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Biopsie

Bei einer Biopsie entnimmt der Arzt Gewebe aus auffälligen Bereichen. Lesen Sie, wann dies nötig ist, wie eine Biopsie abläuft und ob es Risiken gibt.

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Inhaltsverzeichnis
Entnahmen einer Biopsie sind auf Objekträgern in unterschiedlichen Farben aufgetragen

© Shutterstock

Was ist eine Biopsie?

Das Wort „Biopsie“ stammt von den griechischen Begriffen „bíos“ (Leben) und „ópsis“ (Sehen) ab und bedeutet so viel wie „etwas Lebendes anschauen“. Das Lebende, das sind die Zellen im Falle einer modernen Biopsie. Per Definition bedeutet Biopsie im medizinischen Kontext heute, dass der Arzt eine Gewebeentnahme vornimmt und ein Labor diese Probe (mediz. Biopsat) anschließend analysiert. Notwendig ist dies zum Beispiel, wenn der Arzt beim Abtasten oder Röntgen eines Patienten auffällige Gewebeveränderungen feststellt. Die Biopsie hilft ihm dann dabei, festzustellen, was hinter dieser Veränderung steckt (z. B. Krebs).

Die Gewebeprobe können Ärzte dabei auf verschiedene Arten entnehmen – über ein Endoskop, das ist ein schlauchartiges optisches Instrument mit einer Lichtquelle, Spiegeln oder auch einer Videokamera, mit einer Hohlnadel oder durch ein kleines Stanzwerkzeug (siehe Abschnitt „Biopsie-Arten“).

Nach der mikroskopischen oder molekularbiologischen Analyse durch einen Experten – oftmals einem Pathologen – verraten die Ergebnisse, um welche Art Gewebe es sich handelt. Etwa, ob es ein gut- oder bösartiger Tumor ist. So kann der Arzt entscheiden, ob er einen Tumor entfernt.

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Biopsie-Ablauf: das passiert bei der Gewebeentnahme

Die Biopsie ist ein eher kleiner Eingriff. Patienten müssen oft nicht längere Zeit ins Krankenhaus, die meisten Biopsien nehmen Ärzte ambulant vor. Welcher Arzt den Eingriff durchführt, welche Methode er dabei einsetzt und wie lange die Biopsie dauert, hängt von der jeweiligen Stelle am oder im Körper ab, von der er Gewebe entnimmt.

Erfolgt die Biopsie von außen durch die Haut, desinfiziert der Arzt im ersten Schritt die entsprechende Stelle. Zudem bekommt der Patient für den Ort des Eingriffs eine lokale Betäubung. Dann entnimmt der Arzt eine Gewebeprobe. Im Anschluss an die Biopsie verbindet er die Wunde.

Handelt es sich um kleinflächige Gewebeveränderungen wie ein Muttermal, entnimmt der Arzt eventuell gleich den gesamten auffälligen Bereich. Das gilt auch für die Biopsie von Lymphknoten. Anstatt nur eine Gewebeprobe zu entnehmen, entfernt der Arzt meist den ganzen Lymphknoten, um zu überprüfen, ob dort Tumorzellen zu finden sind.

Liegt die Stelle, an der der Arzt Gewebe entnehmen möchte, in inneren Organen, bestimmt er zunächst mit bildgebenden Verfahren deren genaue Lage im Körper. Dazu nutzt er Ultraschall, den Kernspintomografen (MRT) oder auch Computertomografie (CT). Je nachdem, wie schwierig es für den Arzt ist, an die entsprechende Stelle zu gelangen, kann auch die Biopsie aufwendiger werden. Besonders wenn es sich um Gewebe aus Organen wie der Leber oder um eine Biopsie der Nieren handelt oder wenn der Patient gesundheitlich angeschlagen ist, erfordert eine Biopsie oftmals doch den Aufenthalt im Krankenhaus.

Möchten Ärzte hingegen eine Biopsie von Darm oder Lunge durchführen, entnehmen sie die Gewebeprobe im Rahmen einer Spiegelung oftmals gleich mit.

Das Gewebe untersuchen im Anschluss dann die Biopsie Experten, meist handelt es sich dabei um Pathologen. Im Labor erkennen sie, ob die Probe aus gut- oder bösartigem Gewebe besteht. Ist es ein Tumor – also bösartiges Gewebe –, können sie darüber hinaus sagen, ob das Gewebe vom Entnahmeort stammt und sich der Primärtumor an der Stelle befindet, wo der Arzt die Probe entnommen hat oder ob es sich um eine Metastase handelt, der Tumor also gestreut hat. Wie lange es dauert, bis die Biopsie-Ergebnisse vorliegen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: zum Beispiel, ob umfangreichere molekularbiologische oder mikroskopische Untersuchungen notwendig sind, um eine Tumorerkrankung zu bestätigen oder auszuschließen. Handelt es sich um eine Routineuntersuchung, muss der Patient normalerweise zwei bis drei Tage warten.


Wann wird eine Biopsie gemacht?

Es gibt verschiedene Gründe für eine Biopsie. Etwa kann dem Arzt beim Abtasten des Körpers seines Patienten etwas Ungewöhnliches aufgefallen sein, zum Beispiel ein Knoten im Gewebe. Das ist häufig der Grund, wenn (Frauen)Ärzte eine Biopsie an der Brust durchführen. Auch bei bildgebenden Verfahren, etwa Ultraschall, Röntgen oder einer Magnetresonanztomographie (MRT), können Mediziner Auffälligkeiten bemerken, die sie anschließend durch eine Biopsie genauer abklären möchten. Einige Beispiele für eine:

  • Biopsie an der Brust: Beim Abtasten spürt der Arzt eine Gewebeveränderung, etwa einen Knoten.
  • Biopsie an der Prostata: Ebenfalls ein auffälliger Befund beim Abtasten. Auch ein erhöhter PSA-Wert (ein nur von den Prostatadrüsen produziertes Eiweiß und Marker für die Aktivität von Prostatagewebe) kann Anlass für eine Gewebeuntersuchung sein.
  • Biopsie an der Lunge: Führt der Arzt durch, wenn er Auffälligkeiten des Brustkorbs oder der Lunge beobachtet, zum Beispiel beim Röntgen, und sie mit (anderen) bildgebenden Verfahren nicht abklären kann.
  • Biopsie in der Haut: Maßnahme bei unklaren Veränderungen, zum Beispiel bei auffälligen Muttermalen.
  • Biopsie an der Leber: Neben dem Abklären möglicher Krebserkrankungen dient sie auch zur Kontrolle bei chronischen Leberkrankheiten oder bei Schädigungen durch Alkohol.
  • Biopsie an der Gebärmutter: Eine solche Biopsie wird der Arzt vornehmen, wenn die Schleimhaut des Gebärmutterhalses über einen längeren Zeitraum verändert ist.
  • Biopsie an den Lymphknoten: Macht der Arzt bei Verdacht auf einen bösartigen (malignen) Tumor. Er überprüft damit, ob sich bereits Metastasen gebildet haben, die sich im sogenannten Wächter-Lymphknoten nachweisen lassen. Das ist der Lymphknoten, oder manchmal auch mehrere, die dem Tumor am nächsten liegt.
  • Biopsie an den Nieren: Wird der Arzt nach auffälligen Befunden bei der Untersuchung mit bildgebenden Verfahren durchführen.
  • Biopsie am Darm: Wenn der Arzt Veränderungen der Darm-Schleimhaut beobachtet, kann er dort Gewebe entnehmen, um selbige abzuklären.
  • Biopsie an der Schilddrüse: Stellt der Arzt Knoten in der Schilddrüse fest, kann eine Gewebeprobe Klarheit verschaffen, um was es sich handelt.

Darüber hinaus führen Ärzte auch eine Biopsie durch, wenn bei einem bereits gegen Krebs behandelten Patienten erneut Veränderungen auftauchen.

Biopsie-Arten: Diese Formen der Gewebeentnahme gibt es

Es gibt verschiedene Biopsie-Arten, über die Ärzte die gewünschte Gewebeprobe gewinnen können. Dabei unterscheiden die Mediziner zwischen einer Inzisionsbiopsie und einer Exzisionsbiopsie. Bei der Inzisionsbiopsie entnimmt der Arzt nur eine Probe des zu untersuchenden Gewebes und analysiert anschließend, ob es bösartig ist. Bei der Exzisionsbiopsie schneidet er gleich den ganzen verdächtigen Bereich heraus, was er vor allem beim Verdacht auf Hautkrebs (z. B. auffälliger Leberfleck) oder bei Darmpolypen macht.

Welches Verfahren Ärzte einsetzen, hängt davon ab, von welcher Stelle im Körper das Gewebe stammen soll. Ein kurzer Überblick über verschiedene Biopsie-Arten:

  • Feinnadelbiopsie: Hier führt der Arzt eine dünne Nadel zum Gewebe, die einen hohlen Kanal besitzt. Über ein Ultraschall- oder Röntgengerät kontrolliert er dabei laufend, wo sich die Nadel befindet. Am Zielort angekommen, kann er Zellmaterial durch den Kanal absaugen. Die Feinnadelbiopsie kommt vor allem bei weniger festem Gewebe zum Einsatz, etwa bei einer Knochenmarkbiopsie oder um Proben aus Körperflüssigkeiten zu entnehmen.
  • Stanzbiopsie: Ähnlich wie bei der Feinnadelbiopsie lenkt der Arzt ein spezielles Werkzeug ultraschall- oder röntgenkontrolliert durch den Körper. Aus dem Gewebe stanzt er schließlich einen kleinen Zylinder heraus.
  • Endoskopische Entnahme: Hierbei kann der Arzt über den Kanal kleine Werkzeuge, etwa Zangen, einführen und so gleich während der Spiegelung Gewebeproben entnehmen.
  • Vakuumbiopsie: Bei dieser Methode führt der Arzt eine Nadel computergesteuert zum Zielort. Dort saugt er einen Teil des Gewebes unter Unterdruck in die Nadel ein.
  • Fusionsbiopsie: Ein neues Verfahren, das vor allem bei Prostatakrebs zum Einsatz kommt, wenn eine erstmalige Ultraschall-überwachte Biopsie nicht erfolgreich verlief. Die Besonderheit ist, dass hierbei über die Ultraschall-Bilder noch die Aufzeichnungen einer MRT gelegt werden. So soll der Arzt einen möglichen Tumor besser finden können.

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Biopsie: Risiko und Gefahren bei einer Gewebeentnahme

Generell ist eine Biopsie ein kleiner Eingriff. Darin unterscheiden sich auch die verschiedenen Verfahren nicht besonders. Etwas belastender kann der Eingriff für den Patienten sein, wenn die Biopsie eine Kurznarkose erfordert. Möglich ist auch, dass der Patient Schmerz- oder Beruhigungsmittel erhält.

Nach der Biopsie kann es an der Stelle, an der die Ärzte Gewebe abgesaugt, abgeschnitten oder herausgestanzt haben, zu Blutergüssen oder auch zu kleineren Blutungen kommen. In der Regel halten sie jedoch nicht lange an. Stärkere Blutungen oder gar Verletzungen benachbarter Regionen sind sehr selten.

Gegen die Gefahr einer Infektion verschreiben Ärzte dem Patienten bei einigen Biopsien vorbeugend Antibiotika.

Quellen
  • Online-Informationen Berufsverband Deutscher Interniste e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 14.09.2021
  • Online-Informationen Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 04.07.2019
  • Online-Informationen Deutsches Krebsforschungszentrum: www.krebsinformationsdienst.de; Abruf: 14.09.2021
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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