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Brustkrebs: KI kann Ärzte deutlich entlasten

Künstliche Intelligenz (KI) kann die Früherkennung von Brustkrebs verbessern - indem sie Radiologen deutlich entlastet. Laut einer Studie kann der Arbeitsaufwand um fast die Hälfte reduziert werden.

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Künstliche Intelligenz kann Brustkrebs inzwischen so gut erkennen wie Radiologen.

© iStock

Künstliche Intelligenz (KI) kann bei der Früherkennung von Brustkrebs die Arbeitsbelastung von Radiologen deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie aus Schweden, die in der Fachzeitschrift The Lancet  Oncology veröffentlicht wurde: Rund 80.000 Frauen im Alter von 40 bis 80 Jahren wurden in der Studie zufällig entweder einem KI-unterstützten Screening oder dem Standard-Screening ohne KI zugeteilt. Die künstliche Intelligenz bewertete das Risiko für einen bösartigen Tumor auf einer Skala von eins bis zehn und entschied, ob eine Einzel- oder Doppelbefundung notwendig war.

 

Das Ergebnis: „Unsere Untersuchung zeigt deutlich, dass die KI-unterstützte Mammographie die Arbeitsbelastung der Radiologen um 44,3 Prozent reduzieren kann – ohne die Sicherheit der Brustkrebsdiagnose zu beeinträchtigen“, so die Studienautoren. Und die Daten sind vielversprechend: 244 Krebsfälle wurden im KI-unterstützten Screening entdeckt, im Vergleich zu 203 Fällen im Standard-Screening. Die Recall-Rate – sie misst den Anteil der Personen, die nach dem ersten Screening zu weiteren Untersuchungen einbestellt werden – lag in der KI-Gruppe bei 2,2 Prozent, in der Kontrollgruppe bei 2,0 Prozent. Die Rate der falsch-positiven Ergebnisse war in beiden Gruppen gleich (1,5 Prozent).

Erweiterung des Mammografie-Programms in Deutschland

Kurzum: Künstliche Intelligenz kann Brustkrebs bei Frauen genauso gut erkennen wie Radiologen – und entlastet sie gleichzeitig, ohne das Risiko falsch positiver Befunde zu erhöhen. Das Mammographie-Screening in Deutschland richtet sich an alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Sie können alle zwei Jahre an der Untersuchung teilnehmen. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Voraussichtlich ab dem 1. Juli 2024 können sich zudem Frauen im Alter von 70 bis 75 Jahren für einen Untersuchungstermin in einer wohnortnahen Screening-Einheit anmelden. Dort wird geprüft, ob die Frau noch anspruchsberechtigt ist. So muss beispielsweise die vergangene Mammographie zum Zeitpunkt der Terminanfrage mindestens 22 Monate zurückliegen.

Weitere Informationen unter: www.mammo-programm.de

Quellen
  • Lång et al.: Artificial intelligence-supported screen reading versus standard double reading in the Mammography Screening with Artificial Intelligence trial (MASAI): a clinical safety analysis of a randomised, controlled, non-inferiority, single-blinded, screening accuracy study; The Lancet Oncology vol. 24 (2024); DOI: 10.1016/S1470-2045(23)00298-X

© FOCUS-Gesundheit

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