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Brennen in der Scheide

Welche Ursachen zu einem Brennen in der Scheide führen können und was man dagegen tun kann.

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Inhaltsverzeichnis
Frau hält sich beide Hände vor den Schritt

© kei907 / AdobeStock

Zusammenfassung:

  • Ursachen: Erreger wie Bakterien, Viren und Pilze, mechanische Reibung, hormonelle Schwankungen, orale Verhütungsmittel, Kontaktallergie, psychische Faktoren   
  • Was tun? Je nach Auslöser können etwa Medikamente wie ein Antimykotikum oder Antibiotikum oder auch Entspannungsübungen die Beschwerden lindern.
  • Wann zum Arzt? Da es viele Auslöser für ein Scheidenbrennen gibt, sollten Sie am besten bei den ersten Symptomen einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.

Ein Brennen in der Scheide oder am Scheideneingang ist unangenehm. Das Brennen kann auch zusammen mit einem Juckreiz im Intimbereich und Ausfluss auftreten, was die Betroffenen zusätzlich plagt. Die Ursache ist meist eine Entzündung im Scheidenbereich, die durch Bakterien, Viren oder Pilze entstanden ist. Was bei einem Scheidenbrennen zu tun ist und wie Sie den Beschwerden am besten vorbeugen können, lesen Sie hier.

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Warum brennt meine Scheide?

Wenn die Scheide brennt, steckt meist eine Entzündung dahinter. Und dafür spielt die Scheidenflora eine bedeutende Rolle. Die Scheidenflora ist die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die die Vagina natürlicherweise besiedeln. Sie ist Teil des körperlichen Abwehrsystems. Gerät sie aus dem Gleichgewicht (zum Beispiel weil beim ungeschützten Sex Erreger übertragen werden), dann können sich Bakterien, Viren und Pilze leichter vermehren und eine Entzündung auslösen. 

Folgende Ursachen können zu einem Brennen in der Scheide führen:

  • Eine bakterielle Infektion (zum Beispiel durch Gardnerella vaginalis oder Streptokokken) ist die häufigste Ursache für ein Scheidenbrennen. Bei einer bakteriellen Scheidenentzündung (Vaginitis) tritt meist ein weißlich-gräulicher Ausfluss auf, der fischig riechen kann.
  • Ein Scheidenpilz (zum Beispiel Candida albicans), der sich meist durch Scheidenbrennen und Juckreiz im Intimbereich äußert. Der Ausfluss, der auftreten kann, ist weiß-gelblich und krümelig (erinnert an Hüttenkäse).
  • Viren wie etwa die Humanen Papilloma-Viren (HPV) können ebenfalls ein Brennen in der Scheide oder einen Juckreiz hervorrufen.
  • Infektionen mit Einzellern (zum Beispiel Trichomonas vaginalis) können ein Scheidenbrennen und einen stark riechenden, gelblich-grünen Ausfluss auslösen.
  • Sexuell übertragbare Krankheiten (zum Beispiel Gonorrhoe/Tripper), die u.a. Entzündungen im Intimbereich, Scheidenbrennen und eitrigen Ausfluss hervorrufen können.
  • Kontaktallergie: Auch eine Kontaktallergie (zum Beispiel auf Latex-Kondome, Spermizide, Waschmittel oder Toilettenpapier mit Duftstoffen) kann der Grund für ein Brennen in der Scheide sein.  
  • Mechanische Reibung: Eine Reibung, etwa beim Geschlechtsverkehr, kann kleine Hautverletzungen in der Vagina und ein brennendes Gefühl verursachen. Oft liegt es daran, dass die Scheide nicht ausreichend feucht ist. Hier kann das eigentliche Problem auch die Psyche sein, zum Beispiel, weil Betroffene Stress im Job haben und eigentlich nicht in der Stimmung für Sex sind. Das Brennen kann auch nach dem Geschlechtsverkehr auftreten – neben mangelnder Feuchtigkeit der Vagina kann auch intensiver Sex die Beschwerden verursachen.
  • Eine übermäßige Intimhygiene (etwa mit speziellen Intimwaschlotionen) kann das Scheidenmilieu beeinträchtigen und eine Entzündung begünstigen. 

Risikofaktoren, die ein Brennen in der Scheide fördern können:

  • Erkrankungen, die das Immunsystem schwächen: Hierzu gehören zum Beispiel Diabetes mellitus, AIDS oder rheumatoide Arthritis.
  • Ein niedriger Hormonspiegel: Ein Östrogenmangel (z.B. in den Wechseljahren), kann dazu führen, dass die Scheidenhaut dünner und weniger elastisch wird. Da die Vagina auch geringere Sekretmengen absondert, ist sie trockener und somit leichter verletzbar und anfälliger für Infektionen.
  • Ein erhöhter Hormonspiegel: Während der Schwangerschaft ist der Östrogenspiegel erhöht, wodurch das Gleichgewicht der Scheidenflora beeinträchtigt und eine Infektion und ein Brennen in der Scheide begünstigt wird. Dies kann bereits im frühen Stadium einer Schwangerschaft vorkommen. Die Antibabypille verändert den Hormonhaushalt einer Frau ähnlich wie eine Schwangerschaft und kann daher ebenfalls eine Infektion und ein Brennen in der Scheide verursachen. 

In manchen Fällen ist ein Harnwegsinfekt wie etwa eine Blasenentzündung der Grund für das brennende Gefühl im Intimbereich. In der Regel treten dann noch weitere Beschwerden wie häufiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen auf. 

Es kann auch vorkommen, dass Ärzte bei Patientinnen keine Ursache für das Brennen in der Scheide finden. Mediziner sprechen hierbei von einer Vulvodynie.

Brennen in der Scheide: Was tun?

Klassische Hausmittel gibt es bei einem Scheidenbrennen nicht. Dafür kommen – je nach Ursache – verschiedene Medikamente in Frage. Wenn die Beschwerden durch eine Pilzinfektion entstanden sind, kommen Antimykotika zum Einsatz. Es gibt zum Beispiel Präparate, die Vaginalzäpfchen und eine Salbe oder Creme für den äußeren Scheidenbereich enthalten. 

Ist eine bakterielle Entzündung „schuld“ an dem Brennen in der Scheide, kann ein Antibiotikum notwendig sein. Dies wird der Gynäkologe beurteilen und gegebenenfalls ein entsprechendes Medikament verordnen.

Wenn das Brennen in der Scheide nach dem Geschlechtsverkehr auftritt, stellt sich bei Betroffenen die Frage: Was tun? Verzichten Sie ein paar Tage auf Sex, damit sich der gereizte Hautbereich beruhigen kann. Treten während dem Sex oder danach häufiger ein Brennen oder Schmerzen in der Scheide auf, können ein Gleitmittel und ein längeres Vorspiel helfen. 

Darüber hinaus können auch psychische Faktoren körperliche Beschwerden auslösen. Denn Stress hat auch einen Einfluss auf das Scheidenmilieu.  Wenn Personen längere Zeit negativem Stress ausgesetzt sind, kann es empfehlenswert sein, psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Auch regelmäßige Entspannungsübungen im Alltag können Stress reduzieren.

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Brennen in der Scheide: Wann sollte man zum Arzt gehen?

Da bei einem Brennen in der Scheide verschiedene Erreger und andere Auslöser verantwortlich für die Beschwerden sein können, sollten Sie bei den ersten Anzeichen umgehend Ihren Gynäkologen aufsuchen. Er kann die Ursache abklären und die passende Behandlung verordnen. 

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Wie lässt sich ein Brennen in der Scheide vorbeugen?

Ein Brennen in der Scheide lässt sich am besten dadurch vorbeugen, dass die Scheidenflora nicht beeinträchtigt und ein Entzündungsrisiko vermieden wird. Die wichtigsten Maßnahmen hierfür sind:

  • Verzichten Sie am besten auf jegliche Reinigungsprodukte im Intimbereich und säubern Sie diesen einfach mit Wasser und einem Waschlappen.
  • Wischen Sie nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten ab (damit keine Bakterien aus dem Analbereich in die Scheide gelangen). Verwenden Sie Toilettenpapier, das keine Duftstoffe enthält.
  • Benutzen Sie bei wechselnden Sexualpartnern unbedingt Kondome. Die Verhütungsmittel gibt es mittlerweile auch latexfrei.
  • Sind Erreger durch den Geschlechtsverkehr übertragen worden (wie etwa bei einem Scheidenpilz oder Chlamydien) muss der Partner mitbehandelt werden.
  • Verzichten Sie direkt nach Analverkehr auf Vaginalverkehr.
  • Vermeiden Sie synthetische Slips, tragen Sie stattdessen Unterwäsche aus Baumwolle.
  • Achten Sie bei Slipeinlagen auf atmungsaktive Varianten und wechseln Sie Slipeinlagen, Binden und Tampons regelmäßig.
  • Achten Sie auf ausreichend Entspannung im Alltag und versuchen Sie, negativen Stress zu reduzieren.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie darauf, nicht zu wenig zu trinken. Pro Tag sollten es mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit (am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees) sein. Denn genügend Flüssigkeit sorgt für feuchte Schleimhäute im Körper und stärkt die Abwehrkräfte. Auch so kann ein Brennen in der Scheide vermieden werden.
Quellen
FOCUS-Gesundheit – Reha & Prävention 2025

© FOCUS-Gesundheit

Reha & Prävention 2025

FOCUS-Gesundheit 01/2025

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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