleme auf, etwa Schwindel, Übelkeit oder Schwäche. Die TEE kann einen Würgereiz auslösen, der sich aber mit lokalen Betäubungsmitteln dämpfen lässt. Die körperliche Belastung bei einer Stressechokardiographie birgt für manche Menschen Risiken. Sie kann beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen und Blutdruckschwankungen führen. Nicht geeignet ist das Stressecho zum Beispiel bei akuten Herzschmerzen, einer akuten Herzschwäche oder schweren Herzklappenfehlern. Ärzte versuchen immer, das Risiko für Komplikationen möglichst gering zu halten. Daher wägen sie genau ab,  in welcher körperlichen Verfassung ein Patient ist, wie dringend die Untersuchung tatsächlich ist und ob es eventuell Alternativen gibt.

Echokardiographie: Kosten hängen von der Methode ab

Die Kosten für einen Ultraschall des Herzens hängen davon ab, welche Echographie-Methode Ärzte wählen. Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) nennt folgende Zahlen:

  • Die Kosten für eine transthorakale Echokardiographie betragen durchschnittlich 35 und 50 Euro. Ist ein Kontrastmittel nötig, steigen die Kosten auf 100 bis 115 Euro.
  • Eine Echokardiographie über die Speiseröhre (transösophageale Echokardiographie, TEE) kostet etwa 105 bis 135 Euro.
  • Für eine Stressechokardiographie können die Kosten bis zu 200 Euro betragen.

Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen den Herzultraschall nur, wenn der Arzt den Verdacht auf eine Herzerkrankung hat. Ansonsten gehört der Herzultraschall zu den „individuellen Gesundheitsleistungen" (IGeL). Gesetzlich Versicherte müssen die Kosten in diesem Fall selbst tragen.

Privatversicherte müssen die Echokardiographie zunächst selbst bezahlen, können die Rechnung aber anschließend bei Ihrer privaten Versicherung einreichen. Für Versicherte in der PKV (Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.) betragen die Kosten einer Echokardiographie zwischen 130 und 160 Euro.

Quellen
  • Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internisten e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 08.04.2020
  • Online-Informationen Deutsche Herzstiftung: www.herzstiftung.de; Abruf: 08.04.2020
  • Online-Informationen Unabhängige Patientenberatung Deutschland: www.patientenberatung.de; Abruf: 08.04.2020
  • S3-Leitlinie: Nationale VersorgungsLeitlinie Chronische KHK (Programm für Nationale Versorgungsleitlinien der Bundesärztekamer et al.); Stand: 01.04.2019
  • Online-Informationen Klinik für Kardiologie am Isarklinikum: www.isarherzzentrum.de; Abruf: 08.04.2020
  • Online-Informationen Universitätsklinikum Jena: www.uniklinikum-jena.de; Abruf: 08.04.2020
  • Online-Informationen GFO-Kliniken Bonn: www.gfo-kliniken-bonn.de; Abruf: 08.04.2020
  • Online-Informationen Frankfurter Rotkreuzkliniken: www.rotkreuzkliniken.de; Abruf: 08.04.2020
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM): www.degum.de; Abruf: 08.04.2020
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